Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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aus der Klemme helfen? Der große Unbekannte? Mach’ dir doch nichts vor, Glenn! Du bist fertig! Du willst es nur nicht einsehen!“

      „In ein paar Tagen schwimme ich wieder ganz oben“, blieb Hastert hartnäckig, „laß dich überraschen, Darling! Du wirst noch Augen machen.“

      „Gott erhalte dir deinen Optimismus“, sagte sie ironisch, „aber glaub nur nicht, daß ich jetzt das Mauerblümchen spielen werde. So hatten wir damals nicht gewettet, mein Junge. Wenn du nicht in der Lage bist, Geld aufzutreiben, dann muß eben ich die Dinge in die Hand nehmen!“

      „Wie meinst du das?“

      „Rittman, damit du es ganz genau weißt!“

      „Ausgeschlossen … niemals!“

      „Das bestimmst doch nicht du!“

      „Und ob ich das bestimmen werde! Weißt du denn nicht, was mit ihm los ist?“

      „Was da in der Stadt getuschelt wird, interessiert mich nicht“, gab Hazel hart zurück, „Hauptsache, er hat Geld! Und das allein interessiert, oder?“

      „Warte noch ein paar Tage, dann bin ich über dem Berg“, erwiderte Hastert in einer seltsamen Tonmischung aus Beschwörung, Drohung und Optimismus. „Glaub mir doch, Hazel, ich habe da eine Quelle angebohrt, die Geld bringt! Geld in jeder Menge!“

      Hazel, die langbeinige Blondine, verzichtete auf eine Antwort. Sie hatte solche Prophezeiungen wohl schon zu oft gehört. Sie wandte ihm den Rücken zu und ging mit schaukelnden Hüften zurück zur Terrasse des Bungalows.

      Hastert füllte sich sein Glas, schwenkte es einen Moment in der Hand und goß den Inhalt dann fast wütend in sich hinein.

      Rander fragte sich unwillkürlich, ob Hastert der Mann war, eine Million zu erpressen.

      *

      Rittman hatte keine Ahnung, daß Josuah Parker sich im Vorraum aufhielt. Entsprechend sorglos telefonierte er auch. Da die wattierte Tür zu seinen Gemächern nicht geschlossen war, bekam der Butler ungewollt jedes Wort mit.

      „Ja, er nennt sich Josuah Parker und will Butler sein“, sagte Rittman gerade und wirkte dabei ein wendig atemlos, „dürfte hier in der Stadt fremd sein. Könnt ihr feststellen, wer das … Wie, bitte? Das darf doch nicht wahr sein. Donnerwetter, das ändert die Situation. Er ist also gefährlich? Na, jetzt nicht mehr, ich habe ihn nämlich aus dem Verkehr gezogen … Ja, wirklich. Er sitzt in einem meiner Keller … Natürlich passen wir auf … Gut, ihr könnt ihn gern haben, aber es macht mir nichts aus, das für euch zu erledigen, ich habe schließlich auch gute Jungens.“

      Die Gegenseite war an der Reihe.

      Rittman schwieg für fast eine Minute. Dann meldete er sich erneut zu Wort. Parker genoß die Situation. Er hatte es sich bequem gemacht und verfolgte das Gespräch. Gewiß, es verstieß gegen die guten Manieren, ein Gespräch zu belauschen, aber er setzte sich in diesem speziellen Fall darüber hinweg. Jede Regel hatte ihre bestimmten Ausnahmen.

      „Er hat sich nach meiner Maschine erkundigt … Warum? Weiß ich nicht, aber das bekomme ich heraus. Du meinst, er könnte was gemerkt haben? Ausgeschlossen! Aber ich werde ihm auf den Zahn fühlen. Gut, ich rufe dich gegen Abend wieder an. Keine Sorge, wir machen das schon!“

      Rittman legte auf und summte eine Melodie. Übrigens entsetzlich falsch und mißtönend, wie Parker fand.

      Dann näherten sich seine Schritte.

      „Ich sehe mich gezwungen, mich für meine Unhöflichkeit zu entschuldigen“, sagte Parker, als Rittman das Vorzimmer betrat.

      Der Gangsterboß erstarrte zur Salzsäule, wie es so treffend umschrieben wird.

      „Es ließ sich leider nicht vermeiden, Ohrenzeuge Ihrer Unterhaltung zu werden“, fuhr der Butler weiter fort, „ihr Gesprächspartner scheint meine bescheidene Person nicht sonderlich zu schätzen.“

      „Sie …!“ Rittman holte tief Luft und sah dabei ungemein verwirrt aus.

