Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek


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nicht offen aus. Zumal der Armadaschmied das Problem des Terraners endlich lösen wollte. Verkutzon brauchte den Synchroniten, um Rhodan steuern zu können.

      »Er muss schon während der Prophase seiner Kopie Auswirkungen an sich selbst wahrgenommen haben«, erklärte Dam-Krasseur. »Je weiter die Entwicklung des Duplikats fortschreitet, desto öfter wird Rhodan unter psychischen und physischen Ausfallerscheinungen leiden.«

      »Mich interessieren solche Zufallstreffer nicht«, brauste Verkutzon auf. »Ich will den Kommandanten der Galaktischen Flotte beherrschen. Entweder lieferst du mir innerhalb einer letzten Frist den einsatzfähigen Synchroniten, Schleicher, oder ...« Der Armadaschmied ließ die Drohung offen, aber er sprach das Wort Schleicher wie eine Beschimpfung aus. Und das war es letztlich auch, nicht der Name von Dam-Krasseurs Volk, sondern eine Bezeichnung, die ihnen die Schmiede gegeben hatten, weil sie sich auf den Fußballen ihrer drei Beinpaare absolut lautlos bewegten.

      Dam-Krasseur entschloss sich impulsiv, den Wachstumsbeschleuniger auf volle Leistung zu schalten.

      Curovar war ein Genie. Der Waffenmeister hatte aus den Armadamonteuren perfekt getarnte Transportmittel für Sreaker gemacht. Am meisten war Kommandant Vulambar davon beeindruckt, dass er seinen Kraftverstärker mitnehmen konnte. Das Kampfskelett war in alle Bestandteile zerlegt und in den Roboter integriert. Diese Veränderungen deckten sich mit dem manipulierten Wissen der Monteure. Demnach waren sie nach ihrem Eintreffen in der Armadaeinheit 3773 an Bord des Flaggschiffs AANHOR versehentlich von Soldaten für Zielübungen verwendet worden. Die Waffenmeister der Sreaker hatten sie danach provisorisch zusammengeflickt.

      Die Monteure verfügten weiterhin über ihre originalen Goon-Blöcke, mit denen sie die Entfernung von knapp achthundert Lichtjahren bis MURKCHAVOR im Linearflug zurücklegen konnten.

      Obwohl der Flug nicht lang dauerte, wartete Vulambar ungeduldig. Nach dem Ende des Überlichtmanövers befahl er den Soldaten Funkstille und die Einnahme eines Kurzzeit-Depressors. Er konnte es kaum erwarten, seinen Synchroniten zu zerstören, musste sich bis dahin aber beherrschen.

      Vulambar fand das Synchrodrom wenig beeindruckend. Es hatte Pilzform. In der Mitte einer runden, etwa 1200 Meter durchmessenden Plattform wölbte sich eine transparente Kuppel. Sie durchmaß um die 400 Meter. Der breite Außenring diente als Landefläche. Zehn kleinere Armadaschlepper standen dort verankert; Roboter erledigten Wartungsarbeiten. Unterhalb der Landeplattform saß eine dicke Röhre und aus dieser ragte ein schlankerer Zylinder weiter nach »unten«. An dem Zylinder waren rundum Goon-Blöcke angeflanscht.

      Die Daten erhielt Vulambar von »seinem« Armadamonteur, der die Bezeichnung Murkcha-624 trug. Insgesamt gab es in MURKCHAVOR über zweieinhalbtausend Monteure und mehr als 1400 Gen-Ingenieure.

      Abgesehen davon, dass Vulambar die wurmartigen Schleicher als persönliche Feinde ansah, interessierte ihn nur, wie er und seine Leute ins Synchrodrom eindringen und ein Versteck finden konnten. Sein Roboter hatte die Spitze übernommen und überflog die Kuppel. Vulambar sah in der Tiefe ein Gewirr aus technischen Anlagen, zwischen denen sich Armadamonteure und eine Vielzahl unterschiedlichster Wesen bewegten. Keines dieser Geschöpfe trug eine Armadaflamme! Das irritierte Vulambar, doch von seinem Träger erfuhr er, dass es sich um Synchroniten handelte. Sie hatten nie eine Armadaflamme, selbst wenn sie die Kopie von Armadisten waren.

      Murkcha-624 landete an der Basis der Kuppel, vor einer Luftschleuse. Nacheinander trafen alle zehn Monteure ein. Gemeinsam identifizierten sie sich an der Schleuse und konnten passieren.

      In einem Schacht glitten die Sreaker-Träger in die Tiefe bis zu einer Kontaktstelle des Zentralrechners. An diese schlossen sie sich an. Nach der kurzen Routineüberprüfung schwebten die Armadamonteure in eine Gerätekammer und nahmen Ruhestellung ein.

      Vulambar öffnete sein Versteck. Vorsichtig verließ er den Roboter, darauf bedacht, mit der Armadaflamme nirgendwo anzustoßen. Sein größtes Problem war ohnehin gewesen, im Sreaker-Träger ausreichend Platz für die Armadaflamme zu haben, die konstant über ihm schwebte.

      »Soldaten, tretet hervor!«, befahl er.

      Seine Leute nahmen vor den Trägern Aufstellung.

