Auf der Alm da gibt's koa Sünd | Erotische Geschichten. Simona Wiles

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Auf der Alm da gibt's koa Sünd | Erotische Geschichten - Simona Wiles


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      Auf der Alm da gibt's koa sünd | Erotische Geschichten

      von Simona Wiles

      Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.

      Lektorat: Jasmin Ferber

      Originalausgabe

      © 2021 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © oleander studio @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783966418119

      www.blue-panther-books.de

       Die geile Wellness Berghütte

      »Schatz, lass uns in unserem Urlaub wegfahren«, schnurrte Britta und rekelte sich wohlig im Bett neben ihrem Freund. Cohen grinste.

      »Natürlich fahren wir weg. Wo willst du denn hin?«

      »Am liebsten in ein Wellnesshotel. Endlich mal ausspannen, sich verwöhnen lassen und nichts tun …«, seufzte sie.

      »Ein Wellnesshotel? Wie wäre es mit einem Urlaub auf einer Hütte?«

      Britta dachte kurz nach. Eine Hütte bedeutete ihres Wissens nach Arbeit. Feuerholz suchen, selbst kochen … Nein, das konnte sie sich absolut nicht vorstellen.

      »Nein, keine Hütte. Ein Wellnesshotel!«

      Cohen setzte sich auf.

      »Aber das ist doch langweilig! Irgendwo herumliegen, andere Leute angucken und sich irgendwelche Moorbäder verpassen lassen!« Er sah sie lächelnd an. »Viel lieber möchte ich mit dir alleine sein und all die Sachen machen, die in der Öffentlichkeit nicht möglich sind.«

      »Die können wir auch in einem Wellnesshotel veranstalten!« Britta runzelte die Stirn. Warum verstand ihr Freund nicht, dass sie einfach ausspannen und sich verwöhnen lassen wollte?

      Die Diskussion ging noch so lange weiter, bis sie beide aufstehen und zur Arbeit gehen mussten. Britta war der Ansicht, dass sie die Debatte gewonnen hatte, und wollte in ein paar Tagen zu einem Reisebüro gehen, um Cohen mit ihrer Auswahl zu ›überraschen‹. Sicher konnte sie ihn endgültig von Urlaub in einem Wellnesshotel überzeugen, wenn sie ihm erst einmal die entsprechenden Prospekte vorlegte. Und dann konnten sie buchen. Ihr gemeinsamer Urlaub sollte in wenigen Tagen beginnen, und sie freute sich schon wahnsinnig darauf.

      ***

      »Verdammt, was fällt dir ein?« Britta stand mit zornigem Gesicht im Wohnzimmer der gemeinsamen Wohnung. Cohen hatte ihr soeben strahlend mitgeteilt, dass er eine Almhütte in Österreich gebucht hatte.

      »Ich wollte dich damit überraschen!« Er machte ein unschuldiges Gesicht. »Außerdem waren wir uns doch einig …«

      »Nichts waren wir! Ich will nicht auf diese doofe Hütte! Ich will in ein Wellnesshotel!« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Cohen musste diese Buchung einfach rückgängig machen, basta.

      »Liebling. Es wird bestimmt ganz toll«, versuchte er sie zu beruhigen. »Stell dir nur den Ausblick auf die Berge rundherum vor. Frisches Quellwasser aus dem Brunnen. Ein gemütlicher Holzofen. Morgens die Sonne, die uns ins Gesicht lacht.« Er nahm sie in den Arm. »Und vor allem niemand, der uns stört.« Seine Berührung besänftigte sie etwas – wie immer. Cohen hatte auf sie fast eine magische Anziehungskraft. Trotzdem war sie noch immer sauer auf ihn.

      »Letzteres hätten wir auch in einem Wellnesshotel gehabt!«

      »Aber die anderen Sachen nicht. Stell dir doch nur die herrliche Natur vor! Wir könnten kleine Wanderungen unternehmen – wenn wir wollen«, fügte er hinzu, als sie wieder böse die Stirn runzelte. »Bitte, sei mir nicht böse. Ich bin mir sicher, dass es dir auch gefallen wird.«

      Letzteres bezweifelte sie sehr. Weshalb sie von ihm verlangte: »Ich bin wirklich sauer, weil du einfach so über meinen Kopf entschieden und diese doofe Hütte gebucht hast. Ich finde, du musst die Buchung rückgängig machen!«

      Cohen seufzte.

