Kopf schlägt Potenzial - Das Ende des Genie-Mythos. Simone Janson

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Kopf schlägt Potenzial - Das Ende des Genie-Mythos - Simone Janson


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      Aufschieberitis statt Veränderung

      Für Tätigkeiten, mit denen wir uns dann gern ablenken (plötzlich müssen unbedingt Fenster geputzt, Autos gewaschen oder Schreibtische aufgeräumt werden!), ist aber immer ausreichend Energie vorhanden.

      Folgen wir der Versuchung, meldet sich schnell die Stimme des schlechten Gewissens und ermahnt uns, dass wir uns doch viel Wichtigeres vorgenommen hatten. Und so geht es in unserem Kopf immer hin und her, nur nicht voran.

      Kein Schritt vorwärts, aber jede Menge Energie verbraucht

      So als würde ein Teil von mir aufs Gaspedal treten, um mich auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen – und ein anderer mein inneres Bremspedal, weil der genau dies nicht möchte. Die Konsequenz: Ich komme nicht vom Fleck, verbrauche jede Menge Energie, komme mir blöd vor, und irgendwann ist der Motor kaputt.

      Die Diagnose: In mir arbeitet ein innerer Konflikt, der zu einer mentalen Blockade führt. Dies ist ein ganz normaler psychischer Mechanismus, der dem Prinzip folgt: “Wenn ich meiner Sache nicht hundertprozentig sicher bin, verhindere ich sie lieber und bleibe beim Bewährten, als dass sich am Ende das Neue als falsch und schädlich erweist.”

      Schuster, bleib bei denen Leisten

      Oder etwas volkstümlicher formuliert: “Schuster, bleib bei Deinem Leisten (wenn Du nicht den tollen Businessplan hast).” Die Konsequenz sind Unzufriedenheit und irgendwann nur noch Verzweiflung.

      Entscheidend ist, wie psychologisch klug wir mit unserer inneren Blockade umgehen und sie entweder konstruktiv lösen oder nur immer weiter verfestigen. Um das Letztere zu erreichen, gibt es zwei sehr effektive Werkzeuge, die da heißen: Druck und Selbstkritik.

      “Ich bin ja so dumm und faul”

      Noch effektiver: noch mehr Druck und noch mehr Selbstkritik. Wahrscheinlich ist Ihnen diese Methode nicht unbekannt, denn die meisten von uns verwenden sie oft und gern. Wenn ich nicht so funktioniere, wie ich das – in meinen Augen – müsste, kritisiere ich mich dafür und unterstelle mir zum Beispiel Dummheit oder Faulheit.

      Selbst-Anklagen wie “Ich müsste schon viel weiter sein – andere können es doch auch” unterstützen meine Selbstkritik. Dann kann ich noch die inneren Daumenschrauben ansetzen und mir so richtig Druck machen: “Reiß dich endlich mal zusammen!” oder “Du hast es auch nicht an- ders verdient!” motivieren aber auch nicht wirklich.

      Alles nur heiße Luft?

      Manchmal unterstützen uns auch Bekannte und Freunde darin, indem sie uns mit Unverständnis und Genervtheit begegnen, wenn wir einfach nicht tun, was wir doch so gern wollen und angekündigt haben. Gerade wenn sie selbst dieses Problem nicht haben, können sie überhaupt nicht nachvollziehen, warum jemand nicht in die Hufe kommt.

      Oft lautet die Selbst- oder Fremddiagose in solchen Fällen: “Dann willst Du es wahrscheinlich auch gar nicht wirklich! Bleib, wo Du bist.” Also alles heiße Luft. Nur wird auf diese Weise meine mentale Selbstblockade mit Sicherheit nicht kleiner werden.

      Der Geist will nicht mehr in die Flasche

      Denn ist uns erst einmal bewusst geworden, dass unser Job ein totes Pferd ist, wird unsere Unzufriedenheit ein ständiger Begleiter bleiben. Der Geist will bekanntlich nicht zurück in seine Flasche, wenn er es erst einmal ans Tageslicht geschafft hat!

      Geht es Ihnen ähnlich? Nehmen Sie sich immer wieder vor, endlich etwas für den neuen Job zu tun – und kommen dann nicht aus demSessel? Neigen Sie dann auch zur Selbst-Kritik? Machen Sie sich selbst gern ordentlich Druck?

