Stella - Hart und Zart | Erotischer Roman. Linda May

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Stella - Hart und Zart | Erotischer Roman - Linda May


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dem Film mit Heinz Rühmann, Wenn der Vater mit dem Sohne, bekannt ist.«

      Jetzt konnte Stella nicht mehr. Vor Lachen warf sie sich rücklings auf das Bett. Mit ihrem Zeigefinger, den sie ausgestreckt immer wieder zu sich einknickte, deutete sie mir an, zu ihr zu kommen. Ich stellte mich an das Fußende des Bettes und beugte mich zu ihr herab, stützte meine Arme links und rechts neben ihrem Körper ab. Ich schaute sie nur an. Ihr rechter Fuß befand sich am Schritt meiner Hose und es machte ihr sichtbar Spaß, dadurch meine Erektion zu spüren und zu verstärken.

      Ich stand immer noch über sie gebeugt dort und sie hob ihren Oberkörper an, um mich zu küssen. Immer wenn sie kurz vor meinem Mund war, richtete ich mich ein wenig auf und von ihr weg.

      Wir lachten.

      Schließlich gab ich nach, ließ mich auf das Bett neben sie fallen, drehte mich zu ihr und zog sie auf mich. Unsere Küsse waren wie in Trance, unsere Hände streichelten den Körper des anderen. Uns wurde heiß, verdammt heiß.

      Ich war fast so weit, ihr die Kleidung vom Körper zu reißen. Aber ich hielt mich zurück, auch wenn es mir verdammt schwerfiel. Stella lag auf mir, erhob sich und setzte sich auf mein Becken. Ich sah in ihren Augen dieses Funkeln, dieses freche Aufblitzen. Sie nahm ihre Hände und griff links und rechts an mein Hemd.

      Den ersten Knopf öffnete sie noch, dann griffen ihre Hände fester zu und sie riss es kraftvoll auf. Die Knöpfe flogen umher.

      »Geht doch«, freute sie sich und begann, meine Brust mit zärtlichen Küssen zu verwöhnen.

      Sie stand auf, nahm die Arme verschränkt hinter den Kopf. Ihr Körper spannte sich und ich sah diese Symphonie weiblicher Schönheit vor mir. Ihre Brüste zogen durch das bewusste Bewegen nach oben die Bluse weiter auseinander. Ich hoffte, jetzt sprangen alle Knöpfe ab und ich hatte freien Blick auf ihre Dessous. Die Hoffnung war vergebens.

      »Sei so lieb, bereite Getränke vor und hol alles ins Schlafzimmer!«

      Ihr Ton war höflich, fast lieblich – aber sehr bestimmt: »Und bitte nicht die Eiswürfel vergessen.«

      Sie nahm ihre Handtasche, ergriff eine größere Schachtel, die sich auf dem Sessel neben dem Bett befand und klemmte diese unter ihren Arm. Bevor sie die Tür zum Badezimmer öffnete, drehte sie den Kopf und schaute mir in die Augen.

      »Wenn ich zurückkehre, will ich dich genauso auf dem Bett liegen sehen. Deine Schuhe und Strümpfe darfst du gern ausziehen.«

      Sie drehte den Kopf wieder weg, öffnete die Badezimmertür und trat hinein. Bevor sie die Tür wieder von innen schloss, steckte sie gebückt den Kopf noch mal hinaus, spitzte die Lippen und formte einen Kuss.

      Was ging mir in diesen Momenten durch den Kopf? Ich weiß es nicht, die Situation war so, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen gewünscht hatte.

      Klar denken? Fehlanzeige!

      Das Gefühl, frisch verliebt zu sein, kannte ich nicht mehr. Ich hatte mich in meinem Leben – soweit ich mich erinnern konnte – noch nie so gefühlt. Mein Körper, mein Geist – alles war eins. Ich hätte die Welt erobern können. Das immer wieder auftauchende kribbelnde, sehr warme Gefühl in meinem Körper tat sein Übriges.

      Ich zog Schuhe und Strümpfe aus, ging ins Esszimmer, holte Getränke und Naschereien ins Schlafzimmer. An der Wand gegenüber vom Bett stand ein runder Rollwagen in modernem Design aus Glas und Alu. Ich rollte ihn neben das Bett und stellte alles darauf ab. Ich öffnete den Champagner, goss ein und füllte zwei weitere Gläser mit Mineralwasser.

      Aus dem Badezimmer hörte ich Musik, sonst nichts. Was stellte sie dort an? Was war in der Schachtel, die sie mit ins Badezimmer genommen hatte? Ich überprüfte noch einmal, ob ich nichts vergessen hatte.

      Nein, ich hatte an alles gedacht.

      Stopp – schnell lief ich ins Wohnzimmer und nahm die Blumen, die wahrscheinlich von der Hotelleitung stammten, mit ins Schlafzimmer. Da ich auf Anhieb keine zweite Vase fand, nahm ich ein hohes Glas aus der Bar, füllte es in der Küche mit Wasser, nahm einige Rosen aus der Vase und stellte sie in das Glas.

