Vermittlung sozialer und persönlicher Kompetenzen durch Fußball. Patric Vaihinger

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Vermittlung sozialer und persönlicher Kompetenzen durch Fußball - Patric Vaihinger


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       UMFELD

      Ich lebe in einem liebevollen Umfeld geprägt von Vertrauen, Ehrlichkeit und Loyalität.

       BERUFUNG

      Ich kenne meine Stärken, reflektiere diese und weiß sie für mich einzusetzen. Für meine Schwächen finde ich eine Lösung.

       SPORT

      Ich bin ein*e mental starker*starke Sportler*in und kann gut mit Drucksituationen umgehen.

       FREIZEIT

      Alles was ich mache, mache ich zu 100%, weil ich Spaß daran habe.

       Unternehmenswerte

      Freiheit im Team, als Team, für mich.

      - Home of Goals-

      Unsere Entscheidungen sind von der Sinnhaftigkeit geprägt, indem wir stets die 20% hinterfragen, wie

       -Barack Obama-

      Wir respektieren und tolerieren jede Perspektive, wie

       -Serena Williams-

      Wir haben stets Spaß an unserer Arbeit und handeln mit Leichtigkeit, wie

       -Jürgen Klopp-

      Wir sind optimistisch und erlauben uns zu träumen, indem wir immer die große Vision vor Augen haben, wie

       -Steve Jobs-

      Wir sind demütig, dankbar und bodenständig, wie

       -Dirk Nowitzki-

       Unsere Philosophie

      Bevor unsere Philosophie detailliert beschrieben wird, wollen wir einen Blick in die Entstehung von Home of Goals werfen. 2014 war Julia zum ersten Mal in Kapstadt, Südafrika, und hat dort an einer Schule die NGO Football for Worldwide Unity e.V. (kurz: FFWU) unterstützt. Diese Unterstützung bestand aus Nachhilfeunterricht, sowie darin unterschiedliche Trainingseinheiten durchzuführen. Das unter Bedingungen, die wir uns in Deutschland kaum vorstellen können. Mit dem Gründer und Initiator von FFWU, Sascha Bauer, begann sie, Workshops für Trainer* innen und Lehrer*innen zum Thema “Sport für Entwicklung” zu geben. Wie kann der Sport dazu genutzt werden, um die Kinder von der Straße zu holen, weg von den Drogen? Es war schnell klar, dass der Sport viel sinnfälliger benutzt und eingesetzt werden kann. Nach vielen weiteren Workshop erkannte Julia, dass auch in ihrem Heimatland Deutschland definitiv Entwicklungspotenzial herrscht und sie mit ihrem Wissen in der Verantwortung steht, diese Entwicklung voranzutreiben. Das war der Startschuss von Home of Goals! Da Julia jahrelang selbst in den höchsten Jugendligen gespielt hat, wurde zunächst der Fokus auf den Fußball gelegt. Zu Beginn ging es darum, in eigenen Trainingseinheiten Werte zu integrieren, die im Sport wichtig sind.

      Patric ist von Beginn an als Trainer dabei und unterstützt die Herangehensweise. Nachdem er 2018 für 3 Monate bei der Young Bafana Soccer Academy in Südafrika ein Praktikum gemacht hatte, wurde ihm noch bewusster, welches gesellschaftliche Potenzial der Sport mit sich bringt. In dem Praktikum lernte und erfuhr er, was es bedeutet, den Sport als Hoffnungsträger und Anker zu haben. Für die meisten Kinder bildet Young Bafana die einzige Perspektive, um dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Aus einer einfachen Idee ist ein Gründungs-Duo entstanden. Die Philosophie wurde gemeinsam perfektioniert und soll nun an Trainer*innen und Sportlehrer*innen weitervermittelt werden. Nur so profitieren immer mehr Kinder von der einzigartigen Herangehensweise von Home of Goals und es entstehen aus Sportler*innen Persönlichkeiten. Aus einzelnen Trainingseinheiten sind inzwischen Kooperationen mit Vereinen und Verbänden entstanden.

      Viele sehen hauptsächlich die Eltern in der Verantwortung, ihre Kinder zu erziehen. Allerdings verbringen die Kinder einen Großteil ihrer Kindheit in der Schule oder auf dem Sportplatz. Genau deshalb ist es so wichtig, ein Verständnis für die Weiterentwicklung der Persönlichkeit zu schaffen!

