SommerLust | Erotische Geschichten. Amy Walker

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SommerLust | Erotische Geschichten - Amy Walker


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schaffe ich es nicht, in meinem immer noch unterschwellig erregten Zustand, zu verhindern, dass mir der sexy Ton wie heiße Lava in den Schoß rinnt und blinzele verwirrt, als George »Schieß los!« sagt und mich mit hochgezogenen Augenbrauen anschaut. »Womit?« Wieder lässt Gerald dieses prickelnde Lachen erklingen, rührt kurz im Topf auf dem Gaskocher herum und gesellt sich zu uns. »George ist von Natur aus sensationsgeil und er wird dich nicht in Ruhe lassen, ehe du ihm jedes schmutzige Detail deiner Trennung erzählt hast«, klärt er mich auf und setzt sich entspannt vor uns auf den Waldboden. So eindringlich, wie er mich mustert, mein Gesicht, die Kurven meiner Figur und sogar meine Waden, die nackt aus den klobigen Wanderschuhen herausschauen, könnte ich fast den Eindruck gewinnen, er werde nicht von mir ablassen, ehe er nicht so manch andere schmutzige Geheimnisse von mir erfahren hat. Ein wohliges Vibrieren hallt durch meinen Körper. Dieser Mann ist einfach eine Wucht: sexy, intensiv und mit einer ordentlichen Prise bissigen Humors ausgestattet – genauso wie ich es mag. Und ich bin mir sicher, dass ich es mögen würde, wie er meinen Körper behandelt, so interessiert, wie er meine intimsten Zonen begutachtet. Aber das ist einfach lächerlich! Dennoch verstärkt sich das Vibrieren, als Gerald bemerkt, wie ich zurückstarre. Seine Mundwinkel heben sich verführerisch, meine Haut fängt regelrecht Feuer. Herrgott, er ist schwul!

      »Hörst du bitte auf, mit meinem Freund zu flirten, um mir endlich von deinem Ex zu erzählen? Er ist schwul!«, durchbricht George plötzlich meine glühenden Gedanken. Zu erröten scheint leider zu einer neuen Gewohnheit zu werden, denn ich tue es schon wieder. Was soll ich nur darauf antworten: dass ich das ja schon weiß, mir dennoch gerne heiße Gedanken mit einem Sahneschnittchen wie Gerald mache? Ich meine, in der Fantasie ist das ja erlaubt. In Wirklichkeit zweifle ich daran, dass ich auch nur einen schmutzigen Gedanken in die Realität umsetzen würde. Trotz der Trennung schlägt mein Herz immer noch für Dave.

      »Ich habe ihn geliebt, seit ich sechzehn war und tue es immer noch. Aber es hat was gefehlt, als würde etwas in mir stecken, das dort nicht hingehört – etwas, das stört und verhindert, dass ich mit Dave uneingeschränkt glücklich sein kann! Es ist immer stärker geworden, bis ich schließlich das Gefühl hatte, es nicht mehr auszuhalten«, erkläre ich George, doch es ist nicht so einfach in Worte zu fassen, was mich tief im Inneren umtreibt. So sehr ich Dave liebe, ich konnte einfach nicht bei ihm bleiben, als treibe eine innere Kraft mich von ihm fort. Vorzeitige Midlife-Crisis hat Tina dieses Gefühl genannt, Dave Zeit für Kinder. Ich würde gerne an eine der Theorien glauben, um eine entsprechende Lösung für mein Problem suchen zu können, doch ich zweifle sehr daran, dass einen eine Midlife-Crises bereits mit knapp sechsundzwanzig packt und auch die Vorstellung, in dieser Situation überhaupt an Kinder zu denken, erschien mir völlig daneben.

      »Klingt ganz so, als wärst du auf der Suche nach dir selbst, nur um dann zurück in die Arme deines Liebsten zu stürzen«, seufzt George und ergreift wohl aus einem Impuls heraus meine Hand und drückt sie. »Ich hoffe, dass du herausfindest, was fehlt. Aber hier draußen ist einfach alles möglich, dieser Trip auf dem Trail ist irgendwie magisch.«

      »Danke.« Ich lächle George ehrlich dankbar an. Habe ich schon erwähnt, dass ich den Kerl mag? Jetzt schließe ich ihn ganz spontan in mein Herz. Er ist einer dieser Menschen, der sein Herz auf der Zunge trägt und er erfasst mit nur wenigen Worten, wonach ich mich tief im Inneren sehne: zu wissen, was mit mir nicht in Ordnung ist, damit ich Dave wieder uneingeschränkt lieben kann. Ich kann nur hoffen, dass ich es schaffe, ehe die Scheidung durch ist oder Dave eine andere Frau kennenlernt! Gerald scheint da jedenfalls nicht so viel Hoffnung für mich zu sehen wie George. Er schüttelt grinsend den Kopf und lächelt seinen Freund zärtlich an. »Du bist ein unverbesserlicher Romantiker, hast einfach zu oft Wild – Der große Trip gesehen. Für mich klingt es eher so, als würde Kim dringend etwas Abwechslung benötigen.« So wie es zwischen meinen Schenkeln zu ziehen beginnt, als er sich mir zuwendet und seine durchdringend grünen Augen sich in mich bohren, könnte er beschämenderweise sogar recht haben. »Wenn du den Kerl mit sechzehn kennengelernt hast und vorausgesetzt, ihr habt keine offene Beziehung geführt, kann ich mir nicht vorstellen, dass du zuvor genügend guten Sex hattest, um dich für dein restliches Leben mit nur einem Kerl zu begnügen!« In seinen Augen flackert es dunkel und das erschüttert mich bis ins Mark. Würde er nicht auf Männer stehen und mit dem liebenswerten George zusammen sein … Die Luft um uns herum scheint zu knistern und in meiner Klit kribbelt es wie verrückt. Wenn ich mit einem anderen Mann schlafen wollen würde, dann mit Gerald! Wie geschmeidig er sich bewegt, als er vom Waldboden aufsteht und sich die Tannennadeln von der Hose klopft, und dann erst dieses Spiel seiner Muskeln unter dem eng anliegenden Shirt … Innerlich seufze ich. »Ich gestehe, dass ich den Film mit Reese Witherspoon auch gesehen habe und so auf die Idee mit der Wanderung gekommen bin«, sage ich, um das plötzlich so eindringliche Schweigen zu brechen. Geralds Nähe ist kaum auszuhalten. Insgeheim bin ich mir sicher, dass er gerade, weil er nicht zu haben ist, besonders anziehend auf mich wirkt – wie die berühmte verbotene Frucht im Garten Eden.

