Das Herz Der Zeit. Amy Blankenship

Читать онлайн книгу.

Das Herz Der Zeit - Amy Blankenship


Скачать книгу

      Seine goldenen Augen sahen den Beschützer hinter ihr mit einer Art abgehobener Gleichgültigkeit. „Toya, geh.“ Ein gefährlich drohender Unterton war in seiner Stimme zu hören.

      Ein Knurren formierte sich hinten in Toyas Hals und seine Fäuste ballten sich wütend als irgendein Gefühl ihn zu übermannen schien, das aus irgendeinem unbekannten Ort tief verborgen in seinen Erinnerungen hoch kam. Ohne ein weiteres Wort drehte sich Toya um und stürmte zur Tür hinaus, wobei er sie hinter sich zuschlug.

      Kyoko sah Toya weglaufen während ihre Gedanken sich in chaotischen Kreisen um sich selbst drehten. Plötzlich fühlte sie den Impuls, ihm nachzulaufen. Sie entschied sich, kein Feigling zu sein, hob ihr Kinn an und fand den Mut, sich endlich umzudrehen, nur um ihren Augen nicht zu trauen.

      Anstelle eines älteren Mannes in Anzug, den sie erwartet hatte, befand sie sich Angesicht zu Angesicht mit... Seine goldenen Augen brannten sich in ihre und gaben ihr das Gefühl, dass sie nicht mehr wegschauen konnte. Sein silbernes Haar fiel über seine Schultern und seinen perfekt geformten Körper. Er war groß und gut aussehend, und sein königlicher Körper und das Gesicht, das nur ein Geschenk des Himmels sein konnte, wurden umgeben von einer leicht arroganten Aura.

      Kyoko schloss sofort ihre Augen. Was war nur mit ihr los? Sie war hierhergekommen, um Fragen zu stellen, nicht um zu sabbern. Als sie ihre Augen wieder öffnete, war er ihr viel näher. Sie machte sofort einen Schritt zurück vor der Hoheit und der Überlegenheit, die ihn umgaben aber dann fühlte sie die massive Tür in ihrem Rücken... die sie gefangen hielt.

      Ohne zu merken, was er machte, hatte Kyou begonnen, auf sie zu zu gehen. Aber als er merkte, dass sie vor ihm zurückwich, hob er eine elegante Augenbraue und deutete mit der Hand Richtung Sofa. „Möchten Sie sich nicht hinsetzen, Fräulein Hogo?“ Er wusste, dass sie Fragen für ihn hatte. Er wäre enttäuscht gewesen, wenn das nicht so gewesen wäre.

      Kyoko schluckte nervös aber hob ihr Kinn überheblich, während sie sich vorsichtig Richtung Sofa bewegte, indem sie so viel Abstand wie möglich zwischen ihnen beibehielt, in erster Instanz nur in der Hoffnung, dass ihr Gehirn dann wieder normal arbeiten würde. Innerlich lachte sie unsicher.

      â€žDas erste, was ich wissen will ist: wieso denken Sie, dass ich eine Priesterin bin?“ Sie sah argwöhnisch hoch zu ihm und drehte beinahe durch, als er sich neben sie auf das Sofa setzte, anstatt auf dem Stuhl auf der anderen Seite des Kaffeetischchens Platz zu nehmen. Kyoko rutschte weg und drehte sich um ihn anzusehen, wobei sie sich zwang, sich nicht noch weiter von ihm zu entfernen und ihre Angst zu zeigen.

      'Also möchte sie spielen', überlegte Kyou ruhig aber ebenso schnell schüttelte er den störenden Gedanken wieder ab. „Wieso denkst du, dass ich nicht wissen sollte, dass du eine Priesterin bist?“, gab er in einer unnatürlich ruhigen Stimme zurück. Sie war im Vergleich zu ihm so klein, als er sich zu ihr hinüber lehnte und in ihr herzförmiges Gesicht sah.

      Kyoko betrachtete die Ebenen seines perfekten Gesichts in der Suche nach irgendeinem Anzeichen auf eine Emotion und war überrascht, dass sie keines fand. Er war wie eine Skulptur der Perfektion und Ruhe und das irritierte sie am allermeisten.

      â€žBeantworten Sie eine Frage immer mit einer Frage, Herr...?“, sie stammelte, da sie noch nicht einmal seinen Namen kannte.

      Kyou lächelte, aber nur innerlich, sodass sie es nicht sehen konnte. Nun, er konnte erkennen, dass sie noch genug Leben in sich hatte, und war darüber nicht enttäuscht. Er wollte nur noch mehr sehen. „Herr Lord, aber du darfst mich Kyou nennen, es sei denn Lord gefällt dir besser.“ Er nagelte sie mit einem hitzigen Blick fest.