      Der Sport hat so viele Facetten und bietet dadurch so viel. Sport ist eine Plattform, die den Kindern Spaß macht, wodurch man der Verantwortung leichter gerecht werden kann und den Kindern spielerisch soziale und persönliche Kompetenzen vermittelt werden. Bei der täglichen Arbeit haben wir immer unsere Vision vor Augen: Eine reflektierte Gesellschaft, in der alle auf ein stabiles Wertegerüst zurückgreifen sowie eine Sportwelt, die Verantwortung für die Persönlichkeitsbildung ihrer Sportler*innen übernimmt. Dafür nutzen wir die riesigen Potenziale des Sports und fördern neben der körperlichen vor allem die mentale Gesundheit, indem persönliche und soziale Kompetenzen durch Spiel und Spaß entwickelt und auf andere Lebenssituationen angewendet werden! Genau dieser Übertrag auf andere Lebensbereiche ist elementar und bedarf einer ausführlichen Reflexion. Das Ziel ist es demnach, dass die Spieler*innen die Kompetenzen zunächst auf dem Platz erleben und ein Gefühl entsteht. Durch die anschließende Reflexion wird das Erlebte verstanden. Wie genau diese Reflexionen aussehen können, wird in den folgenden Übungsbeispielen (ab S. 47) deutlich.

       Trainingsmethode

      Aus der Philosophie von Home of Goals wird ersichtlich, dass das Fußballtraining anders als üblich strukturiert ist. Durch unsere Trainerworkshops möchten wir das Bewusstsein dafür schaffen, dass ein Training - vor allem im Kindes- und Jugendalter - viel mehr beinhalten sollte als nur technische, taktische und physische Schwerpunkte. Der Fußball hat so viel mehr zu bieten! Darüber haben wir uns mit Fußballtrainer*innen, Spieler*innen, Eltern, im Sportumfeld tätige Personen oder einfach nur Fußballinteressierten unterhalten und ihnen verschiedene Fragen gestellt. Dabei wurde relativ schnell klar, dass der*die Trainer*in eine große Verantwortung hat. Knapp 97 Prozent der Befragten sehen den*die Trainer*in in der Verantwortung persönliche und soziale Kompetenzen der Spieler*innen weiterzuentwickeln. Dabei ist vielen nicht bewusst, dass dies nicht nur durch Reden, sondern vielmehr durch das Erleben und Reflektieren des Geschehenen passiert. 97,8 Prozent der Befragten geben an, dass das Trainieren der Persönlichkeitsentwicklung große Komplexitäten mit sich bringt, weshalb sich sogar knapp die Hälfte der Trainer*innen davor scheuen, dies in das eigene Training zu integrieren. Grund dafür ist, dass ein Großteil das Mental- und Persönlichkeitstraining für eine Extra-Einheit abseits des Platzes halten. Wie ist es möglich, dass dieser Thematik offensichtlich eine große Bedeutsamkeit zugeschrieben wird, es gleichzeitig jedoch kein Verständnis für die Umsetzung gibt?

       Wie sehr stimmst du diesem Statement zu?

      Die Trainer*innen haben eine Verantwortung für die Weiterentwicklung der persönlichen und sozialen Kompetenzen der Spieler*innen.

      Ein Problem, auf das wir in unseren späteren Experteninterviews detaillierter eingehen. Generell geben 99,6 Prozent der Befragten an, dass Werte wie Respekt und Toleranz definitiv in das Training integriert werden müssen, sie aber nicht genau wissen, wie sie dies aktiv steuern sollen. Aus diesem Grund sind 97,4 Prozent mit der aktuellen Trainingsgestaltung nicht zufrieden und sehen sehr viel Luft nach oben. Daher halten es 82,4 Prozent der Befragten für immens wichtig, ein Hilfsmittel und Werkzeug zur Umsetzung an die Hand zu bekommen. Deshalb sehen wir uns verpflichtet, unser gesammeltes Wissen und unsere Erfahrungen gebündelt in diesem Trainingshandbuch zur Unterstützung des Persönlichkeitstrainings bereitzustellen. Im Home of Goals werden die sozialen und persönlichen Kompetenzen durch das Training weiterentwickelt und im Anschluss ausführlich besprochen. Zu Beginn des Trainings zählt bei uns jede*r Spieler*in eine Sache auf, für die er*sie an diesem Tag dankbar ist.

      Es ist wissenschaftlich belegt, dass dein


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