Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue

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Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket - Mara Laue


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Transmitter ebenfalls zerstören. Das käme darauf an, was die Unbekannten vorhaben.“

      Der Gedanke war Trevayaa auch schon gekommen.

      „Mich interessiert viel mehr, was der Feind ursprünglich geplant hatte“, wandte Romanow ein. „Daraus ließen sich Rückschlüsse auf seine nächsten Schritte ziehen. Es ist offensichtlich, dass das Rendezvous mit der Gesandtschaft gar nicht erst stattfinden sollte.“

      „Und was dann?“, überlegte TolaiMur. „Die Gesandtschaft hätte den Grenztransmitter nicht passieren können. Jedenfalls nicht hierher.“

      „Dazu wird uns Captain Melori etwas sagen können“, war Trevayaa überzeugt.

      Wie aufs Stichwort meldete das Türsignal Meloris Ankunft – auf die Sekunde pünktlich.

      „Hekah! Zweiter Captain Melori zum Rapport.“

      Trevayaa stellte TolaiMur und Romanow vor. „Nehmen Sie Platz, Captain. Als Erstes will ich wissen, warum Sie den Zeitplan eigenmächtig geändert haben.“

      „Das hat sich so ergeben, Admiral.“ Melori zögerte und blickte die Anwesenden an in einer Weise, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie ihnen trauen könnte. „Ich hatte ein bisschen mit dem Kommandanten des Schiffes des Botschafters geplaudert. Er erwähnte, dass sein Kontingent auf dem Weg zur ISA-Grenze mehrfach angegriffen wurde. Das ist der Grund, warum die Delegation mit nur drei Schiffen angekommen ist. Die restlichen vierzehn wurden zerstört. Zum Glück wussten die Angreifer offenbar nicht, in welchem Schiff sich der Botschafter aufhält, weshalb er dem Tod eigentlich nur durch Zufall entronnen ist. Das brachte mich zu dem Schluss, dass der Feind mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an der ISA-Grenze umkehren wird, sondern nicht eher aufgibt, bis er das letzte nagdanische Schiff vernichtet hat. Dem Botschafter habe ich vermittelt, dass er in unserer Mitte in Sicherheit ist. Dann habe ich die Kommandanten seiner Schiffe zu einem Wettflug zum Grenztransmitter herausgefordert. Da wir deshalb über längere Strecken mit Höchstgeschwindigkeit geflogen sind, erreichten wir den Transmitter vor der berechneten Zeit. Ich habe nicht eingesehen, dass ich auf der anderen Seite die Zeit abwarten soll und ihn passiert. Wie es aussieht war das gerade rechtzeitig.“

      Die Grenztransmitter wurden zwar so genannt, weil sie den Grenzen des ISA-Gebietes am nächsten lagen, waren aber alle aus Sicherheitsgründen fünf Lichtjahre von der eigentlichen Grenze entfernt. Eine Entfernung, die die meisten ISA-Schiffe in etwa sechs Stunden ISA-Zeit bewältigten. Die Jäger der Protektor-Klasse, die auch als Kurierboote eingesetzt wurden, schafften es aufgrund ihrer geringen Masse notfalls in vier Stunden.

      „Sie haben vorhin behauptet, dass Sie es nicht für ratsam hielten, mich über die verfrühte Ankunft zu informieren, Captain“, erinnerte Trevayaa sie. „Ein harmloser Wettflug dürfte wohl kaum der Grund für die Geheimniskrämerei gewesen sein.“ Er blickte Melori auffordernd an.

      Sie blickte wieder misstrauisch in die Runde, ehe sie antwortete. „Admiral Rhan hat mir aufgetragen, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Er deutete an, dass die Möglichkeit bestünde, dass die Beitrittsgegner innerhalb und außerhalb der ISA gemeinsame Sache machen, da beide dasselbe Ziel verfolgen. Offensichtlich gibt es ein Informationsleck innerhalb der ISA.“

      „Und Rhan soll ausgerechnet Ihnen das gesagt haben?“, fauchte TolaiMur.

      „Nein, Subadmiral. Aber aus dem, was er gesagt hat, habe ich diesen Schluss gezogen. Und die Ereignisse bestätigen mir das. Irgendjemand muss den Angreifern mitgeteilt haben, dass die Delegation an diesem Transmitter aufgenommen werden soll. Solche Information werden schließlich nicht in den Interstellaren Nachrichten gesendet. Das Rendezvous sollte aber offensichtlich verhindert werden. Wenn ich der SALAK über Funk mitgeteilt hätte, dass wir früher eintreffen, bin ich mir sehr sicher, dass auch die Angreifer davon erfahren und den Transmitter zerstört hätten, bevor wir hier gewesen wären. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen.“

      „Was mich zu der Frage bringt, warum Sie die Notfallkennung gesendet haben“, warf TolaiMur ein. „Woher haben Sie gewusst, dass ein Angriff erfolgen würde?“

