Selbstcoaching. Stefanie Demann
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Mit Unwerte-Liste herausfinden, was Sie nicht wollen
Um Ihre Unwerte zu ermitteln, können Sie die folgenden Sätze vervollständigen und überlegen, welcher Wert sich dahinter verbirgt. Ein Beispiel: „Um Menschen, die über andere lästern, mache ich einen großen Bogen.“ Die Unwerte, die hier drinstecken, sind: Intoleranz, Respektlosigkeit, Arroganz, Überheblichkeit, Verachtung, Engstirnigkeit.
■Ich lehne ________________ ab.
■ Ich bin gegen ________________.
■ ________________ ist mir zuwider.
■ Um Menschen, die ________________ mache ich einen großen Bogen.
Schreiben Sie jetzt auch Ihre Unwerte auf!
Träum doch mal am Tag
Dachten Sie bisher, dass Träume nur in der Nacht vorkommen? Keineswegs. Selbstcoacher dürfen auch am Tag träumen. Wussten Sie, dass nicht nur der Lottogewinn Menschen froh und glücklich macht, sondern schon die Aussicht darauf? Und – verrückt, aber erforschte Tatsache – dass Sie dafür nicht einmal Lotto spielen müssen? Allein die Vorstellung, im Lotto zu gewinnen und davon träumen zu können, was man mit 30 Millionen Euro alles machen könnte, versetzt uns in selige Glückserwartung.
Unsere Tagträume verraten uns etwas darüber, was wir gern machen würden, wenn … Ja, wenn. Wenn wir die Zeit hätten. Wenn die Kinder groß wären. Wenn mehr Geld da wäre. Tun Sie doch mal so, als ob Sie die Zeit hätten, die Kinder aus dem Haus wären, das Konto zum Bersten voll wäre.
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Mit Tag-Traum herausfinden, was Ihr größter Wunsch ist
Was würden Sie tun, wenn:
■ Sie den berühmten Cent mehr hätten, als Sie bräuchten, kurzum, mehr Geld, als Sie ausgeben können?
■ Sie so viel Zeit hätten, wie Sie nur wollten. Sie brauchen nicht zu arbeiten, irgendwer erledigt den Haushalt, für alles ist gesorgt?
■ Sie niemand der üblichen Verdächtigen (Kinder, Partner, Eltern) bräuchte?
■ Sie wirklich einfach tun und lassen könnten, was Sie wollen?
Die Wenns vergessen
Am besten, Sie grübeln gar nicht so lange darüber nach, wie viel Sinn jetzt in dieser Übung steckt und welche Antwort Sie wohl geben sollten. Nein, schreiben Sie spontan auf, was Ihnen durch den Kopf geht. Was würden Sie tun? Ehrlich! Niemand guckt. Sie müssen niemandem Rechenschaft ablegen, sich vor niemandem rechtfertigen. Sie müssen es auch nicht in die Tat umsetzen. Jetzt geht es lediglich darum, dass Sie Ihren Träumen auf die Spur kommen. Wovon träumen Sie, wenn es alle diese „Wenns“ nicht gäbe?
Je nachdem, wie Ihre Antwort ausfällt, können Sie Schlüsse daraus ziehen, was Ihnen wichtig ist. Vieles lässt sich vielleicht nicht erreichen oder umsetzen. Oder Sie denken bis jetzt bloß, dass es sich nicht erreichen lässt. Vielleicht ist es ja doch möglich. Vielleicht muss es ja auch nicht genau so sein, wie Sie es sich erträumen. Aber bevor Sie gänzlich darauf verzichten, können Sie vielleicht einen Weg finden, Ihren Traum auf eine realistische Weise auszuleben. Ergänzen Sie darum noch den folgenden Satz:
■ Wenn ich völlig frei wäre, würde ich …
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Mit der Beruf/ungs-Frage feststellen, was Ihr größter Wunsch ist
■ Welchen Beruf üben Sie aus? Welchen Beruf würden Sie gern ausüben? Wenn Sie könnten? Wenn alles möglich wäre?
■ Notieren Sie fünf Berufe, die Sie ausüben würden, wenn Sie nicht das machen würden, was Sie machen.
