Fesselnde Bande. Amy Blankenship

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Fesselnde Bande - Amy Blankenship


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      Als sie sich von ihm zurückzog, trafen sich ihre Blicke und hielten aneinander fest. Angel atmete tief ein, als sie die kleinen Blitze in ihren Bauch und ihre Oberschenkel zucken fühlte. Es war nicht das erste Mal, dass er diese Reaktion in ihr verursacht hatte … aber es war das erste Mal, dass sie dieses Gefühl für ihn nicht verspüren sollte. Sie hatte jetzt einen Freund … in Hunter verknallt zu sein war tabu.

      Angel schluckte, als sie einen Schritt zurücktrat. „Danke, dass du meine Großmutter gerettet hast. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich sie verloren hätte.”

      Hunter verengte seine Augen und wusste, dass sie verleugnete, was sie beide gerade gefühlt hatten. Möglicherweise nicht verleugnen … aber auf jeden Fall überging sie es. Er hatte nicht die Absicht, sie damit davonkommen zu lassen … in der Tat, er wollte sie daran erinnern, dass er nicht so leicht zu vergessen war.

      Er griff nach ihrer Hand und machte sich auf den Weg zu den Eingangstüren. „Komm, ich werde dir erst einmal dein Zimmer zeigen.”

      Ashton ergriff das Fensterbrett so fest, dass er das Holz knacken hörte. Angel hatte ihm noch nie einen Grund gegeben, eifersüchtig zu sein, aber es gefiel ihm nicht, wie sie Hunter ansah … wie sie ihn geküsst hatte. Es gefiel ihm überhaupt nicht. Er hatte sie nicht nach Hause kommen lassen, um zuzusehen, wie sie sich anderen Männern an den Hals wirft.

      Angel betrat den Aufzug und schüttelte das letzte bisschen Strom ab, dass Hunter zu küssen, verursacht hatte. „Also, wo werde ich schlafen?”, lächelte sie und kannte das Spiel, das sie früher immer gespielt hatten.

      Alle vier, Tristian, Ray, Hunter und sie, schnappten sich das Gästeverzeichnis vom Empfangsschalter und vertauschten die Zimmer der Gäste, nur um eine Riesenverwirrung zu verursachen. Das hatte ihnen so viele Schwierigkeiten bereitet, deshalb war es irgendwie amüsant, dass jetzt Hunter genau dafür zuständig war, für das sie früher angeschrien wurden.

      Hunter zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, dass du neben deinem Bruder sein möchtest.” Er streckte die Hand aus und drückte den Knopf für den vierten Stock. „Deshalb habe ich dich in deinem alten Zimmer untergebracht.”

      â€žEs freut mich, dass ich immer noch ein großes Zimmer bekomme”, lächelte sie und wusste, dass diejenigen im obersten Stockwerk im Vergleich zu denen im Erdgeschoss riesig waren. Außerdem würde es schön sein, sich wieder rundum zu Hause zu fühlen. „Danke.”

      â€žIch habe immer gedacht, dass ihr zwei ein bisschen verwöhnt seid”, neckte Hunter. „Deshalb habe ich mich entschlossen auch einzuziehen.” Er fischte den Schlüssel aus seiner Tasche. Er hatte das Zimmer direkt neben ihr genommen, als er letzten Monat eingezogen war. So hatte er sich ihr näher gefühlt, obwohl sie so weit weg war.

      â€žWann bist du endgültig nach Sanctuary gezogen?”, fragte Angel. Ray und er waren jeden Tag hin-und hergefahren, damit sie während der Nacht bei ihrer Mutter bleiben konnten … sogar bevor Ray seinen Führerschein gemacht hatte. Ray und er liebten ihre Mutter von Herzen und vergewisserten sich, dass sie immer gut versorgt war.

      Als sich die Türen öffneten, legte Hunter seine Hand an den Rand der Fahrstuhltür, um diese für sie offenzuhalten. „Es tut mir leid, Angel … Ich bat Tristian, dir nichts zu sagen. Ich wollte nicht, dass du dir um uns Sorgen machst.” Seine Augen verdüsterten sich und er wusste, dass sie allen Grund hatte, böse auf ihn zu sein, wenn sie es wollte.

      â€žDann sag es mir jetzt.” Angel hatte ein schlechtes Gefühl. Hunter hatte nie Geheimnisse vor ihr gehabt und sie fragte sich, ob ihre Trennung dies verursacht hatte. „Was weiß ich nicht?”

      â€žUnsere Mutter ist im letzten Monat gestorben, als das Haus unglücklicherweise in Brand geraten ist”, schluckte er und war nicht gewillt darüber zu reden. „Die Feuerwehr sagte, es sah so aus, als ob sie beim Kochen eingeschlafen sei.”

