Spiritueller Rausch der Lust | Erotischer Roman. Henriette Jade

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Spiritueller Rausch der Lust | Erotischer Roman - Henriette Jade


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Er trug bevorzugt elegant, legere Kleidung. Mit seinem Freund Thomas, der wohlhabende Eltern in Hamburg hatte, betrieb er eine mittelmäßig laufende Galerie in der Linienstraße.

      »Na, hallo, alles klargegangen?«, begrüßte ich ihn und setzte mich auf einen Stuhl an den Küchentisch.

      »Ja sicher, was sollte nicht geklappt haben?«, sagte er patzig.

      Ich merkte sofort, dass ich aufpassen musste, was ich sagte und wie ich es formulierte. Seit unserer endgültigen Trennung, besser gesagt, nachdem klar gewesen war, dass er nicht wieder zurückkommen würde, hatte ich immer versucht, ausgleichend vorzugehen. Seitdem war ich es, die meistens Kompromisse einging, damit wir die Organisation unserer Familie einigermaßen in den Griff bekamen. Da hielt ich es mit Kant: »Der Friede ist das Meisterstück der Vernunft.« Und eine vernünftige Frau war ich nun wirklich.

      Deshalb erwiderte ich nur: »Ja gut, dann ist ja alles okay.«

      Mir war natürlich nicht entgangen, dass die noch strubbeligen Haare der Kinder nicht gekämmt und die Zähne sicherlich noch nicht geputzt waren, aber darauf sprach ich ihn nicht an. Ich bemerkte, dass in der Ecke eine ganze Reihe leerer Bier-, Whiskey- und Sektflaschen standen und die Küche und der Flur wieder mal einen Putznachmittag gebrauchen konnten. Seit Philip hier allein wohnte, hatte sich die Wohnung mehr und mehr zu einer Junggesellenbude entwickelt, in der neuerdings sogar das Rauchen in der Küche erlaubt war. Zweifelsohne dürfte Philips Interesse an Praktikantinnen, Assistentinnen und jungen Künstlerinnen für diverse nächtliche Aktivitäten daran nicht ganz unschuldig sein. Seine Hemmschwelle war, was Frauen anging, einfach sehr niedrig. Umso angenehmer war aber die Tatsache, dass er den Kindern gleichzeitig sehr viel Aufmerksamkeit schenkte. Er besuchte Spielplätze und Museen und brachte sie immer rechtzeitig ins Bett. Dass er so altruistisch sein konnte, hatte mich anfangs überrascht, aber was seine Kinder betraf, öffnete er wirklich sein Herz.

      Nachdem Philip und ich eine Weile geschwiegen hatten, kündigte ich an, dass wir nun langsam gehen wollten. Philip begleitete uns zur Wohnungstür. Er suchte den Beutel mit den Wechselsachen zusammen. Die Kinder zogen sich die Schuhe an und setzten ihre Sommerhüte auf.

      »Wie war es eigentlich gestern Abend? Du warst doch mit jemandem verabredet?«, fragte er.

      Ich fühlte mich, als hätte er mich ertappt. Philip merkte gleich, dass ich leicht peinlich berührt war, und sein Gesichtsausdruck verschloss sich. Ich schilderte unbedeutende Details, merkte dann aber, wie sich automatisch ein breites Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete, das ich nicht kontrollieren konnte.

      »Soso, ich verstehe«, kommentierte Philip nur. Seine reservierte Stimmlage verriet mir, dass er sich mein Date eigentlich lieber nicht vorstellen wollte.

      Er schaute mich nicht weiter an und widmete sich stattdessen den Klettverschlüssen von Lukas’ Schuhen. Ich schnappte mir den Beutel mit den Wechselklamotten, und wir verabschiedeten uns. Ich nahm Lukas auf den Arm und Zoe an die Hand, um schnell das Treppenhaus hinunterzukommen. Unten setzte ich Lukas in den Kinderwagen.

      Es war nicht weit zu mir, nur fünf Minuten zu Fuß. Auf dem Weg hielt ich kurz beim Bio-Gemüsehändler, um ein paar Kartoffeln, Möhren und zwei Paprika für das samstägliche Mittagessen einzukaufen. Als ich dann meine Wohnungstür aufschloss und mit Einkäufen und Kindern bepackt in den Flur fiel, war ich erleichtert, endlich zu Hause zu sein. Die Kinder liefen in ihr gemeinsames Zimmer und stürzten sich auf die Miniaturtiere von Schleich.

      Ich nutzte die Atempause, um meine E-Mails und mein Handy nach einer Nachricht von Henri zu checken. Leider war mein Postfach leer. Kurz überlegte ich, ob ich ihm selbst schreiben sollte, aber dafür war es mir zu früh, schließlich war ich doch gerade erst von ihm aufgebrochen. Also bereitete ich das Mittagessen vor, setzte die Kartoffeln auf und schnitt das Gemüse.

      Beim Kochen kam ich nur schleppend voran. Stets musste ich an Henri denken, wie er mich gestreichelt hatte, wie es sich angefühlt hatte, ihm ausgeliefert zu sein und von seinen Küssen hinweggetragen zu werden. Und auch, wie er mich auf alle viere gezwungen hatte – selbst das stimulierte mich merkwürdigerweise. Lustwallungen spülten vom Beckenboden ausgehend in meinen Bauch und Magen. Mir wurde ganz flau, und ich musste ein paar Mal tief Luft holen, um wieder zu entspannen.

