Christina, Band 1: Zwillinge als Licht geboren. Bernadette von Dreien
Читать онлайн книгу.ohne dabei über Leichen zu gehen oder seine Gesundheit und seine tiefe Freude für den Sport preiszugeben. Wenn wir aus unseren Lernprozessen tatsächlich lernen, dann steigen auch unsere Belastungsfähigkeit, unsere allgemeine Freude und Gelassenheit im Leben, unsere Authentizität und Integrität.
Trotz der beiden folgenden Babypausen in den Jahren 2001 und 2003 blieb der Laufsport weiterhin mein geliebtes Hobby. Nach der ersten Phase zwischen 1996 und 2000 durfte ich zwischen 2007 und 2015 ein zweites Mal als Kaderathletin im Schweizer Wettkampfteam mitwirken.
Während dieser Jahre konnte ich nochmals insgesamt 18 Elite-Medaillen in diversen Laufdisziplinen (Marathon, Halbmarathon, 10’000m, Berglauf und Crosslauf) feiern. Das Marathonlaufen lag mit den schwierigen familiären Umständen und dem Geschäft kaum mehr drin, daher fokussierte ich mich in jenen Jahren insbesondere auf den internationalen Berglauf und lief insgesamt bei elf Europa- und Weltmeisterschaften, davon 8mal in die Top Ten. Parallel dazu feierten wir schöne Erfolge mit dem Schweizer Berglauf-Nationalteam (im Trio) und errangen insgesamt 7 EM- und WM-Medaillen für das Team Suisse, darunter auch den Europameistertitel im Jahre 2007. Gerade diese Erfolge mit dem Nationalteam stellten für mich großartige und wertvolle Team-Erfahrungen dar.
Doch der Sport war stets nur eines von mehreren Segmenten in meinem Leben. Privat und geschäftlich lief in diesen Jahren mindestens genauso viel. Dadurch, dass sich meine Selbstwahrnehmung veränderte und ich mich innerlich weiterentwickelte, veränderten sich auch meine Prioritäten und Lebensziele, was sich früher oder später auch auf unsere zwanzigjährige Partnerschaft auswirkte. Nach einer einvernehmlichen Trennung und Scheidung trennten sich im Jahre 2012 meine Wege von jenen meines Ehemannes. Ich blieb mit den beiden Kindern im Eigenheim wohnen und übernahm die Kindererziehung. So war die Situation bereits zuvor geregelt gewesen, und so ist sie für uns alle bis heute stimmig.
Die Kinder Christina und Mario waren zum Zeitpunkt der Scheidung elf bzw. neun Jahre alt und besuchten die vierte bzw. zweite Schulklasse. Sie kamen mit der neuen Situation rasch zurecht und pflegten auch nach der Trennung weiterhin einen guten Kontakt zu ihrem Vater, der in der Nähe wohnt.
Unser neuer Familienalltag zu dritt harmonisierte sich in der Folge sehr schön. Wenige Monate nach der Scheidung gab ich auch meine Tätigkeit im eigenen Betrieb nach 15 Jahren auf und ließ uns erst einmal ein halbes Jahr Zeit, um alles zu verarbeiten und die neue Situation möglichst stressfrei auf uns zukommen zu lassen, ohne mich beruflich schon neu zu positionieren. Klar war, dass ich später wieder in meinem angestammten Gebiet im Gesundheitswesen arbeiten wollte. Nebenbei trainierte ich als Kaderathletin noch sechs Trainingseinheiten pro Woche, die sich wie früher gut in den Alltag integrieren ließen. Ich stand also nach wie vor im Wettkampfmodus, allerdings im Bewusstsein, dass ich wohl demnächst vom gesamten Wettkampfsport zurücktreten würde.
Schon bald söhnte ich mich mit meiner Vergangenheit aus und begann im Februar 2013 an einer Fachschule für Alternativmedizin und Komplementärtherapie ein weiterführendes vierjähriges Studium mit einem angestrebten Abschluss als Dipl. Naturheilpraktikerin. Diese neue Ausbildung war für mich gut vereinbar mit dem Schulalltag der Kinder und mit dem Sport.
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Januar 2015:
Veränderungen stehen an
Januar 2015. Im Moment ist unser Familienleben gerade richtig harmonisch, und jede Störung oder Herausforderung wäre eigentlich unwillkommen. Aber zum Glück stehen die Zukunft und unser Schicksal im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen. Da ich diese jedoch nicht zu deuten weiß, bin ich derzeit noch völlig unwissend darüber, welch bewegende Zeiten auf uns zukommen werden. Schon bald werde ich auf wundersame Weise erfahren, dass es keine Zufälle gibt und dass auf meinem Lebensweg noch so einiges eingeplant ist, das ich heute weder zu erahnen noch zu beeinflussen vermag.
Noch immer leben wir zu dritt im selben kleinen Ort in ländlicher Umgebung im schweizerischen Toggenburg. Unser Eigenheim bietet mit großzügigem Landanteil viel willkommenen Lebensraum für uns alle. Zur Familie gehören auch unsere drei pflegeleichten Alpakas, die beiden Hasen sowie die beiden Schildkröten, die uns allesamt viel Freude bereiten, mitunter aber auch Beschäftigung mit sich bringen.
