Henochische Magie - Band 9. Frater LYSIR

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Henochische Magie - Band 9 - Frater LYSIR


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Erkenntnisse über mich, über meine Aufgabe im Großen Werk und wie alles miteinander verbunden ist.

      Wege zur Erleuchtung gibt es wirklich viele, doch manchmal sind die unbekannten Wege spannender, lehrreicher und intensiver als die Wege, die bereits sehr viele Menschen absolviert haben.

      In Bezug auf die vorliegenden Bücher kann ich sagen, dass die praktischen Fragmente alle auch praktisch erarbeitet und und ausprobiert worden sind, sodass die Dynamik und die Möglichkeiten der Rituale nach und nach eine hohe Zielgenauigkeit bekamen. Natürlich sind alle Rituale so konzipiert, dass man sie alleine ausführen kann, da nicht jeder den Halt und die Unterstützung einer magischen Gemeinschaft bzw. Familie besitzt. Doch wenn man will, kann man die Rituale auch ohne Weiteres als Gruppenarbeit verwenden. Gerade bei den Ritualen gilt, dass es Vorschläge und Methoden sind, die man auch selbstständig verändern, erweitern oder ergänzen kann. Die Rituale mögen vielleicht „fest“ wirken, doch ich appelliere an die Kreativität eines jeden, dass man seinem eigenen Selbst folgen soll, um sich die Werkzeuge zu erschaffen, die man individuell benötigt.

      Gleiches gilt auch für die Astralarbeiten. Man muss sie nicht buchstabengetreu verfolgen. Wenn man hier und da Abzweigungen, Möglichkeiten oder Chancen sieht, soll man diese ergreifen. Wenn es um die Astralarbeiten geht, kann ich berichten, dass es wirklich sehr effektiv ist, dass man diese einmal laut vorliest und diese Reise aufzeichnet – mit dem heutigen Stand der Technik, hat fast jeder ein Diktiergerät in der Tasche.

      Bei den praktischen Arbeiten werden sich aber die Geister sicherlich scheiden. Dies mag daran liegen, dass es auf der einen Seite „Dee-Puristen“ gibt und auf der anderen Seite die „Neo-Enochian-Magick“. Beide Lager verstehen sich nicht so gut. Ich denke, dass ich mit dem vorliegenden Werk entweder beide Lager erzürne oder vielleicht auch vereinige. Dies wird aber die Zeit zeigen. Ich bin bei den theoretischen Ausführungen und bei den praktischen Arbeiten eigene Wege gegangen, Wege, die ich praktisch ausgelotet habe und die mir zeigte, was es alles für Möglichkeiten gibt. Nicht alles, was John Dee und Edward Kelley erforschten, niederschrieben und ausprobierten, ist super und fehlerfrei. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass nicht alles überholt ist. Dee und Kelley haben großartige Arbeit geleistet, genauso wie andere Magier (u. a. die des Hermetic Order of the Golden Dawn), die die henochische Magie bekannt gemacht haben.

      Doch leider wurde das breite Spektrum der zweiten henochischen Schöpfungsperiode, das Liber Loagaeth, kaum berücksichtigt. Es gibt hier und da vereinzelte Idee, doch bin ich bei meinen Recherchen und Unternehmungen auf keine Arbeiten gestoßen, die sich tiefer mit dieser kosmischen Goldgrube auseinandergesetzt haben. Zugegeben, es war nicht einfach, doch das Ergebnis, die Möglichkeiten und die Erfahrungen, die ich durch die Arbeiten im und mit dem Liber Loagaeth gewinnen konnte, will ich wahrlich nicht missen.

      Gleiches gilt auch für die henochische Sprache, die Buchstaben und die Möglichkeiten, die man hierdurch erhält. Dies habe ich sehr deutlich erleben dürfen, als ich „neue henochische Calls“ erschaffen habe, die sich auf gezielte Anrufungen beziehen. Doch auch in den verschiedenen Ritualen kristallisierte sich immer wieder heraus, dass die henochische Klangform – die Vokabel „Sprache“ ist hier im Grunde unpassend – eine wahre Macht und Dynamik besitzt, die ihres Gleichen sucht.

      So will ich nun jedem, der den Weg zu diesem Werk gefunden hat, viel Spaß und Erfolg wünschen und gleichzeitig eine obligatorische Warnung mit auf den Weg geben, denn alle Arbeiten und beschriebenen Ausführungen werden stets auf eigene Gefahr ausgeführt werden! Das Problem mit der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert! Daher muss sich jeder selbst prüfen, ob er wirklich für diese geistigen und energetischen Arbeiten bereit ist – gerade, wenn es um die Aethyre und das Liber Loagaeth geht!

