An einen partner vergeben. Grace Goodwin

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An einen partner vergeben - Grace Goodwin


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war bis unter die Wände Sand zu sehen. Sand? Waren wir in der Wüste? War es deswegen so warm und ihre Haut so hübsch gebräunt? Der Anblick meiner nackten Füße neben den drei Stiefelpaaren wirkte eigenartig.

      Die Wände waren undurchsichtig. Im Raum verteilt standen hohe Lampen, die ihn in sanftes Licht tauchten.

      Ich hob meine freie Hand, um das Schwanken zu stoppen. Er stützte mich, und ich lehnte meinen Kopf zurück, weit zurück, um seinem Blick zu begegnen. „Was...was wirst du mit mir tun?“

      Seine dunklen Augen erforschten mein Gesicht, dann streiften sie tiefer über meinen Körper. Ich errötete in dem Bewusstsein, dass er—und die anderen—alles sehen konnten.

      „Du bist die erste Erdenfrau, die wir sehen, und ich muss es mir genauer ansehen.“ Der Blick des Arztes schweifte wie der von Tark über meinen Körper, aber bei ihm fühlte ich mich... bloßgestellt und schmutzig. Ich kannte diesen Blick. Lustmolche waren anscheinend nicht auf die Erde beschränkt.

      Ich stellte mich ein wenig hinter Tark, wie hinter ein Schild. Sein Geruch, den sein Hemd verströmte, war berauschend. Sauber, scharf, mit einem Hauch Mysterium. Was es auch war, ich mochte es. Lag das daran, dass wir aufeinander abgestimmt waren?

      „Ich muss nicht untersucht werden, und Sie werden mich ganz bestimmt nicht genauer ansehen. Es geht mir gut, sonst hätten sie mich nicht geschickt. Ich bin außerdem kein wissenschaftliches Experiment. Ich bin eine Partnerin.“ Ich streckte mein Kinn hoch und sprach mit fester Stimme, aber ich war diesen Männern ausgeliefert. Ich hatte keine Ahnung, ob der Begriff Partner hier auf Trion irgendeine Art Status hatte, aber bestimmt würde kein Mann einem anderen gestatten, seine Partnerin rein zum Vergnügen zu untersuchen.

      Ich blickte nicht hoch, aber ich konnte sehen, dass Tark von mir auf die beiden Männer vor mir blickte.

      „Du erlaubst ihr, in diesem Ton mit mir zu sprechen?“, fragte Bron Tark mit einem giftigen Blick auf mich.

      Tarks andere Hand ballte sich zur Faust. „Soll ich dir etwa erlauben, meine Partnerin mit einem Ständer in der Hose zu untersuchen?“

      Der Mann rutschte unbehaglich herum und hatte den Anstand, beschämt auszusehen.

      Tark hob seine Hand zu einem abfälligen Winken, und ich spürte ein Grollen tief in seiner Brust mehr, als ich es hörte. „Goran, bring ihn von hier fort. Ich werde meine Partnerin selbst untersuchen.“

      Goran nickte, packte den Arzt am Arm und zerrte ihn davon. Mit einem letzten funkelnden Blick über die Schulter wurde Bron durch eine Klappe in der gegenüberliegenden Wand aus dem Zelt geführt. Ich sah kurz die Umrisse von anderen Zelten, aber der Blick war gleich wieder blockiert.

      Nun, da er mit mir alleine war, blickte Tark zu mir hinunter, ein hochragender Krieger hungrig nach seiner Braut. Ich konnte nicht glauben, dass dieser Mann mein Partner war. Obwohl ich immer davon geträumt hatte, jemand Besonderen zu finden, war es doch etwas völlig anderes, schon im Voraus zu wissen, dass er der Mann war. Es gab keine Dates, kein Umwerben, um Gemeinsamkeiten und Kompatibilitäten zu entdecken. Es war eigentlich ein wenig beunruhigend. Dazu kam noch, dass ich auf einem neuen Planeten war, am anderen Ende der Galaxis!

      Durch die dünnen Wände konnte ich Geräusche hören: Stimmen, seltsame mechanische Geräusche, ungewöhnliche Klänge, die wohl von Tieren kamen. Pferde vielleicht? Was für Tiere hatten sie hier auf Trion?

      „Was Bron sagt, ist wahr. Du hast nicht so mit ihm zu sprechen.“

      Meine Augen weiteten sich. „Er hatte sich für einen Arzt nicht richtig verhalten“, entgegnete ich.

