Captain Future 08: Im Zeitstrom verschollen. Edmond Hamilton

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Captain Future 08: Im Zeitstrom verschollen - Edmond  Hamilton


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eine riesige gewölbte Schale unter ihnen ab. Das strahlende Licht der beiden Monde erleuchtete den größten Teil des Planeten, sie glitten jedoch auf die Nachtseite zu. Im silberfarbenen Licht waren die Umrisse der Kontinente zu erkennen, auch wenn sie einen erstaunlich fremdartigen Anblick boten. Es gab einen riesigen, weitläufigen Kontinent an der Stelle, an der Nordamerika hätte sein sollen. Asien hingegen war eine gigantische Insel. Und Südamerika, Afrika und Australien hingen zusammen, eine immense Halbinsel, deren Ausläufer die Antarktis berührten. Eisfelder waren keine zu sehen.

      »Von allen Zeitaltern ist das hier das letzte, in dem ich Schiffbruch erleiden möchte«, brummte Curt. »Es ist das Zeitalter der Riesenechsen, das Mesozoikum.«

      Ein schriller Ton erklang, als die abstürzende Komet die dünne, äußere Erdatmosphäre erreichte. Grag und Otho schnallten sich eilig neben Curt in den Notsitzen an, wobei sie ihre verängstigten Haustiere auf dem Schoß festhielten.

      »Du könntest das Schiff verlassen und sicher auf deinen Traktorstrahlen landen, Simon«, schlug Curt vor. »Es bringt niemandem was, wenn du unser Schicksal teilst.«

      Die Linsenaugen des Gehirns drückten so etwas wie Verachtung aus.

      »Ich werde im Schiff bleiben«, erwiderte die kratzige Stimme kühl, »hör bitte auf, so einen Unsinn zu reden.«

      Angespannt schätzte Curt Distanz und Geschwindigkeit, während die Komet dröhnend der vom Mond erleuchteten Erde entgegenraste. Sie würden im westlichen Teil des großen nördlichen Kontinents aufkommen, vermutete er.

      Die Zyklotronen begannen, schwach zu pulsieren, als er den Schalter bediente. Er griff zusätzlich nach dem Handgashebel der Bugantriebsdüsen, sein Fuß lag noch immer auf dem Pedal für den Zyklotronenantrieb. Inzwischen konnte er eine wilde, unwirtliche Marschlandschaft voller Schilfrohr und Lagunen ausmachen, die sich ins Landesinnere zog, das von einem dichten Dschungel bedeckt war. Dort gab es aktive Vulkane, die rotes, rauchgeschwängertes, grelles Licht verbreiteten.

      Das ramponierte Schiff sank tiefer und immer tiefer. Dies war der Moment, den selbst die verwegensten Raumfahrer fürchteten. Auf Curts gebräunten Gesichtszügen lag ein freudloses Grinsen, während seine Finger den Handgashebel umklammerten.

      Sie rasten über das feuchte Marschland. Der Dschungel kam mit albtraumhafter Geschwindigkeit näher. Das ohrenbetäubende Dröhnen der Atomflamme schüttelte das Schiff, als Curt alle Bugantriebsdüsen gleichzeitig anfeuerte. Die mitgenommene Komet bäumte sich auf und drehte sich aufgrund der plötzlichen Stoßwirkung einmal um sich selbst, die geschundenen Metallträger quietschten unheilvoll.

      Taumelnd und schlingernd rasten sie auf den vom Mond erleuchteten Dschungel zu, das Schiff schien völlig außer Kontrolle zu sein. Aber Captain Future betätigte den Bugantrieb genau im richtigen Moment ihres trudelnden Sturzflugs und kontrollierte auf diese Weise ihren Absturz, soweit es möglich war.

      Plötzlich spürte er das Dröhnen und den Blitz einer Explosion im hinteren Teil des Schiffs, und hörte Otho schrill rufen: »Ein weiterer Generator hat schlappgemacht!«

      Riesige Bäume streckten im Mondlicht ihre Fänge nach ihnen aus. Curt trat das Gaspedal durch und öffnete sämtliche Bugantriebsdüsen. Die plötzliche Wucht drückte sie tief in ihre Notsitze, dann erschütterte ein durchdringendes Krachen und schließlich ein heftiger Aufschlag das Schiff.

