Der Dämon und das Bauernmädchen | Erotischer Roman. Doris E. M. Bulenda
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Der Dämon und das Bauernmädchen | Erotischer Roman
von Doris E. M. Bulenda
Die Autorin Doris E. M. Bulenda stammt aus München. Die Idee der „freien Liebe“ Ende der 1970er-Jahre hat sie umfangreiche Erfahrungen in Sachen Lust und Leidenschaft sammeln lassen. Seit sie vor ein paar Jahren ihren Wohnsitz nach Ungarn verlegte, schreibt sie die besten dieser erotischen Erlebnisse auf, um ihre Leser an lustvollen Abenteuern mit Gespielen beiderlei Geschlechts teilhaben zu lassen. Dazu fließen bei ihr als Fantasy-Fan auch immer Fantasien und Visionen in die Geschichten ein. Eine ihrer Spezialitäten sind erotische, lustvolle Dämonen, die von Sex und Liebe niemals genug bekommen können. Eine Menschenfrau, die in die Hände dieser Dämonen fällt, kann sich glücklich schätzen …
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: Paar: fotorince @ istock.com cellar-door @ depositphoto.com javiergil @ depositphoto.com TheDigitalArtist @ pixabay.com RondellMelling @ pixabay.com
Umschlaggestaltung: elicadesign/autorendienst.net
ISBN 9783862778478
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1
Die Tochter des Großbauern, Agnes, prüfte noch einmal, ob ihre Monatsblutung wirklich zu Ende war. Das war der Fall, und sie seufzte traurig auf. Wieder nichts, wieder hatte es nicht »eingeschlagen«, wieder kein Baby in Aussicht. Ein Monat mehr, den sie und ihr Geliebter warten mussten – kein Kind, keine Hochzeit.
Sie und ihr Hans, sie waren sich schon lange einig, dass sie heiraten wollten und auch würden. Aber beide Elternpaare waren strikt dagegen. Es war nicht ihr Alter, Agnes war bereits sechzehn und Hans nur ein Jahr älter. In diesem Alter waren viele junge Leute schon verheiratet, hier auf dem Land. Es war das Jahr 1464, und die Zeiten waren so ruhig oder unruhig wie immer. Meist bekamen die einfachen Bauern in den abgelegenen Dörfern sowieso nicht viel mit von dem, was draußen in der großen Welt vor sich ging.
Agnes zog ihr einfaches Kleid über das Unterhemd, damit war sie auch schon angezogen. Sie ging barfuß, es war Sommer und sehr warm, da wurden keine teuren Schuhe verschlissen. Wieder seufzte sie, als sie an die verstockte, sture Haltung ihrer Eltern dachte. Sie wollte also diesen Hans heiraten? Diesen Krämersohn, diesen verwachsenen Krüppel, der auch noch hinkte und stotterte? Was dachte sie sich eigentlich dabei, sie, die einzige Tochter des reichen und angesehenen Großbauern? Einen Krämer, der nur einen kleinen Laden – den einzigen im weiten Umkreis, nebenbei bemerkt – besaß und sonst nichts? Aber so schnell würde Agnes nicht aufgeben.
Die Eltern von Hans waren auch nicht besser. Sahen die ihren auf Hans als Krämer herunter, so taten die Krämer recht überheblich und verachteten sie, die Agnes, weil sie nur eine Bauerntrine war. Dabei konnte sie lesen, schreiben und rechnen – mehr als ihre Brüder konnten und auch mehr als die ganzen anderen Leute hier.
Ihre Mutter war ein paar Jahre in einem Kloster ausgebildet worden, aber sie war nicht zur Nonne bestimmt gewesen. Sie hatte sich mit einem Bauernsohn getroffen, der in regelmäßigen Abständen Lebensmittel an das Kloster geliefert hatte. Mit dem war sie durchgebrannt, um sich heimlich mit ihm trauen zu lassen. Jetzt war sie eine Bäuerin und schien sehr zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Wissen und ihre Kenntnisse, die ihr in den Klosterjahren eingebläut und eingeprügelt worden waren, hatte sie an ihre Tochter weitergegeben, da ihre fünf Söhne so gar keine Lust dazu hatten, etwas zu lernen, was über die bloße Landwirtschaft hinausging.
Doch Agnes selbst würde sich sicher nicht mit einem Bauern verheiraten lassen. Sie wollte eine Krämerin werden, in einem Laden stehen, einkaufen, verkaufen, schreiben, lesen, rechnen, Listen führen – und dabei saubere Hände haben. Kein Ausmisten mehr von Pferdestall, Kuhstall, Schweinestall, Hühnerhaus und was es sonst noch an Scheiße auf einem großen Gut gab. Sie hatte es so satt. Ja, sicher, sie waren reich und hatten eine Menge Knechte und Mägde. Und doch gab es nie genug Hände, all die Arbeit zu tun, die Tag für Tag anfiel. Ihren Brüdern machte das nichts aus, ganz im Gegenteil, die liebten es, im Dreck zu wühlen.
