Star Trek - Titan: Kriegsglück. David Mack

Читать онлайн книгу.

Star Trek - Titan: Kriegsglück - David  Mack


Скачать книгу
aussehendes Ding aus einem Spalt der Schleuse. »Jetzt.«

      Die Tür öffnete sich.

      Auf der anderen Seite war es dunkel. Cherbegrod schlug Haripog auf den Arm. »Mach Licht.«

      Haripog fummelte an seinem Lichtstab herum und schaltete ihn ein. Dann richtete er den Strahl ins Innere der Raumstation. Drinnen war es geräumig und die Decke war so hoch, dass der Lichtstrahl nicht hinaufreichte. Die drei Anführer der Gomjar trotteten nah beieinander hinein.

      Regale und Staufächer erstreckten sich in langen Reihen, so weit das Auge reichte. Alles voller unheimlicher Dinge. Bomben. Raketen. Metallformen, die er nicht benennen konnte, von denen er aber vermutete, dass sie bumm machen würden, wenn jemand fest genug auf sie einschlug.

      Große mechanische Arme hingen von Maschinen an der Decke, bewegten sich aber nicht. Frachtheber und -schlepper waren zwischen den Regalen explodierender Dinger geparkt und daneben lagen Antigrav-Paletten, entweder abgeschaltet oder ohne Energie.

      Eberleg sah zu Cherbegrod und Haripog. »Wohin jetzt?«

      Cherbegrod deutete auf die Steuerkonsole eines großen Fusionsreaktors am Ende des Mittelgangs. »Dahin.« Er ging darauf zu und seine Männer folgten ihm. Es war ein langer Weg. Als sie die große Maschine erreicht hatten, berührte Cherbegrod die Steuerkonsole. Ein paar Lichter blinkten auf und erloschen wieder. Er sah zu Eberleg und deutete auf die Konsole. »Du kannst das ganz machen? Damit es wieder geht?«

      »Ich werde es versuchen«, sagte Eberleg. »Das sind komische Zeichen.«

      Während der Ingenieur die Hülle der Reaktorsteuerung auseinandernahm, bemerkte Cherbegrod, dass Haripog die großen Waffentürme ehrfürchtig anstarrte. Der Erste Offizier deutete auf ein paar der geparkten Frachtheber. »Keine Sitze.« Dann zeigte er auf die großen Roboterarme. »Keine Handsteuerung.« Er sah Cherbegrod an. »Der Frachtraum läuft von allein. Das ist gut.«

      »Ja. Weniger Arbeit für uns.« Er deutete auf eine breite, offene Passage am Ende des Raums. »Hier lang.«

      Sie gingen gemeinsam in den nächsten Bereich der Raumstation, der vom Frachtraum durch eine dicke Wand abgetrennt war. Auf der anderen Seite war eine Fabrik. Es war ein Labyrinth aus ineinander verschlungenen Förderbändern, Roboterarmen in allen möglichen Größen und glänzenden Maschinen. Alles lag still. Auf dem Laufband befanden sich Kriegswaffen. Diejenigen, die näher am Frachtraum standen, wirkten fast einsatzbereit. Je weiter man die Produktionslinie entlangging, desto unfertiger wurden die Sprengköpfe.

      Haripog nickte. »Keine Arbeitsstationen. Keine Arbeiter. Die Fabrik läuft von allein.«

      »Und jetzt gehört die Fabrik uns.« Cherbegrod grinste, als er sich vorstellte, wie reich sie alle sein würden, wenn sie diese tödlichen Spielzeuge an den Höchstbietenden verkauften. »Eberleg soll Energie machen. Dann lassen wir die Fabrik laufen – und niemand wird mehr über uns Pakleds lachen.«

      KAPITEL 3

      Es war der unangenehmste Teil von Dalit Sarais wöchentlicher Routine und stets der Tiefpunkt des Tages, an dem er anstand: der obligatorische Bericht an ihren Führungsoffizier. Vor ihrer Stationierung als XO auf der Titan hatte sie das Protokoll nicht gehasst. Während sie im Außeneinsatz für den Geheimdienst der Sternenflotte tätig gewesen war, hatte die Kontaktaufnahme eine Reihe wichtiger Funktionen erfüllt, vor allem um stets auf dem Laufenden zu sein über aufkommende Bedrohungen und sich verändernde Situationen. Nun lief der Informationsfluss strikt in eine Richtung – von ihr zu der Person, die sie an der sprichwörtlichen kurzen Leine hielt. Und das konnte nur zu Unmut führen.

      Sarai überprüfte, ob sie die Tür zu ihrem Quartier abgeschlossen hatte. Sie konnte nicht riskieren, in den nächsten paar Minuten gestört zu werden. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass sie ungestört war, holte sie zwei Objekte aus einem Versteck hinter der Wartungsplatte ihrer Waschgelegenheit. Das erste war klein und oval. Es ähnelte den Kommunikatoren früherer Zeiten, natürlich ohne das vertraute Sternenflottenlogo. Ein ungeübter Betrachter hätte es für eine unauffällige Brosche halten können. Bei dem zweiten Objekt handelte es sich um einen schlichten Metallstab mit einem einfachen Display an der Seite.

