Das Evangelium nach Lukas. Ambrosius von Mailand

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Das Evangelium nach Lukas - Ambrosius von Mailand


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      Das Evangelium nach Lukas – Kommentar (mit Ausschluss der Leidensgeschichte)

      AMBROSIUS VON MAILAND

      DIE SCHRIFTEN DER KIRCHENVÄTER

      

      

      

       Das Evangelium nach Lukas (Kommentar), Ambrosius von Mailand

       Jazzybee Verlag Jürgen Beck

       86450 Altenmünster, Loschberg 9

       Deutschland

      

       ISBN: 9783849659677

      

       Druck: Bookwire GmbH, Kaiserstr. 56, 60329 Frankfurt/M.

      

       Cover Design: Basierend auf einem Werk von Andreas F. Borchert, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35892522

      

       Der Text dieses Werkes wurde der "Bibliothek der Kirchenväter" entnommen, einem Projekt der Universität Fribourg/CH, die diese gemeinfreien Texte der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Die Bibliothek ist zu finden unter http://www.unifr.ch/bkv/index.htm.

      

       www.jazzybee-verlag.de

       [email protected]

      

      

      

      INHALT:

       Proömium...

       Erstes Buch, Luk. 1, 1―25.

       Zweites Buch, Luk. 1,26-3,22.

       Drittes Buch, Luk. 3,23-38.

       Viertes Buch, Luk. 4,1-5,11.

       Fünftes Buch, Luk. 5,12-7,28.

       Sechstes Buch, Luk. 7,29-9,22.

       Siebtes Buch, Luk. 9,27-16,13.

       Achtes Buch, Luk. 16,14-19,27.

       Fußnoten.

      Bibliographische Angaben:

      Titel Version: Lukaskommentar (mit Ausschluß der Leidensgeschichte) (BKV) Sprache: deutsch Bibliographie: Lukaskommentar (mit Ausschluß der Leidensgeschichte) In: Des heiligen Kirchenlehrers Ambrosius von Mailand Lukaskommentar mit Ausschluss der Leidensgeschichte. Aus dem Lateinischen übersetzt von Dr. Joh. Ev. Niederhuber. (Des heiligen Kirchenlehrers Ambrosius von Mailand ausgewählte Schriften Bd. 2; Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 21) München 1915. Unter der Mitarbeit von: Rudolf Heumann

      Proömium

       Der Stil des Lukasevangeliums (1). Die drei Arten der Philosophie: Natur-, Moral-, Vernunftphilosophie kennt und lehrt schon das Alte Testament (2), ferner das Neue Testament (3), im besonderen das Lukasevangelium (4—6). Chronologische Anordnung des letzteren. Dessen Symbol das Opferkalb (7). Beziehung der vier Evangeliensymbole auf Christus (8).

       1.

      [Forts.] Im Begriff, (eine Erklärung) zur Evangeliumschrift zu schreiben, worin der heilige Lukas eine im volleren Sinn des Wortes geordnete Darstellung der Lebensgeschichte des Herrn gegeben hat1, glauben wir zunächst eben über die Darstellungsweise Aufschluß geben zu sollen: sie ist die geschichtliche. Denn wenn auch die Göttliche Schrift die Lehre der Weltweisheit als nichtig erscheinen läßt2, insofern sie mehr mit vielen Worten prunkt als auf sachliche Gründe sich stützt, so wird doch einer, der auch in den Göttlichen Schriften die Vorzüge sucht, die in den Augen jener Bewunderung verdienen, sie finden.

       2.

      Drei Dinge nämlich sind es, die nach der Ansicht der Weisen dieser Welt weitaus den Vorzug verdienen. Drei Arten der Philosophie seien zu unterscheiden: die Natur-, die Moral- und die Vernunftphilosophie3. Wir konnten diese drei Arten bereits im Alten Testamente wahrnehmen4. Denn was anders versinnbilden jene drei Brunnen des Gesichtes5, des Überflusses6 und des Schwures7 als diesen dreifachen Vorzug, den die Patriarchen besaßen. Der Brunnen des Gesichtes bezieht sich auf das Vernünftige8, insofern die Vernunft das Auge des Geistes schärft und den Blick der Seele klärt; der Brunnen des Überflusses auf das Sittliche, insofern Isaak erst nach der Trennung von den fremden Stammesangehörigen9, der typischen Repräsentanten der Fleischeslaster, den Born des lebendigen Geistes gefunden hat, ― reines Wasser nämlich sprudeln die guten Sitten, und das Gutsein selbst, eine soziale Tugend, strömt reichlich anderen, karger sich selbst ―. Der dritte Brunnen ist der des Schwures. Er bedeutet die Naturphilosophie10, die sich mit den Dingen der übernatürlichen oder der natürlichen Ordnung befaßt. Denn was von Gott als Zeugen ausgesagt oder beschworen wird, nimmt wegen der Beiziehung des Herrn der Natur als Beglaubigungszeugen auch göttlichen Charakter an. Was anders zeigen uns desgleichen die drei Bücher Salomos: das eine von den Sprüchen, das andere der Prediger, das dritte vom Hohen Lied, als daß der heilige Salomo mit dieser dreifachen Weisheit wohlvertraut war?11 Über die Vernunft- und Sittenwahrheiten schrieb er in den Sprüchen; über Naturwahrheiten im Prediger: „O Eitelkeit der Eitelkeiten und alles ist Eitelkeit"12, was in dieser Welt besteht, S. 7 „denn der Nichtigkeit ist die Schöpfung unterworfen"13; über die wunderbaren14 Vernunftwahrheiten (Mysterien) aber im Hohen Lied, insofern dann, wenn sich unserer Seele die Liebe des himmlischen Wortes einsenkt und mit der (übernatürlichen) Vernunfterkenntnis heilige Gesinnung wie im Bunde sich vereinigt, wunderbare Geheimnisse sich enthüllen.

       3.

      [Forts.] Welche (Art von) Weisheit hätte nach deiner Ansicht desgleichen den Evangelisten gefehlt? Sie weisen wohl von den verschiedenen Arten derselben reichen Ertrag auf, doch tut jeder wiederum in einer anderen Art sich besonders hervor. So enthält sicherlich die nach Johannes betitelte Evangeliumschrift Naturphilosophie15. Denn niemand sonst, wage ich zu behaupten, hat mit so erhabener Weisheit die Majestät Gottes geschaut und in eigenartiger Sprache uns erschlossen. Er schwang sich auf über die Wolken, schwang sich auf über die Kräfte des Himmels, schwang sich auf über die Engel und fand „im Anfang das Wort" und schaute „das Wort bei Gott"16. Wer aber hätte in höherem Grade die dem Menschen entsprechenden Lebensvorschriften bis ins einzelne unter dem Gesichtspunkt des Sittlichen erforscht und uns (schriftlich) vorgelegt als der hl. Matthäus? Was wäre wegen ihrer wunderbaren Verbindung vernunftgemäßer als die Verse, die der hl. Markus sogleich an den Anfang stellen zu müssen glaubte: „Sieh, ich sende meinen Engel" und: „die Stimme des Rufenden in der Wüste"?17 Er wollte so einerseits Bewunderung hervorrufen, andererseits zeigen, wie der Mensch durch Demut und


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