Alles hat seine Zeit. Reinhold Stecher

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Alles hat seine Zeit - Reinhold Stecher


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dem Vollzug banaler Tätigkeiten wie der Inbetriebnahme des Zweirads, des Löschens der Schultafel, des Korrigierens von Prüfungsaufgaben und Ähnlichem das notwendige Würde-Bewusstsein etwas leidet oder überdeckt wird.

      Wenn aber der Abend kommt und die Dienerschaft sich zurückgezogen hat, pflegen WIR vor den Spiegel zu treten, UNS in die Augen zu schauen, UNS wiederum übermannen zu lassen wie bei der Öffnung des inhaltsschweren Dekretes und dann zu UNS zu sagen: Gute Nacht, Monsignore!

      Und dann kann es geschehen, dass die Welt um UNS versinkt und WIR UNS umgeben wissen von Kolonnaden und Springbrunnen, Schweizergarde und Spitzenchorröcken. WIR hören förmlich das Rauschen der Schleppen und den Klang der silbernen Fanfaren und finden UNS in jener Welt, für die WIR UNS – hier sei es offen gesagt, da WIR nicht fürchten müssen, falsch verstanden zu werden, – schon immer geboren wussten.

      Soweit es in UNSEREN bescheidenen Kräften liegt, werden WIR alles tun, um den Glanz der päpstlichen Hofhaltung durch häufige und geschäftige Anwesenheit zu erhöhen, wenn auch UNSERE römischen Aufgabenkreise als Capellanus Suae Sanctitatis noch von einer etwas schmerzlichen Unbestimmtheit gekennzeichnet sind und dringend deutlicher präzisiert werden müssen (WIR erwarten täglich ein entsprechendes Motu proprio des Heiligen Stuhles).

      Im erhebenden Bewusstsein, dass auch in Euren Kreisen eine, wenn auch vielleicht noch undifferenzierte und der Sache nicht ganz entsprechende Ahnung von der kirchengeschichtlichen Bedeutung dieser Ernennung aufgeblüht ist, reichen WIR Euch mit aller Herablassung, deren WIR fähig sind, geistigerweise die Hand über den Alpenhauptkamm zum Kusse.

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      Generalabsolution

      Die kirchliche Begriffswelt ist

      bei vielen Menschen stark im Schwinden.

      Man müsste doch für dies und das

      verständlichere Worte finden.

      Die „Generalabsolution“

      ist etwas, was man nicht versteht,

      weshalb dann auch die Fantasie

      in völlig falsche Richtung geht …

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      Generalabsolution in der k. u. k. Armee

      Einzug der Würdenträger

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      Wandel im Priesterkleid im Laufe eines Bischofslebens (1927–1992)

      Klerikaler Beitrag zur Geschichte der Uniformen

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      1 Kardinal in Cappa Magna (1930)

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      2 Domherr in Spitzenrobe (1930)

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      3 Landpfarrer, Modell Reimmichl (1930)

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      4 Primiziant um 1930

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      5 Kaplan um 1940 (Adjustierung je nach Einsatzgebiet)

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      6 Mönch im Habit

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      7 Derselbe im leichten Urlaubskostüm

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      8 Pensionist im Hauskleid

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      9 Geistlicher Rat im Festtalar

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      10 Bettelmönch (1930) bei Missionssammlung

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      11 Bettelmönch (1992), bei Dritte-Welt-Konzert

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      12 Stadtseelsorger, aufgeschlossen, aber gemäßigt

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      13 Kaplan, fortschrittlich, im großen Dienstanzug (bei Bischofsbesuch), aber kirchentreu (siehe Kreuz)

      Bischofsleben

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      Pensionierungsstampiglie – einem Bischof, der die Altersgrenze erreicht hat, wird in Rom die Verlängerungsstampiglie aufgedruckt

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      Bischof in Ausgehuniform

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      Der Bischof als Dampfkochtopf

      Pfarrgemeinderat

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      Welches ist das richtige Pfarrgemeinderatsmodell?

      Zweites Kapitel

      EINE ZEIT ZUM KLAGEN

      Der neue Papst Franziskus ist wenige Wochen nach Reinhold Stechers „sanfter Landung“ gewählt worden und – bezeichnenderweise – auf den Tag genau neun Jahre nach dem Tode des großen Wiener Kardinals Franz König. Aus den Worten und Taten des neuen Papstes erfährt Reinhold Stechers „Kirchenklage“, für die er manche Schelte hinnehmen musste, eine erfreuliche Bestätigung.

      Winterlicher Vatikan

      Karl Rahner hat in seiner großen Kirchentrauer seinerzeit das Buch „Glaube in winterlicher Zeit“ (Patmos-Verlag 1986) geschrieben. Um die gleiche Zeit hatte Reinhold auch in Rom einen sogenannten Ad-limina-Besuch zu absolvieren und schickte uns unter dem Eindruck der damaligen Atmosphäre die nachstehende Karte, auf welcher der winterliche Petersplatz zu sehen ist. Auf die Rückseite schrieb er ein mit „Römische Elegie“ betiteltes Gedicht.

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