Eine Liebe in Paris . Sophie Love

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Eine Liebe in Paris  - Sophie Love


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„Allein das ist es mir schon wert.“

      Keira biss die Zähne zusammen und folgte Stella zum einem Stuhl.

      „Ich muss nicht viel machen“, erklärte die Make-up-Künstlerin. „Wir wollen den Classic Look. Schwarz-weißer Movie-Style. Nur ein wenig Mascara und ein bisschen Lippenstift.“

      Keira hatte keine Wahl, sie spielte mit. Nachdem sie mit dem Make-up und der Frisur durch waren, zog sie ein hübsches blaues Kleid mit Spitzenbordüren an.

      „Es ist zu lang“, sagte Keira und schaute auf den Stoff zu ihren Füßen.

      „Das geht schon“, erklärte Stella. „Du stellst dich einfach hier drauf.“

      Keira blickte zur Seite und sah einen gebastelten Schornstein inmitten eines gebastelten Daches. Sie würden sich also über den Dächern von Paris küssen für dieses Foto. Das schüchterte Keira noch mehr ein.

      Sie wurde zu Cristiano zurückgebracht, der inzwischen dunkle Hosen und ein gestreiftes Hemd trug, das Haar wie in einem alten Film zur Seite frisiert. Er sah umwerfend aus, wie üblich. Wenn es überhaupt irgendetwas Positives an dieser ganzen Sache gab, dann war es dieser Anblick.

      Sie betraten das Set und hörten Stellas Anweisungen zu. Keira sollte auf dem Schornstein stehen, ein Bein gebeugt, und Cristiano küssen.

      Es war entwürdigend. Sie fühlte sich so unwohl in dieser unnatürlichen Haltung und sollte dann auch noch auf Kommando küssen. Cristiano hingegen schien Spaß an der Sache zu haben.

      „Wie kann dir das gefallen?“, fragte sie ihn.

      „Ich darf dich wieder und wieder küssen“, meinte er. „Was sollte mir daran nicht gefallen?“

      Eine ganze Gruppe weiblicher Zuschauer stand hingerissen in der Nähe und schaute zu. Sie konnte die Stadt gar nicht schnell genug verlassen, dachte Keira. Sie wollte, dass alles wieder so war wie anfangs, als sie nur zu zweit waren, anstatt dass jeder ein Stück von Cristiano haben wollte.

      Endlich hörte das Blitzlicht auf.

      „Ich denke, wir haben es“, verkündete Stella.

      Cristiano half ihr von dem Schornstein runter und sie gingen zu Stella, um sich das Ergebnis anzuschauen.

      „Denkt euch die Skyline von Paris. Die fügen wir nachträglich ein.“

      Wäre Keira nicht in den Bildern gewesen, hätten sie ihr wahrscheinlich gefallen. Sie waren romantisch und die Chemie zwischen ihr und Cristiano war echt. Auch wenn es ihr die ganze Zeit nur peinlich gewesen war, hatte Stella es dennoch geschafft, diesen besonderen Moment einzufangen. Aber es war eben immer noch sie in diesem Bild. Nicht nur Cristiano, der aussah, wie ein französischer Filmstar.

      „Ist es nicht wunderbar gelungen?“, fragte Stella. „Ihr werdet in Kürze Celebrities sein.“

      Cristiano vielleicht, dachte Keira. Er war eindeutig der Star in dem Foto. Und der Star des Artikels, wie es aussah. Was, wenn er durch all das hier jemand Besseres fand? Sie fragte sich, was passieren würde, wenn sie sich trennten. Diese Bilder wären eine furchtbare Erinnerung. Und peinlich. Auf einem Cover zu sein, ihre Liebe zu einem Mann zu gestehen, der sie für jemand Besseres verlassen hatte.

      Elliot zog Keira an die Seite.

      „Ich habe darüber nachgedacht, was du eben in meinem Büro gesagt hast. Dass das hier dein Leben ist. Vielleicht haben wir dich zeitlich zu sehr unter Druck gesetzt. Wie wäre es, wenn du den Rest des Tages frei nimmst? Hier im Büro brauchen wir dich heute nicht mehr und dann hättest du genug Zeit, um alles in die Wege zu leiten, dich von der Familie zu verabschieden, so was.“

      „Du hast doch einfach nur Angst, dass ich wieder Heimweh kriege und kündigen will.“ Keira durchschaute seine Absichten sofort.

      „Ich will, dass du glücklich und entspannt bist“, sagte er wenig überzeugend.

      Aber Keira wollte das nicht diskutieren. Sie hatte längst genug davon, dass alle um Cristiano herumscharwenzelten. Sie ging zu ihm herüber, wo eine Gruppe von Schreiberlingen von den gelungenen Bildern schwärmten. Sie nahm ihn am Arm.

      „Wir haben den Rest des Tages für uns“, sagte sie. „Lass uns gehen.“

      „Okay.“ Cristiano ließ sich bereitwillig von ihr fortziehen. Er winkte den Mitarbeitern zum Abschied zu. „Ich schätze, wir sehen uns mal wieder. War nett, euch alle kennenzulernen. Ciao.“

      Sie ließen ihn nicht aus den Augen, bis er durch die Tür war.

      Sobald sie draußen auf der Straße standen, atmete Keira tief durch. Das war alles derart anstrengend gewesen, dass sie wirklich den Rest des Tages zur Erholung brauchte.

      Sie gingen zur U-Bahn. Aber sie waren noch nicht die Straße runter, da bekam Keira die erste von einer ganzen Reihe von E-Mails von Nina, dann von Elliot, von Heather, mit dem Zeitplan für Paris, Flugzeiten, Hoteldetails. Von wegen, den Rest des Tages frei haben.

      Sie waren gerade auf dem Weg die Treppen runter zur U-Bahn-Station, als Keiras Handy schon wieder summte. Aber dieses Mal war es eine Textnachricht. Zu ihrer Überraschung von Zachary. Einen Moment lang hoffte sie, es wäre endlich die Bestätigung, dass sie ihr Geld zurück bekommen würde, aber das erledigte sich sofort, als sie die Nachricht las.

      Hey K. Schlechte Neuigkeiten. Mein Cousin meint, es müsste eine Menge renoviert werden in unserem alten Apartment. Daher behält er die Kautionssumme. Tut mir leid. Lass uns mal auf einen Drink treffen, wenn ich wieder in New York bin, ja?

      Keira kochte vor Wut, als sie das las. Was für eine Frechheit! Sie brauchte das Geld, um eine neue Wohnung zu mieten und Zach wusste das ganz genau. Es war undenkbar, dass sie im Apartment Schäden im Gegenwert von tausenden von Dollar hinterlassen haben sollten. Entweder log Zach oder der Cousin steckte mit ihm unter einer Decke. Allein die Art, wie er ihr beiläufig mitteilte, dass sie es nicht wiederkriegen würde. Als sei es nur eine kleine Unbequemlichkeit. Und sie dann noch zum Drink einzuladen!

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