Agnes wusste nicht, was für sie schlimmer war, die Ställe auszumisten, in der Erde zu wühlen bei der Saat und später bei der Ernte oder das Hinterherjagen nach versteckten Nestern der Hühner. Aber wenigstens das Letztere verschaffte ihr Freiraum und Zeit, die Zeit, die sie brauchte, um sich mit ihrem Liebhaber zu treffen. Und nachdem sie diesen Monat wieder nicht guter Hoffnung war – nun gut, dann würde man es eben weiter versuchen. Liebe machen, beieinanderliegen, sich paaren oder wie es sonst noch genannt wurde. Sie beide, Hans und Agnes, sie würden es so lange tun, bis was Kleines unterwegs war. Denn dann mussten die beiden Elternpaare einer Heirat zustimmen. Dafür würde schon der Herr Pfarrer sorgen. Der hatte entschieden was gegen ledige Bastarde. So sehr er Hochzeiten und vor allem Taufen liebte, uneheliche Kinder duldete er nicht in seinem Kirchspiel. Agnes lachte in sich hinein, als sie daran dachte, wie oft der Pfarrer schon den Eltern eines jungen Paares die Hölle heißgemacht hatte, wenn sich ein Baby angekündigt hatte. Gaben die Eltern die Heiratserlaubnis nicht gleich und sofort, dann hatten sie gewaltigen Ärger mit der Kirche und dem lieben Gott, vertreten durch den Dorfpfarrer. Der konnte ganz schön ungemütlich werden. Auf dem Land war es keine gute Idee, sich gegen das geistliche Oberhaupt aufzulehnen. Der Pfarrer hatte Macht, der konnte vieles beeinflussen. Wer sich mit dem anlegte, bereute es schnell. So gaben die meisten Eltern nach einer ordentlichen Strafpredigt nach und ließen die Kinder heiraten, auch wenn ihnen das nicht passte.
Und ein- oder zweimal, da hatte der eifrige Geistliche sogar ein junges Paar gegen den Willen der Eltern getraut. Als die Alten zu uneinsichtig gewesen waren, hatte er die beiden Liebenden ganz einfach ohne deren Segen verheiratet. Und damit war das letzte Wort gesprochen, die Ehe geschlossen, gültig und basta. Da hatten sich auch die stursten Eltern geschlagen geben müssen. Dadurch hatte er Agnes und Hans überhaupt erst auf die Idee gebracht, wie sie ihre Heirat durchsetzen konnten. Ein Baby, das unterwegs war, und der Herr Pfarrer – schon wären sie getraut.
Insgeheim wusste Agnes auch, dass zumindest ihr Vater durch einen Enkel milder gestimmt werden würde. Ihre Brüder waren jünger als sie, und Nachwuchs würde es da noch lange nicht geben. Die Aussicht auf ein Enkelkind, ja, da würde er dahinschmelzen. Sie war nicht umsonst sein Liebling. Sie musste nur in guter Hoffnung sein, das würde alles richten.
Agnes schnappte sich den Korb zum Eiersammeln, ging aus ihrer kleinen Schlafkammer durch die Stube direkt zur Tür. Dort drehte sie sich zu ihren am Tisch sitzenden Eltern um und sagte nur kurz: »Ich glaube, ich weiß, wo die Schwarze ihr Nest versteckt hat. Jedenfalls geh ich es jetzt suchen. Bis nachher.« Und schon war sie aus der Tür, bevor die beiden Alten noch reagieren konnten.
Die sahen ihr verdutzt nach, dann stöhnten beide auf. Sie waren die Eigenwilligkeit ihrer Tochter gewöhnt und auch, dass sie schon lange eigene Wege ging. Aber solange sie ihre Arbeit machte, sagten sie nichts dagegen.
»Meinst du nicht, Mann, dass wir das Mädel doch heiraten lassen sollten? Sonst schleppt sie uns noch einen Bastard an, und du weißt, was dann passiert. Dann zwingt uns der Pfarrer, dass wir die beiden ganz schnell vor den Altar bringen.«
»Ach, Mutter, wahrscheinlich braucht die Agnes nur eine ordentliche Tracht Prügel.«
Die Bäuerin lachte laut auf. »Dann such mal jemanden, der sich traut, die Agnes anzufassen. Da hat keiner die Sache mit dem Knecht vergessen.«
Sie spielte auf einen Vorfall an, der sich zwei Jahre zuvor ereignet hatte. Einer ihrer Knechte hatte einen Wutanfall bekommen und auf eines der Pferde, ausgerechnet auch noch Agnes‘ Lieblingstier, wie von Sinnen mit der Peitsche eingeschlagen. Keiner hatte sich getraut einzuschreiten. Bis Agnes gekommen war. Die hatte dem Kerl die Peitsche aus der Hand gerissen und ihn dann mit dem Peitschenstiel verprügelt, so gründlich, dass er drei Tage das Bett nicht hatte verlassen können. Sie war nicht zu stoppen gewesen, außerdem war sie groß und durch die viele harte Arbeit sehr kräftig.
Als zwei andere Knechte dennoch versucht hatten, einzugreifen,