      „Ich wollte Ihre vielleicht gutgemeinte Gastfreundschaft nicht unnötig in Anspruch nehmen“, entschuldigte sich Parker, „aber Sie brauchen sich keineswegs zu sorgen, Mister Rittman, Ihren Leuten geht es den Umständen entsprechend relativ gut.“

      „Sie … Sie …

      „Darf man möglicherweise erfahren, mit wem Sie eben sprachen?“

      „Sie …“

      „Ihr Wortschatz scheint ungemein eingefroren zu sein, Mister Rittman. Mit wem sprachen Sie? Bei welcher Stelle holten Sie Informationen über meine Wenigkeit ein? Sollten Sie sich an ein gewisses Syndikat gewandt haben?“

      „Ich … ich …“ Rittman stotterte noch immer. Er konnte es nicht fassen, daß dieser Parker vor ihm saß, der so ungemein gefährlich sein sollte.

      „Ihr Wortschatz erweitert sich ja bereits“, stellte der Butler erfreut fest, „Sie sprachen also mit dem Syndikat?“

      „Keine … keine Ahnung, was Sie meinen“, sagte Rittman, der langsam seine Fassung zurückgewann.

      „Nun, ich bestehe nicht auf Antwort“, erwiderte Parker und erhob sich. „Ich muß mich nun leider verabschieden, Mister Rittman. Ich habe noch zu tun!“

      „Moment, Parker“, rief Rittman und sog nervös an seiner Zigarre, „was wollen Sie eigentlich von mir? Sie sind doch nicht wegen der Cessna gekommen, oder?“

      „Aber ganz gewiß, Mister Rittman.“

      „Das verstehe ich nicht! Wußten Sie, daß die Maschine gestohlen worden war?“

      „Ich ahnte es!“

      „Von wem denn?“

      „Diese Frage kann ich nur andeutungsweise beantworten“, antwortete Parker, „wahrscheinlich brauchte sie ein gewisser Feuersalamander für einen kurzen, mißglückten Ausflug!“

      *

      Es war dunkel geworden.

      Mike Rander und sein Butler befanden sich im Bungalow des gutgeführten Motels und tauschten ihre Gedanken aus. Parker erwies sich als vollendeter Butler. Er hatte den Smoking seines jungen Herrn ausgebürstet und half Rander beim Ankleiden, was der junge Anwalt zwar überhaupt nicht schätzte, wogegen er aber nichts machen konnte. Parker konnte ungemein hartnäckig sein, wenn er als Butler agierte.

      „Dieser Hastert braucht also Geld, faßte Rander zusammen, „bei einem gewissen Joe Pollert ist er mit 45 000 Dollar verschuldet. Scheint sich bei diesem Mann um einen Kreditgeber zu handeln, ziemlich miese Type … Hasterts Frau ist jung und sieht sehr teuer aus. Gut zudem auch noch … Sie scheint von ihrem Mann nicht viel zu halten. Im übrigen kennt sie Gus Rittman, der ihr eine Stelle in seinen Nachtbetrieben angeboten haben muß. Interessante Zusammenhänge, wie?“

      „Trauen Sie Mister Hastert zu, Sir, als Feuersalamander auf zu treten?“

      „Eigentlich nicht“, antwortete der junge Anwalt und ließ sich die Smokingschleife von Parker binden, „Hastert hat in meinen Augen kein Format, noch nicht einmal ein negatives. Aber seine Frau, diese Hazel, die scheint durchtrieben und eiskalt zu sein. Eine gefährliche Frau!“

      „Die zudem noch Mister Rittman kennt, Sir. Rittman ist ein stadtbekannter Gangster, der sich auf legale Nachtclubs zurückgezogen hat, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Zudem scheint er noch mit einem der Gangstersyndikate in Verbindung zu stehen.“

      „Könnte er der Feuersalamander sein, Parker?“

      „Ich bin mir nicht sicher, Sir! Seine Geschäfte scheinen gut zu gehen. Warum sollte sich solch ein Gangster in die Feuerlinie begeben, um es einmal volkstümlich auszudrücken? Dieses Risiko ist unter Umständen tödlich, und ein Mann wie Rittman müßte das sehr genau wissen.“

      „Also war es ein Zufall, daß Hastert und Halligon draußen neben unserem Wagen auftauchten? Halligon ist immerhin Fahrer einer


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