Timon von Athen. Уильям Шекспир

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Timon von Athen - Уильям Шекспир


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daß euch neulich das Castanien-braune Pferd, worauf ich ritt, wohl zu gefallen schien:

      Es ist euer, weil es euch gefällt.

      3. Lord. O ich bitte euch um Verzeihung, Milord, was das betrift.

      Timon.

      Nehmt mein Wort dafür, Milord; ich weiß, niemand kan etwas nach Verdienst loben, als was er liebt. Ich schäze meines Freundes Geschmak nach meinem eignen! ich spreche in vollem Ernst – Meine Herren, ich werde mich bey euch melden lassen.

      Alle Lords.

      O! niemand wird uns so willkommen seyn.

      Timon. Alle Besuche, und besonders die eurigen, sind mir so werth und angenehm, daß es nicht genug ist, wenn ich euch davor danke; ich könnte Königreiche unter meine Freunde austheilen, und es nie müde werden. Alcibiades, du bist ein Soldat, und also selten reich; deine Einkünfte sind unter den Todten, und deine Ländereyen ligen in einem Schlachtfeld —

      Alcibiades.

      Es ist noch Land's genug einzunehmen, Milord.

      1. Lord. Wir sind euch so gänzlich verpflichtet —

      Timon.

      Das bin ich euch.

      2. Lord. So unendlich verbunden —

      Timon.

      Alles auf meiner Seite. Lichter, mehr Lichter!

      3. Lord.

      Wir wünschen euch eine beständige Dauer der vollkommensten Glükseligkeit, Lord Timon.

      Timon.

      Zum Dienst meiner Freunde.

      (Die Lords gehen ab.)

      Achte Scene

      Apemanthus. Was das für ein Gelerm ist, für ein Geschnäbel, und für Scharr- Füsse! Ich zweifle, ob ihre Beine das Geld werth sind, das man für sie ausgegeben hat. Freundschaft ist voller Hefen; mich däucht, falsche Herzen sollten niemals gesunde Beine haben. So tauschen ehrliche Narren ihr Geld an Complimente.3

      Timon. Nun, Apemanthus, wenn du nicht mürrisch wärest, so wollt' ich gut gegen dich seyn.

      Apemanthus. Nein, ich will nichts; denn wenn ich auch noch bestochen würde, so bliebe niemand übrig, der dich durch die Hechel ziehen würde, und denn würdest du noch mehr sündigen. Du verschenkst so lange, Timon, besorg' ich, daß du in kurzem dich selbst weggeben wirst. Wozu sollen alle diese Gastmähler, dieser Prunk und dieser eitle Aufwand?

      Timon. O wenn du anfängst über alle Geselligkeit loszuziehen, so schwör ich, ich will dir keinen Blik mehr gönnen. Lebe wohl, und komme mit einer bessern Musik wieder.

      Apemanthus. So – du willt mich izt nicht hören, du sollst auch nicht! Ich will dir das einzige Mittel entziehen, was dich noch retten könnte. O, daß die Ohren der Leute nur für guten Rath taub sind, und nicht für Schmeicheley.

      (Geht ab.)

      Zweyter Aufzug

      Erste Scene

      (Ein öffentlicher Plaz in der Stadt.)

      (Ein Senator tritt auf.)

      Senator. Und unlängst, fünf tausend; dem Varro und dem Isidorus ist er neuntausend schuldig, und dann meine vorhergehende Schuld; das macht zusammen fünf und zwanzig – Nimmt denn die Wuth der Verschwendung kein Ende bey ihm? Es kan nicht dauern, es kan nicht. Wenn ich Geld brauche, so darf ich nur einen Bettler-Hund stehlen, und ihn dem Timon geben; der Hund münzt mir Geld. Wenn ich gern mein Pferd verkaufte, um zehen bessere dafür zu kauffen, gut, so geb ich mein Pferd dem Timon; ich verlange nichts, ich schenk es ihm, gleich wirft es mir zehen tüchtige Pferde. Er hat keinen Thürhüter an seiner Pforte, sondern einen Kerl der immer lächelt und alles einlädt, was vorbey geht. Das kan nicht dauern; es ist vernünftigerweise unmöglich, daß eine solche Wirthschaft dauern könnte. Caphis, he! Caphis, sag ich. (Caphis tritt auf.)

