Heiße Massagen | Erotische Geschichten. Simona Wiles

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Heiße Massagen | Erotische Geschichten - Simona Wiles


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viel intensiver. Irgendwann genießt du jeden Moment.«

      »Hm.«

      ***

      Markus und David kannten sich schon seit einer Ewigkeit. Sie hatten zusammen den Schulabschluss gemacht, danach ihre Ausbildungen und den Kontakt nie ganz abreißen lassen. Wenn es um Frauen ging, tauschten sie sich aus. Markus wusste von Davids aktuellen Freundin, dass sie auf so spirituelles Zeug stand – aber dass es gleich so schlimm wurde, dass David sich davon anstecken ließ, hätte er nicht gedacht. Er war skeptisch.

      »Wieso hat Paula dich nicht massiert? Das wäre kostenlos gewesen.« Er grinste, um seine Skepsis zu verbergen.

      »Ganz einfach. Sie hat keine Ausbildung dafür. Sie kann es nicht.«

      Ausbildung? Markus verstand gar nichts mehr. David erklärte ihm, dass es tatsächlich eine Ausbildung für diesen Bereich gebe, die sich sowohl auf die körperlichen als auch auf die spirituellen Aspekte konzentrieren würde. »Sie selbst geht zu einer Yoni-Massage, wenn sie das Bedürfnis danach hat.«

      »Sieht es bei euch schon so schlecht aus? Innerhalb kurzer Zeit kein Sex mehr?«

      David blieb geduldig. Er erklärte noch einmal die Hintergründe und meinte zum Schluss: »Junge, probier es einfach mal selbst aus. Lohnt sich.« Und fügte leise hinzu: »Danach hältst du viel länger durch, wetten?«

      Verdammt. David war der Einzige, der von Markus’ Problemen wusste, viel zu früh zu kommen. Meistens hatte die Frau, die er gerade fickte, noch nicht mal Fahrt aufgenommen. Weshalb die One-Night-Stands eben solche blieben, selbst wenn er ernsthafteres Interesse an einer Frau hatte. Aber welche war bereit, ein zweites Mal zu vögeln, wenn sie nie zum Zug kam? Markus wurde nachdenklich. Könnte diese Massage eine Lösung sein? Er sah nicht schlecht aus, Frauen flogen zwar nicht sofort auf ihn, aber wenn er seinen Charme spielen ließ, hatte er relativ gute Chancen. Er war schlank, groß, blond, normales Gesicht, normale Statur, nichts Aufregendes. Mit bald 30 Jahren hätte er nach Ansicht seiner Mutter längst verheiratet sein sollen, aber er hatte zum einen noch nicht die Richtige gefunden, zum anderen wollte er nicht.

      ***

      Er ließ sich von David die Adresse und Telefonnummer des ominösen Massage-Studios geben. Wenn er wieder mal Druck hatte, könnte er sich das ja ansehen. »Du musst einen Termin ausmachen,« warnte David ihn. »Die sind lange ausgebucht.«

      Markus verdrehte die Augen. Okay, dann würde er einen Termin ausmachen.

      Sie verabschiedeten sich in dem Wissen, dass sie sich kommende Woche wieder sehen würden. Es war mittlerweile ein Ritual, sich immer am gleichen Wochentag zu treffen. Selbst die Beziehung zwischen David und der neuen Freundin konnte dem nichts anhaben, jedenfalls hoffte Markus das. Er stieg in seinen Wagen und fuhr nach Hause. Sein Job als Broker verlangte von ihm einiges: Er brauchte Geduld, starke Nerven, Schnelligkeit und Konzentration. Manche Kunden waren sehr anstrengend, wenn es ihnen nicht schnell genug ging, versuchten sie ihm die Hölle heißzumachen. Aber er war auch ein Verkäufer, Schauspieler und Psychologe. Er konnte durch das Telefongespräch an der Stimme der Kunden erkennen, wenn irgendetwas nicht in Ordnung war. Dann fragte er nach. Meistens machten sie sich Sorgen, weil die Banken langsam arbeiteten und sie auf so manche Transaktionen warten mussten. Dann war es seine Aufgabe, sie zu beruhigen, ihnen Mut zuzusprechen und zuversichtlich zu sein. Oft arbeitete er bis spät abends, nur den Freitag hielt er sich ab dem späten Nachmittag frei, um sich mit Dave zu treffen. Ab 17 Uhr lief sowieso nicht mehr allzu viel an den Börsen.

      ***

      David hatte ihn nachdenklich gemacht. Als Broker brauchte man ein dickes Fell, was nicht ständig möglich war, sodass Entspannung auf die eine oder andere Weise immer wichtiger wurde. Warum also eigentlich nicht durch eine erotische Massage? Vor allem der Nebeneffekt, den Dave genannt hatte, dass Mann dadurch lernte, länger beim Sex durchzuhalten, interessierte ihn. Markus nahm sich vor, sich zu Hause im Internet zu informieren, was ihn überhaupt erwartete.

