Beschmutztes Blut. Amy Blankenship

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Beschmutztes Blut - Amy Blankenship


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Arme um sie, schenkte ihr den Trost, den sie suchte. Er schielte über ihren Kopf zu Zachary und fragte sich insgeheim, was in diesem Leben aus ihr geworden wäre, wenn er sie nicht gefunden hätte. Wäre ihre Freundschaft mit Zachary zu etwas Intimeren geworden?

      Er drückte sie fester an sich, vergrub sein Gesicht in ihrem dunklen Haar und beschloss, sich keine Gedanken mehr darüber zu machen. Sie mochte den Phönix sehr und dafür war er dankbar… aber es war Zeit, dass seine Partnerin sich daran erinnerte, was wahre Liebe wirklich war.

      Damon verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich mit dem Rücken an den Werkzeugschuppen, der Friedhofsgärtner. In dieser Gegend gab es keine Jäger, weil sie ganz in der hinteren Ecke des riesigen Friedhofs und halbwegs abgeschieden waren. Es schien auch ein Rückzugsort für viele der Spinnan, die bisher überlebt hatten, zu sein, beinahe so, als wollten sie sich wieder sammeln und verstecken.

      Er hatte versprochen, Alicia Kampftraining zu erlauben und so gesehen… war dies ein idealer Ort für sie, um zu trainieren… solange er vor Ort war und Schiedsrichter spielte. Diese Spinnan waren schwach im Vergleich zu den meisten Dingen, die sich im Moment in der Stadt herumtrieben, aber trotzdem ließ er nicht zu, dass Alicia mehr als einen auf einmal bekämpfte.

      Jedes Mal, wenn ein mutiger Spinnan versuchte, sie anzugreifen, während sie schon mit einem anderen kämpfte, zerstörte er ihn, ehe er nahe genug war, um sie von ihrem eigenen Kampf abzulenken. Die Monster, die Alicia zu nahe kamen, zu zerschmettern, erzeugte in ihm ein Gefühl der Genugtuung und Damon verbrachte so gesehen eine recht fröhliche Nacht. Sie schlug sich nicht schlecht… für eine Anfängerin.

      Er hatte auch bemerkt, dass seit der Explosion vor ein paar Stunden deutlich weniger dieser Kreaturen ankamen, und hatte daraus geschlossen, dass jemand das Nest gefunden und zerstört hatte. Insgeheim hätte er den Dämon, der diese gespenstischen Krabbler erzeugte, gern gesehen, aber er verdrängte den Wunsch. Er war wahrscheinlich sowieso genauso hässlich wie seine Sprösslinge.

      Als er Schritte und Stimmen hörte, die von hinter den Bäumen unten an dem kleinen Hügel, auf dem er stand, kamen, ging Damon um den Schuppen herum, um nachzusehen. Diese Seite des Friedhofs wurde von hohen, stämmigen Kiefern von dem Wohngebiet daneben abgegrenzt.

      Nachdem sie den Wohnhäusern so nahe waren, fragte Damon sich, wieso in der Nacht scheinbar niemand etwas gehört hatte und gekommen war, um nachzusehen. Ein paar Mal hatte er gedacht, dass er das Schimmern eines Schutzschildes am Rand des Friedhofs gesehen hatte, aber er hatte es als Einbildung abgetan. Wenn tatsächlich ein Schutzschild errichtet worden war, dann waren die Dämonenjäger vielleicht doch nicht so nutzlos, wie er gedacht hatte.

      Er war schon fast bei den Bäumen angelangt, als zwei Männer dort erschienen, aber sie blieben schnell stehen, als sie ihn sahen. Nachdem er einen weißen Umriss durch die Bäume schimmern sehen konnte, nahm er an, dass es das Bürogebäude der Friedhofsarbeiter war, und diese Männer sich gerade an die Arbeit machen wollten.

      Diese beiden waren bestimmt über keine der Hauptstraßen gekommen… sie waren alle abgesperrt. Zudem hatte Damon keine Motorgeräusche gehört, wodurch er davon ausgehen musste, dass die Männer in der Nähe wohnten und zu Fuß zur Arbeit gekommen waren.

      â€žGuten Morgen“, sagte Damon, während er sich ihnen schnell näherte, sodass er sie seiner Gedankenkontrolle unterwerfen konnte.

      Die beiden Männer sahen ihn kritisch an. In den letzten paar Tagen waren eine Menge merkwürdiger Dinge auf dem Friedhof vorgefallen und so waren sie misstrauisch gegenüber allem, was nach Problemen aussah… und der Typ, der da auf sie zukam, passte perfekt auf diese Beschreibung.

