Beten. Hans Schalk

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Beten - Hans Schalk


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Springs, USA) erzählt – als Frau – von ihrer Erfahrung mit Gott: „Nach Jahren in meiner christlichen Existenz begann ich mich danach zu sehnen, Gott als meinen Vater besser zu begreifen. Ich bat ihn, mir mehr davon zu zeigen, wie er mein ‚Dad‘ ist. Gott lud mich ein, eine Reise in die Tiefen meines Herzens zu unternehmen. Ich bin immer noch dabei und habe dabei überraschende Wendungen erlebt. Zunächst brachte mich Gott dazu, dass ich mich gründlicher mit meinem irdischen Vater beschäftige. Wer war er wirklich? Was dachte er wirklich über mich? Woran konnte ich mich überhaupt erinnern? Gott führte mich zu den verborgenen Plätzen in meinem Herzen, die immer noch wund waren und von Verletzungen schmerzten … Ich habe mich überhaupt nur auf diese Reise in mein Inneres eingelassen, weil ich wusste, dass ich nicht allein sein würde. Gott ging mit. Er würde mein Herz halten. Und ich hatte inzwischen gelernt, seinem Herzen zu vertrauen.“ (Eldredge S. u. J., Weißt du nicht, wie schön du bist? 146f)

      John Eldredge sieht – als Mann – seine Beziehung zu Gott als Aufbrechen, als Abenteuer: „Unser falsches Selbst fordert immer erst ein Erfolgskonzept, bevor es einen Finger krumm macht. Es will eine Versicherung gegen drohendes Scheitern – und eine derartige Versicherung gibt es nicht. Also kommt im Leben eines Mannes unvermeidlich der Tag, an dem er alle Sicherheiten hinter sich lassen und mit Gott ins Unbekannte aufbrechen muss … Gott hat Adam aber sehr wohl etwas angeboten, und zwar seine Freundschaft. Adam musste das Leben nicht allein meistern; er konnte mit Gott in der Abenddämmerung spazieren gehen, und da tauschten sie sich aus …“ (Eldredge J., Der ungezähmte Mann, 270f)

      Beten vollzieht sich auch als Beziehung zum Geist: Ich bin „im Geist“ bei den Leuten und bei den Aufgaben, die sich mir stellen. Der Geist – die Liebe – durchformt mich, ist mit dem Menschen, an den ich gerade denke. Ich hülle die Leute, die sich meinem Gebet empfehlen, in den Geist und sein Wirken. In einem Hymnus beten wir: „O Geist, vom Vater ausgesandt, o Kraft, vom Sohn verheißen: Ergieße dich in unser Herz und nimm es ganz zu eigen! Wo du bist, flammt die Liebe auf, und Liebe will lobsingen. Die Liebe öffnet Herz und Hand, sie will sich ganz verschwenden“ (Stundenbuch).

      Esther Maria Magnis berichtet gegen Ende ihres Erfahrungsbuches über die Beziehung zu Gott: „‚Nur noch Gott‘, schrieb ich in mein Tagebuch. Nur noch Gott. Und so dachten und beteten wir uns nicht in einen Himmel hinein, sondern wir litten und freuten uns, wir warteten und liebten in seiner Gegenwart hier unten, wo wir Menschen alle sind. In der Welt. Die vollkommen offen war“ (Magnis E. M., Gott braucht dich nicht, 235f). Ich erlaube mir eine Anfügung: Nicht in den Himmel hinein, doch in seiner Gegenwart hier unten ist das, was wir Himmel nennen, in aller Verborgenheit schon da. Der Beter erfährt sich als voller, ganzer, für die Wirklichkeit in all ihren Dimensionen offener Mensch.

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