Toni der Hüttenwirt 259 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt 259 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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über die Schulter. Sie sah Alex nur kurz an.

      »Grüße an den Onkel! Er hat einen kleine Buben glücklich gemacht.«

      »Falsch, du hast Paul glücklich gemacht.«

      »Aber ohne diese Praxis wäre es nicht so einfach gewesen.«

      Alex rieb sich verlegen das Kinn.

      »Also, ich bin den ganzen Nachmittag hier, falls du mit Paul noch einmal vorbeikommen möchtest. Wenn du später die Zange bringst, trinkst du dann einen Kaffee mit mir? Es gibt auch Kuchen, den hat meine Mutter gebacken.«

      Monika lehnte die Einladung ab.

      »Ich habe heute noch etwas vor, schließlich mache ich Urlaub. Ich will jede Stunde ausnutzen. Waldkogel ist sehr schön.«

      »Willst du klettern?«, hakte Alex nach.

      »Nein, ein halber Tag ist dafür zu kurz. Ich laufe. Toni sagt, man könnte den Bergsee umrunden. Daheim in München spurte ich jeden Tag meine Strecke ab, schon vor dem Frühstück. Auf der Berghütte ist das schwierig.«

      Alex sah eine Chance.

      »Darf ich mich dir anschließen, Monika? Ich meine, ich könnte dir den Weg zeigen. Ein Teil des Pfads auf der anderen Seite des Bergsees ist ziemlich bewachsen und schwer zu finden. Ich will mich nicht aufdrängen, aber ich laufe gern. Dabei bekomme ich den Kopf frei. Auch wenn ich zugebe, dass ich es selten tue.«

      »Das stimmt. Der Kopf wird frei, und danach kann man besser denken«, stimmte ihm Monika zu. »Lieber selten, als überhaupt nicht!«

      Alex strahlte sie an.

      Monika spürte, wie ihr Herz schneller klopfte. Sei vorsichtig, ermahnte sie sich selbst. Du hast dich erst aus den Fängen von Jürgen gelöst. Jetzt begehe nicht den Fehler, dich mit Alex einzulassen.

      »Also, sagen wir, wir treffen uns um drei am Bergsee, vorn, gleich hinter den letzten Häusern, wenn du willst«, sagte Alex. »Ach, das habe ich vergessen, du willst noch die Zange zurückbringen?«

      »Ich kann dir dann die Zange geben.«

      Monika spürte, wie ihr erneut das Blut in die Wangen schoss. Schnell verließ sie das Behandlungszimmer. Sie eilte durch die Praxis hinaus auf den Hof zu ihrem Wagen.

      Alex lief ihr hinterher.

      »Welche Uhrzeit?«, fragte er.

      »Du kannst gern schon laufen, Alex. Entweder ich bin da oder ich bin nicht da. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich im Forsthaus sein werde.«

      Monika stieg schnell in ihr Auto, wendete und fuhr davon.

      Alex schwang sich in seinen Jeep und fuhr zur Oberländer Alm. Von dort eilte er den Pfad hinauf zur Berghütte.

      Dort war die Terrasse voller Gäste. Toni hatte sehr viel zu tun. Alex ging auf ihn zu und fasste ihn beim Arm.

      »Toni, ich muss mit dir reden, sofort!«, sagte er leise.

      Toni sah ihn an. Zuerst wollte er Alex auf später vertrösten, dann sah er sein ernstes Gesicht.

      »Okay, geh rein in den Wirtsraum! Du kannst dich dort in die hintere Ecke setzen. Ich bediene noch die beiden Tische, dann kann mich Alois ablösen.«

      Alexander trommelte leise mit den Fingern auf die Tischplatte, bis Toni kam. Er brachte zwei Bier mit.

      »Trinken wir erst mal, Alex!«, sagte Toni.

      Sie prosteten sich zu und tranken.

      »So, was ist los, Alex? Du siehst ein bisserl sonderbar aus. Ist etwas schiefgelaufen, als Moni in der Praxis war?«

      »Du hast mir nicht gesagt, was für ein fesches Madl sie ist, Toni. Mei, ist die Monika fesch! Ich dachte, ich verliere den Verstand, als ich sie sah. Du hättest mich warnen müssen«, brach es aus Alex hervor.

      Toni lachte.