      Er brauchte einen Moment, als würde er überlegen. „Du bist neu hier, daher werde ich das berücksichtigen bei deiner Bestrafung.“

      „Bestraf—“

      Er hob die Hand und schnitt mir das Wort ab. „Unverschämtheit ist nicht gestattet.“

      Ich verzog das Gesicht. „Er war es doch, der unverschämt war.“

      Tark rollte die Schultern zurück und schien fünf Zentimeter zu wachsen. „Wer wird hier gerade unverschämt?“

      Er machte mit seinen langen Beinen zwei Schritte auf eine schlichte, kurze Bank zu. Sie schien aus Holz zu sein, aber ich hatte keine Ahnung, ob das stimmte. Gab es auf Trion überhaupt Bäume?

      Er setzte sich und streckte mir die Hand entgegen. „Komm her.“

      Ich blickte auf seine Finger, lang und rund, aber bewegte mich nicht. „Warum?“

      „Damit ich dir deine erste Lektion über Trion erteilen kann.“

      Das erschien mir vernünftig—immerhin war ich erst seit etwa fünf Minuten auf dem Planeten. Ich näherte mich ihm. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich um die Taille gepackt und über seine Knie gelegt. Ich war nicht gerade eine kleine Frau, und er manövrierte mich herum, als wäre ich ein schmächtiges Nichts.

      Meine Hüften lagen auf seinen festen Schenkeln, mein Oberkörper neigte sich dem grauen Bodenbelag entgegen, meine Brüste baumelten nach unten. Die Kette, die zwischen ihnen hängte, streifte über den Boden. Meine Zehen berührten den Boden und ich versuchte, mich hochzustemmen.

      „Was tust du da?“, schrie ich, während mir das Blut in den Kopf rauschte. „Lass mich hoch!“

      Tark legte mir eine warme Hand ins Kreuz, um mich auf seinem Schoß festzuhalten, und als ich austrat, hakte er eines seiner Beine um meine Fußgelenke.

      „Halt still, Gara. Ich habe mir schon gedacht, dass du recht bald eine Straf-Lektion brauchen würdest, aber nicht so bald.“

      „Strafe?“, schrie ich. „Du hast doch gesagt, dass du mir etwas über Trion beibringst!“

      „Das tue ich. Angefangen hiermit.“

      Ich hörte das Schnalzen seiner Hand auf meinem Po, bevor ich es fühlte. Ein scharfes Stechen brannte sich über meine nackte Haut.

      „Tark! Lass das, du überheblicher... Mistkerl!“

      Er schlug mich noch einmal. Und noch einmal. Jedes Mal schlug seine Handfläche auf einer neuen Stelle auf. Schon bald fühlte sich meine Haut an, als würde sie in Flammen stehen, stechend und heiß.

      Ich stöhnte, mein Haar fiel mir übers Gesicht und ich strich es zur Seite. Nach einem besonders harten Klatsch mit seiner Hand griff ich nach hinten und versuchte, meinen Po zu bedecken. Anstatt ihn dadurch abzuhalten, umfasste er einfach meine Handgelenke mit seiner freien Hand und machte weiter.

      „Bist du jetzt bereit, zuzuhören... mit geschlossenem Mund?“, fragte er und streichelte über meine erhitzte Haut. Bestimmt war sie leuchtend rot und geschwollen.

      Aus Angst, ein Wort zu sagen, nickte ich nur mit dem Kopf und sackte dann über seinem Schoß zusammen.

      „Ach, Gara. Deine Unterwerfung zu sehen, bereitet mir Freude.“ Bevor ich über diese Aussage überhaupt nachdenken konnte, fuhr er fort. „Wir sprechen hier auf Trion mit Ehrerbietung. Ich meine, dies wird auch als Manieren bezeichnet.“

      Ich fischte mir eine Haarsträhne aus dem Mund und mir wurde klar, dass Tark mich als jemanden ohne Manieren ansah. Dachte er denn, dass die Erde voll von Wilden war?

      „Es steht dir nicht zu, mit dem Arzt zu diskutieren. Es ist meine Aufgabe, dies an deiner Stelle zu tun. Er war unverschämt, wie du sagtest, aber es war meine Aufgabe als dein Partner, deine Ehre zu verteidigen. Deine Stellung als Frau in dieser Gesellschaft zu verteidigen. Dich zu beschützen. Als du dich einmischtest, hast du mir das weggenommen und mich dadurch ebenfalls entehrt.“

      Das war zwar ein wenig altmodisch, aber ich konnte die Logik dahinter verstehen. Ich strich mit den Fingern über den glatten Bodenbelag. Es war seltsam, ein Gespräch zu führen, während mein Gesicht so nahe am Boden war, aber es war ja auch seltsam, gezüchtigt zu werden. Nun, überhaupt auf Trion zu sein, war schon seltsam. „Du meinst, ich habe mich dir unterzuordnen?“

      „Bist


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