Ein Händedruck für Thronerben . Морган Райс

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Ein Händedruck für Thronerben  - Морган Райс


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die kämpfen konnten an Ort und Stelle auf. Sie taten das mit einem überraschenden Sinn an Selbstbewusstsein, aber dann dachte Sebastian, waren sie noch hinter der Mauer. Solange sie hielt, mussten sie keine Angst haben. Sie waren sicher.

      Warum hatte Emeline die Zerstörung gesehen?

      Sebastian stand dort und versuchte Selbstbewusstsein zu zeigen, auch wenn er am liebsten weggelaufen wäre. In Sophias Abwesenheit war er der Herrscher dieses Königreichs und er musste Stärke bieten, aus der alle anderen zehren konnten. Wenn er Angst zeigte, würde es eine Panik geben.

      Langsam begann Endi um die Grenze von Stonehome herumzugehen, er hielt alle paar Meter an, um etwas zu tun, dass Zutaten zu enthalten schien, die von einigen Dienern getragen wurden. Er machte Markierungen mit einem goldenen Stab, dabei las er aus einem Buch.

      „Kann ihn jemand mit einer Muskete treffen?“, fragte Sebastian.

      „Aus der Entfernung?“, fragte Vincente. Er lud seine eigene. „Unwahrscheinlich, aber wir können es versuchen.“

      Stonehomes andere Krieger begannen, ihre Waffen vorzubereiten. Es schien ewig zu dauern, bis sie fertig waren.

      “Feuer!” , schrie Vincente und eine Salve an Schüssen feuerte durch die Hitze. Niemand kam auch nur nahe an Endi heran. „Er ist zu weit weg. Vielleicht kann eine Kanone das schaffen.“

      Sebastian konnte sehen, dass das nicht funktionieren würde. Endi bewegte sich viel zu schnell, als eine Kanone zielen konnte und der Gedanke daran einen Mann mit einer Artilleriewaffe zu treffen war sowieso lächerlich. Sie konnten nicht mal einen Überfall machen, um das aufzuhalten, denn das würde bedeuten sie müssten die Mauer öffnen.

      Alles, was sie tun konnten, war zu warten.

      Sebastian sah zu wie Endi, Sophias Cousin um Stonehome herumging. Er hatte fast einmal den Kreis abgelaufen. Irgendwie hatte Sebastian das Gefühl, das sie ihn aufhalten mussten, ehe er den Kreis ganz abgelaufen war. Kraft würde nicht funktionieren, aber vielleicht Vernunft.

      “Endi”, rief er. “Endi hier ist Sebastian, Sophias Mann.”

      Er sah Endi innehalten und herüberschauen.

      „Ich weiß, wer du bist“, schrie er zurück.

      „Es wäre einfacher mit dir zu reden, wenn du näherkommen könntest.“

      „Es wäre auch einfacher mich dann zu erschießen“, erwiderte Endi. „Und du hast bereits gezeigt, dass du gewillt bist, das zu tun.“

      „Was machst du Endi“, fragte Sebastian. „Du bist der Cousin meiner Frau. Meine Tochter trägt dein Blut. Du solltest nicht dem Feind helfen.“

      Endi sah ihn lange an. „Wenn Familie das Einzige wäre, was zählt, wärst du mit deiner gestorben und meine hätte mich nicht verstoßen.“

      “Aber du hilfst dem Krähenmeister!”, rief Sebastian. „Du weißt, wie teuflisch er ist. Er hat Ishjemme angegriffen und deine Familie und deine Freunde!“

      „Er hat zumindest Platz für mich!“, schrie Endi zurück und brachte den goldenen Stab in einer letzten Markierungsgeste herunter. Er schien dabei Wörter zu flüstern und fast so schnell wie eine Schlange drehte er sich um, stach den ersten Diener und dann einen Zweiten nieder, ihr Blut verteilte sich auf dem Boden.

      Linien der Macht flossen an den Stellen entlang, an denen er gegangen war und sie entzündeten ein tiefes blutrot. Energie schien sich in der Luft darüber zu winden und für einen Moment dachte Sebastian, dass er die Schreie der Sterbenden hinter den Grenzen des Dorfes hören konnte. Er hörte die Schreie hinter ihm und drehte sich um und sah Menschen aus dem Steinkreis im Herzen von Stonehome torkeln, ihre Köpfe schmerzverzerrt. Einer fiel auf sein Gesicht und stand nicht mehr auf.

