Joachim Löw und sein Traum vom perfekten Spiel. Christoph Bausenwein

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Joachim Löw und sein Traum vom perfekten Spiel - Christoph Bausenwein


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nächste Generation · Zwischen Wunsch und Wirklichkeit · Umbruch mit höchstem Anspruch · Zwischenbilanz nach optimaler Punktausbeute

       III. TEIL DIE NATIONALMANNSCHAFT ALS FIRMA LÖW

       KAPITEL 12 Der Löw’sche Verhaltenskodex oder: Die Trainer-Autorität in der Leitwolf-Probe

      Konsensstil mit Grenzen · Der Ballack-Bierhoff Konflikt · Kuranyi-Flucht und Frings-Gemaule · Der »Imperator« stutzt den Kapitän · Verhaltenskatalog mit strengen Regeln · Eiszeit in der Nationalelf · Ende eines langen Abschieds · Die Podolski-Ohrfeige · Niemand vermisst den »Capitano« · Ein unrühmliches Ende · Lahm und der feine Unterschied

       EINWURF Miro & Poldi – Nominierungspraxis mit Urvertrauen

       KAPITEL 13 Die Normierung der DFB-Ausbildung oder: Vertragsquerelen, Spielphilosophie und Sportdirektor-Frage

      Die gescheiterte Vertragsverlängerung · Friedensschluss im Flieger · Sammer-Philosophie und Peters-Dolchstoß · Streitpunkt U21-Nationalmannschaft · Der Kampf um Adrion · Der Trainerausbilder Wormuth · »Chef unter den sportlichen Führern« · Der Auftrag: Gemeinsam zum Titel

       KAPITEL 14 Konfliktfeld Bundesliga oder: Die Nationalelf als Feindbild und Vorbild

      Dornröschenschlaf und Füße aus Malta · Kritik durch statistische Fakten · Die Liga wehrt sich · Klinsmann-Desaster und Löw-Lob

       EINWURF Jeder Spieler seine eigene Firma

       KAPITEL 15 Der Philosoph auf der Trainerbank oder: Von der täglichen Arbeit am perfekten Spiel

      Spielidee: Offensivfußball mit Spielkultur und Risiko · Lehrmethode: Klare Anleitungen mit eindeutigen Beweisen · Struktur: Mit höchster Disziplin zur kunstvollen Form · Taktik: Wie man möglichst schnell zum Torschuss kommt · Grundlagen 1: Fußball ist wie Autofahren · Grundlagen 2: Tempo ist alles · Grundlagen 3: »Körperlos« spielt man schneller · Grundlagen 4: Nach dem Spielen muss man gehen · Kriterien: Warum die Spieler zur Philosophie passen müssen · Kritik: Wenn das Offensivspiel »reagierend« wird · Weiterungen: Fußball ist mehr als nur ein Spiel

       Bilder

       Schlusswort

       Danksagung

       Karrieredaten von Joachim Löw

      VORSPIEL

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      Ereignisse, Einflüsse, Spielidee

      Fragen an Bundestrainer Joachim Löw

       Herr Löw, bevor Sie im Jahr 2004 Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann wurden, waren Sie bei Austria Wien entlassen worden. Hatten Sie nach dem Ende in Wien eigentlich andere Pläne?

      »Als entlassener Trainer hatte man damals keine großen Pläne. Ich hätte mich weitergebildet und ich hätte auf die nächste Chance gewartet.«

       War die Ernennung zum Klinsmann-Assistenten nur Zufall bzw. eine glückliche Fügung?

      »Ich glaube nicht, dass es nur eine glückliche Fügung war. Ich habe gemeinsam mit Jürgen Klinsmann den Trainerlehrgang im Jahre 2000 gemacht, und ich denke, dass ich ihn in diesem Lehrgang überzeugt habe. Jürgen Klinsmann hat ja immer einen kleinen Kreis von Leuten um sich herum, mit denen er zusammenarbeitet. Aber das heißt nicht, dass er von diesen Leuten wenig verlangt oder sie nur einstellt, weil es Kumpels sind.«

       Bedauern Sie manchmal, kein Vereinstrainer mehr zu sein?

