Butler Parker Jubiläumsbox 8 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Jubiläumsbox 8 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Material, aber es lohnte sich. Hanson wäre niemals darauf gekommen, daß ihm die Verfolger bereits im Nacken saßen.

      Selbstverständlich war Hanson sehr mißtrauisch. Er schaute immer wieder in den Rückspiegel seines Wagens. Aber bei aller Vorsicht und bei allem Wachsein konnte er keinen Wagen entdecken, dem zu mißtrauen war.

      Schließlich beruhigte sich der Gangster vollkommen.

      Er hatte nach einer Fahrt, die sich in den Grenzen der im Stadtgebiet erlaubten Geschwindigkeit bewegte, den großen Boulevard am Michigan erreicht. Lange brauchte er nicht nach dem Hochhaus zu suchen, in dem Parker und Rander wohnten.

      Hanson parkte seinen Wagen, stieg ins Freie und warf eine prüfenden Blick in die Runde.

      Von Polizei war weit und breit nichts zu sehen.

      Er ging über die Steintreppen zur Halle hoch und nickte dem Portier in dem Glaskasten freundlich zu. Der Mann nickte zurück und tippte gegen seine Mütze. Er war ebenfalls ein Detektiv.

      Hanson ließ sich von dem Lift nach oben bringen. Um den Portier zu irritieren, fuhr er natürlich nicht ganz nach oben, sondern stieg unterwegs noch zweimal um.

      Endlich hatte er die letzte Station erreicht.

      Er schaute zur Treppe hoch, die zum Dachgarten führte. Noch war er fest davon überzeugt, dicht vor seinem Ziel zu stehen.

      Auch auf dem Dachgarten hatten sich einige Detektive aufgebaut. Sie waren allerdings in Deckung gegangen und ließen den Gangsterchef nicht aus den Augen. Sie wollten ihn auf frischer Tat ertappen und herausfinden, weshalb er eigentlich hierher gefahren war.

      Hanson fand die Tür zum Dachgarten geöffnet.

      Entgegenkommend, wie die Polizei hin und wieder sein soll und kann, war sie bereits von ihr aufgesperrt worden. Man wollte es Hanson eben so bequem wie nur eben möglich machen. Er sollte sich schließlich nicht unnötig anstrengen und vielleicht im letzten Moment noch die Lust an der Sache verlieren.

      Hanson war und blieb ahnungslos.

      Er erreichte die Tür zum Bungalow. Das Schloß bot seinem Geschick kaum einen Widerstand. Das lag allerdings an Mike Rander, der sich nach vier ruinierten Türschlössern endlich entschlossen hatte, nur noch ein ganz einfaches, leicht zu öffnendes Schloß einbauen zu lassen.

      Der Gangsterchef verschwand im Bungalow.

      Er schritt durch den kleinen Vorkorridor und betrat das Wohnzimmer. Mike Rander hatte ihm genau die Lage des Tresors beschrieben. Er befand sich hinter einem Bild, das Hanson abhängte und dann in einem Anfall von Zerstörungswut auf den Boden warf.

      Wenn dieser Kerl mich mit dem Schlüssel hereingelegt haben sollte, dann würde es ihm dreckig ergehen, sagte er sich. Ich werde ihn so oder so abservieren lassen, aber in dem Fall wird er wohl nicht so schnell sterben, das kann ich ihm garantieren.

      Alle Aufregung war umsonst!

      Natürlich paßte der Schlüssel. Hanson merkte es sofort, als er ihn in das Schloß einführte. Er machte die bewußte Drehung und zog die schwere Stahltür mit sichtlichem Genuß auf.

      Er trat Anstalten, in die Fächer hineinzugreifen. Doch er wurde bitter, sehr bitter enttäuscht. Im selben Moment nämlich traf eine Art Preßluftstrahl sein erhitztes Gesicht. Gleichzeitig damit begannen seine Augen zu brennen und zu tränen. Die Luft wurde ihm knapp. Er hustete und röchelte und glaubte, ersticken zu müssen. Bevor er aber diesen Gedanken zu Ende denken konnte, wurde er ohnmächtig und sackte in sich zusammen.

      Der Gangster konnte ja schließlich nicht wissen, daß er den Renommiersafe geöffnet hatte, der präpariert war und keinerlei Unterlagen enthielt. Dieser Safe war eine Art Rettungsanker für den Fall, daß Rander oder Parker einmal in eine böse Lage gerieten und Zeit für sich und ihr Leben herausschinden mußten. Die Preßluftladung enthielt ein hochwirksames Betäubungsgift, das den Getroffenen dann für längere Zeit auf dem Boden festhielt.