      Sebastian schaute gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie die Mauer um das Dorf zu flackern begann und fiel, sie schimmerte einen Moment in der Luft, ehe sie in sich zerfiel. Hörner und Trompeten erklangen über das Heideland, hallten wieder, als sie Befehle gaben. Das Rumpeln der Pferde und das Stampfen der Füße kamen hinzu.

      Sebastian sah wie die neue Armee vorwärts kam und jetzt gab es nichts mehr, was sie noch aufhalten konnte.

      KAPITEL VIER

      “Ihr sterbt?”, fragte Sophia und konnte es nicht glauben. Der Schock davon durchfuhr sie heiß und kalt, sie wollte etwas tun, irgendwas, anstatt es zu glauben. Selbst als Sienne sich gegen ihre Hand presste, brachte die Anwesenheit der Waldkatze nicht die Realität zurück.

      „Ihr könnt nicht sterben“, sagte Kate. „Nicht so. Nicht nach alldem was wir durch gemacht haben. So sollte es nicht sein.“

      Sophia konnte ihre Sorge hören und die Tränen, die sich in den Augen ihrer Schwester bildeten. Das war schon fast ein genauso großer Schock wie alles andere, weil Kate nie weinte. Sie wurde wütend, damit sie nicht weinen musste.

      “Weint nicht meine Schätze”, sagte ihre Mutter und streckte ihre Arme aus. Sophia stand auf, um zu ihr zu gehen und sah, wie Kate dasselbe machte. „Das ist schon lange so.“

      „Aber wir haben euch gerade erst gefunden“, sagte Sophia, als wenn das einen Unterschied machte. Sie wusste jetzt, dass die Welt nicht so funktionierte, aber sie sollte es. Sie sollte es wirklich.

      „Ihr habt uns dennoch gefunden“, sagte ihr Vater von der Seite. „Wir haben die Chance wieder eine Familie zu sein, wenn auch nur kurze Zeit.“

      Sophia sah ihn zusammenzucken, seine Hand ging zu seiner Brust. Erst als er das tat, verstand sie, wie kurz die Zeit sein konnte.

      “Kann man nichts dagegen tun?”, fragte Lucas. Sophia konnte sehen, wie er versuchte, seine Gefühle zu verstecken. Das gefiel ihr nicht; sie wollte, dass ihr Bruder hier war, und nicht nur die Hülle von ihm.

      „Es musst etwas geben“, stimmte Kate zu. „Wenn ich noch meine Kräfte hätte, könnte ich euch heilen. Wenn ich sie nicht verloren hätte …“

      „Dann gehörest du immer noch zu einem der uralten Dinge unseres Landes“, sagte ihre Mutter. „Das ist nicht deine Schuld, Kate.“

      „Nein, es ist die Schuld der Witwe“, keifte Kate. „Sie und ihre Anhänger. Sie ist tot, aber die Anhänger leben immer noch. Ich werde jeden Einzelnen von ihnen finden.“

      „Kate“, sagte Sophia sanft. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sauer zu werden.“

      “Warum bist du nicht wütend?”, entgegnete Kate. „Was ist der Sinn, wenn man all diese Macht hat, und wir unsere Eltern nicht zurückbekommen? Warum müssen wir die ganze Zeit so viele Opfer bringen?“

      Sophia konnte sehen, dass Kate nicht nur an ihre Eltern dachte, sondern an all die anderen Dinge, die in ihrem Leben passiert waren, all der Schmerz, all das Leid.

      „Wir müssen, weil es manchmal das Schicksal von uns fordert“, erwiderte ihre Mutter. „Ich weiß, du hast Einblicke in das bekommen, was kommen wird Sophia und du auch Lucas. Ich habe es mein ganzes Leben gesehen. Eine Zeit mit großer Macht in der Welt liegt vor uns. Ich habe einen Krieg gesehen, und wie sich der Krieg entwickelt, wird das Schicksal der Welt bestimmen.“

      „Wir haben die Witwe geschlagen“, sagte Sophia.

      “Und jetzt steht die neue Armee an eurem Hafen”, sagte ihre Mutter. „Der Krähenmeister verfolgt sie und tötet dabei.“ Sie drehte sich zu Kate. „Es tut mir leid, mein Schatz, aber Will ist tot.“

      Sophia fühlte die Welle an Trauer und Schmerz, die von ihrer Schwester kam wie eine Artilleriebombe. Sie ging zu Kate, um sie zu umarmen, aber ihre Schwester zog sich zurück, sie ließ sich von Sophia nicht anfassen.

      „Nein, das kann nicht sein, das kann nicht stimmen“, sagte


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