G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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Affen, der gereizt ist.

      »Das Girl«, sagt Plumo tonlos. »Verdammt! Was machen wir denn mit dem Frauenzimmer?«

      »Ich weiß nicht. Du wolltest es doch so haben«, erwidert Bennet leise und schweigt danach, denn der Wagen ist nun mitten im Hof und vor der Tür des Hauses. Der Mann sitzt auf dem Bock und sagt, als das letzte Rollen der Räder verstummt ist:

      »Da sind wir, Miß Evelyn. Ich hole nur etwas Kaffee. Es müßte noch etwas in der Kanne sein, denke ich. Und dann fahren wir gleich weiter. Die fünfzehn Meilen schaffen wir schon noch. Well, wird eine ziemliche Überraschung für den alten Judge Marrimer, wie?«

      »Der Rancher«, flüstert Plumo und fletscht noch stärker die Zähne. »Woher soll er sonst das mit dem Kaffee in der Kanne wissen, eh? Der kommt, der sieht nichts – hat nur Augen für das Girl. Prächtiges Girl, was?«

      »Mensch«, bibbert Johns. »Wie kannst du denn jetzt an ein Girl denken?«

      Der Mann steigt ab. Er gähnt einmal verhalten, der kleine, krummbeinige Mann mit der langen Jacke und dem Revolver, den man unter den aufstehenden Jackenflügeln sehen kann.

      »Das ist doch bloß eine halbe Por­tion«, sagt Plumo zwischen den Zähnen. »Dem werd’ ich’s geben, daß er die Glocken bimmeln hört, wetten? Sieht der Narr wirklich nichts? Um so besser!«

      »James, Sie hätten es nicht zu tun brauchen«, sagt das Mädchen jetzt. »Ich bin zufrieden, wenn Sie mir ein Pferd geben und einen Sattel. Mein Gepäck können unsere Boys morgen holen. Sie brauchen den Weg nicht zu machen!«

      »Aber – Miß Eve, ich kann Sie doch nicht bei Nacht allein reiten lassen? Lady, das geht nicht. Und so wichtig ist es nicht in Deming für mich gewesen!«

      »Sie wollten sicher einige Tage feiern, James. Ich habe Ihnen wohl alles verdorben, wie?«

      »Ich sagte doch schon, so wichtig war das nicht. Ich habe ja alles verkauft, was ich verkaufen wollte. Warum soll ich mein Geld an irgendeinem Spieltisch verspielen?«

      »Kein Spaß, James?«

      »Ich habe schon Spaß genug, wenn ich Sie fahren kann, Lady. Einen kleinen Augenblick, ich hole nur etwas Kaffee! Oha…

      »Jetzt sieht er die Spuren«, japst Plumo.

      Aber der Mann sieht keine Spuren, er entdeckt bloß kein Schild an der Türschwelle.

      »Ist Joe also hier gewesen, wie? Ich habe mir einige Pferde von ihm gekauft, will eine kleine Zucht versuchen, Miß Eve. Man hat es nicht immer leicht als Anfänger.«

      »Ich kann ja mit Vater reden, er kann Ihnen soviel borgen, daß Sie einen guten Start haben, Kinley!«

      »Das würden Sie für mich tun?«

      »Jede Freundlichkeit verdient eine andere, James!«

      »Dank, Eve, ich weiß gar nicht, womit ich das verdiene. Aber nun schnell den Kaffee!«

      Und dann greift er an die Tür und zieht – sie auf. Er wundert sich sicher nicht, daß der Holzstock nicht in der Eisenkrampe steckt und den Riegel hält. Vielleicht denkt James Kinley an jenen Joe. Der kann ja einen Blick in die Hütte geworfen haben, das ist durchaus möglich.

      James Kinley macht die Tür auf und zwei Schritte nach vorn. In diesem Augenblick kratzt es leicht hinter ihm.

      Irgendwie muß in diesem Mann, der bei der Armee gedient hat, ein sechster Sinn mitspielen; vielleicht hat er auch gegen die Indianer gekämpft und ist darum nicht zu erschrecken.

      Kinley wirbelt sofort auf dem rechten Absatz herum, duckt sich so blitzschnell, daß er für Bennet verschwindet, und krümmt sich zusammen – dann springt er genau richtig los.

      Es mag sein, daß es mehr Zufall ist, aber er sieht den Schatten hinter der Tür hervorspringen und rammt sofort und ohne einen Ton zu sagen, seine beiden Fäuste heraus. Zusammengekrümmt, einem Rammbock gleich, schießt er unter der rechten Faust von Henry Plumo durch und prallt mit seinen beiden Fäusten und dann mit dem Kopf knallhart in Plumos Bauch.