      Er stellte seinen Wagen in der Garage ab und stieg die Stufen zur Hintertür hoch. Seitdem seine Mutter verstorben war, lebte er alleine in dem Reihenhaus mit dem winzigen Vorgarten. Manchmal, wenn er eine Frau hier empfing, sah er schon deren Augen glitzern bei den Gedanken, was sie alles hier verändern würde, wenn sie Mrs. Gonders sein würde. Doch dazu ließ er es nie kommen.

      In seinem häuslichen Arbeitszimmer setzte er sich an den Computer und suchte nach Erklärungen, was erotische Massagen alles beinhalteten. Wieder schüttelte er enttäuscht den Kopf, wenn auf den verschiedenen Webseiten stand, dass kein GV (er musste die Abkürzung nachschlagen und fand heraus, dass sie Geschlechtsverkehr bedeutete) angeboten wurde. Trotzdem waren die Rezensionen durchweg positiv. Natürlich konnten die Kommentare auch gefaked sein, aber so viele?

      »Das Wort Lingam kommt aus dem Sanskrit. Es bezeichnet Penis, Hoden und Prostata als Ganzes. Bei der Lingam-Massage wird in allererster Linie angestrebt zu entspannen und die Wahrnehmung zu erweitern. Um das zu erreichen, soll der Mann seinen Orgasmus möglichst lange hinauszögern und erleben, dass er alle Berührungen intensiver wahrnimmt. Ein Orgasmus wird nicht garantiert oder angestrebt.«

      Das las Markus auf einer der Webseiten von Massage-Salons, die erotische Massagen anboten. Offensichtlich hatte sein Freund David recht, wenn er meinte, man würde lernen, länger durchzuhalten. Allein die Tatsache, dass ein Mann seinen Orgasmus so lange wie möglich hinauszögern sollte, erstaunte Markus. War so etwas überhaupt möglich? Er las noch etwas über den ungefähren Ablauf: Vorgespräch, dann Ausziehen, um den Alltag sozusagen abzustreifen – was er tatsächlich gebrauchen konnte – dann langsame Heranführung an die Massage. Er las auch etwas über eine Ganzkörpermassage und dachte bei sich, dass er spätestens dann, wenn eine Frau nackt und ölig auf seinem Körper herumrutschen würde, seinen Ständer mit Sicherheit nicht mehr unter Kontrolle hätte. Insgesamt machte diese ganze Sache ihn sehr neugierig. Er suchte nach dem Zettel mit Adresse und Telefonnummer des Massagesalons, den David ihm empfohlen hatte. Dann griff er zum Telefon.

      »Hallo? Bin ich bei Ihnen richtig in Bezug auf erotische Massagen?«

      »Ja, das sind Sie.« Die freundliche Stimme am anderen Ende gehörte zu einer offensichtlich jungen Frau.

      »Ich hatte noch nie eine solche Massage und würde das gerne kennenlernen.«

      »Ja, gerne. Möchten Sie einen Termin zum Vorgespräch ausmachen und einen zweiten dann, wann Sie massiert werden möchten? Oder alles in einem?«

      Markus dachte kurz nach. Eigentlich tendierte er dazu, zwei Termine auszumachen, um es sich nochmals überlegen zu können. Andererseits war seine Zeit stets begrenzt.

      »Einen Termin, bitte.«

      Die junge Frau schlug ihm einen Tag in etwa drei Wochen vor.

      »Was? So spät erst?« Sein bester Freund in seiner Hose sollte sich so lange gedulden?

      »Es tut mir leid,« bedauerte sie. »Bis dahin ist bereits alles ausgebucht. Ich kann Ihnen nur anbieten, Sie anzurufen, falls kurzfristig jemand absagt.«

      So kurzfristig würde er jedoch nicht einspringen können.

      »Nein, ist okay, machen wir den Termin in drei Wochen.«

      Die Frau trug seinen Namen ein, nannte ihm die Uhrzeit und wünschte ihm bis dahin eine schöne Zeit. Schöne Zeit, ha, dachte Markus, als er auflegte. Nun war ich schon mal bereit, von den Damen beglückt zu werden, und muss mich auch noch gedulden.

      Resigniert schenkte er sich einen Drink ein. Bis zu dem Termin hatte er zumindest nochmals Gelegenheit, David ein bisschen über das Treiben dort auszuquetschen, um zu wissen, was dort wirklich ablief.

      ***

      »Ist es wenigstens möglich, wenn eine von den Frauen einem Kunden gefällt, sie nach der Arbeit zu buchen?«

      Sie saßen sich wieder in dem Café gegenüber. David genoss seinen Cappuccino, Markus trank eine große schwarze Tasse Kaffee.

      »Meinst du, so wie bei einem Escort-Service?«, fragte David zurück. Er hob eine Braue und sah Markus leicht spöttisch an.

      Dieser


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