      »Nein, ich bedauere das nicht. Es sind zwei unterschiedliche Aufgaben. Ein Vereinstrainer kann sich bei vielen internationalen Vereinen beispielsweise einen rechten Mittelfeldspieler aussuchen, wenn er einen braucht. Bei mir spielen andere Faktoren eine Rolle. Ich muss mir aus einem feststehenden Reservoir die Spieler aussuchen.«

       Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Qualität eines Bundestrainers? Innere Berufung, Fleiß und Hartnäckigkeit, fachliches Können – was kommt an erster Stelle?

      »Da möchte ich keine Unterschiede machen. Fleiß und Hartnäckigkeit nützt nichts ohne fachliches Können usw.«

       Heute kommt kein Trainer mehr ohne Computeranalyse und wissenschaftliche Unterstützung aus. Ist also nicht vielmehr das überlegene Wissen am wichtigsten?

      »Nein, das glaube ich nicht. Die wichtigste Qualität eines Bundestrainers ist, ein Konzept zu haben, eine Spielidee, und diese mit den Spielern umzusetzen und auch bei Widerständen durchzusetzen.«

       Gibt es für diese Spielidee, den Stil, den Sie spielen lassen, prägende Vorbilder?

      »Am meisten entspricht dies schon meinen eigenen Vorstellungen. Schnell nach vorne, technisch gut, direkt, flach. Kein großes Taktieren, Zufälle möglichst ausschalten. Dies entspricht meiner Mentalität und auch meiner Auffassung vom Fußball.«

       Aber es gab natürlich Einflüsse. Sie haben Ihre Fußballkarriere in der Schweiz beendet und dann auch dort, in Magglingen, mit Ihrer Trainerausbildung begonnen.

      »Die Einflüsse kamen nicht nur aus Magglingen, sondern aus dem gesamten Schweizer Fußball. Bei diesem Fußball habe ich schon immer eine gute Basis gesehen mit verschiedenen Einflüssen und auch mit verschiedenen und interessanten Sichtweisen. Dies kam auch bei der Trainerausbildung in Magglingen zum Ausdruck.«

       Was betrachten Sie als das wichtigste Element Ihrer Spielidee oder Spielphilosophie?

      »Das Spieltempo, das Umschalten von Abwehr auf Angriff, was heutzutage fast schon kein Umschalten mehr ist, weil alles fast schon direkt ineinander übergeht.«

       Die taktischen Entwicklungen bei der Nationalmannschaft gelten als vorbildhaft für die Bundesliga. Gibt es auch in umgekehrter Richtung einen Ideentransfer?

      »Ich habe ein Problem damit, wenn immer drüber diskutiert wird, wer wen inspiriert hat, wer welche Idee hat. Wir haben unsere Entwicklung in der Nationalmannschaft – und es gibt aber auch Entwicklungen bei Borussia Dortmund, Bayern München oder allen anderen Vereinen. Jeder hat seine Aufgaben, sein Umfeld und seine Vorstellungen – da sollte man nicht werten zwischen gut und schlecht, zwischen modern und unmodern. Ob und wie es Ideentransfers gibt – ich weiß es nicht. Es gab schon immer Entwicklungen im Fußball – in alle Richtungen.«

       Der englische Taktikexperte Jonathan Wilson interpretierte das Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2010 – im Gegensatz zum »aktiven« der Spanier – als »reaktiven Fußball«, also als Konterfußball. Stimmen Sie ihm zu?

      »Nein. Das war vielleicht zwischen 2006 und 2008 so – aber inzwischen spielen auch wir einen sehr ›aktiven‹ Fußball.«

       Glauben Sie, dass Ihre Vorstellungen vom Fußball – abgesehen von plakativen Stichworten – in den Medien korrekt wiedergeben werden, bzw. überhaupt korrekt wiedergegeben werden können?

      »Eine schwierige Frage. In den Medien


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