Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie - Иоганн Вольфганг фон Гёте


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Gewimmel hervor.

      Jeder sonnt sich heute so gern.

      Sie feyern die Auferstehung des Herrn,

      Denn sie sind selber auferstanden,

      Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

      Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,

      Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

      Aus der Straßen quetschender Enge,

      Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht

      Sind sie alle ans Licht gebracht.

      Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge

      Durch die Gärten und Felder zerschlägt,

      Wie der Fluß, in Breit’ und Länge,

      So manchen lustigen Nachen bewegt,

      Und, bis zum Sinken überladen

      Entfernt sich dieser letzte Kahn.

      Selbst von des Berges fernen Pfaden

      Blinken uns farbige Kleider an.

      Ich höre schon des Dorfs Getümmel,

      Hier ist des Volkes wahrer Himmel,

      Zufrieden jauchzet groß und klein:

      Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s seyn.

Wagner

      Mit euch, Herr Doctor, zu spazieren

      Ist ehrenvoll und ist Gewinn;

      Doch würd’ ich nicht allein mich her verlieren,

      Weil ich ein Feind von allem Rohen bin.

      Das Fiedeln, Schreien, Kegelschieben,

      Ist mir ein gar verhaßter Klang;

      Sie toben wie vom bösen Geist getrieben

      Und nennen’s Freude, nennen’s Gesang.

Bauern

      unter der Linde. Tanz und Gesang.

      Der Schafer putzte sich zum Tanz,

      Mit bunter Jacke, Band und Kranz,

      Schmuck war er angezogen.

      Schon um die Linde war es voll

      Und alles tanzte schon wie toll.

      Juchhe! Juchhe!

      Juchheisa! Heisa! He!

      So ging der Fiedelbogen.

      Er druckte hastig sich heran,

      Da stieß er an ein Madchen an,

      Mit seinem Ellenbogen;

      Die frische Dirne kehrt sich um

      Und sagte: nun das find’ ich dumm

      Juchhe! Juchhe!

      Juchheisa! Heisa! He!

      Seyd nicht so ungezogen.

      Doch hurtig in dem Kreise ging’s,

      Sie tanzten rechts sie tanzten links

      Und alle Röcke flogen.

      Sie wurden roth, sie wurden warm

      Und ruhten athmend Arm in Arm,

      Juchhe! Juchhe!

      Juchheisa! Heisa! He!

      Und Hüft’ an Ellenbogen.

      Und thu mir doch nicht so vertraut!

      Wie mancher hat nicht seine Braut

      Belogen und betrogen!

      Er schmeichelte sie doch bey Seit’

      Und von der Linde scholl es weit:

      Juchhe! Juchhe!

      Juchheisa! Heisa! He!

      Geschrei und Fiedelbogen.

Alter Bauer

      Herr Doctor, das ist schön von euch,

      Daß ihr uns heute nicht verschmäht,

      Und unter dieses Volksgedräng’,

      Als ein so Hochgelahrter, geht.

      So nehmet auch den schönsten Krug,

      Den wir mit frischem Trunk gefüllt,

      Ich bring’ ihn zu und wünsche laut,

      Daß er nicht nur den Durst euch stillt;

      Die Zahl der Tropfen, die er hegt,

      Sey euren Tagen zugelegt.

Faust

      Ich nehme den Erquickungs-Trank,

      Erwiedr’ euch allen Heil und Dank.

      Das Volk sammelt sich im Kreis umher.

Alter Bauer

      Fürwahr es ist sehr wohl gethan,

      Daß ihr am frohen Tag erscheint;

      Habt ihr es vormals doch mit uns

      An bösen Tagen gut gemeynt!

      Gar mancher steht lebendig hier,

      Den euer Vater noch zuletzt

      Der heißen Fieberwuth entriß,

      Als er der Seuche Ziel gesetzt.

      Auch damals ihr, ein junger Mann,

      Ihr gingt in jedes Krankenhaus,

      Gar manche Leiche trug man fort,

      Ihr aber kamt gesund heraus,

      Bestandet manche harte Proben;

      Dem Helfer half der Helfer droben.

Alle

      Gesundheit dem bewährten Mann,

      Daß er noch lange helfen kann!

Faust

      Vor jenem droben steht gebückt,

      Der helfen lehrt und Hülfe schickt.

      Er geht mit Wagnern weiter.

Wagner

      Welch ein Gefühl mußt du, o großer Mann!

      Bey der Verehrung dieser Menge haben!

      O! glücklich! wer von seinen Gaben

      Solch einen Vortheil ziehen kann.

      Der Vater zeigt dich seinem Knaben,

      Ein jeder fragt und drängt und eilt,

      Die Fiedel stockt, der Tänzer weilt.

      Du gehst, in Reihen stehen sie,

      Die Mützen fliegen in die Höh’;

      Und wenig fehlt, so beugten sich die Knie,

      Als käm’ das Venerabile.

Faust

      Nur wenig Schritte noch hinauf zu jenem Stein,

      Hier wollen wir von unsrer Wandrung rasten.

      Hier saß ich oft gedankenvoll allein

      Und quälte mich mit Beten und mit Fasten.

      An Hoffnung reich, im Glauben fest,

      Mit Thränen, Seufzen, Händeringen

      Dacht’ ich das Ende jener Pest

      Vom Herrn des Himmels zu erzwingen.

      Der Menge Beyfall tönt mir nun wie Hohn.

      O könntest du in meinem Innern lesen,

      Wie wenig Vater und Sohn

      Solch eines Ruhmes werth gewesen!

      Mein Vater war ein dunkler Ehrenmann,

      Der über die Natur und ihre heilgen Kreise,

      In Redlichkeit, jedoch auf seine Weise,

      Mit grillenhafter Mühe sann.

      Der, in Gesellschaft von Adepten,

      Sich in die schwarze Küche schloß,

      Und,


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