Sklavin, Kriegerin, Königin . Морган Райс

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Sklavin, Kriegerin, Königin  - Морган Райс


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und sie gingen weiter. Sein Gesicht war ein einziges Grinsen.

      „Was?“ fragte Ceres.

      „Als ich sah was passierte, wollte ich nichts lieber als mein Schwert in jedem einzelnen von ihnen zu versenken. Aber dann hab ich gesehen wie du dich verteidigt hast.“ Er schüttelte seinen Kopf und lachte. „Das hatten sie nicht erwartet.“

      Sie merkte, dass sie rot wurde. Sie hätte gerne gesagt, dass sie keine Angst gehabt hatte, doch das stimmt nicht.

      „Ich war angespannt“, gab sie zu.

      „Ciri angespannt? Niemals.“ Er küsste ihren Kopf und sie drangen weiter in das Innere des Stadions vor.

      Sie fanden einige Sitze in den unteren Rängen und nahmen Platz. Ceres war berauscht. Sie würde die Ereignisse des heutigen Tages hinter sich lassen und in die Aufregung der jubelnden Massen miteinstimmen.

      „Siehst du die da?“

      Ceres folgte Rexus’ Finger und blickte nach oben zu einer der Dutzend Boxen, in denen Jugendliche saßen und an silbernen Weinbechern nippten. Sie hatte noch nie in ihrem Leben solch prachtvolle Kleidung gesehen, noch nie Tische, die vor köstlichem Essen geradezu überquollen und auch die Fülle an glitzernden Juwelen war ihr fremd. Keiner von ihnen hatte eingefallene Wangen oder Hungerbäuche.

      „Was machen die dort?“ fragte sie als sie beobachtete wie einer von ihnen Münzen in einem goldenen Becher einsammelte.

      „Einem jeden von ihnen gehört ein Kampfherr“, sagte Rexus, „und sie wetten darauf welcher gewinnen wird.“

      Ceres stöhnte. Sie verstand, dass es für diese Leute nichts als ein Spiel war. Es war klar, dass die verwöhnten Jugendlichen sich wenig um Kämpfer oder Kampfkunst scherten. Sie wollten einfach nur sehen, ob ihr Kampfherr würde gewinnen können. Für Ceres ging es bei dieser Veranstaltung jedoch um Ehre, Mut und Technik.

      Die königlichen Banner waren gehisst, Trompeten ertönten und als die ehernen Tore an beiden Enden des Stadions aufsprangen, marschierte ein Kampfherr nach dem anderen aus den schwarzen Löchern der Anlage. Ihre Rüstungen fingen das Sonnenlicht und warfen Lichtstrahlen in die Menge.

      Die Menge tobte als diese Kampfmaschinen in die Arena marschierten. Ceres ließ sich von den Beifall klatschenden Massen mitreißen und sprang auf. Die Kämpfer erreichten in einem mit dem Gesicht nach außen gekehrten Zirkel ihre Positionen. Ihre Äxte, Schwerter, Speere, Schilder, Dreizacke, Peitschen und anderen Waffen reckten sie in die Luft.

      „Wohlergehen dem König Claudius“, schrien sie.

      Wieder wurden Trompeten geblasen und der goldene Wagen von König Claudius und Königin Athena sauste durch einen der Eingänge in die Arena. Es folgten der Wagen mit Kronprinz Avilius und Prinzessin Floriana und schließlich die restliche königliche Entourage und Sippschaft. Jeder der Wägen wurde von zwei schneeweißen mit Gold und Juwelen geschmückten Schimmeln gezogen.

      Ceres machte unter ihnen Prinz Thanos aus und sie war angewidert vom finsteren Blick des Neunzehnjährigen. Wenn sie Schwerter für ihren Vater auslieferte, hatte sie gelegentlich gesehen wie der Prinz mit den Kampfherren im Palast sprach. Ihm stand stets dieser Ausdruck von Verachtung und Hochmut ins Gesicht geschrieben. Sein Körperbau stand in nichts dem der Kämpfer nach – man hätte ihn leicht für einen halten können. Seine Arme waren muskelbepackt, seine Hüften straft und definiert und seine Beine glichen zwei harten Baumstämmen. Dennoch machte sein offenkundiger Mangel an Respekt und Leidenschaft für seine Position Ceres wütend.

      Trompeten erschallten als die Angehörigen des Königshauses zu ihren Podiumsplätzen paradierten und damit den Beginn der Tötungen anzeigten.

      Die Menge brüllte als alle Kampfherren bis auf zwei wieder hinter den Eisentoren verschwanden.

      Ceres erkannte, dass es sich bei dem einen um Stefanus handelte. Den anderen jedoch, der nichts als einen beschirmten Helm und einen von einem Ledergürtel gehaltenen Lendenschutz trug, konnte sie nicht zuordnen. Vielleicht war er von weit her angereist um an den Kämpfen teilzunehmen. Seine gut eingeölte Haut glich der Farbe fruchtbaren Bodens und sein Haar war so schwarz wie die Nacht. Durch die Schlitze in seinem Helm konnte Ceres die Entschlossenheit in seinen Augen sehen und sie wusste sogleich, dass Stefanus’ letzte Stunde geschlagen hatte.

