Genial erfolgreich. Marcus Kutrzeba
Читать онлайн книгу.klassischer Erfolgsmensch. Ich bin ein Lebemensch. Ich setze auf die Freiheit und Selbstwirksamkeit des Einzelnen. Dadurch eröffnen sich uns unendlich viele Möglichkeiten und Potenziale. Mit dem Ansatz werden Dinge im Leben erreichbar, die gerade noch ausgeschlossen waren.
Die Leute sagen, ich übertreibe, wäre extrem und verrückt in meinen Ansichten. Na ja, mein Namenspatron, Marcus Aurelius, hat gesagt: »Der Sinn des Lebens ist nicht, auf der Seite der Mehrheit zu stehen, sondern zu vermeiden, dass man sich in den Reihen der Wahnsinnigen wiederfindet.« Aber das ist eine Frage des Blickwinkels. Für mich sind nämlich die Wahnsinnigen in der Mehrheit. Es sind die, die selbst ihr Potenzial nicht leben; und die sich dabei besser fühlen, wenn sie andere abwerten, kleinhalten und lächerlich machen. Sie können mir gestohlen bleiben. Mein Motto lautet: Verrückt ist meist die Lösung!
Letzte Frage nach all diesen Gedanken: Gibt es einen Leitfaden für ein erfolgreiches, glückliches Leben? Gibt es so einen Life-Hack? Nein. Sonst würden es ja alle längst machen. Der »Mainstream« tut es nicht, er hat keinen Erfolg – keinen nennenswerten zumindest. Aber nicht, weil es schwierig ist, sondern unbequem. Dieses Buch ist für all jene, die nicht zu bequem sind, ihren bisherigen Lebenswandel zu überdenken. Und die die ein oder andere Prise Verrücktheit vertragen, damit sich ihr Leben genial statt normal entwickeln kann. Die Zeit ist mehr als reif dafür. Entscheide dich, zu welcher Gruppe du gehören willst und dann tu es: Sag Ja!
Marcus Kutrzeba
Wien, im Februar 2022
1 IST-Situation
1.1 Wissen: Macht oder Ohnmacht?
Wissen ist Macht. Wer von uns hat diese Redensart nicht schon viele Male gehört? Womöglich sogar selbst benutzt. Aber Hand aufs Herz, wer hat je darüber nachgedacht, ob sie stimmt? Wissen ist Macht ist ein recht geläufiger Sinnspruch – dessen Sinn nur leider viel weniger oft hinterfragt, als der Spruch genutzt wird. Höchste Zeit, das nachzuholen!
Wenn Wissen Macht ist, was »macht« es? Ganz klar: nichts. Etwas zu wissen ermächtigt uns lediglich, etwas zu tun. Ob, was und wie wir es tun, liegt einzig und allein an uns. Sprachlich gibt es auch eine Verwandtschaft mit Potenzial, das vom lateinischen Wort für »können« stammt. Wir können etwas tun, wenn wir etwas wissen. Jeder von uns kommt also mit dem Potenzial zur Welt, mächtig zu sein. Indem wir uns Wissen aneignen, das uns individuelle Entscheidungen treffen und die richtigen Dinge tun lässt. So weit, so gut.
Wenn ich mir unsere Gesellschaft anschaue, dann ist sie leider alles andere als mächtig. Sie ist eine ohnmächtige Masse. Wie ich das so kühn behaupten kann? Weil das gegenwärtige Ausbildungs- und Schulsystem und die Erziehungsmuster seit Jahrzehnten nahezu unverändert Menschen formen, die hauptsächlich eines können: entsprechen. Es laufen haufenweise Eltern, Lehrer, Coaches, Gurus und andere Autoritäten herum und sagen uns, was geht und was nicht. Sie lehren uns die Dinge richtig zu tun, anstatt die richtigen Dinge zu tun. Weil sie sich auf ein bestimmtes Wissen geeinigt haben. Das nennt man dann Mentalität oder Mindset. Das in unserer Gesellschaft vorherrschende Mindset ist geprägt von viel Wissen und wenig Können, traurig, aber wahr. Dazu mehr in Kapitel 6.2.
In meiner Schulzeit habe ich es immer wieder gehört, »Wissen ist Macht«. Schon damals beschlich mich das Gefühl, dass dieses Mindset Blödsinn ist. Macht kam von machen. Aber das Wissen, das man mir vermitteln wollte, kam meistens von irgendjemandem, der glaubte, etwas zu wissen. Der Glaube war dabei leider oft größer als das Wissen. Echte Macher habe ich nur wenige kennengelernt. So böse das klingt, ich hatte oft das Gefühl, von macht- und erfolglosen Menschen umgeben zu sein. Man merkte es daran, dass sie nur davon redeten, wie etwas funktionierte. Selbst konnten sie keine Ergebnisse vorweisen. Sie konnten alles analysieren und zerpflücken und bis ins kleinste Detail erklären, aber ihre Erlebnisse und Errungenschaften zeugten weder von Erfolg, noch davon, dass sie tatsächlich ihr Potenzial angezapft hätten.