      »Das geht leider nicht mehr. Ich habe auch keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. Wenn ich wieder absage, dann zahlen wir trotzdem einiges an Stornierungsgebühren und einen relativ großen Teil der Übernachtungskosten. Daher wäre es besser, wir treten die Reise an.«

      »Verdammt!«

      ***

      Cohen schaffte es nicht, ihr etwas Vorfreude zu entlocken, indem er ihr ein paar Bilder der Almhütte auf der Webseite zeigte, auf der er gebucht hatte. Die Hütte erschien winzig klein und bestand aus dunklem Holz. Sie war für vier Personen ausgelegt und Cohen erklärte, er habe die ganze Hütte gebucht, damit niemand anderes zusätzlich hineinkäme und sie beide ungestört seien. Er wies auf die schöne Liegewiese und die kleine möblierte Terrasse hin, zeigte ihr das Bild eines alten Heuschobers, der nur wenige Meter entfernt stand und weitere Bilder von dem wunderbaren Ausblick auf die Berge ringsum.

      ***

      Britta sah die Bilder, die die umliegenden Berge und die Innenausstattung zeigten, und schnaubte missmutig. Vermutlich würden sie im Schlaf von Ameisen und Spinnen überfallen werden. Außerdem musste sie auf einem alten Holzofen kochen – und woher bekamen sie überhaupt die entsprechenden Lebensmittel?

      »Die Vermieter fahren fast täglich in die Stadt und sind bereit, für uns mit einzukaufen, wenn wir ihnen eine Einkaufsliste mitgeben. Außerdem können wir frische Brötchen von ihnen bekommen.«

      Britta rollte mit den Augen.

      »Trotzdem werde ich die Arbeit haben und kochen, aufräumen und putzen müssen. Alles, was ich hier auch mache!«

      »Aber Liebling, ich helfe dir doch dabei. Außerdem hole ich täglich Wasser vom Brunnen.«

      »Was ist mit einer Toilette?«, verlangte sie zu wissen. »Mit einem Badezimmer? Eine Dusche? Gibt es da überhaupt Strom, um Licht zu machen?«

      Sie war entsetzt, als Cohen ihr erklärte, dass es weder Strom noch Badezimmer gab und die Toilette aus einem Plumpsklo bestand, das sich außerhalb der Hütte befand. »Das ist richtig urig dort. Fließend Wasser gibt es am Brunnen vor der Haustür, dort können wir uns auch waschen.«

      Wortlos kehrte Britta ihrem Freund den Rücken zu und schloss sich in dem Badezimmer ein, um sich zu beruhigen. Das, was Cohen da gebucht hatte, versprach alles andere als Wellness zu werden.

      ***

      Wenige Tage später waren sie nach Österreich unterwegs. Kärnten war ein beliebtes Erholungsgebiet und wurde jährlich von Touristenscharen heimgesucht, behielt dennoch seine ursprüngliche gemütliche Ausstrahlung und vor allem die Natur. Cohen lenkte den Wagen über immer schmäler werdende Straßen, bis sie zuletzt enge Serpentinen bewältigen mussten und auf einem kleinen Parkplatz neben ein paar Häusern landeten, auf dem er anhielt. Die ganze Fahrt über maulte Britta, dass sie weder Insekten noch Plumpsklos mochte und ob sie nicht einfach den Betrag für die Hütte zahlen könnten und stattdessen in einem Hotel übernachten? Doch Cohen blieb zwar freundlich, aber unerbittlich.

      »Wir sehen es uns einfach an, okay? So lange bleiben wir ja nicht. Du wirst sehen, wenn du die absolute Natur genießt, ist das genauso Wellness.«

      Als der Wagen hielt, sah Britta sich um. Etwa fünfhundert Meter entfernt konnte sie eine kleine Seilbahn erkennen und fragte sich, ob hier im Winter Ski gefahren wurde. Keines der fünf Häuser


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