Toni der Hüttenwirt 260 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt 260 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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legte den Kopf zurück. Während er das Gipfelkreuz nicht aus den Augen ließ, schickte er all die Sehnsüchte, die ihn plagten und die Unsicherheit über Monikas Davonlaufen hinauf. Er erzählte den Engeln von seiner tiefen Liebe zu Monika. Er legte den göttlichen Boten seine Verzweiflung dar. Ich will sie nicht verlieren. Ich liebe sie. Ich war davon überzeugt, dass sie mich auch liebt. Warum lief sie so entsetzt davon, fragte er die Engel.

      So ging das eine ganze Weile. Alexander setzte sich auf einen Stuhl und verschränkte die Arme. Er dachte nach. In Gedanken liefen die Wochen, in denen er so viel mit Monika unternommen hatte, wie ein Film vor seinem geistigen Auge ab.

      »Es war die schönste Zeit in meinem Leben«, flüsterte er. »Oh, Monika, ich habe dich so lieb!«

      Sein Herz war wund vor Schmerz.

      Alexander schaute hinüber auf die andere Seite des Tales. Dort reckte sich der Unheilsberg gegen den Nachthimmel. Er sah bedrohlich aus. Trotz des Mondlichtes konnte Alexander den Gipfel nicht erkennen. War er in eine unheimliche Wolke gehüllt? Alexander seufzte. Wenn etwas Schlimmes passierte, stand eine schwarze Wolke über dem Gipfel. Dann war der Satan aus dem Tor auf dem Gipfel getreten und schaute sich um. Deshalb trug der Berg auch den Namen ›Höllentor‹. Alexander erinnerte sich deutlich an die mahnenden Worte, die den Kindern gesagt wurden, wenn es um das Höllentor ging. Der Berg war gefährlich und deshalb für jede sportliche Aktivität gesperrt. Sein Gestein war weich und porös. Immer wieder kam es zu folgenschweren Erdrutschen. Als Erwachsener hatte Alexander alles als Märchen abgetan. Er war überzeugt gewesen, dass sie nur etwas für Kinder waren.

      In dieser Nacht aber, mit dem Kummer im Herzen, war ihm die Bedrohung seiner Liebe bewusst.

      »Moni, ich liebe dich so!«, flüsterte er wieder und wieder.

      Bello, der Neunfundländerrüde, der vor dem Kamin gelegen hatte, kam auf die Terrasse und schmiegte sich an Alexander.

      Alex streichelte ihn.

      »Willst du mir sagen, dass ich mich endlich schlafen legen soll, Bello? Du hast recht, ich sollte versuchen, Ruhe zu finden. Morgen will ich mit Moni sprechen. Dazu brauche ich einen klaren Kopf und muss ausgeschlafen sein.«

      Alexander ging in die Berghütte. Als er die Tür zum Wohnzimmer schließen wollte, drängte sich Bello dazwischen. Sanft schob ihn Alexander zurück in den Wirtsraum und machte die Tür zu.

      Dann legte er sich hin. Seine Gedanken kreisten immer noch um Monika. Er überlegte, wie er sie ansprechen sollte. Da musste jedes Wort sorgfältig gewählt werden. Er grübelte und grübelte und schlief dann doch irgendwann ein.

      *

      Doktor Clemens Kirchner stand neben der Einfahrt zum Grundstück. Er winkte Monika herein, als sie mit dem Auto ankam.

      »Hier rein!«, rief er laut und zeigte in Richtung der Einfahrt.

      Monika setzte den Blinker, bog auf das Grundstück ab, hielt und stellte den Motor ab.

      »Ein herzliches Grüß Gott, Frau Kollegin!«, sagte Doktor Kirchner.

      Galant bot er Monika Hilfe an, beim Aussteigen.

      »Grüß Gott! Wohl ganz Kavalier der alten Schuhe?«, lachte Monika.

      Sie schüttelten sich die Hände.

      Doktor Kirchner bat sie ins Haus.

      Im Wohnzimmer des Einfamilienhauses wurde Monika herzlich von Alma begrüßt, Doktor Kirchners Ehegattin. Auf einem niederen Tisch standen ein Imbiss und verschiedene Getränke. Monika nahm in einem Sessel Platz.

      »Bier, Wein, Saft, Kaffee?«, fragte Alma Kirchner.

      »Danke, ich nehme einen Saft«, antwortete Monika.

      Dabei stellte sie fest, wie belegt ihre Stimme war. Sie räusperte sich.

      Alma schenkte Saft ein und reichte ihr das Glas.

      Doktor Kirchner trank Bier, und seine Frau Wein.

      »Wir waren etwas überrascht, als vorhin das Telefon läutete und Sie ihren Besuch ankündigten. Wir dachten, Sie wären mit Alexander zu der großen Party gegangen. Es findet am Abend des Marathons doch immer ein großes Fest statt«, bemerkte Doktor Kirchner.

      »Das hatten wir auch vor, aber dann hatte ich andere Pläne.«

      »Oh, dann wird Alexander betrübt sein«, sagte Alma.

      Monika hatte rote Wangen. Man sah ihr an, dass sie sehr aufgeregt war. Verlegen schlug sie die Augen nieder.

      »Ich denke, ich werde Alexander morgen in Waldkogel sehen«, sagte Monika. »Ich habe meine Tante und meinen Onkel besucht. Ich bin ihr Liebling und wohne bei ihnen, seit ich nach dem Abitur nach München gekommen bin. Aber wir hatten schon immer ein sehr inniges Verhältnis. Sie haben mich gebeten, Sie aufzusuchen, Herr Kollege«, flunkerte Monika gekonnt. »Ich gestehe, Tante Johanna, sie wird Hanna gerufen, und Onkel Adam haben mir etwas Druck gemacht. Ich habe ihnen von der Praxis erzählt. Jetzt meinen sie, das sei etwas für mich.«

      »Natürlich ist es etwas für dich«, rief Doktor Kirchner aus. »Ach, jetzt bin ich zum Du gewechselt. Lassen wir es dabei, wenn es dir recht ist?«

      »Gern! Ich bin Monika!«

      »Clemens!«

      »Und ich bin die Alma«, ergänzte seine Frau.

      Sie prosteten sich zu und tranken.

      »Ich war bei deinem Vortrag«, sagte Clemens, »und habe dich danach in der Praxis beobachtet. Du bist einfühlsam auf die Patienten eingegangen, besonders auf die Kinder, Monika.«

      »Dass ich so viele Kiefer und Zähne inspiziere, war eigentlich nicht vorgesehen gewesen.«

      »Das war es auch nicht. Dir sind die Herzen der Waldkogeler nur so zugeflogen. Sie haben dir sofort vertraut. Doch warum hast du dich danach so schnell verabschiedet? Du hast deinen Kittel ausgezogen, ›Pfüat di‹ gesagt und fort bist du gewesen«, sagte Clemens.

      Monika errötete.

      »Ich hatte Angst, dass die Frage gestellt würde, ob ich die Praxis übernehme.«

      Clemens schmunzelte.

      »Das hatte ich vor, ich gebe es zu. Wir waren alle sehr enttäuscht, dass du so schnell gegangen bist.«

      »Es tut mir leid. Aber die allgemeine Zuneigung und der Erfolg haben mich tief berührt. Ich hatte für mich noch keine Entscheidung getroffen.«

      »Hast du sie jetzt getroffen?«, fragte Clemens.

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