      Melori schüttelte den Kopf. „Das wusste ich nicht. Es erschien mir nur in Anbetracht der Gesamtumstände als eine vertretbare Vorsichtsmaßnahme. Schließlich gibt es auf dem Weg nach Akision nicht allzu viele Möglichkeiten, die ganze Mission zum Scheitern zu bringen. Deshalb habe ich entschieden, dass ein unbegründeter Notfallalarm besser ist als gar kein Alarm und eine damit einhergehende mangelnde Kampfbereitschaft.“

      Trevayaa musste zugeben, dass das strategisch gut durchdacht war. Doch die Selbstsicherheit, mit der Melori ihre Handlungen erklärte, besaß einen Unterton von typisch frelsischer Arroganz, der ihm nicht gefiel. „Wurden Sie auf dem Weg zum Grenztransmitter angegriffen?“

      „Nein. Dort war alles ruhig.“

      TolaiMur beugte sich vor und fixierte Melori mit seinen leuchtendgrünen Augen. „Wenn C873-3 bereits vor Ihrer Ankunft zerstört gewesen wäre, was hätten Sie getan?“

      „Außer dass ich Admiral Rhan und der SALAK unverzüglich Meldung gemacht hätte, wäre ich in den Andromeda-Quadranten geflogen und hätte einen der dortigen Transmitter benutzt, um erst mal nach Troyla zu gelangen. Falls Admiral Rhan nichts anderes entschieden hätte. Vor dort aus hätte ich über die Transmitter einen unberechenbaren und spontan ausgewählten Zickzackkurs durch das halbe ISA-Gebiet absolviert und hätte für die letzte Strecke nach Akision garantiert keinen Transmitter mehr benutzt, sondern wäre auf ganz profanem Flug dorthin gereist.“

      „Das hätte einen immensen Umweg bedeutet, der Sie Tage oder sogar einen Monat gekostet hätte“, stellte TolaiMur fest.

      Melori grinste. „Und eben deshalb wäre es eine Route gewesen, die kein Feind hätte voraussehen können. Der einzige, in dem Fall verbleibende Gefahrenpunkt, wäre Akision selbst gewesen. Aber durch die Verzögerung – ich hätte sie notfalls sogar auf zwei Monate ausgedehnt – hätten die Sicherheitskräfte genug Gelegenheit gehabt, Akision nachhaltig zu sichern und vielleicht herauszufinden, wer hinter dem Angriff steckt und die Leute dingfest zu machen, bevor wir angekommen wären.“

      Trevayaa musste zugeben, dass das ein brillanter Schachzug war, den er selbst kaum anders gemacht hätte. Und mit größter Wahrscheinlichkeit hätten die Feinde damit nicht gerechnet. Wenn er sich in deren Lage versetzte, wäre er davon ausgegangen, dass Melori mit der Gesandtschaft den Grenztransmitter benutzt hätte, um sich zum nächsterreichbaren Transmitter bringen zu lassen, der in Richtung Akision lag. Da das ISA-Gebiet mittlerweile recht weitläufig war, die Weltraumtransmitter aufgrund ihres immensen Energiebedarfs aber nur eine begrenzte Reichweite besaßen, konnte man nur über Relaisstationen von einem Ende zum anderen oder zum Mittelpunkt, nach Akision, gelangen.

      Plan A der Feinde war also durch Meloris verfrühte Ankunft gescheitert. Die Delegation befand sich an Bord der SALAK und damit in den Umständen entsprechender größtmöglicher Sicherheit. Die Frage war nun, wie gut der unbekannte Gegner im Improvisieren war. Abgesehen von der immer noch dringenden Frage, wie er sämtlichen Ortungsgeräten und Feinscannern hatte entkommen können.

      Noch dringender war die Frage, wer der Gegner überhaupt war und wie er von der Flugroute nach Akision erfahren hatte. Denn die war, soweit Trevayaa wusste, nur ihm selbst, Rhan und seinem engsten Stab und TolaiMur, Melori, ihrem Stellvertreter und bis zum Grenztransmitter der nagdanischen Delegation bekannt. Melori hatte vollkommen recht: Irgendwo in diesem Kreis musste jemand sitzen, der mit den Angreifern gemeinsame Sache machte. Für Erster Admiral Rhan konnte Trevayaa ebenso die Hand ins Feuer legen wie für TolaiMur. Er arbeitete nicht nur seit Jahrzehnten mit dem Lantheaner zusammen, sie waren auch Freunde. Es gab niemanden an Bord, dem er mehr vertraute. Melori konnte er dagegen noch nicht einschätzen. Und dass sie etwas zu verbergen hatte, machte ihn misstrauisch.

      „Warum wurden Ihrer Staffel drei Nagdaneh zugeteilt?“, fragte er aus diesem Gedanken heraus. „Die Vorschriften verbieten die Aufnahme von Mitgliedern eines Nicht-ISA-Volkes in die IsteP. Besonders wenn in einem Fall wie diesem dessen Aufnahme in die ISA mehr als fraglich ist.“

      „Diese Frage müssen Sie Admiral Rhan stellen.


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