Der exzellente Butler Parker 31 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 31 – Kriminalroman - Günter Dönges


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auf und wandte sich dem Bruder des Schreiners zu.

      »Wie zu hören war, ist Mister Dan Meggan Ihnen nicht unbekannt, Mister Frankler.«

      »Ich ... ich hab’ rumtelefoniert, bis ich wußte, wo er wohnt.«

      »Die beiden Herren auf der Couch sind Angestellte von Ihnen?«

      »Bekannte«, kam die ein wenig zögernde Antwort. »Bekannte, die mir einen Gefallen tun wollten.«

      »Sie wollten herausfinden lassen, wohin Mister Meggan Ihren Bruder verbrachte?«

      »Wie meinen Sie das? Ach so, kapiert! Ja, ich will wissen, wo er ausgenommen worden ist.«

      »Damit dürften alle Fragen ausgeräumt sein«, meinte Josuah Parker. »Mylady behält sich jedoch vor, noch mal Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.«

      »Hatten Sie auch Ärger mit Meggan?« fragte Frankler. Er blickte die ältere Dame gespannt an.

      »Man hat höchstens Ärger mit mir, junger Mann«, erklärte Agatha Simpson prompt und blickte dann ihren Butler an. »Habe ich noch Fragen, Mister Parker?«

      »Mylady wurden vorerst hinreichend informiert«, gab der Butler zurück.

      »Das wird sich noch zeigen«, meinte sie in Richtung der drei Männer drohend. »Ich habe das Gefühl, daß man sich noch mal Wiedersehen wird.«

      Sie wandte sich um und schritt majestätisch zur Wohnungstür. Parker deckte diskret ihren Abgang und lüftete höflich die schwarze Melone, als er sich seinerseits verabschiedete.

      »Sehr unbefriedigend dies alles, Mister Parker«, sagte Lady Agatha später, als sie wieder in Parkers Wagen saß. »Diese Subjekte haben noch nicht mal den Versuch unternommen, mich zu verfolgen. Was soll ich nur von solchen Männern halten?«

      *

      Nachdem der Butler an der schmalen, schwarz lackierten Tür geläutet hatte, öffnete sich eine kleine, viereckige Klappe im Türblatt. Das Gesicht eines Mannes mit wachsamen Augen wurde sichtbar.

      »Oh, Mister Parker«, sagte er überrascht. »Einen Augenblick, bitte, ich muß erst entriegeln.«

      »Und vergessen Sie nicht, Mister Wiggins zu verständigen«, bat Parker. »Sie könnten sonst womöglich Ärger bekommen, was meine Wenigkeit Ihnen nicht wünschen möchte.«

      Die Türklappe schloß sich wieder. Die ältere Dame, die neben dem Butler stand, schnaufte verärgert.

      »Wieso wagt man es, eine Lady Simpson warten zu lassen?« wollte sie wissen. »Und überhaupt ... Das hier soll ein illegaler Spielclub sein?«

      »Mit letzter Sicherheit, Mylady«, erwiderte der Butler. »Mylady haben es mit einer sehr guten Adresse zu tun.«

      Das Paar aus Shepherd’s Market befand sich im Stadtteil Pimlico. Das Haus, vor dem man stand, zeichnete sich durch unaufdringliche Eleganz aus. Ja, es machte sogar einen eindeutig abweisenden Eindruck. Und die vielen teuren Luxuswagen zu beiden Seiten der kurzen, engen Straße deuteten darauf hin, daß man hier nur wohnen konnte, wenn man über reichlich Kleingeld verfügte.

      Die Tür wurde weit geöffnet.

      Der Türsteher verbeugte sich in Richtung Mylady und deutete dann auf eine Tür im Hintergrund der kleinen Empfangshalle.

      »Mister Wiggins ist bereits unterwegs«, sagte der noch recht junge Mann dienstbeflissen. Er hatte kaum ausgeredet, als die Tür im Hintergrund mit Schwung geöffnet wurde. Ein mittelgroßer, schlanker Mann von schätzungsweise vierzig Jahren kam Mylady und Parker entgegen.

      »Herbert Wiggins«, stellte er sich Lady Agatha vor. »Herzlich willkommen zur Party, Mylady!«

      »Ein interessanter Hinweis«, reagierte die ältere Dame umgehend.

