Welpen-Erziehung. Katharina Schlegl-Kofler

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Welpen-Erziehung - Katharina Schlegl-Kofler


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Jagdhund zum Beispiel lernt Wald und Feld kennen und wird mit Fell und Federn vertraut gemacht.

      Kontakt zu verschiedenen Menschen

      Für einen Vierbeiner, der seine Familie im Alltag begleitet, ist es unabdingbar, dass er sich Menschen gegenüber freundlich oder zumindest neutral verhält. Deshalb sollte schon der Welpe reichlich positiven Kontakt mit unterschiedlichen Menschen haben – mit Kindern (soweit möglich), Männern, Frauen, älteren Menschen und solchen mit Hut oder Gehstock usw. So werden die unterschiedlichen »Erscheinungsformen« des Menschen Teil seiner Welt. Ist der Welpe in seiner Veranlagung Menschen gegenüber eher unsicher oder gehört Misstrauen Fremden gegenüber zu seinen rassespezifischen Eigenschaften, lässt sich das zwar nicht einfach »wegsozialisieren«, aber eventuellen Überreaktionen können Sie durch die beschriebene Weise vorbeugen.

      Artgenossen

      Im Wurf lernte der Welpe, wie Artgenossen aussehen. Für ihn sehen Hunde zunächst also so aus wie seine Mutter und Geschwister. Mit ihnen begann er auch, das innerartliche Sozialverhalten einzuüben. Kommt der Welpe jetzt zu Ihnen, wird dieser Prozess unterbrochen. Daher braucht er auch in den nächsten Wochen ab und zu Kontakt zu anderen Hunden. Gut geeignet ist dafür der Besuch einer gemischten Welpengruppe. Hier lernt der Welpe Artgenossen mit ganz unterschiedlichem Aussehen und auch verschiedene Spielverhalten kennen.

      Viele Welpen haben von Anfang an keine Probleme damit, andere wiederum sind anfangs sehr vorsichtig oder gar ängstlich. Besonders für solche Welpen sind gut dosierte Kontakte zu Altersgenossen unter kompetenter Aufsicht wichtig, damit sie im Umgang mit anderen Hunden Selbstvertrauen entwickeln und später nicht jede Begegnung mit Artgenossen in Stress ausartet.

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      Das Programm für die erste Woche

      Der Welpe ist da, und eine spannende Zeit beginnt! Die erste Woche steht im Zeichen der Eingewöhnung, denn für den Welpen ändert sich durch den Umzug zu Ihnen sein Leben schlagartig, und eine Menge Neues stürmt auf den Kleinen ein. Aber auch Sie können sich in Ruhe an die neue Situation und an ihn gewöhnen. Dennoch stehen diese Woche bereits ein paar Dinge auf dem Programm.

      Stundenplan

      Themen rund um die erste Woche

      An den Namen gewöhnen Stubenrein werden

      An die Hundebox gewöhnen Bindung aufbauen

ÜbungenWie oft?
Kommen auf Ruf/Pfiffbei jeder Mahlzeit
Erstes »Sitz« 5–10-mal täglich
»Schau«5–10-mal täglich

      Die ersten Tage

      Zunächst geben Sie dem Welpen Zeit, sich in seinem neuen Zuhause umzusehen. In dieser Woche genügen Haus und Garten, Ausflüge oder Spaziergänge stehen noch nicht auf dem Programm. Sicher brennen Ihre Freunde und die Ihrer Kinder schon darauf, das neue Familienmitglied zu knuddeln. Vertrösten Sie sie auf später. In der ersten Woche in seinem neuen Heim lernt der Welpe zunächst in Ruhe seine neuen Bezugspersonen kennen. Er soll ja schließlich wissen, zu wem er gehört.

      An den Namen gewöhnen

      Sicher haben Sie schon einen Namen für den Kleinen ausgesucht. Damit ihn der Welpe bald kennt, nennen Sie seinen Namen immer dann, wenn Sie sich auf positive Art mit ihm beschäftigen. Legen Sie sich zu ihm auf den Boden, wenn er müde ist, und kuscheln Sie mit ihm. Während Sie ihn streicheln und der Welpe das genießt, nennen Sie einige Male seinen Namen. Ist er aktiv und interessiert, nehmen Sie ein Spielzeug und animieren ihn zum Mitspielen. Beginnt er mitzumachen, sagen Sie wiederum seinen Namen.

      Nennen Sie in diesen Tagen auch dann seinen Namen, wenn Sie ihm ein Häppchen geben. So wird er bald aufmerksam zu Ihnen schauen, wenn er seinen Namen hört. Probieren Sie das nach ein paar Tagen aus.

