Die Eifel - Was hier alles wächst!. Susanne Lipps

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Die Eifel - Was hier alles wächst! - Susanne Lipps


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      Wissenswertes:

      Mediterranes Flair bringt das Sonnenröschen in die Eifel. Seine kurzlebigen Blüten, die schon nach einem Tag welken, öffnen sich nur bei Son-nenschein und Temperaturen über 20 Grad Cel-sius. Diese werden in Bodennähe durch die dort besonders intensive Wirkung der Sonnenstrah-len öfter erreicht, als es der Wetterbericht ver-muten lässt, daher der niedrige Wuchs. Das Son-nenröschen gehört zu den Zistrosengewächsen, deren Vertreter vorwiegend auf den Kanari-schen Inseln und im Mittelmeerraum zu Hause sind. Dort gedeihen sie vorwiegend auf kargen Böden, etwa in der südfranzösischen Garigue.

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      Wiesen und Rasen

      Manns-Knabenkraut, Stattliches Knabenkraut

      Orchis mascula

      Blütezeit

      Ende April bis Juni, vorwiegend ab Ende Mai.

      Merkmale

      Verglichen mit anderen am gleichen Standort vertretenen Knabenkrautarten wirkt das Manns-Knabenkraut mit seinen dicken Stängeln eher gedrungen. Diese sind unten von einem hohen grünen Schaft umgeben, oben purpurfarben. Die Blüten sind kräftig violett, ihre seitlichen Kronblätter stehen oben wie Flügel ab.

      Standort:

      Zu finden ist das Manns-Knabenkraut an kühle-ren Nordhängen von Trockenrasen und in dorti-gen Waldinseln, etwa am Kuttenberg bei Esch-weiler oder in der Schönecker Schweiz. Es gedeiht sowohl auf Kalk als auch auf kalkfreien Böden.

      Wissenswertes:

      Hier stand der griechische Gattungsname für den deutschen Namen gleich doppelt Pate. Da das Manns-Knabenkraut die unterschiedlichs-ten Standorte besiedeln kann, zählt es zu den häufigeren Orchideen. Ein Verbreitungsschwer-punkt liegt in der Eifel. Nur Düngung verträgt die Pflanze nicht, weshalb sie auf intensiv be-wirtschafteten Fettwiesen verschwindet. Man-che Botaniker unterscheiden vom Manns-Kna-benkraut des Norddeutschen Tieflands eine für die Alpen typische Unterart, das Prächtige Knabenkraut (Orchis mascula subsp. speciosa). In den Mittelgebirgen vermischen sich beider Merkmale.

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      Wiesen und Rasen

      Helm-Knabenkraut, Helmorchis

      Orchis militaris

      Blütezeit

      Anfang Mai bis Juni.

      Merkmale

      Wie ein Helm schieben sich die beiden oberen, hellrosa gefärbten Blütenblätter über die dunkelrosafarbene Lippe, deren Zipfel wie die Arme und Beine eines »Soldaten« unten heraushängen. An jeder Blütenähre sitzen um die 20 und mehr Einzelblüten. Das oberste Blatt umfasst den Stängel und bleibt meist ungeöffnet.

      Standort:

      Erscheint als relativ frühe Orchideenart auf den Kalkmagerrasen der Eifel, insbesondere auf den Lohrsdorfer Orchideenwiesen, die für ihr gro-ßes Vorkommen des Helm-Knabenkrauts be-kannt sind. Ist aber z.B. auch auf den Alendorfer Kalktriften anzutreffen.

      Wissenswertes:

      Das Helm-Knabenkraut gilt als Charakterart der Gattung Orchis, die schon Carl von Linné 1753 in seinem Werk »Species plantarum« beschrieb. Er zählte noch alle Knabenkräuter dazu, von modernen Botanikern wurden viele davon in neu geschaffene Gattungen einge-ordnet (Dactylorhiza, Platanthera, Anacamptis, Gymnadenia). Generell neigen Knabenkräuter dazu, Hybriden zu bilden. So sind an Stand-orten, wo sowohl das Helm-Knabenkraut als auch das Purpur-Knabenkraut (s. S. 17) ge-deihen, zuweilen Pflanzenexemplare mit Merk-malen beider Arten anzutreffen.

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      Wiesen und Rasen

      Echte Kugelblume

      Globularia bisnagarica

      Blütezeit

      Mai/Juni.

      Merkmale

      Dem nur wenige Zentimeter hohen Blütenstiel sitzt ein kugeliger Blütenkopf aus win-zigen hellblauen Einzelblü-ten auf. Dieser besitzt einen Durchmesser von gut 1 cm. Am Grund bilden mehrere spa-telförmige Blätter eine locke-re Rosette. Weitere, kleinere Laubblätter umschließen den Stängel von oben bis unten.

      Standort:

      Alles in allem ist die Art selten und gilt als ge-fährdet. Sie bildet aber in der Eifel auf einigen Halbtrockenrasen lockere Bestände, z.B. im Sei-denbachtal oder am Kauligenberg bei Mirbach.

      Wissenswertes:

      Mit ihren bis zu 1 m tief reichenden Wurzeln ist die Echte Kugelblume bestens für längere Dürreperioden gerüstet. Auch der reduzierte Wuchs und die dickhäutigen Blätter zeigen an, dass es sich um eine an trockene Standorte an-gepasste Art handelt. Während sie sowohl in den Alpen als auch in den süddeutschen Mit-telgebirgen zu Hause ist, kommen zwei weite-re mitteleuropäische Kugelblumenarten aus-schließlich in den Alpen vor. Insgesamt besteht die Gattung Globularia aus rund zwei Dutzend Arten, die den Mittelmeerraum, große Teile Nordafrikas sowie die Kanarischen Inseln und Madeira - wo sie Strauchgröße erreichen - be-siedeln.

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      Wiesen und Rasen

      Bergklee

      Trifolium montanum

      Blütezeit

      Mai bis Juli

      Merkmale

      Von dem viel häufigeren Weißklee (Trifolium repens) unterscheidet sich der Berg-klee durch seine dichteren Blütenköpfe, die kugelig, aber etwas höher als breit sind und aus Dutzenden zungenförmi-ger Einzelblüten bestehen. Mit ihren drei länglichen Fie-dern entsprechen die Blätter nicht dem typischen Kleeblatt.

      Standort:

      Der Bergklee ist in der Eifel eine Besonderheit der Halbtrockenrasen und kommt etwa am Froschberg bei Blankenheimerdorf oder im Na-turschutzgebiet Hönselberg vor. Er bevorzugt kalkigen Untergrund.

      Wissenswertes:

      Eigentlich handelt es sich beim Bergklee um eine echte Gebirgspflanze, die in den Alpen, wo sie häufiger zu finden ist, Höhenlagen von über 2000 m erreichen kann. In Deutschland kommt die Art aber auch in den Mittelgebirgen vor, während sie in den Niederungen und im gesam-ten norddeutschen


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