Hans Fallada – Gesammelte Werke. Hans Fallada

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Hans Fallada – Gesammelte Werke - Hans  Fallada


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      »Na, geh schei­ßen, al­tes Haus. Drü­ben in Spül­zel­le. Dass du aber kei­ne drin­nen stößt, sonst al­les Qualm und Dok­tor schimpft.«

      »Be­stimmt nicht, Herr Ober­wacht­meis­ter.«

      Und Ku­falt ver­schwin­det in der Spül­zel­le, de­ren Tür er an­lehnt. Der Si­cher­heit hal­ber zieht er die Ho­sen run­ter, aber dann stellt er sich mit dem Rücken ge­gen den Spi­on, nimmt has­tig den Schein aus dem Hals­tuch, schiebt ihn tief in die So­cken (so, Batz­ke, Kip­pe is nich), macht sich zu­recht, lässt einen Au­gen­blick die Was­ser­lei­tung lau­fen und stellt sich wie­der in Reih und Glied.

      Pe­trow steckt den Kopf prü­fend in die Spül­zel­le und zieht ihn be­frie­digt zu­rück. »Nicht ge­raucht, kei­ne ge­sto­ßen, bra­ver Kerl, Ku­falt.«

      Und Ku­falt fühlt sich ob die­ses Lo­bes rich­tig ge­rührt.

      Doch Batz­ke flüs­tert: »Na, Mensch, Ku­falt, wie is …? Kommst du rü­ber mit der Sore oder soll ich …?«

      Und Ku­falt da­ge­gen: »Und was ist mit dem di­cken Jud und der nack­ten Schick­se? Mensch, hau bloß ab, bei mir im­mer Fehl­mel­dung!«

      »Na also«, grinst Batz­ke. »Hast du den Stub­ben auch hoch­ge­nom­men? Sau­ber! Sau­ber!«

      Aus der Ecke grollt eine dro­hen­de Stim­me: »Wie lan­ge sol­len wir hier noch in So­cken auf dem kal­ten Fuß­bo­den ste­hen? Eine Schwei­ne­rei ist das! Be­schwe­ren wer­de ich mich!«

      Pe­trow grinst. »Die Her­ren aus dem Zucht­haus? Hat sich Me­di­zi­nal­rat so an­ge­ord­net. Kann ich nichts ma­chen, Her­ren. Be­schwe­ren sich bei Me­di­zi­nal­rat.«

      »Möch­te ich auch wis­sen«, sagt Ku­falt lei­se zu Bruhn, »warum die­se Schwei­ne­rei ist. Zehn­mal habe ich mir schon den Hus­ten bei die­ser Ste­he­rei auf dem kal­ten Fuß­bo­den ge­holt.«

      »Dass wir den Her­ren La­za­rett­kal­fak­to­ren ihr Lin­ole­um nicht zer­krat­zen«, meint Batz­ke.

      »I wo«, er­klärt Bruhn, der al­les weiß. »Das ist schon sechs, acht Jah­re her, da hat mal ein Ge­fan­ge­ner dem Arzt die Lat­schen um den Kopf ge­hau­en. Seit­dem darf kein Ge­fan­ge­ner mehr in Lat­schen zu ihm.«

      »Ver­damm­te Schwei­ne­rei«, knurrt Ku­falt. »Wir dür­fen uns hier er­käl­ten, weil …«

      »Wir sind eben Vieh«, sagt Batz­ke. »Aber ich will’s de­nen drau­ßen auch fein zei­gen, was ich für ein Vieh bin!«

      Die Ge­fan­ge­nen sind da­hin­ge­schmol­zen wie Schnee an der Son­ne, es hat mehr Krach ge­ge­ben, mehr Ge­schrei, em­pör­te Pro­tes­te oder wei­ner­li­ches Ge­win­sel, aber zum Schluss hat im­mer die di­cke Schul­ter des La­za­rett­haupt­wacht­meis­ters die Leu­te aus der Tür ge­kan­tet, Pe­trow hat sie wei­ter­be­för­dert, hat mit­füh­lend ihre Kla­ge an­ge­hört und ist froh ge­we­sen, wenn er sie aus dem La­za­rett raus hat­te. Nun kom­men nur noch die bei­den Zucht­häus­ler und die Ent­las­sun­gen dran.

      »Pass auf, jetzt gib­t’s Krach«, rät Ku­falt.

      »Glaub ich nicht«, zwei­felt Bruhn. »Soll­te mich wun­dern.«

      Und nach fünf Mi­nu­ten er­schei­nen die bei­den wie­der aus dem Arzt­zim­mer, mit den­sel­ben aus­drucks­lo­sen Ge­sich­tern, und dies­mal taucht der Herr Me­di­zi­nal­rat selbst hin­ter ih­nen auf. »Der Haupt­wacht­meis­ter bringt Ih­nen gleich die Me­di­zin rauf. Ja, auch Wat­te. Ja­wohl.«

      »Die kön­nen’s bes­ser, die Jun­gen«, be­nei­det sie Ku­falt.

      »Ach was«, sagt Bruhn, »fei­ge ist er bloß, der Dok­tor. Das kön­nen doch Le­bens­läng­li­che sein – und was ris­kie­ren die schon, wenn sie ihm in die Fres­se schla­gen? Le­bens­läng­lich bleibt im­mer le­bens­läng­lich. Das weiß der Dok­tor ganz gut.«

      »Kehrt! Den Arzt an­schau­en! Das sind die Leu­te, die die­se Wo­che zur Ent­las­sung kom­men, Herr Me­di­zi­nal­rat.«

      »Schön.« Der Me­di­zi­nal­rat sieht nicht hoch. »Die Leu­te kön­nen ab­ge­führt wer­den. Alle ge­sund, alle ar­beits­fä­hig, Herr Haupt­wacht­meis­ter.«

      »Da­für ha­ben wir hier nun eine Stun­de ge­war­tet«, sagt Bruhn.

      »Aber ich schrei­be eine di­cke Be­schwer­de, wenn ich raus bin«, er­klärt Ku­falt.

      »Vieh muss wie Vieh be­han­delt wer­den«, grinst Batz­ke. »Recht hat er, der Pflas­ter­kas­ten!«

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      2 Klei­dung, Klei­der <<<

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