Nebenan. Блейк Пирс

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Nebenan - Блейк Пирс


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anfühlen.«

      Chloe wünschte, ihre Großmutter wäre in diesem Moment hier, um dieses Haus zu sehen. Chloe war ziemlich sicher, dass sie stolz auf sie wäre. Sie würde wahrscheinlich auch keine Zeit verlieren und den brandneuen Ofen in der Küche anheizen, um ein festliches Dessert zu backen.

      Aber sie war vor zwei Jahren gestorben, nur zehn Monate nachdem Chloes Großvater bei einem Autounfall ums Leben kam. Es wäre poetisch gewesen zu denken, sie sei an einem gebrochenen Herzen gestorben, aber das war nicht der Fall; am Ende war es ein Herzinfarkt, der ihr die Großmutter nahm.

      Chloe dachte auch an Danielle. Direkt nach der High-School war Danielle für ein paar Jahre nach Boston gezogen. Es gab ein oder zwei Verhaftungen, mehrere gescheiterte Jobs und einige panische Tage, in denen sie geglaubt hatte, schwanger zu sein. All das hatte ihre Schwester vor einigen Jahren nach Pinecrest zurückgebracht.

      Was Chloe betraf, hatte sie das College in Philadelphia besucht, Steven kennengelernt und begonnen, auf ihre Karriere als FBI-Agentin hinzuarbeiten. Sie hatte noch ein paar Kurse zu absolvieren, aber der Übergang war reibungslos verlaufen. Baltimore lag nur eine halbe Stunde Fahrt nach Westen entfernt und alle ihre Punkte waren ohne Probleme übertragen worden.

      Die Sterne schienen günstig zu stehen, denn auch Steven hatte es geschafft, einen Job in Pinecrest zu finden. So sehr Chloe auch darüber scherzte, dass sie nicht nach Pinecrest zurückkehren wollte, etwas in ihr wusste, dass sie immer wieder hier landen würde, wenn auch nur für ein paar Jahre. Es war eine blöde Gefühlsduselei, aber sie fühlte sich ihren Großeltern verpflichtet. Nachdem sie die Schule abgeschlossen hatte, konnte sie diesen Ort nicht schnell genug verlassen und sie hatte das Gefühl, dass ihre Großeltern das immer ein wenig persönlich genommen hatten.

      Und dann hatten sie das perfekte Haus gefunden und Chloe hatte sich mit der Idee angefreundet, wieder in einer kleineren Stadt zu leben. Pinecrest war keineswegs winzig − eine Bevölkerung von etwa 35.000 Menschen machte es zu einer komfortablen Größe für Chloe.

      Außerdem wartete sie ungeduldig darauf, sich mit Danielle treffen zu können.

      Aber zuerst mussten sie den Einzug hinter sich bringen. Die wenigen Sachen, die Steven und sie besaßen, waren auf der Ladefläche des U-Hauls verstaut, der derzeit schief in ihrer kleinen Betoneinfahrt geparkt war. Sie waren jetzt seit zwei Stunden damit beschäftigt, alles auszuladen, und liefen hin und her, hoch und runter, bis sie endlich die Rückseite des Anhängers zwischen den letzten Kisten und Möbelstücken sehen konnten.

      Als Steven die letzten Sachen hereingebracht hatte, begann Chloe auszupacken. Es war irgendwie surreal, all die Gegenstände aus ihren getrennten Wohnungen auszupacken und zu realisieren, dass sie sich dieselben Räumlichkeiten teilen würden wie sie als Paar. Es war ein angenehmes Gefühl, das sie mit einem selbstbewussten Lächeln auf den Ring an ihrem Finger blicken ließ.

      Beim Auspacken hörte sie ein Klopfen an der Haustür − das erste Klopfen in ihrem neuen Zuhause. Darauf folgte die hohe Stimme einer Frau, die »Hallo?« sagte.

      Verwirrt hörte Chloe auf auszupacken und ging zur Vordertür. Sie war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber mit Sicherheit niemanden, den sie von früher kannte. Seltsamerweise sah sie jedoch ein bekanntes Gesicht an der Tür.

      »Chloe Fine?«, fragte die Frau.

      Es war acht Jahre her, aber Chloe erkannte das Gesicht von Kathleen Saunders mühelos. Sie waren zusammen auf der High-School gewesen. Es war sehr schön, sie hier vor ihrer Haustür zu sehen. Obwohl sie nicht die besten Freundinnen in der High-School gewesen waren, waren sie doch etwas mehr als nur flüchtige Bekannte. Doch ein Gesicht aus ihrer Vergangenheit an der Schwelle ihrer Zukunft zu sehen, war so unerwartet, dass Chloe für einen Moment schwindelig wurde.