      „Keine Sorge“, sagte Ceres und blickte zu Nesos hinüber. „Du kannst dein Schwert behalten.“

      „Noch hat er nicht verloren“, antwortete Nesos mit einem Grinsen. „Stefanus würde nicht so weit oben auf der Favoritenliste stehen, wenn er nichts zu bieten hätte.“

      Als Stefanus seinen Dreizack und sein Schwert in die Luft schwang wurde es still.

      „Stefanus!“ rief mit erhobener und geballter Faust einer der wohlhabenden jungen Männer aus einer der Kabinen. „Stärke und Mut!“

      Stefanus nickte in Richtung des jungen Mannes und die Menge bekundete brüllend ihre Zustimmung und dann stürzte er sich mit voller Kraft auf den Weithergereisten. Dieser wich geschickt aus, drehte sich und schlug mit seinem Schwert nach Stefanus, den er nur um wenige Zentimeter verfehlte.

      Ceres zuckte zusammen. Bei solchen Reflexen würde Stefanus nicht lange durchhalten. Immer wieder auf Stefanus’ Schild einschlagend stieß der Fremde laute Kampfschreie aus während Stefanus weiter zurückwich. Aus einer Geste der Verzweiflung stieß Stefanus dem Fremden eine Ecke seines Schilds ins Gesicht. Blut schoss durch die Luft und sein Feind taumelte zu Boden.

      Ceres gefiel dieser Schachzug. Vielleicht hatte sich Stefanus’ Technik verbessert seitdem sie ihn das letzte Mal trainieren gesehen hatte.

      „Stefanus! Stefanus! Stefanus!“ skandierten die Zuschauer im Chor.

      Stefanus richtete sich zu Füßen des verletzten Kriegers auf, doch in dem Moment als er ihm den Todesstoß mit seinem Dreizack verpassen wollte, hob der Fremde seine Beine und trat Stefanus mit voller Wucht, sodass er rückwärts stolperte und auf seinem Hinterteil landete. Beide sprangen katzengleich auf ihre Füße und standen sich erneut gegenüber.

      Keiner ließ den anderen aus den Augen und sie begannen sich lauernd im Kreis zu bewegen. Die Luft war zum zerreißen angespannt.

      Der Fremde fletschte die Zähne, schwang sein Schwert in die Luft und rannte auf Stefanus zu. Stefanus wich rasch zur Seite aus und erwischte ihn mit seinem Schwert am Oberschenkel. Im Gegenzug schwang der Fremde sein Schwert herum und verletzte Stefanus am Arm.

      Beide Kämpfer brüllten vor Schmerz, doch schienen die Wunden sie nur noch mehr in Rage zu versetzen statt sie auszubremsen. Der Fremde riss sich seinen Helm vom Kopf und schmiss ihn auf den Boden. Von dem schwarzen Bart seines Kinns rann Blut, sein rechtes Auge war geschwollen, doch in seinem Gesichtsausdruck konnte Ceres erkennen, dass er es satt hatte Spielchen mit Stefanus zu spielen. Er wollte ihn jetzt einfach nur noch töten. Aber wie schnell würde es ihm gelingen ihn abzuschlachten?

      Stefanus ging auf den Fremden los und Ceres schnappte nach Luft als Stefanus’ Dreizack mit dem Schwert seines Kontrahenten zusammenstieß. Auge in Auge versuchte ein jeder die Oberhand zu gewinnen. Sie stöhnten, keuchten und schoben, ihre Adern traten hervor und Muskeln spielten unter ihrer verschwitzten Haut.

      Der Fremde duckte sich und wrang sich aus dem Griff ihrer Waffen frei. Zu Ceres’ Überraschung wirbelte er wie ein Tornado herum, ließ sein Schwert durch die Luft rauschen und enthauptete Stefanus.

      Nach einigen Atemzügen hob der Fremde triumphierend seinen Arm in die Luft.

      Die Menge verstummte für eine Sekunde. Auch Ceres. Sie blickte zu dem jungen Mann, dem Stefanus gehört hatte. Sei Mund stand sperrangelweit offen, seine Augenbrauen waren wütend zusammengezogen.

      Der junge Mann schmetterte seinen Silberbecher in die Arena und stürmte aus seinem Rang. Der Tod macht die Menschen gleich, dachte Ceres und musste ein Lächeln unterdrücken.

      „August!“ schrie ein Mann in der Menge. „August! August!“

      Ein Zuschauer nach dem anderen stimmte mit ein, bis das gesamte Stadion den Namen des Siegers rief. Der Fremde verbeugte sich vor König Claudius. Dann kamen drei andere Kämpfer von den Eisentoren hergelaufen um


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