      Der in dem weißen Muskelshirt unter seinem nicht zugeknöpften Uniformhemd sprach mit Autorität: „Können wir Ihnen helfen? Besucher dürfen sich nicht beim Geräteschuppen aufhalten.“

      Damon nickte und konzentrierte den Blick aus seinen leuchtend violetten Augen auf sie, dann grinste er beinahe, als ihre Gesichtsausdrücke sich entspannten und ihre Blicke benebelt wurden. „Eigentlich bin ich gekommen, um Ihnen zu helfen, indem ich Ihnen mitteile, dass Ihre Arbeit für heute schon erledigt ist. Ihr Chef hat Ihnen aufgetragen, dass sie zurück zum Bürogebäude gehen und bis zum Ende Ihrer Schicht dort Kaffeepause machen sollen. Sie erinnern sich nicht daran, dass ich hier war und wenn jemand fragt… haben Sie den ganzen Tag hart gearbeitet.“

      Der zweite Arbeiter, der sein Uniformhemd zugeknöpft hatte, wodurch er professioneller aussah, schielte hinüber zu seinem Partner. „Es ist Zeit, dass wir diesen neuen Fernseher ausprobieren, der in der Kaffeeküche steht.“

      â€žJa, lass uns Jerry Springer ansehen“, sagte Arbeiter Nummer zwei benommen.

      Damon grinste und wartete, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Als die Menschen weg waren, drehte er sich um und machte sich wieder auf den Weg den Hügel hoch, als er einen beeindruckenden Misthaufen durch die Luft segeln sah. Als er wieder oben am Hügel angekommen war, und sah, wie es Alicia erging, verfinsterte sich sein Gesicht.

      Sie kämpfte mittlerweile nicht mehr gegen einen… sondern gegen drei Krabbler gleichzeitig und es sah aus, als hätte sie ihre liebe Mühe mit ihnen. Ein tiefes Knurren ließ seine Brust erzittern, als einer von ihnen Alicia mit einem markerschütternden Krachen zu Boden schleuderte.

      Alicia lag auf dem Rücken und starrte hoch. Alles war wie am Schnürchen gelaufen, bis Spinnan Nummer zwei und drei beschlossen hatten, ihrem Partner zu helfen. Damon hatte ihr davor immer geholfen, und als die beiden anderen ungestört bis zu ihr gelangen konnten, sah sie sich nach ihm um.

      Als sie ihn nirgendwo erblicken konnte, fühlte sie sich gleichzeitig glücklich und frustriert. Glücklich, weil er ihr erlaubte, alleine zu kämpfen… und frustriert darüber, dass er nicht da war, um zu sehen, wie sie die drei zu Brei verarbeitete. Sie hob ihren Kopf vom Boden und wollte gerade wieder aufstehen, als de Spinnan plötzlich erstarrten. Sie standen eine Sekunde einfach nur da, ehe sie wie Glas zersplitterten.

      Alicia hob ihre Arme vor ihr Gesicht, um sich vor den Splittern zu schützen. Zum Glück waren alle Scherben in die andere Richtung geflogen. Als sie ihre Arme senkte, erkannte sie Damon, der vor ihr stand, ihre Unterschenkel zwischen seinen Füßen, und wütend wie eh und je aussah. Sie zuckte zusammen, als er plötzlich die Hand ausstreckte, um ihr aufzuhelfen.

      â€žVerdammt, Damon, ich hätte sie erledigen können, wenn du mich nur gelassen hättest“, sagte sie, während sie nach seiner Hand griff.

      Damon zog sie sanft wieder auf die Beine und drückte sie fest an seine Brust. Alicia wollte gerade widersprechen, als sie sah, wie angespannt sein Unterkiefer war, und wie seine violetten Augen schimmerten. Ihre Wut verflog sofort, als sie erkannte, dass sie ihn unabsichtlich geängstigt hatte.

      â€žDie Regel war ein Monster auf einmal“, knurrte Damon, der sich innerlich auf eine Diskussion vorbereitete, die er gewinnen würde. Er war überrascht, als Alicia ihre Hände um seinen Hinterkopf legte, ihre Finger in sein Haar krallte und ihn für einen umwerfenden Kuss nach unten zog.

      Als sie sich schließlich wieder voneinander lösten, knurrte Damon wieder und drückte Alicia an den Schuppen, wo er vorhin gestanden hatte. Das Knurren hätte für die meisten drohend geklungen, aber in Alicias Ohren war es höllisch sexy.

      â€žDas ist nicht erlaubt“, erklärte Damon leise.

      Alicia blickte mit gespielter Unschuld in ihren Augen zu ihm hoch. „Was ist nicht erlaubt?“

      Damon strich mit seiner Wange über die ihre und seine Lippen berührten kaum ihre Haut, ehe sie vor ihrem Ohr hielten. „Es ist nicht erlaubt, mich abzulenken.“


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