Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Ihnen meine rückhaltlose Achtung zu zollen“, schaltete der Butler sich sofort wieder ein, „aber wie gesagt, und darauf möchte ich besonders hinweisen, es handelt sich um eine Arbeitshypothese. Mister Rander machte in diesem Zusammenhang nämlich einen beachtenswerten Einwand.“

      „Ich weiß schon, welches Haar er in der Suppe fand“, sagte Lieutenant Mallick und grinste, „warum diese deutlichen Hinweise auf Flugzeugmodelle? Kann es sich da nicht um einen ganz ausgekochten Trick des Feuersalamanders handeln?“

      *

      „Sie wollen verreisen?“ fragte Rander und nickte Glenn Hastert zu, der überrascht auf sah, als der junge Anwalt neben seinem Wagen auftauchte.

      „Was geht das Sie an brauste Hastert sofort auf und warf einen Koffer in den Kofferraum seines Wagens. „Schnüffeln Sie hinter mir her?“

      „Hätte ich einen Grund dafür?“ gab Rander zurück, „Wenn Pollert vor Ihnen stünde, hätte Ihre Frage einen Sinn, finden Sie nicht auch?“

      „Was habe ich mit Pollert zu tun?“

      „Zu tun gehabt, müßten Sie sagen. Oder wissen Sie noch nicht, daß er von Rittman oder dessen Leuten erschossen worden ist?“

      „Ich höre ja schließlich Lokalnachrichten“, räumte Hastert ein.

      Er Wirkte plötzlich etwas nervös.

      „Wie mag diese Nachricht auf Sie gewirkt haben?“ fragte Rander, „fiel Ihnen nicht ein Stein vom Herzen?“

      „Worauf spielen Sie an?“

      „Auf rund 45 000 Dollar, die Sie Pollert schulden!“

      „Wo … woher wissen Sie denn das?“ stotterte Hastert plötzlich, „wer sind Sie eigentlich?“

      Wütend warf er den Deckel des Kofferraums zu und wollte Rander stehenlassen.

      Randers Augen öffneten sich in diesem Moment weit vor Überraschung.

      „Was ist denn das?“ fragte er dann und deutete auf zwei deutlich sichtbare Einschüsse im Deckel des Kofferraums.

      „Irgendein Idiot hat meinen Wagen lädiert“, sagte Hastert in einem Ton, als sei es nicht wert, weitere Worte darüber zu verlieren. „Passierte vor ein paar Stunden!“

      „Hier auf dem Grundstück?“

      „Genau … Sonst noch Fragen?“

      „Allerdings, Hastert. Mein Butler schoß auf einen fliehenden Mörder, der Halligon auf dem Gewissen hat. Dieser Mann wurde draußen auf dem Sportflugplatz erschossen. Müßten Sie doch eigentlich auch in den Lokalnachrichten gelesen haben, oder?“

      „Moment mal. Sie glauben doch nicht, daß ich Halligons Mörder bin?“

      „Was ich glaube, spielt überhaupt keine Rolle. Die Tatsachen entscheiden. Ich finde, Sie sollten der Polizei einige Erklärungen abgeben!“

      „Oder auch nicht!“ sagte da eine Frauenstimme hinter Mike Rander. Gleichzeitig bohrte sich ihm ein harter, wahrscheinlich kreisrunder Gegenstand in den Rücken, ein Gegenstand, der sehr wahrscheinlich mit einer Schußwaffe identisch war.

      „Was soll das?“ fragte Rander mit plötzlich leicht belegter Stimme und hob die Arme, ohne näher dazu aufgefordert worden zu sein.

      „Das werden Sie schon merken“, sagte die Frauenstimme hinter ihm. „Glenn, so tu’ doch endlich etwas!“

      Glenn ließ sich das nicht zweimal sagen. Er baute sich vor dem wehrlosen Rander auf und rammte ihm die Faust in den Magen. Mike Rander knickte ein und spürte nur noch wie durch Watte einen zweiten Schlag, der seinem Kinn galt. Dann fiel er haltlos in sich zusammen.

      *

      „Darf ich die bewußten Steine vielleicht noch einmal sehen?“ bat Parker, der um diese Zeit den General-Manager der All Texas Oil besuchte.

