Conclusio. Thorsten Klein
Читать онлайн книгу.die auch um, nachdem ich mein Vergnügen mit ihr hatte. Das ich dich dabei gestört habe, sehe ich daran, dass du keine Kleidung trägst.“
„Du vergnügst dich mit meiner Frau? Ich wusste gar nicht, dass du so menschlich geworden bist. Wo ist deine göttliche Überlegenheit?“, spottete Kowalski.
„Die ist schwer umzusetzen, wenn man an einen so schwachen Körper gebunden ist. Also werde ich dich mit in mein Reich nehmen. Dort kann der Spaß länger dauern.“
„Wenn ich mitkomme.“
„Ich werde dich schon besiegen. Schließlich bist auch du nur an einen so schwachen Körper gebunden. Lass es uns wie Männer austragen. Ich weiß, dass du ein Schwert besitzt. Auch ich habe eins.“
„Das ist nicht zu übersehen. Bist du schon groß genug, für ein so riesiges Schwert?“
Aidoneus war es nicht. Kowalski war, obwohl oder weil er keine Kleidung trug, viel schneller und wendiger als sein Kontrahent. Aber er war viel vorsichtiger mit dem Schwert.
Während Aidoneus mit seinem riesigen Bidehänder rumfuchtelte und alles Mögliche traf, nur nicht Kowalski, traf der immer seinen Gegner. Allerdings nur so, dass er dessen Haut ritzte. Was dazu führte, dass auch Aidoneus bald kaum noch von Kleidung bedeckt war.
Kowalski schien damit am Ziel zu sein. Mit einer leichten, kaum erkennbaren Bewegung, schlug er seinem Gegner das Schwert aus der Hand.
Sein eigenes verschwand im selber Augenblick.
„Okay. Ich werde dein Schwert aufheben und an mich nehmen, denn nach unseren Regeln bist du besiegt. Du bekommst es wieder, wenn du richtig kämpfen gelernt hast.“
Aber Aidoneus kämpfte nach seinen eigenen Regeln. Und als Kowalski sich nach dem Schwert bückte, hatte Aidoneus plötzlich einen Dolch in der Hand und wollte zustechen.
Wenn er denn in der Lage gewesen wäre, sich zu bewegen.
„Erste Lehre für dich aus diesem Zweikampf, lieber Aidoneus, Regeln sind einzuhalten“, sagte eine Frauenstimme hinter ihm.
Ala Skaunia hatte blitzschnell seine Hand gepackt und hielt ihm nun den eigenen Dolch … nicht an die Kehle. Viel tiefer. „Zweite Lehre aus diesem Zweikampf, wir Menschen sind stärker, als wir scheinen. Besonders, wenn du es mit echten Vollbürgern zu tun hast. Ich werde dich jetzt nach weiteren versteckten Waffen durchsuchen. Es wäre besser für dich, du rührst dich dabei nicht.“
Nachdem sie fertig war, sah sie Kowalski an. „Keine weiteren Waffen. Nur ´ne kleine Erektion. Nichts Bedeutendes.“
„Vollkommen unverständlich, wenn man bedenkt, dass er in deinen Armen ist und du nichts anhast.“
„Eben“, bestätigte Ala Skaunia. „Wenn ich mir aber sein Schwert ansehe, würde ich meinen, größer wird da unten nichts. Nicht einmal durch meine Nähe.“
„Könnt ihr jetzt aufhören, zu spotten, und mich wieder loslassen?“, fauchte Aidoneus.
„Nur, wenn du versprichst, ein ganz braver Junge zu sein. Bist du es nicht, musst du dir einen neuen Körper suchen. Das kann dauern“, erklärte Ala Skaunia.
„Lass mich los und ich verschwinde. Ich sehe schon ein, dass ich euch noch nicht gewachsen bin. Aber eines Tages werde ich euch vernichten.“
Ort: Psyche, USA, New Mexico, 14 Tage vorher
„Was für eine Vernichtung.“ Groves war erschüttert.
Die Vernichtungskraft der Bombe war, im wahrsten Sinne des Wortes, unvorstellbar.
Obwohl mit Leib und Seele Militär, spürte General Groves eine tiefe innere Abneigung, eine solche Waffe gegen andere Menschen einzusetzen.