Unser Leben verläuft derzeit also rundum normal – obwohl der Ausdruck «normal» im Grunde völlig nichtssagend ist, da jeder Mensch und jede Familie einzigartig sind, mit jeweils eigenem Charakter und eigenen Begabungen. Meine derzeitige Lebensaufgabe sehe ich in erster Linie darin, den beiden Kindern in einem möglichst optimalen Umfeld ihre persönliche Entwicklung zu ermöglichen, ohne mich selbst dabei zu übersehen.
Meine Tochter Christina war für mich schon seit ihrer Geburt ein wunderbares Beispiel dafür, wie vieles in unserem Leben nicht geplant werden kann. Ihre bisherige außergewöhnliche Lebensgeschichte hatte mir bereits seit ihrer Zeugung etliche Male Anlass zum Umdenken und zum Hinterfragen und Relativieren der gängigen Meinungen und der Strukturen in unserer Gesellschaft gegeben. Durch zahlreiche Extremsituationen sowohl in Familie und Beruf als auch im Leistungssport habe ich bereits gelernt, intuitiv zu handeln und Konzepte, Dinge und Menschen ohne Verlustängste loszulassen. Mir war stets bewusst, dass ich nicht hier auf diesem Planeten Erde bin, um mich willenlos irgendwelchen fremden und fragwürdigen Strukturen und Denkweisen unterzuordnen, die für mich im tiefsten Inneren nicht vereinbar sind und die mich innerlich nicht erfüllen.
Ein Grund für diese Wachheit und Flexibilität in meinem Leben sind ganz bestimmt die beiden, bzw. die drei Kinder, insbesondere die bald 14-jährige Christina. Ihr Leben hatte seit ihrem ersten Atemzug bereits höchst ungewöhnlich und wundersam begonnen. Doch was jetzt auf uns zukommen würde, sollte noch wesentlich außergewöhnlicher sein – außergewöhnlicher, als ich es mir je hätte vorstellen können.
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Wie alles begann:
Das erste Lebensjahr
Damit Sie, liebe Leserin und lieber Leser, Christinas Geschichte verstehen können, ist es erforderlich, dass ich an dieser Stelle eine Kurzfassung ihrer Geburt und ihrer frühen Kindheit einschiebe, da bereits diese berührend eindrücklich und insgesamt ziemlich rätselhaft verliefen.
Schon als das Mädchen erst sieben Jahre alt war, trug ich mich erstmals mit dem Gedanken, ein Buch über sie zu verfassen, verwarf diesen dann aber wieder. Es ist nicht gerade üblich, dass man über ein siebenjähriges Kind ein Buch schreibt, und doch hatte Christina bereits in ihren ersten Lebensjahren ein derart intensives Dasein geführt, dass es mühelos ein spannendes Buch ergeben hätte – mit vielen weisen Äußerungen, wie man sie für gewöhnlich von Kindern nicht kennt. Doch nun ist eindeutig der richtige Zeitpunkt dafür gekommen, und Christina und ich realisieren dieses Buchprojekt jetzt sogar gemeinsam. Ihre wundersame Kindheit wird im vorliegenden Band allerdings nur einen kleinen Teil einnehmen, denn es gibt mittlerweile viel Spannenderes und Außergewöhnlicheres zu berichten.
Bis zum Januar 2015 war ich ziemlich ahnungslos gewesen, was Christinas besonderes Energieniveau, ihre dementsprechenden Wahrnehmungsfähigkeiten und ihr Wissen anbelangt. Ihre ungewöhnliche Klarheit sowie ihr friedliches Wesen sind zwar bereits früh, schon als Kleinkind, aufgefallen. Doch war mir beispielsweise nicht bewusst, dass Christina rund um die Uhr mit etlichen höherdimensionalen Sphären und Wesen verbunden ist, unter anderem auch mit ihrer verstorbenen Zwillingsschwester Elena. Für sie selbst aber war und ist die Präsenz paralleler geistiger Welten und göttlicher Ebenen sowie die Kommunikation mit ihnen völlig normal und natürlich.
Dies werden Sie im vorliegenden Buch auf eindrückliche Art und Weise erfahren. Seit die beiden Zwillinge Elena und Christina sich im Jahre 2001 in unsere Familie inkarnierten, begann für mich ein stetiger Lernprozess auf vielen unterschiedlichen Ebenen, der in den Jahren 2015 und 2016 zu einem vorläufigen Höhepunkt ansetzte. Aber gestatten Sie mir, dass ich die Geschichte von Anfang an erzähle:
Das Leben der Christina von Dreien hätte dramatischer kaum beginnen können. Schon früh stellte sich meine Zwillingsschwangerschaft im Herbst 2000 als eine Risikoschwangerschaft heraus, und es ging mir dabei nicht sonderlich gut, da eine heftige Schwangerschaftsübelkeit ein unwillkommener Begleiter war und bis in den fünften Monat anhielt.