      »Wie dem auch sei, die Ravioli brennen an. Und wenn ich eines von mir behaupten kann, dann, dass ich bestimmt nichts anbrennen lasse«, sagt er und hebt plötzlich den Blick vom Waldboden, wo er nachdenklich mit einem kleinen Ästchen Spuren in die Tannenadeln gezeichnet hat. Ich spüre, wie ich wieder einmal rot werde. Gott, er hat bemerkt, wie begehrlich ich ihn anschaue. Zu George rüberzuschauen und herauszufinden, was er davon hält, wage ich erst gar nicht. Stattdessen starre ich Gerald weiter an und schlucke, um den harten Kloß in meinem Hals zu vertreiben. Dieser Mann ist einfach nur heiß und ich bilde es mir definitiv nicht ein, dass er mit mir flirtet – oder? Als ahne er meine innere Zerrissenheit, fährt er fort: »Du solltest dich richtig austoben – und das bald, ehe dein Liebster sich eine Neue sucht. In einem Punkt muss ich George recht geben: Der Trip auf dem Trail ist magisch. Wenn du das für dich nutzt, war es sicherlich eine gute Entscheidung, herzukommen.« Ohne mich darüber aufzuklären, was genau er mir damit sagen will, dreht er sich um und kümmert sich um die Dosenravioli, die auf dem Gaskocher leise vor sich hin köcheln.

      »Dein Freund spricht in Rätseln«, sage ich zu George und werfe ihm einen vorsichtigen Blick aus den Augenwinkeln zu. So wie er in sich hineingrinst, scheint ihm das Geplänkel zwischen Gerald und mir nichts auszumachen – natürlich nicht, schließlich ist er derjenige, der gerade erst heißen Sex mit ihm hatte!

      »Er meint, dass Sex ein wesentlicher Bestandteil des Trails ist, und das sicher nicht nur für uns. Darum wandern wir schon zum dritten Mal einen der einfacheren Abschnitte entlang. Im ersten Jahr hatten wir nicht genug Geld für einen ordentlichen Urlaub, also haben wir unsere Campingsachen zusammengepackt und sind losmarschiert. Gerald war wie ausgewechselt: die viele frische Luft, unter dem Sternenhimmel schlafen, stinken wie ein Iltis – irgendwie hat das eine primitive Seite in ihm geweckt – eine Art triebgesteuerten Jäger. Ich kann dir sagen …« Er grinst dreckig, ich hebe abwehrend die Hand. »Erspar mir bitte die Einzelheiten.« Ich weiß genau, wovon er spricht, schließlich habe ich Gerald in Aktion gesehen. Dass George mir auch noch davon vorschwärmt, wie gut es sich mit dem völlig triebgesteuerten, ungezähmten Gerald anfühlt, muss ich mir in meinem überreizten Zustand nicht auch noch antun. Weiterhin spüre ich, wie sich neue, erregte Nässe zwischen meinen Schamlippen bildet. Aber das ist mit dem Anblick von Geralds breitem Rücken und seinen muskulösen Schultern vor der Nase auch kein Wunder. Bei jeder Bewegung, mit der er das Essen anrichtet, darf ich das Spiel dieser Muskeln unter seinem engen Shirt bewundern. »Erzähl mir lieber, warum ihr euch dieses Martyrium immer wieder antut – guter Sex hin oder her«, fordere ich George auf, um mich abzulenken und hoffe, dass er den kratzigen Unterton in meiner Stimme nicht bemerkt.

      »Na eben wegen dem Sex«, antwortet er, lacht und senkt beschwörend die Stimme. »Im zweiten Jahr war ich so scharf darauf, das noch mal zu erleben, dass ich freiwillig auf Strand und Cocktails verzichtet habe, und dieses Jahr hatten wir eine kleine Flaute, seit wir wieder unterwegs sind, benimmt Gerald sich zum Glück wieder wie ein Urmensch! Er hat sich einfach nicht genug austoben können, hat die letzten Monate nur gearbeitet und somit keine Zeit für seine Abenteuer. Irgendwann verliert er dann ganz allgemein die Lust – sogar auf mich!«

      Ich muss beinahe lachen, so empört klingt George. Doch die Tatsache, dass George allein Gerald nicht genug zu sein scheint, erzeugt ein brennendes Gefühl in meiner Brust und hält mich davon ab – es ist ein wenig wie bei Dave


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