Sexblättriges Kleeblatt. Max Nortic

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Sexblättriges Kleeblatt - Max Nortic


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Sonnenschein ziemlich deutlich unter dem fast durchsichtigen Sommerkleidchen ab.

      Sherry sah, daß die Nachbarin keinen Büstenhalter und auch kein Höschen anhatte.

      Jetzt ging die andere auf ihre Haustür zu.

      Sherry lehnte sich weit nach vorn und beobachtete höchst interessiert, wie sich die großen Arschbacken unter dem knappen Kleid bewegten.

      Als die Nachbarin in ihrem Haus verschwunden war, schauerte Sherry zusammen und holte tief Luft, während sie versuchte, das wilde Hämmern ihres Herzens und das drängende Klopfen in ihren Lenden zu beruhigen.

      Sherry kämpfte energisch das Verlangen nieder, jetzt einfach in einen Bademantel zu schlüpfen und der Nach’ barin einen freundschaftlichen Besuch abzustatten. Sie traute sich zu, die andere anheizen zu können. Die Möglichkeit dazu war sicher vorhanden. Sherry war fest davon überzeugt, mit ihrem Sexappeal auf Frauen genau wie auf Männer zu wirken. Sie kannte eine Vielzahl von kleinen Tricks für Frauen … alle sehr subtil, alle von offensichtlich unschuldiger, harmloser Freundlichkeit … und alle dazu angetan, bei Frauen wahnwitziges Verlangen zu wecken.

      Es waren also keineswegs Zweifel am Erfolg, die Sherry davon abhielten, nach nebenan zu gehen. Sie wußte, daß sie leicht die Selbstbeherrschung verlieren könnte. Ihre eigene überwältigende Erregung hinderte sie an dem beabsichtigten Besuch. Sie wollte nicht riskieren, daß der Mann ihrer Nachbarin heute abend wütend an die Tür klopfen würde … und das könnte leicht passieren, wenn Sherry in ihrer Ungeduld den Annäherungsversuch verpatzen sollte. Der Mann ihrer Nachbarin …

      Hm, wenn sie es recht überlegte, so war eigentlich auch er ganz schmuck!

      Sherry seufzte resigniert und beschloß, jetzt erst einmal ein Bad zu nehmen und sich dann anzuziehen. Sie mußte das Haus in Ordnung bringen, einkaufen gehen, die Wäsche fertigmachen… kurzum, sie hatte sich zu benehmen wie die typische kleine, allzeit fröhliche Hausfrau, die zu sein sie nun einmal so verabscheute. Doch was half’s? Im Moment konnte sie nichts anderes tun.

      Sherry wollte gerade die Treppe hinaufgehen, als es an der Haustür läutete.

      „Einen Moment!” rief sie, holte rasch ihren Hausmantel aus dem Schlafzimmer, streifte ihn über und überlegte dabei, ob es wohl irgend so ein Handelsvertreter oder Hausierer sein mochte. Was immer er auch zu verkaufen haben mochte … sie würde ihm etwas abkaufen! Vorausgesetzt natürlich, daß er noch jung und vor allem auch bereitwillig genug war. Heute setzte Sherry die Altersgrenze auf vierzig Jahre fest. An jedem anderen Tage hätte diese Grenze bei dreißig gelegen, aber heute war Sherry einfach nicht in der Laune, allzu kleinlich oder penibel zu sein.

      Als Sherry die Haustür öffnete, riß sie aber doch vor Staunen die Augen auf und hielt unwillkürlich den Atem an. Der Mann vor der Tür blickte grinsend auf sie hinab. „Hallo! Ist Sam zu Hause?”

      „Nein. Er ist in der Redaktion.”

      „Ich bin ein Freund von ihm. Aus Chikago. Ray Jenkins. Wir waren zusammen in der Army. Nun, dann komme ich wohl am besten heute abend noch einmal wieder …” „Nein, nein!” rief Sherry rasch und riß die Tür weit auf. „Kommen Sie nur herein! Ich bin Sams Frau … Sherry. Und ein Freund von Sam ist natürlich jederzeit willkommen.”

      Er kam herein.

      Sherry machte die Tür hinter ihm zu, ließ dabei ihren Blick über seine breiten Schultern und schmalen Hüften wandern und spürte, wie das Verlangen mit ungewohnter Heftigkeit, ja geradezu lodernder Wut in ihr auf stieg. Herrgott … etwas Besseres hätte sie ja wirklich kaum verlangen oder erwarten können!

      Der Mann war fast einsneunzig groß, hatte ein gutgeschnittenes Gesicht, dichtes, schwarzes Haar, blaue Augen und so stark sonnengebräunte Haut, daß seine Zähne beinahe erschreckend weiß blitzten, wenn er den Mund zu einem gutmütigen Grinsen verzog.