Was ich damit sagen will? Die Erfolgsgesetze des Lebens – wie Beziehungen funktionieren, wie man Besitz erwirtschaftet, einen geeigneten Beruf und darin seine Berufung findet und wie man sich die eigene Gesundheit erhält – haben mir diejenigen, die das Wissen präsentierten, nie praktisch gezeigt. Vielleicht wussten sie es, aber sie haben es nicht gemacht. Und von solchen Menschen sollte ich mir im übertragenen Sinne »einimpfen« lassen, was ich denken sollte? Ich sollte Wissen übernehmen, das ihnen ganz offenbar selbst nicht nützlich war? Nein, danke!
Ich wollte mein Wissen bekommen von Menschen, die dort waren, wo ich hinwollte. Ich brauchte Vorbilder, Idole und Wegbegleiter, die mir halfen und mich unterstützten, meinen eigenen Weg zu finden, schräg zu denken und »schräg zu sein«, meine Individualität zu leben und nicht konform der Masse zu folgen, weil sich das angeblich so gehörte. Aus meiner Erfahrung war es daher vielversprechender, wenn ich das allermeiste Wissen, das ich lernen sollte, nicht so ernst genommen und stattdessen umgedreht habe. Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Typ bin, der darauf beharrt, etwas ist rosa – auch wenn die halbe Welt behauptet, es sei blau. Immer dann, wenn mir also jemand gesagt hat, »so und so geht das«, wusste ich: »Genau so wird es für mich nicht gehen!«
Wissen pauschal nach dem Gießkannenprinzip über alle »auszuschütten«, wie ich es erlebt habe, ist zwecklos. Das Allermeiste davon ist für den Einzelnen praktisch nicht anwendbar. Anwenderwissen bedingt, dass man genau weiß, was man wie und wofür anwendet. Dieses, und nur dieses Wissen, ist Macht. Denn Macht ist niemals das Wissen alleine, sondern das Machen selbst. Sprich, die Handlung, das Tun, das Erleben, das Fühlen etc., und das ist höchst subjektiv. Bildung ist daher etwas, das man sich selber gibt, wenn man weiß wie. Und nicht etwas, das man sich eintrichtern lässt, um danach zu funktionieren. Es ist fatal, Menschen beizubringen, was sie denken sollen. Sie sollten lernen, wie sie denken sollen.
Überlegen wir einmal gemeinsam: Was wäre denn, wenn das Wissen, das uns vermittelt wurde, lücken- oder fehlerhaft war? Kann es sein, dass wir – wenn auch nicht ausschließlich – so ein Wissen angelernt bekommen haben? Wäre es möglich, dass uns ein Wissen vorgegeben wurde, das von Ignoranz geprägt war? Und das mit einer gewissen Absicht verbreitet wurde? Macht ist letztlich nichts anderes als eine Möglichkeit, das Denken und Verhalten von Menschen so zu beeinflussen, dass sie sich unterordnen. Wem und warum auch immer. Wenn Wissen Macht ist, dann hat ein bestimmtes Wissen das Potenzial, auf Personen, Gruppen oder uns alle so einzuwirken, dass sie sich ihm anpassen und entsprechend verhalten. Und genau das tut die Schule von heute, meiner Ansicht nach (noch immer): Sie bereitet junge Leute nicht auf das Leben vor. Sondern darauf, Anweisungen zu befolgen und es anderen recht zu machen.
Ist das Wissen, von dem wir ausgehen, verfälscht, oder ist es nichts wert, weil es uns als Individuen nicht weiterbringt, dann ermächtigt es uns nicht zum erfolgreichen Tun. Es lähmt uns. Und wir, die wir daran glauben und unsere Handlungen darauf aufbauen, liefern uns aus. Wir hören auf, selbstständig zu denken und zu fühlen, und fangen an zu misstrauen – allem, was nicht damit einhergeht. So ein Wissen ist Ohnmacht. Es hinterlässt den Einzelnen ohne Macht. Wir haben es sehr wahrscheinlich von unseren Vorfahren übernommen – sie konnten nichts dafür, sie wussten es nicht besser. Sie hatten gar nicht die Möglichkeit oder die Zeit, sich mit den An- und Absichten oder Glaubenssätzen ihrer eigenen Lehrmeister auseinanderzusetzen.
Aber wir haben sie. Und wir sind es uns selbst, unseren Mitmenschen und der Gesellschaft schuldig, das Wissen, das man uns lehrt, genau zu hinterfragen. Ein guter Lehrer wird dich niemals davor warnen, selbst zu denken und zu hinterfragen. Wir dürfen unseren Wissensdurst nur nicht blind und passiv an andere auslagern. Weil wir nichts anfangen können mit »verdorbenem« Wissen. Damit müssen wir uns nicht abfinden, wir müssen nicht ohnmächtig ausharren. Wenn es uns gelingt, ein Wissen anzuzapfen, das uns persönlich weiterbringt, ein Wissen, das unserem Denken und Fühlen individuell dienlich ist, dann gelingen die Dinge in unserem Leben. Das Leben und unser Potenzial können voll und ganz ausgeschöpft werden. Wir dürfen mächtig sein. Wir brauchen uns nur dafür zu entscheiden.
Entscheiden wir uns, uns selbst zu ermächtigen. Machen wir es! Denn Wissen ist Macht. Aber ermächtigen kann uns nur das Vertrauen – in andere