Was ist Sein?. Joachim Stiller

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Was ist Sein? - Joachim Stiller


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[besser: das Seiende] aus dem Nichten des Nichts [Vakuum], indem das Nichts das Seiende versinken lässt [besser: gebiert oder evoziert] und dadurch das Sein enthüllt. Das Sein bedarf desjenigen Seienden, das Dasein (Existenzphilosophie) heißt, um offenbar zu werden (Fundamentalontologie). Das Sein ist „Lichtung“, die das Seiende „entbirgt“, es erfassbar macht. In dieser entbergenden Funktion besteht nach Heidegger der „Sinn von Sein“. Dieser Sinn kann nur erscheinen im „Da“ des menschlichen Daseins, d.h. in der Erschlossenheit des Daseins durch die Stimmungen. Der Sinn des Daseins aber ist es, das Sein als Lichtung alles Seienden geschehen zu lassen. „Wie aber, wenn das Ausbleiben des Bezug des Seins zum Menschenwesen und die Vergessenheit dieses Ausbleibens von weither das moderne Weltalter bestimmt? Wie, wenn das Ausbleiben des Seins den Menschen immer ausschließlicher dem Seienden überließe, so dass der Mensch vom Bezug des Seins zu seinem (des Menschen) Wesen fast verlassen und diese Verlassenheit zugleich verhüllt bliebe? Wie, wenn die Zeichen dahin deuteten, als wollte diese Verlassenheit sich inskünftig [besser: Zukünftig] noch entschiedener in der Vergessenheit einrichten“ (Martin Heidegger: Was ist Metaphysik?, 1955).

       12. Bei Sartre ist das Sein eine rein logische Identität mit sich selbst; dem Menschen gegenüber tritt sie als Ansichsein auf, als erdrückende, ekelerregende Massigkeit und Selbstgenügsamkeit; als Dasein verliert es an Gewichtigkeit und wird überhaupt erst erträglich dadurch, dass es das Nichts in sich aufgenommen hat.

       13. Das Sein konnte zu einem metaphysischen Problem erst dann und nur dort werden, wo die Kopula (das Hilfszeitwort)"sein" in der Sprache auftrat: In den frühen Sprachen kam man ohne Kopula aus und verstand z.B. die (lat.) Wortgruppe "hic leo" (hier Löse) ohne Weiteres als "hier 'ist' ein Löse" (ähnlich noch heute weitgehend in den slawischen und anderen Sprachen). Die Frage, was es bedeutete, dass ein vor Augen stehendes oder ein als gewusst vorhandenes Ding "ist", stellte sich nicht." (Schischkoff: Philosophisches Wörterbuch)

       So weit die Begriffsbestimmung des Philosophischen Wörterbuchs von Kröner, herausgegeben von Georgi Schischkoff...

      Sinn und Bedeutung

      Es soll also um die Bedeutung des Begriffs "Sein" gehen. Was meint der Begriff Sein, was ist seine Bedeutung, was ist das Sein an sich? Auch Heidegger stellte diese Frage, oder genauer, er "wollte" diese Frage stellen, allein er verwechselt Bedeutung mit Sinn. Sinn ist aber etwas völlig anderes Als Bedeutung... Der Begriff Sinn hat nämlich zwei Seiten, einmal meint er tatsächlich "Bedeutung" und zum Anderen meint er den "Zweck", etwa einer Handlung... So kann man einmal nach der Bedeutung des Begriffs "Leben fragen und zum Anderen nach dem Sinn des Lebens... Heidegger fragt nun aber nicht nach der Bedeutung des Begriffs "Sein" sondern nach seinem Sinn, auch wenn er die Bedeutung meint... Das muss natürlich zu gewaltigen Missverständnissen führen, und hat es in der Geschichte der Philosophie im Anschluss an "Sein und Zeit" auch tatsächlich immer wieder, denn in Sein und zeit taucht diese Verwechselung bei Heidegger zuerst auf... Hier nun ein Text zu dem Begriff "Sinn" und seiner zweifachen Bestimmung:

      Philosophie des Sinns I

      Sinn machen sprachliche Äußerungen dann, wenn wir sie verstehen..

       Bedeutungstheorie

      Wenn wir uns fragen, was die Bedeutung von Wörtern oder Aussagen ist, so müssen wir auf der Grundlage der letzten Erkenntnisse feststellen, dass Wörter oder ihre Bedeutung in zwei Richtungen entfalten:

      1. in Richtung auf die Tatsachen oder Sachverhalte, auf die sie "deuten", und 2. in Richtung auf die den Wörtern oder Aussagen zugrundeliegenden "Konzepte".

      Und dann ergibt sich fast ganz automatisch das, was ich einmal das semantische Dreieck der Bedeutung nennen möchte:

      ……………………..Konzept

      ………………………x….x

      …………………...x………...x

      ………………..x……………….x

      …………….x……………………...x

      ………Tatsache Wörter

      "Frege versteht unter Bedeutung den Gegenstand einer (sprachlichen) Bezugnahme, also das, worauf eine (sprachliche) Bezugnahme Bezug nimmt, während er unter "Sinn" die Art des Gegebenseins von Gegenständen (Anm.: als Erscheinung, also als mentalem Zustand) versteht." (Markus Gabriel) Daher seine Differenz von Bedeutung und Sinn. Dies ist aber ein gravierender Irrtum. Die Differenz, die tatsächlich besteht, besteht in Wahrheit anders: Bedeutung ist der Gegenstand einer (sprachlichen) Bezugnahme "als Gegenstand und als Konzept" der (sprachlichen) Bezugnahme, während Sinn das Zusammenfallen des Gegenstandes und des Konzeptes mit der (sprachlichen) Bezugnahme meint. Bei Frege fehlt einfach die sprachphilosophische Dimension.

      Bedeutung und Sinn

      Bedeutung und Sinn haben eine gemeinsame Schnittmenge:

      ………Bedeutung

      <------------------------------------------------------->…………Sinn

      ……………………………..<----------------------------------------------------------->

      ………Bedeutung………………………………………….Sinn

      <---------------------------------<-------------------->-------------------------------------->

       Bedeutung und Sinn haben eine gemeinsame Schnittmenge

      Philosophie des Sinns II

      Sinn machen Handlungen dann, wenn wir sie verstehen.

       Handlungstheorie

      Ziel oder Zweck <--------------> Handlung <--------------> Motiv oder Grund

      Finalität der Handlung……………………………………Grund der Handlung

      Wir handeln immer nur auf Grund eines Mangels

      Sinn und Zweck

      Sinn und Zweck haben eine gemeinsame Schnittmenge:

      ………………Sinn

      <------------------------------------------------------->………..Zweck

      ……………………………..<----------------------------------------------------------->

      ………………Sinn………..……………………………..Zweck

      <---------------------------------<-------------------->-------------------------------------->

       Sinn und Zweck haben eine gemeinsame Schnittmenge

      Philosophie des Sinns III

      1.

      Man kann von Ziel und Zweck einer Handlung sprechen.

      Man kann auch von Sinn und Zweck einer Handlung sprechen.

      Man kann nicht von Ziel und Sinn einer Handlung sprechen.

      Der Begriff "Zweck" ist hier kategorienübergreifend.

      2.

      Man kann Von Sinn und Bedeutung von sprachlichen Äußerungen sprechen.

      Man kann von Sinn und Bedeutung von Worten sprechen.

      Man kann von Sinn und Bedeutung von sprachlichen Zeichen sprechen.

      Man kann von Sinn und Bedeutung auch


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