Der exzellente Butler Parker 14 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 14 – Kriminalroman - Günter Dönges


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und muß man vermuten, daß Mylady den entlassenen Arbeiter namens Al Doolittle zu meinen geruhen?« vergewisserte sich der Butler, während er sein schwerfällig wirkendes Gefährt anrollen ließ.

      »Selbstverständlich, Mister Parker«, nickte die Detektivin. »Der Fall ist doch sonnenklar. Mister Poomickle wollte sich an seinem Arbeitgeber rächen. Das ist ein geradezu klassisches Motiv.«

      »Eine Feststellung, der meine bescheidene Wenigkeit keinesfalls widersprechen möchte, Mylady«, pflichtete Parker seiner Herrin bei.

      »Mich wundert nur, daß Mister Ball erst im letzten Moment darauf gekommen ist«, fuhr Lady Agatha fort. »So vergeßlich kann doch kein Mensch sein.«

      »Zweifellos haben Mylady auch in Betracht gezogen, daß Mister Balls Vergeßlichkeit gewisse Hintergründe haben könnte«, warf der Butler ein.

      »Allerdings habe ich das in Betracht gezogen, Mister Parker«, schwindelte die ältere Dame eilig. »Von welchen Hintergründen gehe ich aus?«

      »Mylady dürfte kaum entgangen sein, daß Mister Ball zunächst bemüht war, von dem Verdacht auf Brandstiftung überhaupt abzulenken«, meinte Parker.

      »Selbstverständlich habe ich das bemerkt, Mister Parker«, behauptete Agatha Simpson. »Was schließe ich daraus?«

      »Mylady dürften verschiedene Erklärungen für dieses Verhalten in Betracht gezogen haben, falls man sich nicht gründlich täuscht.«

      »Zum Beispiel?«

      »Zum Beispiel könnte Mister Ball an einer Vertuschung des wahren Sachverhalts interessiert sein, weil die Ergreifung des Täters auch für ihn selbst kompromittierende Folgen hätte«, ließ der Butler sich vernehmen.

      »Papperlapapp, Mister Parker«, fuhr Lady Agatha ihrem Butler über den Mund. »Mister Mall hat sich nichts vorzuwerfen. Was soll denn Kompromittierendes daran sein, wenn er einen trunksüchtigen Arbeiter entläßt?«

      »Möglicherweise erwägen Mylady auch, daß eine bisher nicht genannte Person als Brandstifter in Frage kommen könnte«, versuchte Parker, seinen eigenen Verdacht der Detektivin in den Mund zu legen.

      »Und was sollte das für eine Person sein, Mister Parker?«

      »Jemand, der über belastendes Wissen verfügt, Mylady«, antwortete der Butler. »Mister Ball dürfte fürchten, daß diese Person im Fall der Ergreifung ein Motiv nennt, das ein ungünstiges Licht auf Mister Ball werfen könnte.«

      »Das ist ja abenteuerlich, Mister Parker!« rief Lady Simpson und begann zu kichern. »Lassen Sie Ihre Phantasie beiseite und halten Sie sich streng an die Tatsachen, wie ich es tue.«

      »Unablässig ist meine Wenigkeit bemüht, Myladys leuchtendem Beispiel nachzueifern«, versicherte der Butler und bog in die Commercial Road ein, die nach Whitechapel führte.

      »Tatsache ist«, dozierte Lady Agatha, »daß der entlassene Arbeiter ein handfestes Motiv hat. Alle Verdachtsmomente konzentrieren sich auf Mister Poomickle.«

      »Verzeihung, Mylady«, korrigierte Parker vorsichtig. »Darf man vermuten, daß Mylady Mister Al Doolittle zu meinen belieben?«

      »Wie auch immer, Mister Parker«, fuhr die resolute Dame unbeirrt fort. »Der Bursche ist hochverdächtig. Mister Mall dagegen ist ein ausgesprochen integrer Charakter, ein seriöser Geschäftsmann. Ich bin Detektivin genug und irre mich nicht.«

      »Nicht mal im Traum würde man‘ es wagen, Mylady zu widersprechen«, entgegnete der Butler durchaus wahrheitsgetreu.

      »Das will ich auch nicht hoffen«, sagte Agatha Simpson. »Im übrigen – was sollte Mister Mall für einen Grund haben, einen Unschuldigen zu belasten?«

      »Mister Ball dürfte sich der vergeblichen Hoffnung hingeben, Mylady auf eine falsche Spur locken zu können«, gab der Butler zur Antwort.

      »Warten Sie’s ab, Mister Parker«, beendete Mylady die unbequeme Diskussion. »Sie dürfen anwesend sein, wenn ich Mister Poomickle wie eine Zitrone ausquetsche. Danach werden auch Sie überzeugt sein.«

      »Mister Doolittles Wohnung dürfte in kürzester Frist erreicht sein, Mylady«, meldete Parker und fädelte sich auf die Abbiegespur ein.

      Daß während der halbstündigen Fahrt von Daniel Balls Kaffeerösterei bis zur Myrdle Street immer wieder ein weißer Porsche im Rückspiegel aufgetaucht war, verschwieg er seiner Herrin. Die Zeit für handfeste Auseinandersetzungen schien dem Butler noch nicht reif.

      Niemand anderes als Ball konnte die Verfolger in Marsch gesetzt haben. Offenbar sollten die Männer, die vorsichtige Distanz einhielten, feststellen, ob das Duo aus Shepherd’s Market tatsächlich die angegebene Adresse aufsuchte.

      Mochte der Kaffeeröster sich ruhig in dem Glauben wiegen, Mylady und ihr Butler seien ihm auf den Leim gegangen und hätten die falsche Fährte aufgenommen...

      *

      Bei dem Haus, vor dem Parker wenig später sein hochbeiniges Monstrum ausrollen ließ, handelte es sich um eine Mietskaserne, die man nur als häßlich und heruntergekommen bezeichnen konnte. Auf dem mit Unrat übersäten Gehweg tobte eine Kinderschar, die in andächtigem Staunen verharrte, als der Butler in seinem schwarzen Zweireiher zum Eingang steuerte.

      Aufmerksam studierte Parker die Klingelschilder. Der Name Doolittle war nicht dabei. Hatte Daniel Ball den Verdacht auf einen Mann gelenkt, den es überhaupt nicht gab?

      »Suchen Sie jemand?« fragte ein schätzungsweise achtjähriges Mädchen mit kaffeebrauner Haut und schwarzem Kraushaar, das die Scheu vor dem fremden Mann als erste überwunden hatte.

      »Mylady wünscht einen gewissen Mister Doolittle zu sprechen«, antwortete der Butler. »Allem Anschein nach wohnt der Herr aber nicht hier.«

      »Doch«, entgegnete die Kleine. »Mister Doolittle wohnt auf dem Hof. Meine Mama hat mir zwar verboten, mit Mister Doolittle zu sprechen, aber ich kann Sie bis zu seiner Tür bringen.«

      Unbefangen legte das Mädchen seine Hand in die schwarz behandschuhte Rechte des Butlers und zog ihn zu einer Toreinfahrt, die zum Hinterhof führte.

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