Ist Frieden nicht möglich?. Martina Kleinlein
Читать онлайн книгу.Spanier, Niederländer, Schweden und Franzosen folgten.2
…Von 1616 bis 1619 wurden ungefähr 90 % der Indianer wegen einer eingeschleppten Seuche ausgelöscht….3
…Während der Süden von der mit Sklaven betriebenen Plantagenwirtschaft … bestimmt wurde, dominierte in den Neuengland-Staaten eine fast rein englische Bevölkerung….4
Zuckerrohr später Baumwolle war der Gewinn der damaligen Zeit. Dazu brauchte man Arbeiter, die direkt aus Afrika wie eine Ware importiert wurden. Aus alten Aufzeichnungen wird klar, dass Familien getrennt wurden und als Sklaven verkauft wurden. Sie mussten mit einem Minimum an Verpflegung bei schwerer Arbeit auskommen. Die Sterberate war hoch, der Bedarf an Arbeitskräften groß. Zur Einhaltung der Gesetze Großbritanniens gab es anfangs keine Vorschriften in Amerika. Und religiöse Vorschriften wurden einfach umgangen, indem die Sklaven Tieren gleichgestellt wurden.
Bei den Römern wurden Kriegsgefangene zu Sklaven und Arbeitern, sie waren aber noch Menschen. Doch hier, unter dem Rausch von Profit und Macht, wurden Menschen nicht zu Menschen zweiter Klasse, sondern sogar zu einer Stellung als Tier heruntergestuft. Somit war kein Gesetz für sie zuständig.
Heute ist man soweit, dass sogar für Tiere unwürdige Zustände bekämpft und abgeschafft werden. Dabei helfen Tierschutzbünde und andere Organisationen. Und doch hört man immer wieder in den Nachrichten über misshandelte Tiere, die Schmerzen erdulden müssen oder grausam getötet werden. Den Schaden haben die Fleischesser, die Angsthormone und Beruhigungsmittel mitessen und damit ihre eigene Gesundheit belasten.
Auch die Indianer in Amerika wurden unterdrückt. In zahlreichen Widerständen und Kämpfen sind einige Stämme dabei ausgelöscht worden. Filme wie ‚Lederstrumpf‘ und ‚Der letzte Mohikaner‘ von J. F. Cooper sind ein Dauerbrenner im TV und spiegeln nur einen Bruchteil der grausamen Realität wieder. Dabei folgten die Indianer ebenfalls einem Glauben, der nur anders als das Christentum ausgelebt wurde und der sich harmonisch mit der Natur zusammenfügte. Die Heilungsmethoden von Schamanen und das Wissen um Heilpflanzen ist heutzutage wieder mehr in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt.
Bis zum Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges entstanden 13 englische Koloniestaaten, die sich gegen die Politik von König Georg III wehrten, zunächst nur als Handelskrieg. Georg Washington (*1732, +1799) wurde zum Oberbefehlshaber ernannt. König Georg III… erließ 1775 ein totales Handelsembargo gegen die Kolonien, die am 4.7.1776 ihre Unabhängigkeit verkündeten…5 1783 wurde die Unabhängigkeit anerkannt. 1787 trat die erste Verfassung in Kraft:
„Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika - Präambel:
Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheit uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.
Unterschrieben von George Washington am 17. September 1787“
Frei zu sein und sich nicht ausbeuten zu lassen, das Wohl eines jeden zu gewährleisten und Gerechtigkeit walten zu lassen, steht hier an erster Stelle. Der Kapitalismus steht in den USA für Freiheit und Gleichheit. Jeder hat das Recht, sich mit seiner Arbeit frei zu entfalten. Das galt aber nicht für die Sklaven. Dafür musste erst ein Bürgerkrieg entstehen.
Otto Langels schreibt für Deutschlandfunk: „Der amerikanische Bürgerkrieg dauerte von 1861 bis 1865…Im Zentrum des Konflikts zwischen den Nordund Südstaaten der USA stand der Streit um die Abschaffung der Sklaverei…
…Am 1. Januar 1863 erklärte Lincoln alle Sklaven der Südstaaten für frei. Die Kämpfe gingen jedoch unvermindert weiter,…“
(1865 wurde Lincoln erschossen und das letzte Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet.)
