Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman. Alice White

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Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman - Alice White


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Frau, seine Vorgesetzte und mit dem Chef verheiratet.

      »Wow, das hätte ich dir gar nicht zugetraut«, entgegnete ich lässig. Und wie ich es ihm zutraute. Stille Wasser waren tief und vor allem schmutzig. Sagte ich doch. Aber ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich ihn mir bereits nackt vorgestellt hatte. Und so tat ich beeindruckt, aber überrascht.

      »Und, Alex? Du hast doch sicher auch schon einiges auf dem Kerbholz«, meinte Ole und grinste seinen Partner an. Der wiederum grinste mich an und hob erwartungsvoll die Augenbrauen.

      »Wie kommst du denn darauf? Ich bin die Unschuld in Person.« Ich machte ein entsprechendes Gesicht und nahm einen Schluck Bier. Die beiden nickten, stießen noch mal an, ohne weiter nachzufragen, und beschäftigten sich wieder mit sich selbst. Marlon schüttelte grinsend den Kopf und ging mit dem Tablett nach drinnen, um neue Getränke zu holen.

      Auch wenn wir nie was miteinander gehabt hatten, kannten wir unsere Einstellungen zum Thema Sex voneiander. Er wusste, dass ich nicht schüchtern war und schon einige Kerben im Bettpfosten hatte. Metaphorisch gesprochen. Ich treibe es lieber auf dem Küchentisch. Der würde nicht mehr stehen, hätte ich jedes Mal eine Kerbe ins Bein gehauen.

      Ole und Christian schienen sich prächtig zu amüsieren. Sie brachen immer wieder in lautes Gelächter aus. Aus der Küche hörte man, wie Marlon verschiedene Getränke aufzählte.

      »Nehme ich«, rief Ole und legte lüstern seine Hand auf Christians Brust. Ich schaute flüchtig zu Hendrik rüber. Es war mir nicht entgangen, dass er mich die letzten zehn Minuten nicht einmal aus den Augen gelassen hatte. Er grinste, als sich unsere Blicke trafen. Marlon kam mit den Getränken zurück.

      »Alex, einen Martini?«

      »Mit?« Marlon nickte. Er wusste schon, was ich fragen wollte.

      »Ja, mit Olive. Ich weiß doch, wie du es gernhast«, sagte er mit einem hämischen Grinsen im Gesicht.

      »Hast du eine Ahnung«, erwiderte ich. Er grinste noch etwas breiter. Ich erwiderte es, nahm mein Glas vom Tablett und schaute flüchtig zu Hendrik. Ich wollte, dass er sah, wie ich meine Olive erst mit der Zunge umspielte, bevor ich sie genussvoll vom Zahnstocher zog. Jetzt würde er sich unweigerlich vorstellen, was ich mit meiner Zunge noch so alles anstellen könnte. Hey, ich hab zwar gesagt, ich ficke nicht mit Kollegen, spielen ist aber erlaubt.

      ***

      Gegen zwei hatte ich genug und rief mir ein Taxi. Als das Auto auf den Hof fuhr, klopfte ich auf den Tisch und verabschiedete mich.

      »Ich begleite dich noch«, sagte Hendrik und kam mir nach. Die drei Verbliebenen waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie nichts mitbekamen.

      »Sag mal, was machst du so, wenn du nicht hier bist und den Männern den Kopf verdrehst? Gehst du manchmal auch aus?« Oh Gott, fragte er mich grade nach einem Date? »Falsche Frage?«, schob er hinterher.

      »Grundsätzlich gehe ich aus, ja. Aber ...«

      »Du hast einen Freund«, unterbrach er mich mit einem Hauch von Enttäuschung in der Stimme. Ich prustete verächtlich los.

      »Ich habe keinen Freund. Ich habe nur Sex. Und das grundsätzlich.« Er grinste. Mann, war der süß. Er legte seinen Arm übertrieben lässig aufs Autodach.

      »Na, so was. Keine monogame Veranlagung?«, fragte er interessiert. Ich schüttelte belustigt den Kopf. Er näherte sich meinem Gesicht. »Das klingt äußerst vielversprechend. Ich hole dich morgen Abend um acht ab«, entgegnete er mit fester Stimme. Seine Selbstsicherheit brachte mich zum Schmunzeln. Ich strich ihm über seine Wange und lächelte ihn an.

      »Du bist süß, schon fast ein bisschen zu süß.« Ich wollte mich gerade von ihm abwenden, doch er packte mich an meiner Hüfte und drückte mich an sich.

      »Ich kann auch ganz anders, wenn du das willst.« Wusste ich es doch. Ich musste ein Grinsen unterdrücken.

      »Oh, das ist ja schön, zu wissen, aber ich gehe nicht mit Kollegen aus. Also danke, aber nein danke«, sagte ich trocken und gab ihm einen Abschiedskuss auf die Wange. Ich stieg ins Taxi und schaute noch mal zu ihm auf.