      Blockiert von inneren Konflikten und Widersprüchen

      Bei dieser zehnten Strategie wird besonders deutlich, wie sehr uns innere Konflikte und Widersprüche blockieren können. Obwohl wir eine große Sehnsucht nach Veränderungen haben, halten wir uns selbst davon ab, den Weg dorthin einzuschlagen.

      Jede der zehn vorgestellten Strategien hat im Kern so einen Konflikt, denn der Ausgangspunkt ist ja immer unsere Unzufriedenheit, die nur bei der ersten Strategie so “gut” verdrängt wird, dass sie gar nicht wahrgenommen werden kann.

      Initiativ-Bewerben: 3 Beispiele und 10 Tipps für engagierte Bewerber

      // Von Simone Janson

      In der Vergangenheit haben wir immer wieder spannende Beispiele für kreative Bewerbungen vorgestellt – etwa diese freche Social-Media-Bewerbung. Diese Woche sind mir nun gleich zwei weitere Cases für vor die Füße gefallen, die nicht nur frech waren, sondern auch von Können zeugten. Daher 10 Tipps, was engagierte Bewerber anders machen sollten.

      Bewerbung via Twitter – aber bitte mit Hintergrund

      Eines der beiden Beispiele ist auch schon etwas älter, von 2015 und zeigt, was man mit Social Media, einer Portion Mut und ganz viel Können erreichen kann – Intercessio hat darüber ausführlich gebloggt.

      Nina Mufleh wollte unbedingt bei Airbnb arbeiten und schickte nach zahlreichen gescheiterten Bewerbungsversuchen einen Tweet – aber nicht nur: In diesem Tweet schickte sie einen Link zu einer Seite, auf der sie genauestens analysiert hat, warum das Unternehmen im Nahen Osten Expandieren sollte. Darüber hinaus hatte sie sich offenbar auch mit diversen Airbnb-Mitarbeitern vernetzt, um den Tweet zu promoten.

      Cold Play: Per Schild zum Traumjob?

      Das zweite Beispiel ist eigentlich keine klassische Bewerbung, aber ein schönes Beispiel wie man aus der Menge herausstechen kann. Aber auch hier ist Können und entsprechendes Selbstbewusstsein gefragt:

      Der 19jährige Ferdinand hielt beim Coldplay in München ein Schild hoch, auf dem er bat “Let me play Everglow for you” und wurde promt auf die Bühne gebeten, wo auch er durch seine Fähigkeiten tausende von Fans und Sänger Chris Martin überzeugte. Per Schild zum Traumjob – wenn auch nur für wenige Minuten, dafür aber mit nachhaltigem Medienecho.

      10 Tipps für engagierte Bewerbungen

      Was mir hingegen auffällt, das viele junge Leute bei kreativer Social-Media-Bewerbung häufig an besonders originelle Bewerbungen denken, dabei aber oft übers Ziel hinausschießen. Auffällig muss eine solche Bewerbung natürlich schon sein – aber sie sollte eben nicht negativ auffallen. Wir zeigen, wie es geht und wo es häufig hakt.

      1 Branche und Ansprache müssen stimmen: Frech geht in kreativen Bereichen – im konservativen Umfeld sind eher tradtionelle Bewerbungen angebracht.

      2 Den Ansprechpartner im Auge haben: Die Zielgruppe muss passen – das gilt fürs Marketing wie auch für Bewerbungen. Es bringt nichts, wenn Sie Ihr Feuerwerk an Ideen abfackeln, wenn ihre Zielperson aber gar nicht die Entscheidungsmacht hat, Sie einzustellen.

      3 Formal Korrekt: Kreativ hin oder her: Die Bewerbung sollte keine Rechtschreibfehler enthalten, auch die Anrede sollte stimmen.

      4 Der Ton macht die Musik: Bleiben Sie auch in der Sprache formal Korrekt: Vermeiden Sie Vertraulichkeiten oder Umgangssprache, das wirkl nicht kreativ sondern aufdringlich!

      5 Kreative Verpackung: Viele Bewerbungen werden gleich aussortiert: Sorgen Sie daher dafür, dass die Bewerbung auch positiv optisch aus dem Rahmen fällt.

      6 Witzigkeit siegt: Kreativ ist vor allem amüsant – ein Personaler, der Tränen lacht, ist schonmal ein guter Anfang!

      7 Engagement


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