Veränderung wagen
Was hindert Sie? Haben Sie nicht die richtige Ausbildung? Können Sie sie wirklich nicht mehr nachholen? Haben Sie nicht die richtigen Voraussetzungen? Können Sie Ihren Wunsch auf andere Weise erfüllen? Fühlen Sie sich zu alt, um etwas Neues auszuprobieren? Scheuen Sie das Risiko? Holen Sie sich Unterstützung und Beratung. Tun Sie sich mit anderen zusammen, die einen ähnlichen Wunsch hegen. Bereiten Sie etwas vor oder stellen Sie etwas Ehrenamtliches auf die Beine, das Sie weitermachen können, wenn die Kinder aus dem Haus sind oder wenn Sie in Rente gehen.
Werte erinnern uns daran, was uns wirklich wichtig ist. Träume sind nicht nur in der Nacht erlaubt.
Schritt 4: Was bringen Sie mit? DNA und Erziehung
Was macht unsere Persönlichkeit aus? Machen wir sie uns selbst? Ist sie uns mitgegeben? Macht die Gesellschaft aus uns, was wir sind? Woher kommt meine Persönlichkeit und wie wird aus ihr etwas? Geben Sie einmal „+DNA +Persönlichkeit“ bei Google ein – Sie erhalten lediglich drei Links. Alle drei zu Vaterschaftstests.
Fällt der Apfel weit vom Stamm?
„Wie der Vater, so der Sohn“. „Wie die Mutter, so die Tochter.“ „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“ So heißt es im Volksmund. Besonders über das Aussehen können wir familiäre Verbindungen erkennen. Was heute als Binsenweisheit gilt, faszinierte Wissenschaftler bis ins 19. Jahrhundert. Erst 1865 entdeckte der katholische Priester und Forscher Gregor Johann Mendel die Regeln der Vererbung und erklärte, was schon Aristoteles aufgefallen war: dass Kinder oft dieselben körperlichen Merkmale tragen wie ihre Eltern. Heute lernen Kinder in der Schule, dass Vater und Mutter jeweils 23 Chromosomen, also die Strukturen, die die Gene enthalten, an ihr Kind weitergeben. Jeder gesunde Mensch verfügt über 46 Chromosomen, die ungefähr 25.000 Gene enthalten. Damit es bei der Weitergabe der Chromosomen nicht von Generation zu Generation immer mehr werden, reduziert sich die Anzahl der Chromosomen jeweils vor der Ausbildung der Keimzellen um die Hälfte. Welche Chromosomen es anschließend ins Team 23 schaffen, ist Zufall. Und damit ist auch bei der Vererbung der Gene durch Mutter und Vater die Verteilung von etwa 25.000 Genen zufällig.
Gene für die Persönlichkeit?
Viele Gene haben für die Wissenschaft bereits ihre Funktion enthüllt, zum Beispiel für Haar- und Augenfarbe oder Erbkrankheiten. Doch gibt es auch Gene für unsere Persönlichkeit? Wird unser Charakter durch das Erbgut festgelegt? Ist die Entwicklung unserer Persönlichkeit genetisch festgelegt, analysier- und vorhersagbar? Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Veranlagung etwa die Hälfte unserer persönlichen Konstitution ausmacht. Intelligenz, Temperament und Charakter sind danach zu 50 Prozent genetisch bedingt. Gefunden hat jedoch bislang noch niemand diese speziellen Gene oder Gen-Kombinationen, die die Persönlichkeit bestimmen.
Dennoch würde heute niemand mehr behaupten, dass alles, was uns ausmacht, anerzogen ist. Vielmehr ist die Sache so komplex, dass man Persönlichkeitsmerkmale nicht an einzelnen Genen festmachen kann. „Es gibt keine Einbahnstraße vom Genom zur Persönlichkeit“, schreibt Jens B. Asendorpf, Professor für Persönlichkeitspsychologie von der Humboldt Universität Berlin, „sondern ein viele Aktivitätsebenen umspannendes Wirkungsnetz“ (siehe „Persönlichkeitspsychologie für Bachelor“, S. 147).
Dass Vererbung einen Anteil an unserer Persönlichkeit hat, steht heute jedoch fest. Nehmen wir es wie den Fall Aristoteles – Mendel: Aristoteles ahnte bereits 2000 Jahre vor der Entdeckung der Gene, dass Menschen etwas in sich tragen, das sie an künftige Generationen weitergeben. Wie konnte es sonst sein, dass der Sohn dem Vater oder der Mutter so ähnlich war? Ebenso gehen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen heute davon aus, dass nicht nur unser Aussehen, sondern auch unsere Intelligenz, unser Charakter und unser Temperament zumindest teilweise angeboren sind.
Vererbung und Umwelteinfluss
Auch wenn