Oppenheimer hingegen war begeistert. „Und das war nur die kleinste der Bomben, die wir vorbereitet haben. Die anderen werden noch viel mehr Bums haben.“
Er sah seinen Chef an. „General Groves, sagen Sie dem Präsidenten, es kann losgehen. Von nun an ist diese Welt eine andere.“
2. Kapitel Shadow Makers*
„Ich habe mich stets um die Freundschaft der Russen bemüht; aber … die von ihnen inspirierte kommunistische Taktik in so vielen anderen Ländern und vor allem ihre Fähigkeit, lange Zeit große Armeen im Felde stehen zu lassen, beunruhigen mich ebenso sehr wie Sie“
Churchill an Truman (Erde, 05.März 1946)
Ort: Psyche, Mercheulows Datscha nahe Moskau
„Meinen Sie wirklich, dass die Sache so glimpflich abgeht?“, fragte Chruschtschow ängstlich.
„Wenn wir die Atmosphäre der Angst weiterhin aufrechterhalten können, warum nicht?“, erwiderte Mercheulow leichthin.
Die anderen Genossen sahen sich an.
„Weiß der Genosse Generalissimus, wie es um ihn steht?“, fragte Mikojan.
„Selbstverständlich, Anastas Iwanowitsch. Sie kennen doch seinen Arzt. Der wird ihm alles offengelegt haben. Politischen Verstand hatten diese Juden nie“, erwiderte Mercheulow.
„Wir werden dem Genossen Generalissimus unsere unverbrüchliche Treue versichern“, kam es vom Außenminister.
„Das haben sie doch heute Morgen bereits, Wjatscheslaw Michailowitsch. Aber Sie können ihm gern nochmals in den Arsch kriechen. Der Genosse Wissarew wird es Ihnen nie vergessen“, wies ihn Mercheulow zurecht.
Die anderen Genossen duckten sich ängstlich unter der Großspurigkeit Mercheulows. Seine Offenbarung, der Genosse Vorsitzende sei sterbenskrank und mit seinem Ableben bald zu rechnen, hatte wie eine Bombe eingeschlagen. Heftiger, als der Atombombenversuch im fernen pazifischen Ozean, von dem er ebenfalls berichtet hatte.
Die Vereinigten Staaten waren weit und deren Bedrohung so fern. Aber der Genosse Wissarew war nahe und noch sehr lebendig. Deshalb schauderten auch alle, als Mercheulow vorschlug, über die Ämterverteilung nach Wissarews Ableben zu verhandeln.
Nur Marschall Schukow und General Abakumow hatten bis jetzt noch kein Wort gesagt.
Ort: Psyche, Lüneburg, Kreiskrankenhaus
„Er hat noch kein Wort gesagt, Sir“, empfing sie der behandelnde Arzt. Wahrscheinlich ein Deutscher. Aber er sprach fließend Englisch. Was die beiden Militärpolizisten als sehr angenehm empfanden.
„Wird er überleben?“, fragte ihn der Leutnant.
Der Arzt nickte. „Aber niemand kann jetzt schon sagen, wozu er noch in der Lage sein wird. Sein Gehirn war lange ohne Sauerstoff. Das wird zu Schädigungen geführt haben. Sie können froh sein, dass sie uns gerufen haben. Wir arbeiten schon seit ein paar Jahren daran, Menschen künstlich beatmen zu können. Der Krieg hat uns genug Möglichkeiten geboten, unsere Erfindung auszuprobieren. Deshalb bin ich extra aus meiner Heimat nach Deutschland gekommen.“
„Sie sind kein Deutscher?“
„Nein, mein Name ist Henning Ruben und ich bin Skandinavier“, erwiderte der Arzt und lächelte, als er die Mienen der beiden amerikanischen Militärpolizisten sah. „Sie müssen mich nicht ansehen, als käme ich vom Mars. Meine Geburtsstadt liegt nur eine halbe Autostunde von hier entfernt.“
„Aber hinter dem Danewerk“, stellte der Leutnant klar.
„Und damit weit weg von jedem Krieg und jeder Gewalt. Manchmal ist die jedoch nötig, Ärzte zu Höchstform zu bringen. Sie würden staunen, welch bahnbrechende medizinische Erfindungen in diesem Krieg gemacht wurden.“
Inzwischen hatten sie ein vergittertes Fenster erreicht und der Sergeant sah hindurch. „Welcher Ether liegt denn nun dort?“, fragte der Sergeant.
Der Arzt zuckte die Schultern. „Fragen Sie ihn, wenn er je wieder sprechen kann. Möglich auch, dass er sich nicht erinnern kann.“
„Aber die Antwort ist wichtig. Ist es Luitpold, schicken