      Caphis.

      Hier, mein Herr, was habt ihr zu befehlen?

      Senator. Zieh deinen Rok an, und geh in Eile zu dem Lord Timon; treib ihn für die Bezahlung der Gelder, die er mir schuldig ist; laß dich durch keine schlechte Weigerung abweisen, oder durch ein: Mein Compliment an euern Herrn, zum Schweigen bringen, und dir mit der Müze in der rechten Hand die Thüre weisen, so – sondern sag ihm, ich hab es unumgänglich nöthig; der Termin sey verstrichen, und die Frist die ich ihm gegeben, habe schon meinen Credit geschwächt; Ich liebe und ehre ihn, aber es sey mir nicht zuzumuthen, daß ich den Hals breche, um seinen Finger zu heilen; Meine Bedürfnisse seyen dringend, und können durch Vertröstungen nicht befriediget werden, sondern erheischen unmittelbare Hülfe. Geh; nimm eine ungestüme Mine an, mach' ein Anforderungs-Gesicht; denn ich besorge, wenn jede Feder in ihrem eignen Flügel steken wird, so wird Lord Timon, der izt wie ein Phönix schimmert, nur eine nakte Möwe übrig bleiben – Geh, sag ich.

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      Sehet diesen Character eines Cynikers, sehr fein vom Lucian in seinem Ausruf der Philosophen gezeichnet, und wie gut Shakespear ihn copirt hat. Warbürton.

      2

      Apemanthus fährt hier im Original in etlichen Zeilen fort, über die Weltfreuden und die Schmeichler loszuziehen; es ist aber, ungeachtet der Bemühung des Hrn. Warbürton, so wenig Zusammenhang in dieser corrupten Rede, daß man sie lieber gar weggelassen; da es ohnehin weiter nichts als eine ganz alltägliche Capucinade ist, an der man wenig verliehrt.

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      Wenn in dieser Rede wenig Sinn und Zusammenhang ist, so muß man wissen, daß sie im Original in Reimen geschrieben ist, wie viele andre in diesem Stüke. Die Reime scheinen dem Shakespear viel zu schaffen ge

1

Sehet diesen Character eines Cynikers, sehr fein vom Lucian in seinem Ausruf der Philosophen gezeichnet, und wie gut Shakespear ihn copirt hat. Warbürton.

2

Apemanthus fährt hier im Original in etlichen Zeilen fort, über die Weltfreuden und die Schmeichler loszuziehen; es ist aber, ungeachtet der Bemühung des Hrn. Warbürton, so wenig Zusammenhang in dieser corrupten Rede, daß man sie lieber gar weggelassen; da es ohnehin weiter nichts als eine ganz alltägliche Capucinade ist, an der man wenig verliehrt.

3

Wenn in dieser Rede wenig Sinn und Zusammenhang ist, so muß man wissen, daß sie im Original in Reimen geschrieben ist, wie viele andre in diesem Stüke. Die Reime scheinen dem Shakespear viel zu schaffen gemacht zu haben; sein freyer und feuriger Genie geht darinn wie ein Läuffer in Courier-Stiefeln.


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Wenn in dieser Rede wenig Sinn und Zusammenhang ist, so muß man wissen, daß sie im Original in Reimen geschrieben ist, wie viele andre in diesem Stüke. Die Reime scheinen dem Shakespear viel zu schaffen gemacht zu haben; sein freyer und feuriger Genie geht darinn wie ein Läuffer in Courier-Stiefeln.