      Gezielt ansprechen

      Der Namen wird für Ihr Hundekind nur dann eine Bedeutung haben, wenn es damit etwas Positives verknüpft. Sprechen Sie den Kleinen deshalb nur gezielt an. Erklären Sie das auch Ihren Kindern. Denn wenn der Welpe dauernd seinen Namen hört, ohne etwas damit zu verbinden, wird er darauf gar nicht oder bald nicht mehr reagieren. Der Name wird für ihn bedeutungslos. Das gilt übrigens nicht nur für diese Woche, sondern für das gesamte Hundeleben.

      Wichtig: Nennen Sie den Namen Ihres kleinen Vierbeiners nie in einem negativen Kontext. Verkneifen Sie sich den ärgerlich gesprochenen Namen also, wenn der Welpe zum Beispiel gerade die Teppichfransen bearbeitet, den Mülleimer ausräumt oder anderweitig »kreativ« ist. Und auch dann, wenn er vielleicht gerade eben ein Pfützchen ins Wohnzimmer macht. Denn Sie möchten sicher nicht, dass Ihr Welpe Ihnen womöglich ausweicht, wenn Sie ihn beim Namen rufen.

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      »Muss« das Hundekind, heißt es rasch reagieren. Klemmen Sie es unter den Arm und tragen Sie es zum Löseplatz.

      Stubenrein werden

      Das ist eine weitere wichtige Lektion, der wir uns gleich ab dem ersten Tag widmen. Schon in der Zeit bei seiner Hundefamilie entfernte sich der Welpe nach und nach immer deutlicher von seinem Schlafplatz, wenn er »musste«. Das ist ein ganz natürliches Verhalten. Nun müssen Sie ihm nur noch zeigen, wo er sich lösen soll, und dafür sorgen, dass er das so wenig wie möglich in der Wohnung tut.

      Tagsüber

      Welpen »müssen« relativ oft und dann schnell. Behalten Sie ihn daher immer gut im Auge. Das klappt am besten, wenn Sie immer mit ihm in einem Raum sind. Sobald er unruhig wird, zur Tür geht, am Boden schnüffelt, jammert, sich im Kreis dreht oder beginnt, in die Hocke zu gehen, bringen Sie Ihren Welpen hinaus – und zwar schnell. Animieren Sie ihn nicht erst, mit Ihnen nach draußen zu kommen, sondern nehmen Sie ihn hoch und tragen Sie ihn zügig zu seinem Löseplatz im Garten. Nun wird es noch ein paar Momente dauern, bis er sich löst. Sobald er mit seinem »Geschäft« beginnt, sagen Sie jedes Mal zum Beispiel »Beeil dich«. Bringen Sie ihn auch ohne Anzeichen immer wieder mal hinaus – nach jedem Aufwachen, während des Spielens, vor oder nach dem Füttern und einfach mal so zwischendurch, wenn er länger nicht draußen war. Hat der Welpe eine Zeit lang bei jedem Lösen »Beeil dich« gehört, werden Sie ihn damit auch in solchen Situationen animieren können, wenn Blase und Darm ein wenig gefüllt sind.

      Nachts

      Bevor Sie zu Bett gehen, bringen Sie den kleinen Vierbeiner noch mal hinaus. Und zwar so spät wie möglich und auch dann, wenn er schon müde ist. Bekommt der Welpe auch nachts keine Gelegenheit, sich im Haus zu lösen, wird für ihn am schnellsten klar, wie er sich richtig verhalten soll. Ein Hund beschmutzt seinen Schlafplatz normalerweise nicht. Wenn Sie nun verhindern, dass der Kleine sich nachts von seinem Bettchen entfernen kann, wird er winseln oder unruhig werden, sobald er »muss«. Dann können Sie ihn hinausbringen. Damit er nicht von seinem Bettchen weg kann, schläft er in einer Hundebox oder einer entsprechend großen Kiste. Ganz wichtig ist dann natürlich, dass der Welpe neben Ihrem Bett schläft, damit Sie ihn hören, wenn er sich meldet. Wie oft oder ob er überhaupt nachts hinausmuss, lässt sich nicht vorhersagen. Manche Welpen machen sich nachts auch deshalb bemerkbar, weil sie Abwechslung suchen. Gestalten Sie nächtliche Lösetouren recht »nüchtern«. Es wird ein kurzer Ausflug nach draußen, ohne groß auf den Welpen einzugehen, ohne ein Spiel und gegebenenfalls an der Leine, falls der Kleine zu nächtlichen Erkundungstouren durch den Garten neigt. Danach geht es wieder ab ins Bett, und es ist Ruhe. Haben Sie das Gefühl, dass der Welpe nur etwas »Action« möchte, ignorieren Sie ihn.

      Die Hundebox

      Vielleicht denken Sie jetzt: »Der arme Hund, soll ich den jetzt in eine Box sperren?« Aber nein, keine Sorge, so ist es nicht. Hunde lieben Höhlen, und daher schätzen die meisten Vierbeiner ihre Box bald.

      Eine Hundebox


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