      »Rührt euch!«, gestattete er ihnen. »Wir operieren im Feindgebiet und werden darauf verzichten, in Formation zu kämpfen. Wer von der Gruppe getrennt wird, muss sich eigenständig durchschlagen. Ziel des Einsatzes ist es, mindestens zwei genau definierte Synchroniten zu zerstören. Ich nehme mir das Recht, sie eigenhändig zu vernichten. Darüber hinaus, sobald wir dieses Hauptziel erreicht haben, werden wir die Schmiede schwächen. Wenn nötig, vernichten wir das Synchrodrom. Dabei dürfen wir uns nicht der Fluchtmöglichkeit berauben. Montiert nun eure Verstärker.«

      Vulambar tat es ebenfalls. Zuletzt installierte er die Waffen. Als Linkshänder heftete er die beiden Ministrahler an die Unterarmstützen des linken Armpaars. Im Unterarmschaft der oberen Rechten brachte er den Granatwerfer unter. Die sandkorngroßen Granaten entwickelten nur geringe explosive Wirkung, setzten aber eine starke Störstrahlung frei. Das hatte sich beim Entern von Raumschiffen längst tausendfach bewährt.

      Vulambar verzog den violetten Mund. Bei diesem Einsatz mussten sie ohne Kampfhelme auskommen, für die in den Trägern kein Platz gewesen war. Doch er plante ohnehin einen Blitzschlag. Es würde mehr Zeit in Anspruch nehmen, später bei der Eintragung ins Kriegstagebuch die knappste Formulierung zu finden.

      »Arnibon, hast du die Bombe?«

      Der Mineur deutete auf den linken Schuh seines Verstärkers, aus dem ein kurzes Rohr ragte. »Ist abschussbereit, aber noch nicht geschärft!«

      Vulambar hob zwei Fäuste als Anerkennung. Er schlüpfte in seinen Verstärker, ließ die Verschlüsse zuschnappen, prüfte den Sitz und schaltete die Energiezufuhr ein. Mit einem Sprung über fünfzehn Meter erreichte er den Ausgang. Die Beinverstärker federten den Aufprall ab. Er stieß die Gleittür auf – und sah sich unerwartet einem Armadamonteur gegenüber. Vulambar reagierte gedankenschnell, schleuderte den Roboter mit einer heftigen Bewegung der linken Arme gegen die Wand und zerstrahlte ihn. Damit habe ich meinen Soldaten den Weg vorgezeichnet, dachte er, und genau so wollte er es im Kriegstagebuch formulieren.

      Ich fühle mich ausgezeichnet, mein Verstärker funktioniert wie nie zuvor. Es ist, als pumpe mein mechanisches Herz das Blut nicht durch die Adern, sondern durch das Verstärkerskelett. Ich könnte dieses verdammte Synchrodrom im Alleingang niederreißen. Soll ich es tun? Aber ich habe Erbarmen mit den Soldaten. Sie freuen sich auf den Kampf, da darf ich sie keinesfalls enttäuschen. Zwei Armadamonteure erscheinen – nein, es muss Schmiedemonteure heißen, denn sie stehen nicht im Dienst der Endlosen Armada. Die Schmiede sind machtbesessene Außenseiter. Tod ihnen!

      Ich weiche aus, damit die Soldaten freie Bahn haben. Sie schießen gezielt und dosiert. Die ersten beiden Schützen lassen sich zurückfallen und sichern die Flanken, das nächste Glied in der Reihe kommt zum Schuss. Alarm im Synchrodrom! Wir wurden entdeckt und als Eindringlinge eingestuft, das ruft die Schmiedemonteure auf den Plan. Ein Roboter, der den Korridor in der Breite ausfüllt, verstellt den Weg. Er ist ein einziges Waffenarsenal und stinkt nach Panikstrahlung und Individualdemolitoren. Trotzdem hat er keine Chance, denn wir decken ihn mit Dauerfeuer ein. Er verschanzt sich im Schutz eines Energiefelds. Ein Zweitexemplar erscheint plötzlich hinter uns und versperrt uns den Rückweg. Wir zwingen auch diesen Roboter mit permanentem Beschuss zur Passivität. Zugleich schaffen wir uns in der Seitenwand einen Ausgang. Die Soldaten dringen zuerst durch. Ich warte kurz, dann feuere ich Salven in beide Richtungen in den Korridor und folge meinen Leuten. Hinter mir beweisen zwei Explosionen, dass ich die Monteure richtig eingeschätzt habe; sie sind leicht auszurechnen. Diese Roboter mussten einfach ihre Schutzschirme abschalten, als sie nicht länger unter Beschuss standen. Und ich brauchte nicht einmal richtig zu zielen, um sie zu treffen.

      Meine Soldaten stehen inzwischen vor einem vertikalen Schacht. Wir müssen nach oben, denn unter der Kuppel sind die Synchroniten. Aber wir haben keine Helme und daher auch keine Antigravaggregate. Das nächste Deck liegt gut sechs Sreakerlängen über uns. Ein Sprung über eine Höhe von neun Metern ist kein Problem, leider durchmisst der Schacht nur sieben Meter, und das macht die Situation schwierig.

      Sarlag


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