      Als die Detektivbeamten vergeblich darauf warteten, daß Hanson den Bungalow wieder verließ, sahen sie nach dem Gangsterchef. Sie hatten ihre Dienstpistolen gezogen und pirschten sich vorsichtig in das einstöckige Haus hinein.

      Der Festnahme 'Hansons stand aber nun nichts mehr im Weg. Schließlich war er auf frischer Tat ertappt worden. Als der Gangsterchef endlich wieder zu sich kam, fand er sich zuerst nicht zurecht. Dann erkannte er allerdings das kleine, viereckige, vergitterte Fenster und die solide Zellentür. In diesem Moment ging ihm ein Licht auf.

      *

      Louis Bagotti, der bereits durch den Durchschlupf geklettert war, hörte auf der anderen Seite einen Krach und daraufhin ein Stöhnen. Er wußte sofort, daß sich eine Panne ereignet hatte. Da er seinen Revolver nun schon schußbereit in der Hand hielt, wollte er ihn auch benutzen.

      »Verdammter Hund«, knurrte Mike Rander, der sehr wachsam neben dem Durchschlupf stand und auf seine große Chance wartete. Er konnte sich leider nicht nach der Waffe bücken, die Buck verloren hatte, sonst wäre er von Louis unbedingt gesehen worden.

      Louis ließ sich bluffen. Er schob seinen Oberkörper durch die Maueröffnung, ’ erkannte zu spät, daß er auf Randers Trick hereingefallen war und mußte im gleichen Moment den Handkantenschlag Randers voll einstecken. Er blieb regungslos auf der Schwelle des Durchbruchs hängen.

      Mike Rander verwendete die Leibriemen der beiden Männer dazu, ihnen die Arme auf dem Rücken zusammenzuschnüren, damit sie wenigstens nicht unmittelbar nach ihrem Erwachen wild spielen konnten. Die Krawatten erwiesen sich als ausgezeichnete Stricke, mit denen Rander dann noch die Hände der Gangster band.

      Dann interessieret er sich für den Mauerdurchbruch, durch den man ihn hatte schleppen wollen. Nun, er sah nur in einen anderen Keller hinein. Wahrscheinlich sollte er auf diesem Umweg in ein anderes Haus transportiert werden, um von dort aus dann in dem Wagen der Gangster zu landen.

      Bevor sich der Anwalt Gedanken darüber machen konnte, wie er die beiden Gangster aus dem Keller bekam, waren Schritte in den Gewölben zu vernehmen.

      Mike Rander nahm sofort Deckung. Aber seine Sorge war unbegründet.

      Zu seiner grenzenlosen Erleichterung erschienen zwar einige Männer, aber sie erwiesen sich als Kriminalbeamte, die Rander mitteilen konnten, der Gangsterchef Hanson sei bereits im Bungalow festgenommen worden.

      »Ausgezeichnet«, sagte Mike Rander da nur und lächelte. »Damit dürfte dieses Kapitel beendet sei... Fragt sich nur, was Parker inzwischen angestellt hat...«

      Nun, der Butler hatte nichts angestellt.

      *

      Er war noch einmal mit heiler Haut davongekommen. Die Bleigeschosse aus der Maschinenpistole hatten ihn nicht getroffen. Zu seinem Leidwesen war es ihm allerdings auch nicht möglich gewesen, sich dem Schützen an die Fersen zu heften. Der hatte sich nämlich in seinem Wagen blitzschnell abgesetzt.

      Nach diesem recht gefährlichen Intermezzo konnte Josuah Parker vorerst einmal die Jagd abblasen. Er wußte, daß jetzt die große Verschnaufpause vor der letzten entscheidenden Runde gekommen war. Fast bezweifelte er sogar, daß diese letzte Runde noch steigen würde. Er hatte das dumpfe Gefühl, soeben unmittelbare Bekanntschaft mit dem eigentlichen Spion gemacht zu haben. Aber dieser Mann war ihm eben entwischt. Ob Lommers reden würde, war noch fraglich.

      Der Butler beruhigte den FBI-Beamten, der nach unten gelaufen war.-Nein, er hatte sich nicht verletzt. Dafür erkundigt sich Parker nach dem Befinden Lommers! Er mußte hören, daß es um diesen Mann schlecht stand. Der FBI-Mann hatte bereits seine Dienststelle informiert und wartete auf das Eintreffen der Wagen.

      »Damit dürfte ich wohl für diese Nacht entlastet sein«, sagte Butler Josuah Parker. »Sie wissen ja, wo ich zu finden bin...«

      »Natürlich... Gut, daß Sie gerade rechtzeitig bei Lommers waren, sonst wäre er wohl schon tot.«

      »Hegen Sie wirklich die Hoffnung, daß Lommers reden wird?«

      »Wenn man ihm klarmacht, daß er von seinem Partner erschossen


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