      »Du bist mir ein Held, Alex! Für mich war das nicht wichtig. Es ging um Paul. Ich wollte eigentlich mit deinen Eltern sprechen. Dass du auf dem Hof bist, konnte ich nicht wissen. Außerdem, warum sollte ich dich warnen, vor der feschen Frau Doktor?« Toni amüsierte sich. »Seit wann beschwert sich ein Bursche, wenn ein Madl zu ihm geschickt wird, das fesch ist?«

      »Wenn ich gewusst hätte, was für ein fesches Madl die Monika ist, hätte sie erst am Nachmittag kommen können. Da wären meine Eltern daheim gewesen«, sagte Alex etwas trotzig.

      Toni schüttelte den Kopf.

      »Das muss einer erst mal verstehen, Alex. Jetzt bist du narrisch. Willst du mir allen Ernstes sagen, dass du ihr aus dem Weg gegangen wärst?«

      »Ja! Nein! Aber ich wäre vorgewarnt gewesen.«

      »Ich verstehe nix, außer dass du ein bisserl deppert bist. Du bist der sonderbarste Bursche, der mir je begegnet ist. Das musst du mir glauben. Noch nie hat sich ein Bursche bei mir beschwert, wenn ich ihm ein fesches Madl vorgestellt habe. Was stört dich daran?« Toni grinste. »Wenn es dich beruhigt, Alex, dann verspreche ich dir, dass ich nur noch hässliche Zahnärztinnen zu dir schicke. Bist du jetzt zufrieden?«

      »Toni, mach dich nicht lustig über mich! Das Madl ist …, wie soll ich es beschreiben? Und ledig scheint sie auch zu sein. Jedenfalls trägt sie keinen Ring. Weißt du etwas? Hat sie einen Burschen? Mei, sie ist wirklich fesch. Es kann doch nicht sein, dass sie ungebunden ist?«

      »Moni ist ungebunden, wieder ungebunden, soweit ich weiß. Aber das musst du sie schon selbst fragen.«

      Alex seufzte.

      »Toni, so einfach ist das nicht. Sie ist Zahnärztin. Du weißt, dass zwei Dinge auf dem Kirchner Hof erwünscht sind. Erstens, dass ich ein Madl finde, das wünschen sich meine Eltern. Und zweitens, dass jemand die Zahnarztpraxis übernimmt. Verstehst du? Wenn ich das Madl umgarne, dann könnte sie vielleicht denken, ich tue das nur, damit mein Onkel die Praxis übergeben kann. Außerdem könnte ich sicher sein, dass sie mich liebt? Vielleicht will sie über mich an die Praxi herankommen? Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf.«

      »Alex, Alex, was sind das für seltsame Gedanken? Bist du dir sicher, dass du sie interessierst?«

      Alex errötete.

      »Toni, ich denke, ich gefalle ihr. Ich habe es deutlich gespürt. Es gab viele kleine Zeichen, an denen ein Mann erkennt, wenn er der Frau gefällt. Verstehst du das denn nicht?«

      Toni lachte laut. »Ich verstehe sehr gut.« Toni trank einen Schluck Bier. »Ich denke, du machst dir unnötige Gedanken. Dass dir Monika gefällt, wundert mich nicht. Sie ist ein fesches Madl. Die Burschen hier auf der Berghütte lassen sie kaum aus den Augen und versuchen mit ihr anzubändeln.«

      »Das glaube ich gern. Toni, du kennst Monika besser. Kannst du mir einen Rat geben? Erzähle mir von ihr, damit ich keinen Fehler mache.«

      »Naa, ich denke nicht daran. Du musst schon selbst mit ihr sprechen.«

      »Toni, zier dich nicht, gib dir einen Ruck!«

      Toni trank einen Schluck Bier.

      »Monika hat dir ganz schön den Kopf verdreht, wie?«

      »Ja und ich kann nicht mehr klar denken, Toni. Sie gefällt mir. Es hat mich getroffen wie ein Blitz. Mei, das war ein Moment, den ich bis an mein Lebensende nicht vergesse. Aber ich weiß, dass Beziehungen kompliziert sein können. Deshalb will ich nichts falsch machen. Außerdem ist sie in Urlaub. Da bleibt mir nicht viel Zeit. Also, was weißt du? Was für Interessen hat sie?«

      Toni seufzte.

      »Ich weiß nur, dass sie ihren Beruf liebt und sich besonders der kleinen Patienten annimmt. Daraus schließe ich, dass sie Kinder mag. Sie spielt auch oft mit Franzi und Basti. Sie ist sehr sportlich. Soviel ich weiß, joggt sie jeden Tag in München. Sie ist ein sehr gute Bergsteigerin, fährt Mountain Bike, segelt, schwimmt, hat den schwarzen Gürtel im Judo und ist Bogenschützin.«

      »Eine Superfrau«, stöhnte


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