      Als die Kartoffeln weichgekocht waren, nahm ich sie vom Herd und hielt sie kurz unter kaltes Wasser, um sie einfacher pellen zu können. Aber es war nicht lang genug, ich verbrannte mir meine empfindlichen Finger. Mist, wo bin ich bloß mit meinen Gedanken? Ich steckte die zwei schmerzenden Finger in den Mund und hielt sie dann unters eiskalte Wasser. Etwas ärgerlich deckte ich den Tisch und rief dann die Kinder. Zum Glück gab es wegen des Essens kein Gemaule. Kartoffeln mit Kräuterquark und geschnittenem, rohem Gemüse gingen immer. Ich beseitigte die Kleckerei von Lukas und läutete dann die Mittagszeit ein.

      ***

      Als beide schliefen, schlich ich mich leise aus dem Zimmer, zog die Tür hinter mir zu und eilte zu meinem Laptop und zum Handy. Immer noch keine Nachricht. Enttäuscht ließ ich mich aufs Sofa plumpsen. Sehnsuchtsvoll dachte ich an ihn, daran, was er wohl gerade machte und was er mit mir anstellen würde, wenn wir uns wiedersahen. Ich rief mir seinen Geruch ins Gedächtnis, eine leichte Brise Meeresfrische, und seinen warmen kraftvollen Körper, seine Hände auf meiner Haut. Wie gern würde ich ihm unter sein Hemd greifen, es aufknöpfen, sein Brusthaar erkunden, seine Hose öffnen. Gebannt ließ ich mich von meinem Tagtraum davontragen.

      Meine Hand schob ich in meinen Slip und fühlte meine weiche, flauschige Muschi, die einer Berührung entgegenfieberte. Zwischen meinen Schamlippen hatte sich Liebessaft gesammelt. Die Gedanken an ihn machten mich ungemein an. Ich rieb meine Muschi bis zum Kitzler auf und ab. Dann änderte ich das Tempo, machte es mir schneller. Ich rieb meinen Mittelfinger rechts und links über meine Möse, befreite mich von meinem Slip und ließ meine Oberschenkel auseinandergleiten. Aufgeladen genug war ich noch von unserem letzten Treffen, die dominante Art, mit der er mir seinen Penis entzogen hatte, betörte mich. Er bestimmte, wie ich seinen Schwanz bekam. Ich stellte mir vor, wie er mir meine Hände auf meinen Rücken fesselte, mir befahl, mich niederzuknien, sodass ihm mein Mund für sein großes, hartes Glied zur Verfügung stand. Er packte meinen Kopf und rieb seine pralle Eichel an meinen Lippen. Er zwang mich dann, seinen Ständer ganz in den Mund zu nehmen, so tief es ging. Er stieß ihn in meinem Mund, stöhnend vor Geilheit, auf und ab und fixierte mich dabei mit seinem Blick, schaute mir tief in die Augen. Ich war ihm hilflos ausgeliefert, er benutzte mich, so lange, bis er seinen Saft in mich ergoss. Ich atmete nun schwerer ein und aus und stellte mir immer wieder diesen Zwang vor, auf diese Art von ihm gnadenlos in den Mund gefickt zu werden. Als sich die Lust zwischen Schamlippen und Kitzler aufbäumte und endlich entlud, wurde sie von der Welle meiner Atmung bis in meinen Brustkorb und meine Oberschenkel getragen. Schließlich glitt ich entspannt ganz tief ins Polster der Couch.

      ***

      Wenige Minuten später schrieb ich ihm eine unverfängliche Mail: »Wie geht’s? Hattest du noch einen schönen Vormittag?«

      Die Antwort kam erst am nächsten Morgen. Er betonte, dass er es sehr schön mit mir gefunden hätte und sich schon auf ein erneutes Treffen freuen würde. Mein Herz machte einen kleinen Luftsprung, und ich schrieb sofort eine SMS an Philip. Er würde die Kinder am nächsten Donnerstag wieder übernehmen.

       5. Henris Spielzeugsammlung

      Endlich war der langersehnte Tag da, an dem ich Henri wiedersehen sollte. Mit lauten Schritten lief ich über die hellen Bodenfliesen der Marienkirche und war wieder einmal erstaunt über die klare Atmosphäre des Kirchenraums. Die Umbauarbeiten gingen zügig voran. Doch war es heute ungewöhnlich ruhig, denn Bodo und Adrian schienen nicht da zu sein. Ganz hinten an der Treppe zur Krypta sah ich Oliver mit einer Frau am Geländer stehen. Sie waren in ein intensives Gespräch verwickelt. Oliver sah mit seinem weißen Hemd und der Fliege besonders seriös aus, er beugte sich zu ihr vor und strich ihr über den Hintern.

      Wer mochte das sein?, fragte ich mich und ging auf die beiden zu. Die Frau trug schwarze High Heels und eine schwarze, eng anliegende Hose. Sie hatte lange, dunkle Haare, die sie zu einem Zopf zusammengebunden trug. Eine fleischliche und freizügige Erscheinung. Als sie mich bemerkten, wandte


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