Butler Parker 148 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 148 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sich dagegen, wenn ich höflichst raten darf, mit den Insidern der Szene auseinandersetzen«, redete Parker weiter.

      »Natürlich, Mr. Parker.« Sie war bereits wieder besänftigt, »ich habe ja auch wohl einen besseren Draht zum einfachen Volk, nicht wahr?«

      »Mylady bewegen sich auf jedem Parkett mit traumwandlerischer Sicherheit«, machte Josuah Parker seiner Herrin ein Kompliment, wobei sich in seinem Gesicht wieder mal kein Muskel regte.

      »Das stimmt.« Sie sah ihn freundlich an. »Hin und wieder treffen Sie den Nagel tatsächlich auf den Kopf. Gehen wir also, ich will die Unterwelt nicht länger warten lassen.«

      Das Quartett benutzte den Hinterausgang, eine schmale Gasse, die von der Rückseite des Fachwerkhauses und einer hohen Brandmauer gebildet wurde. Diese Mauer war selbstverständlich entsprechend gesichert und ließ es nicht zu, daß man sie ungesehen übersteigen konnte.

      Lady Agatha hatte im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum Platz genommen. Die schußsichere Trennscheibe zwischen Parker und ihr war herabgelassen worden. Man konnte sich ohne die eingebaute Wechselsprechanlage miteinander verständigen.

      Mike Rander und Kathy Porter waren in ihrem Mini-Cooper bereits in der Dunkelheit verschwunden. Hinter Parkers Wagen, einem ehemaligen Taxi betagter Bauart, hatte sich das Tor zur Gasse wieder geschlossen. Der Butler steuerte seine Trickkiste auf Rädern langsam zur City hinüber und vergewisserte sich hin und wieder, ob es Verfolger gab. Bisher konnte er allerdings nichts ausmachen.

      »Ich hoffe, Sie haben mir jetzt eine gute Adresse zu bieten, Mr. Parker«, sagte sie, »ich brauche endlich Informationen.«

      »Mylady sollten gütigst bedenken, daß selbst in Kreisen der Unterwelt Ratlosigkeit herrscht«, antwortete der Butler, »aus diesem Grund wurden ja auch die drei Gangster aus den Staaten eingeflogen.«

      »Ihnen wird schon etwas einfallen, Mr. Parker, ich verlasse mich da ganz auf Sie.«

      »Mylady beschämen meine Wenigkeit«, lautete Parkers Antwort, »vielleicht sollte man es in einem gewissen Filmclub versuchen.«

      »Sie mißverstehen mich, Mr. Parker, ich will mir keinen Film ansehen«, tadelte die Detektivin umgehend.

      »In diesem privaten Filmclub, Mylady, werden Nachrichten gehandelt«, antwortete Parker höflich, »die gezeigten Filme allerdings stehen auf einem Niveau, das man nur als äußerst beklagenswert bezeichnen kann.«

      »Aha, und was stelle ich mir darunter vor?«

      »Mylady werden schockiert sein.«

      »Das überlassen Sie ruhig mir, Mr. Parker. Welche Filme werden gezeigt? Doch hoffentlich keine Pornos?«

      »Mylady sollten sich allerdings mit dieser Tatsache abfinden.«

      »Was tut man nicht alles, um einen Fall zu klären«, sagte sie, »auch das werde ich auf mich nehmen, Mr. Parker. Entrüsten kann ich mich später immer noch.«

      *

      »Ich glaube, ich kann Ihnen da einen Tip geben«, sagte Paul Radnor eine halbe Stunde später und flüsterte fast, »und dieser Tip ist noch brandheiß, Mr. Parker.«

      »Von wem stammt er, wenn man fragen darf?« Parker sah seinen Gesprächspartner höflich abwartend an. Er, Lady Simpson und Paul Radnor saßen in einer Art Loge, die nur von einer Kerze erhellt wurde. Radnor, mittelgroß und schlank, sah sich verstohlen nach allen Seiten um. Er schien eindeutig Angst zu haben.

      »Er ist mir von einem Unbekannten angeboten worden«, redete er dann weiter, »ich habe den Mann hier im Filmclub vorher noch nie gesehen.«

      »Kommen wir auf ihn später noch mal zurück, wenn ich vorschlagen darf«, meinte Josuah Parker, »wie lautete das erwähnte Angebot?«

      »Können Sie mit dem Namen ›Eismann‹ etwas anfangen, Mr. Parker?«

      »Sagten Sie Eismann?«

      »Eismann«, wiederholte Paul Radnor, »er soll der Mann sein, der auf die Polizei schießt.«

      »Wurde nur dieser sogenannte Spitzname genannt, Mr. Radnor?«

      »Mehr nicht, Mr. Parker, und das ist die Wahrheit. Falls ich an weiteren Informationen interessiert bin, kann ich kaufen, aber ich habe mir Bedenkzeit ausgebeten.«

      »Wieviel verlangt dieser Informant für weiteres Material?«

      »Tausend Pfund. Sie können sich vorstellen, Mr. Parker, daß ich mir erst mal Bedenkzeit ausgebeten habe.«

      »Wann war dieser Informant hier, Mr. Radnor?«

      »Vor gut anderthalb Stunden. Er will mich noch im Lauf dieser Nacht anrufen.«

      »Etwas leiser, wenn ich bitten darf«, rügte die ältere Dame, die sich an diesem Gespräch nicht beteiligte. Sie hatte sich ablenken lassen und verfolgte die dramatischen Ereignisse, die auf der Filmleinwand zu sehen waren.

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