      Sherry überlegte ganz instinktiv, daß ein Mann von derartig gutem Aussehen zweifellos auch über viel Erfahrung im Bett verfügen mußte. Auf einen solchen Typ flogen doch die Frauen geradezu!

      Jawohl, dieser Mann war die Antwort auf ihre wildesten Fantasien … dieser einmalige, unerwartete Glücksfall, um den sie schon seit langem gebetet hatte.

      Sherry führte ihn ins Wohnzimmer.

      „Bitte, nehmen Sie doch Platz”, forderte sie ihn freundlich auf. „Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee?”

      „Gern.”

      Sherry ging rasch in die Küche. Hinter ihrer Stirn jagten sich die Gedanken fieberhaft. Es war jetzt elf Uhr. Sam kam üblicherweise gegen elf Uhr fünfundvierzig zur Mittagspause heim. Sie mußte also jetzt sehr schnell handeln … und Sams Freund innerhalb fünfundvierzig Minuten ins Bett rein und wieder raus bekommen! Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug … wie ihre Schenkel vor Erwartung brannten.

      Sherry wußte, daß sie es mit Leichtigkeit in der zur Verfügung stehenden Zeit schaffen könnte.

      Klar … in fünfundvierzig Minuten würde sie eine ganze Fußballmannschaft ins Bett rein und wieder raus bekommen!

      2

      Als Ray Jenkins etwa eine Stunde in der kleinen Stadt Ferris verbracht hatte, wußte er schon: Das ist es! Er schlenderte noch eine Weile herum, um sich an die Atmosphäre zu gewöhnen und die Reaktionen der Einwohner zu beobachten. Die meisten Mädchen waren jung und hübsch, gesund und sonnengebräunt. Einige lächelten ihn verspielt an, während andere ganz einfach neugierig starrten. Auch reife Frauen bedachten ihn mit einem Lächeln, das weniger verspielt wirkte, aber beinahe noch mehr Neugier verriet.

      Ray war daran gewöhnt. Seit zehn Jahren — damals war er gerade sechzehn gewesen — hatten Frauen jeder Kategorie ihn angestarrt … freundlich, interessiert, anerkennend, zaghaft und — nicht selten — mit unverhohlenem Hunger im Blick. Er wußte längst, wie sein gutes Aussehen auf Frauen wirkte.

      Jetzt — mit sechsundzwanzig Jahren — war er immer noch Junggeselle, weil die Frauen ihm gegenüber bisher ungemein großzügig gewesen waren, so daß er es nicht nötig gehabt hatte, sich an eine einzige Frau zu binden … nur wegen einer Sache, die er auch so haben konnte, wenn er es darauf anlegte, seinen Charme auszuspielen.

      Aber mitunter hatte es auch Rückschläge gegeben; gelegentlich sogar sehr ernsthafter Natur. Wie zum Beispiel bei dieser Geschichte, die er erst vor wenigen Tagen in Chikago erlebt hatte.

      Ray hatte es sich schon vor vielen Jahren zur strengen Regel gemacht, sich niemals mit verheirateten Frauen einzulassen. Er hielt nichts davon, im Revier eines anderen Mannes zu wildem, wo es doch auf freier Wildbahn mehr als genügend Gelegenheit zur Jagd gab.

      Aber ab und zu konnte selbst ein Mann wie Ray nicht ganz der Versuchung widerstehen, die von verheirateten Frauen ausging. Vor allem dann nicht, wenn die Frau eines anderen es geradezu darauf anlegte, ihn zu verführen. Natürlich mußte sie außerdem ungewöhnlich schön sein.

      Das war vor wenigen Tagen zum letzten Mal passiert … und zwar ausgerechnet mit der Frau seines Chefs! Man hatte sie erwischt … zusammen im Bett … und ausgerechnet im Moment eines Höhepunkts!

      Bei der Erinnerung daran wischte sich Ray unwillkürlich mit dem Handrücken über die Stirn.

      Er betrat einen Drugstore, setzte sich an die Theke und bestellte eine Coca. Das Mädchen hinter dem Tresen starrte ihn offenen Mundes an.

      Ray zündete sich eine Zigarette an und erinnerte sich unbehaglich an jenen Zwischenfall vor wenigen Tagen. Er war jetzt noch froh, daß die Szene nicht in eine Prügelei ausgeartet war. Mit seinem muskulösen Körper hätte er einen Kampf mit seinem Arbeitgeber mit Leichtigkeit gewinnen können, aber er war entschlossen gewesen, nicht zurückzuschlagen. Er war im Unrecht gewesen, und das hatte er gewußt. Als sein Chef so dagestanden und sie aus kalten Augen widerwillig gemustert hatte, war Ray bereit gewesen, den anderen zuschlagen zu lassen, ohne sich zu wehren. Aber das hatte sein Boß nicht getan. Er hatte Ray lediglich in schneidendem Tonfall auf gef ordert, zu verschwinden, sich an der Kasse sein restliches


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