      »Ganz sicher? Immerhin bin ich ja nur eine Aushilfe ohne festen Arbeitsvertrag. Auf dem Papier haben wir keinerlei Verbindung.« Jetzt konnte ich mir das Grinsen nicht mehr verkneifen. Hendrik war aber auch schlagfertig. Dennoch schüttelte ich den Kopf und gab ihm einen Korb. Doch ich konnte an seinem Blick erkennen, dass er es sicher nicht bei dieser einen Einladung belassen würde. Er hatte den Herausforderung-angenommen-Blick.

      »Na dann, komm gut nach Hause.« Er gab der Tür einen Schubs und klopfte aufs Autodach.

      ***

      In der darauffolgenden Woche wurde ich von André zu ihm nach Hause zitiert. Er hätte noch mal über unser letztes Gespräch nachgedacht und es wäre an der Zeit, dass ich Carina jetzt so richtig eng kennenlernen müsste. Yeah.

      »Kann’s kaum erwarten«, log ich und versuchte, am Telefon so glaubwürdig wie möglich zu klingen. Als ich das letzte Mal bei ihnen daheim gewesen war, hatten sie gerade ihre Einweihungsfeier gegeben. Zusammenziehen, juhu. Carina hatte über nichts anderes gesprochen. Wie intim es doch wäre, nun auch räumlich sein Leben miteinander zu verbringen. Und dass man einen Menschen ja erst richtig kennen würde, wenn man das Bad mit ihm teilen würde. Ich hatte mich damals ernsthaft zusammenreißen müssen, um nichts zu sagen. Als ich ein Würgegeräusch angedeutet hatte, hatte mich André so heftig unterm Tisch getreten, dass ich lieber ruhig geblieben war. Ich persönlich halte rein gar nichts vom Zusammenleben. Ich bin froh, dass ich bestimmte Dinge nicht mit irgendwem teilen muss. Und es gibt auch genügend Sachen, die ich von einem anderen Menschen weder hören noch sehen will.

      ***

      »Hi, danke für die Einladung«, heuchelte ich, als Carina mir die Tür öffnete. Meine Schwägerin in spe hatte ihr schönstes Lächeln aufgesetzt, ebenso scheinheilig.

      »Oh, hi, Alex, wir dachten schon, du würdest es nicht schaffen und hättest nur wieder vergessen, anzurufen.« Da war es schon. Das erste Leck mich des Abends. Carina war etwas dümmlich, aber sie besaß das Talent, Kritik und ihren Unmut auf eine so herzallerliebste Art und Weise kundzutun, dass man kaum registrierte, wie man gerade ein großes Leck mich an den Kopf geknallt bekam. Auch heute zeigte sie sich mal wieder in Höchstform.

      »Danke, Gott, ich bin am Verhungern«, sagte ich mehr in den Flur hinein als zu ihr.

      »Oh, du dachtest, wir essen mit dir zusammen? Ach, wie schade. Wenn ich das gewusst hätte.« Das zweite Leck mich des Abends. Natürlich mit einem zuckersüßen Augenaufschlag, der nicht hätte eindeutiger sein können.

      »Schatzi, deine Schwester ist da.« Carina ließ mich einfach im Flur stehen und verschwand im Wohnzimmer. André kam um die Ecke und drückte mich zur Begrüßung.

      »Du hattest Abendessen gesagt. Ich habe extra nichts gefuttert, du Arsch.« Ich schlug ihm gespielt gegen die Schulter und zog mir meine Schuhe aus.

      »Ich dachte, du würdest dich ohnehin wieder vorher versorgen, weil du Carinas vegane Küche doch nicht magst. Du hast noch nie mitgegessen«, nuschelte er kleinlaut. Ich zog eine Grimasse und ging ins Wohnzimmer. »Woher sollte ich wissen, dass es ausgerechnet heute anders wäre?«, schob er hinterher.

      »Ja, schon gut, ich wollte mir heute mal Mühe geben. Mein Fehler«, sagte ich genervt und ließ mich auf die Couch fallen.

      In den darauffolgenden anderthalb Stunden musste ich mir Carinas nervtötende, piepsige Stimme anhören und wie sie von Einbauschränken und Tagescremes sprach. Ich versuchte auf Biegen und Brechen, mich irgendwie an dem Gespräch zu beteiligen. Vergebens. Am Ende tat mir nur mein Bruder leid. Er hatte es wirklich versucht. Aber es war ausgeschlossen, dass ich mich jemals dieser Frau annähern würde.

      »Habt ihr was zu trinken da?«, fragte ich in der Hoffnung, mich wenigstens betäuben zu können. Carina stand auf, ohne darauf zu verzichten, mir einen wütenden Blick zuzuwerfen, weil ich mich erdreistet hatte, sie während ihrer Anekdote über ihre Omi zu unterbrechen.

      »Bier


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