      »Ich werde ihn wörtlich nehmen, junger Mann.«

      »Wir haben einen erstklassigen Koch, Mylady.« Wiggins ging voraus und führte die passionierte Detektivin und Butler Parker in eine Art Salon, in dem man ungestört war.

      »Ich wette, Mister Parker, Sie kommen nicht ohne Grund«, begann Wiggins die Unterhaltung.

      »Wo wird hier gespielt?« fragte Agatha Simpson ohne jede Umschweife.

      »Äh, gespielt, Mylady ...? Sie wollen wirklich?«

      »Selbstverständlich«, entgegnete sie. »Ich werde mein Glück wieder mal herausfordern. Was haben Sie mir zu bieten? Roulette, Baccarat oder Black Jack?«

      »Was immer Sie wünschen, Mylady. Es handelt sich aber nur um ein harmloses Spiel, mehr so zum Zeitvertreib.«

      »Hauptsache, junger Mann, ich gewinne.« Sie ließ sich von Wiggins zu einer Schiebetür bringen, die er so weit öffnete, daß die ältere Dame bequem in den nächsten Raum treten konnte. Als er ihr folgen wollte, winkte sie energisch ab.

      »Keine Umstände«, meinte sie. »Ich finde schon meinen Weg.«

      Wiggins wartete, bis sie von einem Hausangestellten in Empfang genommen wurde und kam erst dann zu Parker zurück.

      »Meine Wenigkeit macht sich Sorgen«, sagte Parker. »Mylady schätzt es nicht sonderlich, zu verlieren.«

      »Wer schätzt das schon, Mister Parker?« Wiggins lächelte.

      »Sie hatten noch nicht die Ehre, Mylady als Spielgast begrüßen zu dürfen, Mister Wiggins.«

      »Das stimmt. Bisher kamen Sie stets ohne Begleitung, Mister Parker. Und gespielt haben Sie nie.«

      »Meiner Wenigkeit ging es in allen Fällen stets um Informationen«, erinnerte Parker. »Auch dieser nächtliche Besuch verfolgt diesen Zweck, Mister Wiggins.«

      »Sie werden mich doch nicht in des Teufels Küche bringen?«

      »Haben Sie einen Gast, der sich Lester Greene nennt, Mister Wiggins?«

      »Müßte ich ihn kennen, Mister Parker?«

      »Wenn er ein leidenschaftlicher Spieler ist.« Parker deutete ein Kopfnicken an.

      »Hat dieser Mann etwas ausgefressen, Mister Parker? Würden Sie mir dann einen Tip geben?«

      »Sie kennen ihn also.« Parker traf eine Feststellung.

      »Er war vor Monaten einige Male hier in meinem Club«, erwiderte Wiggins. »Aber schon vor sechs Wochen etwa erteilte ich ihm Hausverbot. Er machte Schulden und konnte oder wollte sie nicht bezahlen.«

      »Sie ließen diese Schulden nicht eintreiben, Mister Wiggens?«

      »Wofür halten Sie mich? Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren, Mister Parker. Ich habe seine Schulden als Verlust verbucht. Ich kann so etwas verschmerzen.«

      »Mister Greenes Adresse ist Ihnen bekannt?«

      »Selbstverständlich. Ich kann sie Ihnen raussuchen lassen.«

      »Wohin würde ein leidenschaftlicher Spieler sich wenden, wenn er hier Hausverbot hat, Mister Wiggins?«

      »Nun ja, illegale Spielclubs gibt es viele hier in London, Mister Parker. Das wissen Sie doch. Das Angebot ist groß.«

      Während er noch redete, griff er nach einem Telefonhörer und ließ sich mit seinem Büro verbinden. Wiggins verlangte nach der Adresse von Lester Greene.

      »Kennen Sie einen Club, Mister Wiggins, der einen gewissen Mister Dan Meggan beschäftigt?« lautete Parkers nächste Frage.

      »Guter Gott, haben Sie mit dem zu tun?«

      »Ihrer Stimme entnimmt meine Wenigkeit ein gewisses Unbehagen, Mister Wiggins.«

      »Dan Meggan ist ein brutaler Schläger und Eintreiber, der für Don Hayers arbeitet, Mister Parker. Und Hayers wiederum gehört dem ›Ring‹ an, wie sich diese Organisation nennt.«

      »Eine Organisation, der Sie natürlich nicht angehören, Mister Wiggins.«

      »Das


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