Toni der Hüttenwirt 248 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt 248 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Sie mit, Herr Klein!«

      »Felix, bitte! Und darf ich Liesel sagen?«

      »Wenn es denn sein muss«, brummte Liesel. Sie hatte die Kontrolle über ihre Gefühle wiedererlangt.

      Liesel drehte sich um und ging in Richtung Haus. Felix folgte ihr.

      Neben der Haustür stand eine Bank.

      »Hier kannst du warten, Felix«, sagte Liesel und verschwand im Haus.

      Felix schaute sich um. Der alte Bauernhof gefiel ihm. Es dauerte nicht lange, dann kam Liesel mit einem Obstler. Sie reichte ihm das Glas.

      »Danke!«, sagte er. »Trinkst du nicht mit? Also, ich brauche schon jemand zum Anstoßen.«

      Liesel seufzte. Sie hatte schlechte Laune. Der Bursche ist ganz schön forsch, dachte sie. Sie gab ihm die Schuld an ihrer Verwirrung. Er brachte sie durcheinander. In ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Herz klopfte so stark wie nach einem Dauerlauf. Dabei war ihr klar, dass er die Ursache war, und das ärgerte sie. Sie wollte keine Gefühle haben. Sie wollte nicht den Kopf verlieren. Sie hatte sich tausendmal geschworen, dass sie den nächsten Mann einer gründlichen Prüfung unterziehen wollte, bevor sie ihr Herz verschenkte. Aber dieser Vorsatz war nicht so leicht durchzuführen.

      »Für mich ist es noch zu früh. Ich habe noch nicht gefrühstückt.«

      Felix setzte sich auf die Bank. Er stellte das Glas neben sich und sah sie an.

      »Das ist ein gutes Argument. Also, ich warte hier, bis du gefrühstückt hast.«

      »Das ist Nötigung«, schimpfte Liesel.

      »Bist du Juristin?«

      »Nein!«

      Er lächelte sie an. »Ich hätte dich gefragt, ob ich auf deiner Wiese landen kann. Aber das war nicht möglich.«

      »Ist schon gut, ich bin kein Unmensch«, sagte Liesel. Sie ärgerte sich über sich selbst. Wieder strich sie verlegen eine Haarsträhne hinter das Ohr. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie so unfreundlich war. Das Gefühl in ihrem Herzen verleitete sie dazu, etwas zu fragen, ohne sich vorher über die Folgen Gedanken zu machen.

      »Unter dem Baum dort drüben steht ein Tisch«, sagte sie. »Hast du schon gefrühstückt?«

      »Ich hatte einen Becher Kaffee, bevor ich startete. Ich wollte nur schnell einen Rundflug machen, um zu sehen, ob die Maschine in Ordnung ist. Das wollte ich schon gestern tun. Aber da hat es nur geregnet.«

      »Gut, ich lade dich zum Frühstück ein. Setz dich drüben hin!«

      »Danke, aber ich kann helfen, den Tisch zu decken. Dann musst du nicht so oft hin und her laufen.«

      »Ich stelle mir die Sachen auf die Fensterbank des Küchenfensters, dann spare ich Wege.«

      »Praktische Idee! Dann machen wir es so! Ich warte hier auf dem Hof. Du reichst mir die Sachen aus dem Fenster und ich decke den Tisch.«

      Liesel war erstaunt. »Okay!«, sagte sie und verschwand im Haus.

      Felix schaute durch das offene Fenster. »Du hast eine schöne Küche. Sie ist richtig gemütlich, mit den schönen alten Möbeln. Gefällt mir! Das wirkt richtig heimelig.«

      »Das ist nicht meine Küche«, rief Liesel laut, während sie die Kaffeemaschine bediente.

      »Nicht deine Küche? Ich dachte, du wohnst hier.«

      »Wie kommst du darauf?«

      »Weil es aussah, als wolltest du dein Land mit Zähnen und Klauen verteidigen.«

      Liesel lachte laut.

      »Ja, ich schieße schon mal gern über das Ziel hinaus. Der Bauernhof gehört Verwandten. Ich bin hier zu Gast.«

      »Dann bist du nicht die Bäuerin?«

      »Nein, nur so etwas wie eine Ersatzbäuerin. Meine Tante und mein Onkel sind auch keine richtigen Bauern. Sie haben sich früh zur Ruhe gesetzt und sich diesen Hof gekauft, als Selbstversorger.«

      »So etwas würde mir auch gefallen«, sagte Felix.

      Liesel warf ihm kurz einen überraschten Blick zu. Sie holte Geschirr, stellte es auf ein Tablett und reichte es ihm durch das Fenster.

      »Stell es einfach drüben auf den Tisch!«

      »Hast du eine Tischdecke?«

      »Tischdecke?«, staunte Liesel.

      »Ja, das ist so ein rechteckiges oder rundes Tuch, das man über einen Tisch legt.«

      Liesel lachte.

      »Okay, ein Mann, der eine Tischdecke fordert, ist mir noch nicht begegnet. Klar, Tischdecke, so etwas habe ich.«

      Liesel holte eine Tischdecke. Sie war dunkelblau und mit weißen Blüten bestickt. Sie legte noch zwei Servietten dazu.

      »Danke!«

      Vom Fenster aus sah Liesel zu, wie Felix den Tisch deckte. Dann kam er zurück und holte ein Tablett mit gekochten Eiern, Brot, Butter, Marmelade, Honig, Wurst, Käse, Zucker und Milch.

      »Der Kaffee ist gleich fertig. Den bringe ich mit raus.«

      »Hast du eine kleine Blumenvase? Auf der Wiese gibt es schöne blühende Kräuter. Darf ich welche pflücken?«

      Liesel staunte noch mehr. Sie holte eine Vase.

      »Du kannst Blumen aus dem Garten holen. Dort auf der anderen Seite der Scheune!«

      Er deckte zuerst den Tisch, dann ging er Blumen holen.

      Als Liesel mit der Warmhaltekanne voll Kaffee hinauskam, stand ein kleiner bunter Blumenstrauß auf dem Tisch.

      Sie setzte sich und blickte über den Tisch. »Du hast schön gedeckt. Arbeitest du in der Gastronomie?«

      Felix lachte. »Nein! Du willst damit wohl sagen, es ist ungewöhnlich, dass ein Mann das kann?«

      Liesel errötete verlegen.

      »Ich kann mir kein Urteil erlauben. Jedenfalls habe ich noch von keinem Burschen gehört, der auch nur auf den Gedanken käme, so etwas zu tun.«

      »Ich habe zwei ältere und zwei jüngere Schwestern. Meine Mutter hat uns alle gleich behandelt. Jedes Kind musste mit anpacken. Auch in einer so großen Familie legte sie Wert auf die Ästhetik des Alltags, wie sie es nannte. An einem schön gedeckten Tisch schmeckt es besser und man kann entspannen.«

      »Das ist richtig«, meinte Liesel und sah ihn nachdenklich an.

      »Was denkst du? Du hast doch eine Frage auf der Zunge.«

      Liesel machte sich eine Scheibe Brot mit Butter.

      Felix schenkte Kaffee ein.

      »Ich dachte gerade, es ist bemerkenswert, dass du die Einstellung beibehalten hast.«

      »Du meinst, das ist ungewöhnlich für einen Mann?«

      »Ja, so ungefähr dachte ich es mir.«

      »Frauen mögen das nicht«, sagte er und klopfte sein Ei auf.

      »Wie bitte?«, fragte Liesel erstaunt. »Das verstehe ich nicht.«

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