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      Liber Scientia, Auxilii, et Victoria Terrestris

      Das “Liber Scientia, Auxilii, et Victoria Terrestris” ist eine Abhandlung, die man in die Kategorie „magisches Tagebuch“ setzen kann. Das Werk wurde am 02.05.1585 begonnen und spiegelt eine Sammlung verschiedener Arbeitsschriften wieder. Für die dritte henochische Schöpfungsperiode ist es sehr interessant, da es sich speziell mit den 91 Gouverneuren der 30 Aethyre befasst. Hierbei werden die einzelnen Sigillen und ihre „Positionen“ auf den Elementtafeln tabellarisch festgehalten. Zusätzlich existieren hier noch Zuordnungen zu realen Landstrichen irgendwo auf der Welt. Einige von diesen Landstrichen sind namentlich auch heute noch bekannt, andere hingegen sind in Vergessenheit geraten bzw. vollkommen unbekannt. Neben diesen Zuordnungen wird im Werk Liber Scientia, Auxilii, et Victoria Terrestris eine Übersicht geboten, die die einzelnen Gouverneure den jeweiligen Aethyr zuordnen. Überdies gibt es noch die Zuordnungen, welcher „Stamm Israels“ und welche Himmelsrichtung mit dem Gouverneur korrespondiert bzw. eine Entsprechung besitzt.

      Hier noch einmal (zur Wiederholung) die Auflistung, welche bereits im Kapitel „Henochische Fundstücke und magischer Krimskrams“ aufgelistet wurde:

Grafik 56

      Spalte 1: Position des Gouverneurs bzw. sein „Platz“.

      Spalte 2: Zuordnung zu einem realen Landstrich (auf dem Bild sind es Ägypten, Syrien und Mesopotamien).

      Spalte 3: Name des jeweiligen Aethyr.

      Spalte 4: Sein Sigill, welches man über die henochischen Elementtafeln, der dritten henochischen Schöpfungsperiode erstellen kann.

      Spalte 5: Name des herrschenden Aethyr (alle Aethyre verfügen über 3 Gouverneure, nur der 30. Aethyr, TEX, verfügt über vier Gouverneure).

      Spalte 6: Anzahl der „Minister“ (Diener) des jeweiligen Gouverneurs.

      Spalte 7: Zusammengerechnete Anzahl aller Minister, die somit im Aethyr sind – zusammen mit den 3 Gouverneuren.

      Spalte 8: Name des korrespondierenden Engels, welcher wiederum einem Sternbild zugeordnet ist und einem „Stamm Israels“, wobei die Schreibweise veraltet ist und sich teilweise auch auf die jeweiligen Landstriche bezieht. Auf dem Bild sind die Stämme Naftali, Sebulon und Issachar betitelt.

      Spalte 9: Zuordnung der Himmelsrichtung – in Latein. Heute würde man nicht mehr „Oriens dexter“ (Osten, rechts) oder Occidens sinister (Westen, links) sagen, sondern Nord-Ost bzw. Süd-West.

      Die verschiedenen, sehr irdischen Zuordnungen dieser kosmischen Mächte wirken teilweise sehr verwirrend. Was haben denn die Gouverneure mit den zwölf Schutzengeln der Stämme Israels zu tun, bzw. werden sie wirklich von diesen regiert und kontrolliert? Was soll das mit den zwölf Namen Ruben, Simeon, Levi, Juda, Sebulon, Issachar, Dan, Gad, Ascher, Naftali, Josef und Benjamin bzw. mit den 12 Engelsnamen Alpudus, Arfaolg, Cadaamp, Gebabal, Hononol, Lavavot, Olpaged, Zarnaah, Zarzilg, Zinggen, Ziracah, Zurchol? Hat es wirklich etwas mit einer himmlischen Hierarchie zu tun, einer Hierarchie, die letztlich von Menschen erdacht wurde? Immerhin unterstehen die zwölf Engel der Stämme Israels doch den sieben Engeln des Lichtes. Wobei, hier muss man nebenbei erwähnen, dass die Auflistung der „sieben Erzengel“ nicht ganz so „klar“ ist, wie es die Menschen gerne hätten.

      Hier einmal die sieben „klassischen Erzengel“, die aus verschiedenen Quellen ihre Zuordnung erhielten:

Grafik 7

      Diese sieben Erzengel wurden natürlich auch den klassischen 7 Planeten der „alten Astrologie“


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