      Angel öffnete ihren Mund, als in seinen dunklen Augen Tränen glitzerten. „Ach du lieber Gott, Hunter … Es tut mir so leid. Ich wünschte, du hättest es mir gesagt … Ich wäre schon früher zurückgekommen.”

      â€žIch wollte nicht, dass du … mich so siehst”, gestand er, als sie ihre Arme zum dritten Mal in der letzten halben Stunde um ihn schlang.

      Er ließ die Tür los und sie schloss sich. Dann streckte er die Hand aus und drückte auf die Stopptaste. Hunter konnte sich nicht zurückhalten, als er seine Handflächen auf ihren Rücken legte und sie an sich zog. Der Duft ihres Haares beruhigte den Schmerz in ihm, allerdings hatte dieser Schmerz nichts mit seiner Mutter zu tun.

      Angel wollte nichts anderes als ihn trösten, aber sobald sich ihre Körper berührten, fand sie sich mit dem Rücken gegen die Wand des Aufzugs gepresst und eines seiner Beine zwischen ihre Schenkel geschoben. Und beide gingen wieder in Flammen auf.

      â€žOh Gott, Angel”, murmelte Hunter gegen die zarte Haut ihres Halses, als er die Hitze ihres Körpers durch den Stoff seiner Hose fühlte. Er rieb seinen Oberschenkel gegen sie, hob seinen Kopf und presste ihr einen frustrierten Kuss auf die Lippen. Seine Hände wanderten ihre Arme hinunter, um ihre Hände zu fassen. Er verschlang seine Finger in ihre und presste sie gegen die Wand, da er sie gut genug kannte, um sich zu erinnern, dass ein bisschen Dominanz sie antörnte. Sofern dies als Sex gezählt werden konnte … dann waren sie schon seit langer Zeit ein Liebespaar.

      Am Anfang erwiderte sie den Kuss und gab sich den von ihm verursachten Empfindungen hin – bis ihr ein Bild von Ashton durch den Kopf schoss. Sie drehte den Kopf weg und beendete den Kuss. Sie stöhnte leise, als sie seinen heißen Atem über ihren Hals hinunter spürte. Sie entzog ihm die Hände, legte sie auf seine Brust und schob ihn weg.

      â€žHunter?” Angels Blick blieb auf dem Boden hängen und sie hatte plötzlich Angst, was sie sehen würde, wenn sie zu ihm aufschaute. „Es tut mir leid. Ich …”

      â€žPssst,” legte er sanft seinen Finger unter ihr Kinn und hob es hoch, damit sie ihn ansah. Er wusste bereits, warum sie stoppte. Ashton Fox hatte bereits verloren … obwohl sie das noch nicht wusste. Seine Augen verfinsterten sich attraktiv, als er ihre fast stoßweisen Atemzüge hörte – von nur einem einzigen Kuss!

      â€žEs soll dir nicht leidtun … Es sollte dir niemals leidtun, mich zu lieben. Zumindest weiß ich, dass du mir verzeihst, weil ich dir über unsere Mutter nichts gesagt habe.” Hunter ließ sie los, zwang sich einen Schritt zurückzutreten und drückte den Knopf, damit sich die Fahrstuhltüren für sie öffneten.

      Angel wusste, dass er über seine Mutter sprechen würde, wenn er dazu bereit war. Sie drehte sich um und floh aus dem Aufzug, da sie sich nicht mehr traute, mit ihm alleine zu sein. Sobald sie sicher war, dass er weg war, verlangsamte sie ihre Schritte.

      Armer Hunter … und Ray. Die beiden waren immer so liebevoll mit ihrer Mutter umgegangen und diese liebte sie im Gegenzug von ganzem Herzen. Angel erinnerte sich, wie oft sie sich gewünscht hatte, dass ihre eigene Mutter und sie diese Art von Beziehung hätten. Aber ihre Mutter war eine Fremde für sie … war es immer gewesen.

      Als sich die Fahrstuhltüren hinter ihr schlossen, legte Hunter seine Hände gegen die gleiche Wand, gegen die er sie gerade gehalten hatte … er drückte aus Frust dagegen. Wenn das bis Zehn zählen nur funktionieren würde. Er schloss seine Augen und tat es trotzdem, während er seine Atmung zwang zu etwas ähnlichem wie normal zurückzukehren. Als er sich aufrichtete und seine Augen öffnete, war er wieder vollkommen ruhig.

      Er klappte sein Handy auf und wählte Tristians Nummer, um ihm mitzuteilen, dass seine Schwester untergebracht war. Hunter runzelte die Stirn, als er sah, dass er kein Signal auf dem Handy hatte.


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