Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон


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ist al­les in Ord­nung«, sag­te Hall. »Sie ta­ten mehr, als dass Sie mich schlu­gen. Es ist das ers­te­mal, seit Men­schen in die Bier­ce­bucht ka­men, dass zwei Män­ner den Sprung auf die­sel­be Wel­le ge­macht ha­ben. Und Sie wa­ren es, der die Ge­fahr da­bei lief, denn Sie ka­men zu­letzt.«

      »Es war nichts als Glück«, be­haup­te­te Bil­ly.

      Und zum Schluss leg­te Sa­xon den ed­len Wett­streit bei und brach­te die gan­ze Ver­samm­lung zum La­chen, in­dem sie eine hei­te­re Me­lo­die auf der Ukulélé spiel­te und die Par­odie ei­nes al­ten Ne­ger­kir­chen­lie­des sang.

      Am Nach­mit­tag tauch­ten Jim Ha­zard und Hall in die Wo­gen und schwam­men bis zu den Klip­pen weit drau­ßen, wo sie die pro­tes­tie­ren­den See­lö­wen in die Flucht jag­ten und von ih­rer schaum­ge­peitsch­ten, fes­ten Burg Be­sitz er­grif­fen. Bil­ly folg­te den Schwim­mern mit den Au­gen, und über sein Ge­sicht leg­te sich ein ver­schlei­er­ter Aus­druck von Sehn­sucht, so­dass jetzt Ha­zards Frau zu ihm sag­te:

      »Wa­rum blei­ben Sie die­sen Win­ter nicht in Car­mel? Jim wird Sie al­les leh­ren, was er selbst von der Bran­dung weiß. Und er ist ganz ver­ses­sen dar­auf, mit Ih­nen zu bo­xen. Er sitzt so vie­le Stun­den an sei­nem Schreib­tisch, dass er wirk­lich Be­we­gung braucht.«

      Die Son­ne ging un­ter, als die hei­te­re Ge­sell­schaft ihre Töp­fe, Pfan­nen und Mu­scheln nahm, sich auf den Weg mach­te und ver­schwand. Sa­xon und Bil­ly sa­hen sie auf den Pfer­den hin­ter den ers­ten Hü­geln ver­schwin­den, und dann gin­gen sie Hand in Hand durch das Ge­büsch nach dem La­ger. Bil­ly warf sich in den Sand und reck­te sich.

      »Ich kann mich nicht er­in­nern, je so müde ge­we­sen zu sein«, gähn­te er. »Und eins ist si­cher – einen sol­chen Tag hab ich noch nie er­lebt. Er ist zwan­zig Jah­re mei­nes Le­bens wert und noch was dazu.«

      Er streck­te die Hand nach Sa­xon aus.

      »Und ich war so stolz auf dich, Bil­ly«, sag­te sie. »Ich habe dich noch nie bo­xen se­hen. Ich wuss­te nicht, dass es so war. Die gan­ze Zeit hat­test du den Ei­sen­mann in der Hand und sorg­test noch da­für, dass es we­der roh noch schlimm wur­de. Alle Men­schen konn­ten es se­hen und sich freu­en – und das ta­ten sie auch.«

      »Huh! Ich will dir nur sa­gen, dass du es selbst groß­ar­tig mach­test. Sie sind schreck­lich be­geis­tert von dir. Bei Gott, Sa­xon, im Sin­gen hast du alle ge­schla­gen, du mit dei­ner Ukulélé. Und al­len Frau­en ge­fielst du gut – und dar­auf kommt es eben an.«

      Es war ihr ers­ter ge­sell­schaft­li­cher Tri­umph, und der Sieg war sehr süß.

      »Herr Hall er­zähl­te mir, dass er in der ›Ge­schich­te der Rei­hen‹ nach­ge­se­hen hät­te«, be­rich­te­te Sa­xon. »Und er sag­te, dass mei­ne Mut­ter eine wah­re Dich­te­rin ge­we­sen sei. Er sag­te, es sei er­staun­lich, wie groß­ar­tig das Ge­schlecht war, das über die Prä­rie wan­der­te. Er er­zähl­te mir eine Men­ge von der Zeit und von Leu­ten, die ich nicht ken­ne. Und er hat al­les ge­le­sen, was über den Kampf am Litt­le Mea­dow ge­schrie­ben steht. Er sagt, dass er al­les in ei­nem Buch zu Hau­se hat, und, wenn wir wie­der nach Car­mel kom­men, will er es mir zei­gen.«

      »Ja, das ist schon rich­tig – er will gern, dass wir wie­der nach Car­mel kom­men. Weißt du, was er mir sag­te? Er gab mir einen Brief für ir­gend­je­mand – einen Dich­ter, der ein Stück von dem Staats­bo­den hat –, so­dass wir bei ihm woh­nen kön­nen, ja, und das wäre sehr an­ge­nehm, wenn wir ge­ra­de in der großen Re­gen­zeit hin­kämen. Und – nun ja – was ich sa­gen woll­te: Er sag­te, er hät­te einen klei­nen Schup­pen, in dem er wohn­te, wäh­rend das Haus ge­baut wur­de. Au­gen­blick­lich wohnt der Ei­sen­mann dar­in, aber er geht in ein ka­tho­li­sches Se­mi­nar, um Pries­ter zu wer­den, und Hall sag­te, es könn­te uns ge­hö­ren, so lan­ge wir dar­in woh­nen woll­ten. Und er sag­te auch, ich könn­te das­sel­be tun wie der Ei­sen­mann, um un­ser täg­li­ches Brot zu ver­die­nen. Hall ge­nier­te sich et­was, als er mir Ar­beit an­bot. Er sag­te, es sei nur Ge­le­gen­heits­ar­beit, aber wir könn­ten da­mit durch­kom­men. Ich könn­te ihm hel­fen, Kar­tof­feln zu le­gen, sag­te er; und er wur­de ganz wü­tend, als er sag­te, dass ich kein Holz ha­cken dürf­te. Das sei sei­ne Ar­beit, sag­te er, und man konn­te se­hen, dass er Angst hat­te, je­mand könn­te sie ihm neh­men.«