      „Elsner wird mit Ihnen hinunter zum Safe gehen“, sagte Draken, „ich kann hier nicht weg, ich warte auf einen Anruf!“

      „Ich möchte keineswegs aufdringlich erscheinen, Sir“, schickte der Butler voraus, „warten Sie möglicherweise auf eine Nachricht des Feuersalamanders?“

      „Stimmt!“ Knapp war die Antwort. Draken schien keine Hilfe mehr zu brauchen.

      „Demnach werden noch an diesem Tag die Steine übergeben?“

      „Fragen Sie nicht, Parker. Ich will mir keine weiteren Scherereien einhandeln. Ich habe meine genauen Anweisungen vom Aufsichtsrat!“

      „Ich möchte mir erlauben Sie zu beschwören“, sagte Parker würdevoll und eindringlich zugleich, „teilen Sie mir bitte mit, wie die Dinge sich inzwischen entwickelt haben!“

      „Wir sind die Million los. Wozu noch aufregen. Wir werden zahlen, wie dieser Gangster es verlangt, daran ist nun nicht mehr zu rütteln.“

      „Die Steine werden sich retten lassen, Sir!“

      „Wie denn? Ich will Ihnen und Ihrem Chef keine Vorwürfe machen, aber die Zeit war einfach zu kurz, um diesen Feuersalamander aufzuspüren, das sehe ich vollkommen ein!“

      „Diesem Gangster muß unbedingt und unter allen Umständen das Handwerk gelegt werden, Sir! Denken Sie an weitere Erpressungen!“

      „Die sind dann Sache der Konkurrenz“, meinte Draken äußerst kurzsichtig, was die Beurteilung der Lage anbetraf, „dann wird die eben zahlen müssen. Wir haben unsere Verluste hingenommen, sollen andere Unternehmen es auch tun.“

      „Sind Sie wirklich so sicher, Sir, daß der Feuersalamander sich nicht noch einmal melden wird?“

      Draken schien mit dieser Möglichkeit nicht gerechnet zu haben. Er starrte den Butler plötzlich nachdenklich an.

      „Glauben Sie?“ fragte er dann unruhig.

      „Erpresser, das lehrt die Kriminalgeschichte, Sir, halten sich stets an die Opfer, die willig und ohne Schwierigkeiten zahlen. In diesem speziellen Fall heißt das Opfer Texas Oil!“

      „Das wäre ja furchtbar. Dann wären wir ruiniert. So groß wie die Konkurrenz sind wir nun auch wieder nicht. Wir bauen unsere Betriebe ja gerade erst aus.“

      „Lassen Sie sich helfen, Sir!“

      „Von wem denn? Haben Sie eine Patentlösung parat? Wir sitzen doch in der Zwickmühle, Parker, sehen Sie das nicht ein? Falls wir die Steine nicht ausliefern, wird der Feuersalamander eine zweite Sprengbombe auf einen unserer Öltanks werfen.“

      „Dazu wird es wohl nicht mehr kommen, Sir, falls Sie ein wenig mithelfen.“

      „Und wie stellen Sie sich meine Mithilfe vor?“

      „Ich werde Ihnen meine Pläne noch rechtzeitig unterbreiten, Sir. Wann sollen Sie die Rohdiamanten übergeben? Und auf welchem Weg soll es geschehen?“

      Draken gab seinen Widerstand auf und informierte den Butler, der daraufhin zusammen mit Elsner hinunter zum Safe fuhr, um sich die unansehnlichen Rohsteine noch einmal genau anzusehen. Weder Draken noch Elsner ahnten, daß Parker fest entschlossen war, einige dieser Steine aus dem Verkehr zu ziehen. Er liebte Souvenirs, die ihn an seine Arbeit erinnerten.

      *

      Mike Rander war wieder zu sich gekommen und konnte sich dennoch nicht richtig freuen.

      Er befand sich in einem kleinen Kellerraum, der fensterlos war. Dunkelheit umgab ihn. Er tastete sich mit den Händen herum, maß so sein Gefängnis aus und blinzelte in das plötzlich eingeschaltete Licht. Es wurde von einer nackten Glühbirne geliefert, die sich in einem Drahtkorb dicht unter der Decke befand.

      „Na, endlich“, sagte Hastert. Er sprach von der Tür her, ohne sie zu öffnen. Er schaute durch ein kleines Viereck, das in die Tür eingeschnitten war. Hastert war bester Laune.

      „Wie fühlen Sie sich?“ fragte er dann.

      „Saumäßig“,


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