      Der alte Sergeant Kinley stößt mit Plumo heftig zusammen; doch das ist noch nicht alles, denn Plumo schlägt keilend aus und über den abgeduckten Kinley hinweg.

      Die Wucht des fehlgehenden Schlages reißt Plumo gewaltig nach vorn. Er stößt einen wilden, brüllenden Laut aus und wird im nächsten Augenblick hochgehoben. Plumo verliert den Boden unter den Füßen.

      »Ah«, sagt Kinley ganz kurz. Dann dreht er sich und läßt Plumo von seinem Rücken herabsausen. Aus den Augenwinkeln sieht Plumo Bennet in die Tür springen. Bennet muß eingreifen, kommt jedoch zu spät.

      Der kleine Sergeant Kinley sieht auch den Schatten Bennets und wirft sich blitzschnell um die Türkante ins Freie. Er rollt, nachdem er auf den Boden geprallt ist, über diesen und seine rechte Seite zweimal um, zieht während der Rolle seinen Revolver unter der Jacke heraus und stößt sich hoch.

      Bennet, mitten in der Tür und dem kleinen flinken Kinley nach wollend, sieht die blitzschnelle Bewegung von Kinleys Hand und dann auch schon den Revolver in ihr.

      Und Bennet hat keine Waffe!

      Die einzige Möglichkeit, die Bennet bleibt, ist zurückzuspringen. Und das macht der lange Lulatsch auch. Er springt mit einem furchtbaren Satz nach nach hinten und wirft sich sofort nach rechts weg.

      Im selben Augenblick kracht auch schon der Schuß. Bennets rechter Arm, der bei dem wahnsinnig schnellen Sprung nach hinten gerät, wird noch von der Kugel getroffen. Der Schmerz ist kurz und heftig.

      Auf dem Hof wirft sich das Mäd­chen nach einem heiseren Schrei auf den Kastenwagen. Es verschwindet hastig vom Bock und ruft angstvoll:

      »Kinley… was ist dort?«

      Kinley springt auf, weiß nichts von Johns, der sich endlich aufgerafft hat und sein Gewehr hebt. Sicher macht Johns das nicht freiwillig, aber die Kugel, die durch den Arm von Bennet geht, streicht mit wildem Singen haarscharf an dem kleinen Mann vorbei. Es ist reiner Selbsterhaltungstrieb, der Johns sein Gewehr abfeuern läßt.

      In der engen Küche kracht die Büchse so laut, daß Plumo, der am Boden liegt, ein stetes Singen in den Ohren hat. Die Kugel faucht über Plumo hinweg und schleudert den linken Jackenflügel Kinleys wild nach hinten.

      Kinley, die Furcht in den Adern – er hat keine blasse Ahnung, wieviel Mann im Hause sind – wirft sich hin und schnellt sofort wieder hoch. Dabei feuert er dreimal aus seinem Revolver, rennt dann auf die Ecke des Stalles zu und trifft mit der letzten Kugel Plumos linken Stiefel.

      Plumo stößt einen heiseren Schrei aus und weiß, daß Kinley niemals hinter die Ecke kommen darf, wenn sie nicht eine kleine Belagerung erleben wollen und das Geschieße vielleicht weithin zu hören sein muß.

      In diesem Augenblick fällt Plumo bildhaft eine Szene ein, die er als Rausschmeißer in Santa Fé erlebte. Jemand wollte sich mit jemand schießen; er erwischte eine Kugel, fiel in der Tür des Saloons hin und schrie gellend:

      »Gib es ihm von hinten, Jack!«

      Daraufhin drehte sich sein Gegner um. Der Mann am Boden hatte seine Chance und feuerte.

      Plumo sieht Kinley auf die Ecke zulaufen, hört das Fenster rechts im Raum klirren und gleich darauf den Revolver von Kinley aufbrüllen. Das rechte Fenster fliegt in Scherben, dort aber sagt Bennet wütend:

      »Verdammter Kerl, ich werde dir!«

      Und da brüllt Plumo – und er weiß nicht, warum gerade das.

      »Doan, um den Stall… pack ihn von hinten!«

      Gleichzeitig reißt Plumo seinen Revolver hoch, hört es nebenan dreimal brüllend krachen und sieht den Staub um den herumwirbelnden Kinley aufpuffen. Plumo aber hat seinen Revolver hoch und erlebt die Szene aus jenem Saloon in Santa Fé noch einmal.

      Kinley wirbelt sofort auf die Ecke zu. Er hat den Colt hoch und will schießen, als Plumo feuert.

      Der


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