      Kyoko erwiderte den hitzigen Blick: „Wieso...bin... ich... hier?“ Sie sagte die Worte langsam, als spräche sie mit einem Kind. So, lass uns sehen, wie er hier heraus kommt. 'Herr Lord, von wegen', schnaubte Kyoko in sich hinein, ohne ihren Augenkontakt mit ihm zu unterbrechen.

      Kyou hatte ihre Gedanken gelesen und seine goldenen Augen glühten, als sie sich in ihre smaragdgrünen bohrten. Er beugte sich noch ein wenig näher zu ihr, wissend, dass er sie auf diese Art einschüchtern würde. Er konnte es riechen.

      â€žDeine Priesterinnen-Mächte sind schwach und untrainiert, oder du würdest wissen, wieso ich weiß, dass du eine Priesterin bist“, fauchte er fast und verlor seine Fassung nur für einen Moment, ehe seine ruhige Fassade wieder zurück auf ihren Platz rutschte. „Ich werde dir Kampfkunst beibringen und dir helfen, das zu stärken... was dir fehlt.“

      Für Kyoko klang das, was er zuletzt sagte, beinahe wie eine Beleidigung. Der kleine Hitzkopf, der sie war, lehnte sie sich vor bis ihr Gesicht fast das seine berührte, und der Sarkasmus triefte aus ihrer Stimme: „Vielleicht verstecke ich meine wahre Macht nur, und wenn ich ein Ziel finde, das es verdient, kann ich sie freilassen.“ Die Wut machte sie furchtlos, oder dumm, im Moment wusste sie nicht, welches von beiden.

      Kyous Gesicht näherte sich ihrem noch mehr, sodass sein heißer Atem ihre Lippen streichelte. Er flüsterte mit einer dunklen Stimme: „Priesterin.“

      Kapitel 4 "Pass auf"

      Kyoko schreckte vor ihm zurück, plötzlich fühlte sie Schwingungen von ihm ausgehen, die sie nicht fühlen sollte. Etwas ging hier vor und sie hatte das Gefühl, dass sie die letzte war, die davon erfuhr.

      â€žIch brauche Antworten“, flüsterte sie mit nervöser Stimme und biss auf ihre Unterlippe in der Hoffnung, das kribbelnde Gefühl, das Kyou erzeugt hatte, zu vertreiben. Sie wünschte sich für einen Moment, dass sie das atemberaubende Schaudern, das beschlossen hatte, im Schnellzugtempo durch ihr Nervensystem zu fahren, loswerden könnte.

      Ihren Geruch einatmend, fühlte Kyou sein Blut sofort kochen und lehnte sich zurück. Er hatte den kleinen Körper der Frau erzittern gesehen, aber nicht vor Abscheu. Als er hinunter sah, wollte er beinahe grinsen, als er eine Gänsehaut auf ihren Armen erscheinen sah.

      â€žWieso unterdrückst du deine Macht? Du musst dir deiner Umgebung bewusst werden, bevor sich die Vergangenheit wiederholt“, erklärte ihr die etwas arrogante Stimme.

      Kyoko schluckte schwer. „Was meinen Sie damit?“ Sie spannte sich an.

      â€žDu bist dir dessen bewusst, dass es in dieser Universität Unsterbliche gibt, nicht wahr?“ In seinen Augen glitzerte etwas, das Kyoko noch nie gesehen hatte, und seine Stimme war barsch, als wolle er sie bestrafen. „Dämonen nähern sich, während wir uns hier unterhalten.“

      Kyokos Augen weiteten sich und zogen sich dann zusammen. Spielte er mit ihr? „Woraus wollen Sie schließen, dass es hier Beschützer und Dämonen gibt?“, fragte sie mit empörtem Spott.

      Blitzschnell ergriff Kyou sie an den Armen und riss sie hoch, sein Kopf beugte sich zu ihr hinunter, sodass sein Gesicht beinahe das ihre berührte. Er knurrte verärgert: „Pass auf!“

      Kyoko blinzelte und konnte nicht glauben, was sie sah. Vor ihr stand nicht der, mit dem sie gerade eben noch gesprochen hatte. Sie schaute in unnatürlich helle, verärgerte, goldene Augen und darunter waren die weißesten kleinen Fangzähne zu sehen, und sie konnte die Klauen fühlen, die sich in diesem Moment unwissentlich in ihren Arm bohrten.

      Sein Haar hatte sich um das Doppelte verlängert und schien beinahe um ihn zu schweben als würde es auf Anerkennung warten. Mit einem erschrockenen Schrei riss Kyoko sich los und machte schnell einen Schritt zurück, nur um zu sehen, wie er einen bedrohenden Schritt näher kam.

      â€žSie sind ein Beschützer?“ stotterte sie lahm.

      â€žUnd du bist die Priesterin, die das schon wissen hätte sollen“, zischte er, während er sie noch anstarrte, wobei sein Ärger schon verrauchte.

      Sie drehte


Скачать книгу