      Ihr jahrelanges Training als Agentin ließ Sarai ihr Quartier mit dem Stab durchsuchen. Der kompakte Scanner konnte jedoch keine verborgenen Abhörgeräte aufspüren. Sie stellte ihn ab, legte ihn wieder weg und tippte dann eine wohlvertraute Sequenz in das bronzefarbene Oval ein. Das handflächengroße, abhörsichere Komm-Gerät vibrierte kurz in ihrer Hand. Das bedeutete, dass sich das Gerät mit dem sicheren Computernetzwerk der Titan verband, wobei es die Anmeldedaten eines gewöhnlichen Padds oder Trikorders imitierte. Innerhalb von Sekunden deaktivierte es das automatische Mikrofonsystem ihres Quartiers und stellte eine verschlüsselte Verbindung zur Subraumtransceiverphalanx des Raumschiffs her.

      Dann vibrierte es zweimal schnell hintereinander. Nun war sein geheimer Kanal offen. Sarai tippte eine weitere Sequenz in das Gerät ein, um seinen verschlüsselten Kanal auf den Computerbildschirm ihres Schreibtischs umzuleiten. »Aktiv. Bereit.«

      Auf dem Schirm erschien das strenge Gesicht einer grauhaarigen Frau: Sarais Vorgesetzte, Admiral Marta Batanides, Leiterin des Sternenflottengeheimdiensts. »Bericht!«

      »Admiral Riker überstrapaziert weiterhin die Ressourcen unserer Eskortschiffe.«

       »Details, bitte.«

      »Seit letzter Woche hat Admiral Riker die Canterbury, die Ajax und die Wasp in Richtungen geschickt, die sie meiner Meinung nach zu weit auseinander bringen, um im Falle einer Krise der Titan oder einander taktische Unterstützung bieten zu können.«

      Batanides dachte darüber nach. »Was ist mit Captain Vale? Hat sie das in ihrem Logbuch vermerkt?«

      »Negativ. Ich habe ihr gegenüber meine Bedenken unter vier Augen geäußert, doch sie hat sie mit der Begründung zurückgewiesen, dass es mir nicht zustünde, den Admiral in taktischen Entscheidungen zu hinterfragen.«

       »Da stimme ich dem Captain zur Abwechslung mal zu. Aber Ihre Bedenken sind zur Kenntnis genommen, Commander … Haben Sie sonst noch etwas von Interesse über Captain Vale zu berichten?«

      Sarai zögerte, ihre Beobachtungen über ihren kommandierenden Offizier zu teilen, aber sie wusste, dass Batanides nicht an das Sprichwort »Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten« glaubte. »Sie hat in den letzten sieben Tagen bei zwei Gelegenheiten eine fragwürdige Bereitschaft demonstriert, Riker ihre Befehle hinterfragen zu lassen. Keiner der Vorfälle hatte jedoch eine bedeutsame Auswirkung auf die Missionsergebnisse.«

      »Die Auswirkungen auf die Besatzungsmoral machen mir mehr Sorge.« Batanides’ Gesichtsausdruck wurde milder. »Sie sind nun seit acht Monaten an Bord der Titan. Wie haben Sie sich eingelebt?«

      »Das Vertrauen des Captains in mich bleibt verhalten und ich vermute, dass der Admiral meine vorgeschriebene Anwesenheit immer noch kritisch sieht. Was den Rest der Mannschaft angeht …« Sie fragte sich, ob sie erwähnen sollte, dass sie von einigen Kollegen aufgrund ihres distanzierten Benehmens immer noch als »Eiskönigin« bezeichnet wurde, doch sie entschied sich dagegen. Stattdessen log sie. »Sie erkennen meine Autorität an.«

      »Selbst der Chefingenieur? Ra-Havreii? Er hat den Ruf eines Nonkonformisten.«

      Die Erwähnung von Ra-Havreii verärgerte Sarai. »Sobald ich ihm zu verstehen gegeben hatte, dass ich, nur weil ich ebenfalls Efrosianerin bin, keine Verpflichtung sehe, seine sexuellen Frustrationen zu mildern, hat sich unsere Arbeitsbeziehung enorm verbessert.« Sie verschwieg lieber, dass sie ihn geohrfeigt hatte. Zweimal.

       »Und das bringt uns zu Troi. Ich sehe es weiterhin kritisch, dass sie neben Riker dient. Hat ihre Anwesenheit die Effektivität von Riker oder Vale in irgendeiner Weise beeinträchtigt?«

      Sarai war versucht, Troi anzuschwärzen, hauptsächlich deshalb, weil


Скачать книгу