…“Im Bürgerkrieg starben rund 600.000 Soldaten, weit mehr, als die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg verloren, sowie unzählige Zivilisten. Danach wurde die Sklaverei durch einen Verfassungszusatz endgültig verboten, alle in den USA geborenen Personen - mit Ausnahme der Indianer - waren nunmehr vor dem Gesetz gleich…“6
Doch selbst heutzutage gibt es noch eine Art von Sklaverei. Jean-Marie Banderet schreibt am 26.02.2015: „Sklaverei im 21. Jahrhundert, in Mauretanien leben Zehntausende Menschen als Sklavinnen und Sklaven, doch außerhalb des westafrikanischen Landes wird dies kaum zur Kenntnis genommen….“7
Traurig genug, wie solche Zustände unbemerkt bleiben konnten! Eine gewisse psychologische Taktik wird sich dort erhalten haben, die Auffassung von besseren und schlechteren Menschen. Und oftmals bleibt den Ärmeren der Weg in bessere Verhältnisse versperrt, weil ihnen das nötige Geld für Bildung fehlt.
Zurück zu Amerika: Der ursprüngliche Drang nach Freiheit und Gleichheit hat die Sklavenbewegung gestoppt und hat sich in den USA in eine Vaterlandsliebe erweitert. Als wir die UNO besprachen, hatten wir über eine gewisse Art von Eigenliebe gesprochen, die Abhängigkeit eines Kindes von seinem Umfeld, in dem es gefallen möchte und hineinwächst. In den USA hat sich der Kreis der Familie auf das Vaterland vergrößert. Etwas für das Land zu tun, ein Held zu sein, ist den Amerikanern offensichtlich sehr wichtig, denn es kommt in sehr vielen Spielfilmen zum Ausdruck.
Dies ist eine neue Stufe der Liebe, nicht nur für sich selbst oder die Familie zu denken, sondern auch für das eigene Land oder wie die UNO für die ganze Welt. In Deutschland wird in der Nationalhymne von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gesprochen. Und Lincoln spricht in der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika vom Glück der Freiheit, Gerechtigkeit und von der Ruhe im Lande, womit er den Frieden meinte, den der Bund mit sich brachte. Denn Glück ist immer eng mit Frieden verbunden.
Aber nun stellt sich die Frage, wie frei lebt man im Kapitalismus wirklich. Ursprünglich ging man durch die Theorie des Trickle-down-Effekt davon aus, wenn die Reichen keine Steuern zahlen müssten, würden sie nicht auswandern und in anderen Ländern ihre Unternehmen gründen, sondern sie würden mit ihren Unternehmen zum Bruttosozialprodukt des Landes beitragen, indem mehr Arbeitsplätze geschaffen würden. Der Reichtum würde langsam zu den ärmeren Schichten durchsickern.
Aber laut der Trickle-down-Studie von Ha-Joon Chan8, Wirtschaftswissenschaftler, ist die allgemeine Wirtschaftslage in kapitalistischen Ländern schlechter geworden, weil die Reichen ihr Geld eben nicht wirtschaftlich investieren, sondern ungenutzt auf dem Konto horten. Dadurch kommt das Geld beim Arbeiter nicht an und es werden von den produzierten Waren nicht so viele gekauft. Das Volk verarmt immer mehr, die Mittelschicht schwindet.
Eine gewisse finanzielle Ungleichheit, bei der aber dennoch jeder nach seinen Bedürfnissen nach leben kann, wäre nach Dr. Thomas Piketty tolerabel.9 Wenn ich mir die Situation in Deutschland betrachte, kann jeder mit einer guten Idee ein Unternehmen gründen und kann dies mit Arbeit und Organisation bis zu einem gefragten Weltunternehmen erweitern. Und in den USA wird es genauso sein. Dies ist auch eine Art von Freiheit.
Sklaven gibt es heutzutage kaum noch, doch frage ich mich, wenn die Unterschicht arbeitet und trotzdem nur in Armut leben kann, ist das gerecht oder könnte es sein, dass die Gesetzgebung nicht mehr stimmt. Sind dies die neuen Sklaven der Gesellschaft? Arbeit muss entsprechend honoriert werden. Und dies ist wichtig, damit sich jede Person entsprechend ihrer Wünsche frei entfalten kann. Würden wir nur für den Lebensunterhalt arbeiten, hätten wir nicht mehr wie die Sklaven im alten Rom: nur ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung - für nicht mehr haben die Sklaven gearbeitet. Und was ist mit Bildung und Bewusstseinserweiterung, mit Selbstverwirklichung und bestimmten Wünschen, mit der Möglichkeit, gesund zu sein und bestimmten Krankheiten vorzubeugen? Ohne Geld geht nichts und zu alldem bringen uns Überarbeitung, Stress und die daraus entstehenden Krankheiten dazu, dass die persönliche Lebenserwartung verkürzt wird.
Die Lehre von Karl Marx als Ursprung des Kommunismus
Als Karl Marx sich über die Knechtschaft der damaligen Arbeiter bewusst wurde, versuchte er Ordnung in das neue kapitalistische System