      »Und mir sag­te Frau Hall un­ge­fähr das­sel­be, Bil­ly. In Car­mel lie­ße sich sehr hübsch woh­nen, so lan­ge die Re­gen­zeit dau­er­te. Und du könn­test auch mit Herrn Ha­zard schwim­men.«

      »Es scheint bei­na­he, dass wir uns nie­der­las­sen könn­ten, wo wir Lust ha­ben«, stimm­te Bil­ly ihr zu. »Car­mel ist jetzt der drit­te Ort, der uns an­ge­bo­ten wird. Nun, da brau­chen wir kei­ne Angst zu ha­ben, dass wir uns auf dem Lan­de nicht durch­schla­gen soll­ten.«

      »Nein, nicht wenn man ein gu­ter Mann ist«, be­rich­tig­te Sa­xon.

      »Das stimmt.« Bil­ly be­dach­te sich einen Au­gen­blick. »Aber auch ein Dumm­kopf schlägt sich auf dem Lan­de eher durch als in der Stadt.«

      »Wer hät­te je ge­glaubt, dass es so präch­ti­ge Men­schen gäbe?« sag­te Sa­xon nach­denk­lich. »Es ist herr­lich, wenn man dar­über nach­denkt.«

      »Es ist nichts an­de­res, als was man von ei­nem rei­chen Dich­ter er­war­ten kann, der ei­nem Läu­fer bei ei­nem iri­schen Frei­luft­fest ein Bein stellt«, er­klär­te Bil­ly. »Die Leu­te, mit de­nen so ein Bur­sche um­geht, müs­sen ge­nau so sein wie er, oder sie wer­den es un­ter sei­nem Ein­fluss. Es soll­te mich gar nicht wun­dern, wenn er die gan­ze Ban­de zu­sam­men­ge­bracht hät­te. Und sei­ne Schwes­ter, die ist wirk­lich groß­ar­tig, das kannst du ru­hig sa­gen, wenn je­mand auf ei­nem See­lö­wen an­ge­rit­ten kom­men und dich fra­gen soll­te. Sie konn­te auf rich­ti­ge In­dia­ner­art rin­gen, ja, weiß Gott, und sie ist auch so ge­wach­sen, dass sie es kann. Und sag mal, ist sei­ne Frau nicht ein Staats­mä­del?«

      Ein Weil­chen la­gen sie noch in dem war­men Sand. Bil­ly brach das Schwei­gen, und es klang, als wäre das, was er sag­te, das Er­geb­nis lan­ger Über­le­gung.

      »Weißt du, Sa­xon, mir ist es wirk­lich gleich­gül­tig, ob ich je wie­der in ein Kino gehe oder nicht.«

      *

      Sa­xon und Bil­ly wa­ren meh­re­re Wo­chen auf ih­rer Wan­de­rung nach dem Sü­den un­ter­wegs, und dann ka­men sie nach Car­mel zu­rück. Sie hat­ten bei dem Dich­ter Haf­ler im Mar­mor­haus ge­wohnt, das er mit ei­ge­nen Hän­den ge­baut hat­te. Das gan­ze merk­wür­di­ge Ge­bäu­de be­stand aus ei­nem ein­zi­gen Zim­mer, das fast aus­schließ­lich aus weißem Mar­mor ge­baut war. Haf­ler koch­te sich sein Es­sen, wie am La­ger­feu­er, auf dem mäch­ti­gen Mar­mor­ka­min, der ihm über­haupt als Kü­che diente. Es gab eine Rei­he von Bü­cher­re­ga­len, und das mas­si­ve Mo­bi­li­ar hat­te er aus Ro­tolz ver­fer­tigt, eben­so die De­cken­bal­ken. Durch eine in ei­ner Ecke auf­ge­spann­te De­cke wur­de Sa­xon ein klei­ner Raum ab­ge­teilt. Der Dich­ter war im Be­griff, nach San Fran­zis­ko und New York zu rei­sen, aber er blieb noch einen Tag län­ger zu Hau­se, um ih­nen das Land ein we­nig zu zei­gen und mit Bil­ly einen Aus­flug rings um die Staats­län­de­rei­en zu ma­chen. Sa­xon wäre gern mit­ge­gan­gen, aber Haf­ler hat­te sie et­was über­le­gen bei­sei­te ge­winkt und ge­sagt, dass ihre Bei­ne zu kurz sei­en. Als die Män­ner abends zu­rück­ka­men, war Bil­ly voll­kom­men er­schöpft, er er­klär­te ehr­lich, dass Haf­ler ihn


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