      Die Vase mit den Rosen ließ ich auf dem Rollwagen stehen, die behelfsmäßige »Vase« stellte ich auf das Regal, das sich in der Mitte des Bettes weiter oben befand. Auf diesem Regal standen Porzellanfiguren, die von der Darstellung her einen gelungenen Mix zwischen Kamasutra und moderner Kunst zeigten. Sie waren zur Hälfte farbig bemalt und ich hatte bereits etwas über den Künstler gelesen.

      Aber dies war harmlos, wenn ich an meinen Aufenthalt in Köln im Hotel Savoy dachte. Dort waren die Zimmerschlüssel extrem groß und befanden sich an einem trichterförmigen, mit Stoff überzogenen schweren Metallstück. Unten war das Ganze dann mit sehr vielen Stofffäden zusätzlich dekoriert, so wie Zimmerschlüssel in den Fünfzigerjahren eben aussahen. Und in jedem Zimmer in diesem Hotel fand man ganz bewusst, neben moderner heller Kunst, unterschiedliche erotische Kunst, die keinesfalls zurückhaltend, sondern sehr direkt und provokant war. Ich überlegte, zu welchem Anlass ich dort gewesen war, konnte mich aber nicht mehr erinnern.

      Es war gut, dass ich mich selbst ablenkte, denn Stella ließ mich schmoren. Ich lag auf dem Bett, schaute an die Decke und überprüfte anhand der Spiegel noch mal, ob alles in Ordnung war. Aus einer anderen Perspektive betrachtet, veränderte sich der Raum.

      Die Musik im Badezimmer verstummte und aus den Lautsprechern im Schlaf-zimmer ertönten leise die ersten Takte eines Songs, den ich sofort erkannte.

      Stella steuerte die Musik mit ihrem Smartphone und hatte Love is in the Air von John Paul Young ausgewählt. Passend wie die Faust aufs Auge, sagte man bei uns im Ruhrgebiet als Anerkennung.

      Die Badezimmertür öffnete sich, Stella stellte sich keck an den Türrahmen und schaute mich an. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, sie war perfekt geschminkt. Sie trug einen mit Spitze besetzten, durchsichtigen weißen BH, durch den ich ihre wunderschönen Brüste erkennen konnte. Passend in derselben Farbe hatte sie eine Panty mit einem höheren Beinausschnitt ausgesucht. Die halterlosen Strümpfe waren eine Nuance dunkler als das Weiß der Dessous, und der Spitzenrand schloss an der Panty ab. Um ihren Hals hatte sie eine Perlenkette gelegt. Ihre High Heels verlängerten ihre langen Beine bis zum Himmel, ich wusste nicht, wo ich hinschauen sollte. Mein Atem ging schwer, meine Erektion war nicht zu übersehen. Dies nahm Stella zufrieden zur Kenntnis.

      »Ein unschuldiges Weiß ist doch die perfekte Farbwahl für unsere erste gemeinsame Nacht.«

      Sie lachte glockenklar auf.

      Mittlerweile erklang verträumte Musik aus den Lautsprechern. Sie stellte sich vor mich an das Bett, allerdings so weit entfernt, dass ich sie nicht, ohne aufzustehen, berühren konnte. Sie drehte sich langsam, zog ihren Slip hinten etwas in die Höhe und gab den Blick auf ihre Pobacken frei.

      »Ab jetzt tickt deine Uhr, dreißig lange Minuten, in denen du mich nicht berühren darfst. Und ich werde dir keine Sekunde schenken«, sagte sie mir direkt ins Gesicht und blickte mich mit ihrem frechsten Grinsen an.

      Dabei hätte ich sie jetzt überall berühren wollen. Ich wollte ihre Haut streicheln, ihren Körper spüren, sie schmecken und ihren Duft einatmen.

      »Zieh dich aus, bis ich Stopp sage.«

      Mein Hemd hatte ja keine Knöpfe mehr und war schnell abgelegt. Ich öffnete meinen Gürtel und zog die Hose aus. Jetzt hatte ich nur noch meine Shorts an.

      »Stopp, das Beste spare ich mir für später auf.«

      Sie lächelte mich an. Das hatte ich mir vorher bereits gedacht.

      »Gefällt dir, was du siehst?«, fragte sie grinsend.

      »Gefallen ist das falsche Wort, ich liebe, was ich sehe«, antwortete ich. Sie ging an die Seite des Bettes, gab mir ein Glas mit dem Champagner und nahm ihr Glas in die Hand.

      »Auf uns, auf unsere erste Nacht, die immer in unseren Gedanken bleiben soll und an die wir uns erinnern, wenn es auch mal nicht so gut läuft zwischen uns!«

      Wow, dieser Satz hatte es in sich. Sie sagte damit alles


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