      »Kathleen?«, fragte sie. »Was zum Teufel machst du hier?«

      »Ich lebe hier«, sagte Kathleen mit einem Lächeln. Sie hatte seit der High-School einiges an Gewicht zugelegt, aber ihr Lächeln war immer noch dasselbe.

      »Hier?«, fragte Chloe. »In dieser Gegend?«

      »Ja. Zwei Häuser weiter, auf der rechten Seite. Ich bin gerade mit meinem Hund spazieren gegangen und war mir sicher, dich erkannt zu haben. Nun, dich oder deine Schwester. Also bin ich rübergekommen und habe den Mann hinten im U-Haul gefragt und er sagte, ich soll ruhig hochgehen und hallo sagen. Ist das dein Mann?«

      »Mein Verlobter«, sagte Chloe.

      »Nun, wie klein die Welt doch ist«, sagte sie. »Oder eher, wie klein diese Stadt doch ist.«

      »Ja, ich nehme an, das ist sie wirklich«, sagte Chloe.

      »Ich würde gerne bleiben und plaudern, aber ich muss mich in etwa einer Stunde mit einem Kunden treffen«, sagte Kathleen. »Und außerdem will ich dich nicht vom Auspacken abhalten. Aber hör zu ... es gibt ein Straßenfest diesen Samstag und ich wollte die Erste sein, die dich persönlich dazu einlädt.«

      »Nun, danke. Ich weiß das zu schätzen.«

      »Sag mal, nur auf die Schnelle ... wie geht‘s Danielle? Ich weiß, dass sie nach dem Ende der High-School einiges durchgemacht hat. Gerüchten zufolge lebt sie in Boston.«

      »Sie war in Boston«, sagte Chloe. »Aber sie ist schon seit ein paar Jahren hier in Pinecrest.«

      »Das ist so cool«, sagte Kathleen. »Vielleicht lädst du sie auch zu dem Straßenfest ein? Ich würde gerne mit euch beiden über alte und neue Zeiten plaudern!«

      »Ich auch«, sagte Chloe.

      Sie schaute Kathleen kurz über die Schulter und sah Steven im hinteren Teil des U-Haul. Er zuckte mit den Schultern und machte ein zusammengekniffenes Gesicht, das zu sagen schien: Es tut mir leid!

      »Nun, es war so schön, dich wiederzusehen«, sagte Kathleen. »Ich hoffe, wir sehen uns auf dem Straßenfest. Und wenn nicht, weißt du nun, wo ich wohne!«

      »Ja! Zwei Häuser weiter rechts.«

      Kathleen nickte und überraschte Chloe mit einer Umarmung. Chloe erwiderte die Umarmung und war ziemlich sicher, dass die Kathleen aus ihren High-School-Tagen nicht der Typ gewesen war, der gern Leute umarmte. Sie beobachtete, wie ihre alte (und neue) Freundin Steven zuwinkte, als sie wieder auf den Bürgersteig entlanglief.

      Steven kam die Verandatreppe hoch und trug die letzten beiden Kisten. Chloe nahm ihm die obere ab und sie schafften sie ins Wohnzimmer. Der Raum war ein Wirrwarr aus Kisten, Behältern und Koffern.

      »Tut mir leid«, sagte Steven. »Ich wusste nicht, ob das ein willkommener Besucher sein würde oder nicht.«

      »Nein, schon gut. Es war seltsam, aber gut.«

      »Sie sagte, sie sei eine Freundin aus der High-School?«

      »Ja. Und jetzt sind wir hier, leben nur zwei Häuser voneinander entfernt. Sie schien wirklich sehr nett zu sein. Sie hat uns für dieses Wochenende zu einem Straßenfest eingeladen.«

      »Klingt gut.«

      »Sie kennt auch Danielle aus der High-School. Ich glaube, ich werde sie auch zu dem Fest einladen.«

      Steven fing an, eine der Kisten zu öffnen und seufzte. »Chloe, wir sind noch nicht mal einen ganzen Tag hier. Können wir nicht noch etwas warten, bevor wir deine Schwester in unser Leben einladen?«

      »Können wir«, sagte sie. »Das Straßenfest ist erst in drei Tagen.«

      »Du weißt, was ich meine. Danielle neigt dazu, Dinge schwieriger zu machen, als sie es sein müssten.«

      Chloe wusste, was er meinte. Steven hatte Danielle viermal getroffen und jedes dieser Zusammentreffen war unangenehm − und keiner von ihnen hatte viel zu sagen gehabt. Danielle hatte eine Reihe von Problemen, die es allesamt schwierig machten, sie mit Menschen zusammenzubringen, die ihr fremd waren. Also nahm sie an, dass Steven recht hatte. Warum sie zu einem Straßenfest einladen, wo sie niemanden kannte?

      Aber die Antwort war einfach: Weil sie meine Schwester ist. Sie war in den letzten


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