      Die Komet war in Schräglage im Dschungel gelandet.

      Voller Abschürfungen und zitternd sah sich Curt um. Die anderen waren unversehrt.

      »Wir haben es geschafft!«, dröhnte Grag triumphierend.

      »Bei den Sonnenkobolden, das war die glänzendste Flugleistung, die du jemals vollbracht hast, Chef!«, rief Otho voller Zuneigung.

      Die Folgen des Aufpralls ließen Curt unfreiwillig erbeben, als er aus dem Pilotensessel kletterte und den hinteren Teil des Schiffsinneren inspizierte.

      »Mehr als die Hälfte der Zyklotronengeneratoren sind defekt, die Antriebsdüsen fast abgerissen, und der Zeitenschieber ist vorübergehend nutzlos«, stellte er unglücklich fest. »Irgendwo in dieser wilden Welt müssen wir Metall für die Reparaturen finden, ehe wir nach Katain weiterfliegen können.«

      Er und Otho schlüpften aus ihren Raumanzügen. Grag musste all seine Kraft aufwenden, um die zerdrückte Luftschleusentür aufzustemmen. Sie kletterten aus dem Schiff und inhalierten die heiße, dampfende und nach verrottender Pflanzenwelt riechende Luft ein.

      Die Komet lag am Ende einer langen, vom Mond beschienenen Bresche, die sie bei der Landung in den mesozoischen Dschungel gerissen hatte. Über ihnen ragten reglose, grotesk geformte Palmen und Nadelbäume auf, daneben gab es weniger fremdartige Harthölzer, Farnpflanzen, Moosfarne und herabhängende Lianen. Der Boden unter ihren Füßen war bedeckt mit einem weichen Polster aus Moder. Wenn die Futuremen je damit gerechnet hätten, die Erde zu einer Zeit zu besuchen, die einhundert Millionen Jahre in der Vergangenheit lag, dann wäre es ihnen sicher nicht in den Sinn gekommen, dass sie in einem dampfenden, von zwei Monden erhellten Dschungel Schiffbruch erleiden würden.

      Summende, brummende Geräusche kamen von geflügelten Insekten, die aussahen wie große Libellen und durch den von silbernen Mondlichtstreifen erhellten Dschungel flitzten. Aus den weitläufigen, im Westen liegenden Sümpfen war das ferne Geräusch schmatzender Schritte zu hören. Und in nördlicher Richtung zerriss ein zischender Schrei die Nacht, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

      »Das klingt nach einem prima Jagdgebiet«, kommentierte Otho.

      »Allerdings«, erwiderte Curt grimmig, »und wenn wir nicht aufpassen, werden wir zu den Gejagten. Wir befinden uns in einer Zeit, in der die furchteinflößendsten Kreaturen diesen Planeten bevölkert haben – die gewaltigen Dinosaurier des Reptilienzeitalters. Morgen früh fangen wir damit an, nach Metallen zu schürfen. Wir benötigen Wolfram, Chromium und ein halbes Dutzend anderer Metalle, um Inertron für neue Antriebsdüsen und Ersatzteile für die Generatoren herzustellen. Im besten Falle brauchen wir nur ein paar Tage, auf keinen Fall sollten wir unnötig Zeit verplempern. Wir müssen so schnell wie möglich nach Katain aufbrechen.«

      »Eek wird uns bei der Suche nach Metallen helfen«, warf Grag stolz ein. »Er kann sie aus großer Entfernung aufspüren. Seht ihr – er hat bereits Witterung aufgenommen.«

      Eek hatte sich vorsichtig aus dem Schiff gewagt. Als er nichts Bedrohliches erspähte, schlenderte er einer Erdfurche folgend in den Dschungel, wobei er mit seinen fremdartigen Sinnen nach essbarem Metall suchte.

      Plötzlich wurden die beiden Monde von einem schwarzen Schatten verdunkelt, und ein großes, fledermausartiges Wesen stieß vom Nachthimmel herab. Es packte Eek mit dem Schnabel und fing an, wieder aufzusteigen.

      »Ein Flugsaurier!«, schrie Curt. Seine Protonenpistole stieß eine helle Flamme aus.

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