Maaß für Maaß. Уильям Шекспир

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Maaß für Maaß - Уильям Шекспир


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In gutem Ernst, Gnädiger Herr, ich bin ein armer Kerl, der gerne leben möchte.

      Escalus.

      Wie wollt ihr leben, Pompey? Von der H** Wirthschaft? Was dünkt euch zu dieser Handthierung? Ist es eine gesezmäßige Begangenschaft?

      Harlequin.

      Wenn das Gesez sie gestattet, Gnädiger Herr.

      Escalus. Aber das Gesez gestattet sie nicht, Pompey; dazu soll es in Wien nimmermehr kommen.

      Harlequin. Hat Euer Gnaden vielleicht im Sinn, alle jungen Leute in der Stadt verschneiden zu lassen?

      Escalus.

      Nein, Pompey.

      Harlequin. Wahrhaftig, gnädiger Herr, so werden sie nach meiner einfältigen Meynung nicht davon abzuhalten seyn; wenn Euer Gnaden den H** und den lüderlichen Mannsleuten wehren wird, so habt ihr nicht nöthig die Kuppler und Kupplerinnen zu fürchten.

      Escalus.

      Dafür sind hübsche Anstalten im Werk; es ist nur um Köpfen und Hängen zu thun.

      Harlequin. Wenn ihr nur zehn Jahre nach einander alle die sich in diesem Stüke verfehlen, köpfen und hängen lassen wollt, so werdet ihr in Zeiten Commißion für mehr Köpfe geben müssen; wenn dieses Gesez zehen Jahre in Wien gehalten wird, so will ich das schönste Haus in der Stadt das Stokwerk für drey Kreuzer miethen; wenn ihr so lang lebt, das zu erleben, so sagt, Pompey hab es euch vorher gesagt.

      Escalus. Grossen Dank, Pompey, und, um eure Propheceyung zu erwiedern, so sag ich euch hiemit gleichfalls, laßt mich keine Klage mehr wider euch hören, worüber es seyn mag, auch nicht über längern Aufenthalt in dem Hause, wo ihr gewesen seyd; hör ich das mindeste, Pompey, so will ich euch in euer Lager zurük schlagen, und ein strenger Cäsar gegen euch seyn; aufrichtig zu sprechen, Pompey, ihr hättet verdient, daß ich euch ein wenig abpeitschen liesse; und hiemit, Pompey, gehabt euch für dißmal wohl.

      Harlequin. Ich danke Euer Gnaden für den guten Rath; ich werde ihm folgen, wie das Schiksal, und Fleisch und Blut es erlauben werden —

      (für sich)

      Sapperment! Ein dapfrer Mann läßt sich nicht sogleich aus seinem Handwerk peitschen.

      (Geht ab.)

      Fünfte Scene

      Escalus. Kommt zu mir hieher, Meister Ellbogen; kommt her, Herr Commis; wie lang ist es, daß ihr dieses Amt in euerm Quartier verwaltet?

      Ellbogen.

      Sieben und ein halb Jahr, Gnädiger Herr.

      Escalus. Ich dachte, nach euerer Fertigkeit in diesem Amte zu urtheilen, ihr hättet es schon eine gute Zeit getrieben. Sieben ganze Jahre, sagt ihr?

      Ellbogen.

      Und ein halbes, Gnädiger Herr.

      Escalus. Es wird euch viele Mühe gemacht haben, mein guter Mann; sie meynen es nicht gut mit euch, daß sie euch so oft dazu anstrengen; hat es denn keine Leute in euerm Kirchspiel, die im Stande wären es zu versehen?

      Ellbogen. Mein Treu, Gnädiger Herr, nicht viele die den Verstand zu solchen Geschäften haben; wenn sie gewählt werden, so ist es ihnen immer eine Gefälligkeit, wenn ich den Dienst für sie versehe; sie bezahlen mich dafür, und so trag ich eben das Amt für alle.

      Escalus. Seht ihr, bringt mir die Namen von sechs oder sieben, die die tauglichsten in euerm Kirchspiel sind.

      Ellbogen.

      In Euer Gnaden Haus?

      Escalus.

      In mein Haus; behüt euch Gott.

      (Ellbogen geht ab.)

      (Zum Richter.)

      Wie viel denkt ihr daß die Gloke ist?

      Richter.

      Eilfe, Gnädiger Herr.

      Escalus.

      Ich bitte euch, kommt mit mir zum Mittag-Essen.

      Richter.

      Ich danke euer Gnaden unterthänig.

      Escalus. Ich kränke mich herzlich über Claudios Tod; aber es ist nicht zu helfen.

      Richter.

      Der Freyherr Angelo ist streng.

      Escalus.

      Es ist nur allzu nöthig; Güte hört auf es zu seyn, wenn sie immer die gleiche Mine macht; und Nachsicht ist allemal die Mutter neuer Verbrechen. Und doch – armer Claudio! Es ist nicht zu helfen! —

      Folget mir, mein Herr.

      (Gehen ab.)

      Sechste Scene

      (Der Kerkermeister, ein Bedienter.)

      Bedienter. Er giebt nur einer Partey Gehör; er wird gleich kommen: Ich will ihm sagen, daß ihr hier seyd.

      Kerkermeister. Ich bitte euch, thut es; ich möchte wissen, was sein Wille ist; vielleicht ihn wieder frey zu lassen – Ach! Er hat kaum mehr als in einem Traum gesündiget; alle Stände, alle Alter riechen nach diesem Laster – und er soll dafür sterben. (Angelo zu den Vorigen.)

      Angelo.

      Nun, was giebt es, Kerkermeister?

      Kerkermeister.

      Ist es Euer Gnaden Wille, daß Claudio morgen sterben solle?

      Angelo. Sagt' ich dir nicht schon, ja? Hast du nicht Befehl? Wozu brauchst du noch einmal zu fragen?

      Kerkermeister. Aus Furcht, ich möchte zu rasch seyn. Mit Euer Gnaden Erlaubniß, ich habe den Fall schon erlebt, da der Richter nach der Vollziehung sein Urtheil gerne wiederruffen hätte.

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      1

      "Epitia" von Giambattista Giraldi, gen. Cintio (Cinzio), 1504 – 1573.

      2

      Es braucht kaum der Anmerkung, daß Ellbogen den Fehler hat, gerne lateinische Worte einzumengen, die er nicht recht ausspricht; er sagt detestiren für attestiren, cardinalisch für carnalisch. respectirt für suspect, u.s.w.

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1

"Epitia" von Giambattista Giraldi, gen. Cintio (Cinzio), 1504 – 1573.

2

Es braucht kaum der Anmerkung, daß Ellbogen den Fehler hat, gerne lateinische Worte einzumengen, die er nicht recht ausspricht; er sagt detestiren für attestiren, cardinalisch für carnalisch. respectirt für suspect, u.s.w.


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